Heute kam es mir zum ersten Mal zu den Schwestern und Brüdern eine Stelle aus den Schriften zu deuten. Man gab mir eine der Preisungen Davids, in der es heißt: Der Herr ist mein Hirte. Ich war natürlich aufgeregt. Eine Diskussion über die Philosophen war eine Sache, dies aber eine andere. Ich versuchte still zu werden und mich auf die Schrift zu konzentrieren. Dann erhob ich mich und sagte mit langsam immer fester werdender Stimme:
"Brüder! Wir sind heute, am ersten Tag der Woche hier zusammengekommen, um den Tod und die Auferstehung Jesu des Herrn zu feiern, in die wir alle durch die Taufe mithineingenommen sind. Warum aber ist der Herr diesen Weg gegangen? Für uns und unsere Erlösung, denn er war nicht der angedungene Knecht, der beim ersten Heulen eines Wolfes die Herde verlässt, sondern er war und ist der gute Hirt, von dem schon David schreibt, er lässt uns ruhen auf grünen Auen. Er gibt sein Leben hin für die Schafe und gibt ihne grüne Auen als Weide. Diese Weide aber ist das Brot, das wir miteinander teilen - sein Leib, den er uns anvertraut - und der Wein, den wir trinken - sein kostbares Blut. Er selbst ist die Tür durch die wir eintreten in den Ruheplätze am Wasser, das die Taufe ist. Er labt uns und wir müssen uns nicht mehr fürchten, denn Er ist bei uns. Er deckt uns immer wieder diesen Tisch, sind wir auch umzingelt von unseren Feinden und lässt und im Hause seines und unseres Vater wohnen für lange Zeit. Amen, ja: Amen."