Beiträge von Iustinus Apologeta

    Nun musste ich etwas aufpassen. Sicherlich hätte ich kein Problem damit gehabt für Christus zu leiden, aber etwas in mir sagte mir, dass das noch früh genug kommen würde. Also sagte ich zu dem Ädilen:


    Hochehrenwerter Magistrat! Ich sprach mit Didia Aemilia und wenn ich Euch damit in der Würde Eures Amtes mißachtet habe, dass ich nicht an Euch meine Worte gerichtet habe, so tut es mir aufrichtig leid, doch ich sprach bevor ihr hier ankamt mit ihr und wollte das Gespräch noch beenden in der Pause, die sich in Eurer Unterhaltung ergeben hatte. Wenn ich Euch damit belästigt habe. Entschuldigt mich bitte!


    Dann wandte ich mich Aemilia zu, deren fragenden Blick ich gesehen hatte. Auch wenn es wahrscheinlich die pure Neugier war, antwortete ich mit dem Blick, der uns Christen zu eigen ist, wenn wir voller Liebe zu unserem Herrn entbrannten:


    Dir fehlt...Nein. Dies ist nicht der Ort und die Zeit darüber zu reden. Wenn Du willst, werden wir uns einmal wieder sehen. Und wenn Du mich dann noch einmal fragst, will ich Dir Auskunft geben. Jetzt bleibt mir aber nur Dir den Segen Jesu, den der Ewige - ER sei gepriesen - von den Toten auferweckt hat, zu wünschen. ER erleuchte Dich und weise Dich den Weg des Lebens.

    Ich wartete einen Moment ab. Und hörte zu. Die Gerüchte die dieser Sklave über uns verbreitete, kannte ich nur zu gut. Immer wieder wurden wir damit konfrontiert, so dass ich ruhig blieb und sogar lächeln konnte. Gerade wollte ich antworten, da kam ein hochgestellter Römer, wohl ein Ädil, dazu und sprach mit der "Priesterin". So blieb ich dann etwas im Hintergrund und wartete bis sich eine Pause im Gespräch anbot, damit ich etwas sagen könnte. Als dieser kairos gekommen war, redete ich, indem ich sprach:


    Deine Liebe ist ohne falsch! Und in Deiner Freundlichkeit erstrahlt uns die Menschenfreundlichkeit des einen Gottes. Unser Herr hat einmal gesagt: "Wenn Ihr nicht werdet wie die Kinder, dann werdet ihr das Reich der Himmel nicht erlangen". Du bist schon ein Kind Deines Vaters und meines Vaters. Doch eines fehlt Dir noch.

    Sie war also Sacerdos. Eine Schande, dass so eine hübsche und fröhliche junge Frau noch nichts von Christus gehört hatte.


    Ich bin Iustinus, man nennt mich Apologeta. Ich gehöre zur Gemeinschaft der Jüngerinnen und Jünger des Jesus aus Nazareth, die Christen genannt werden.


    Ich sagte nichts weiter, schließlich sollte niemand auf den Gedanken kommen, dass ich missionieren wollte.

    Von Deiner Verlobungsfeier. Das ist ja großartig! Der Ewige - gepriesen sei ER - möge Dich und Deinen Bräutigam segnen.,


    dann machte ich eine kleine Pause, um auf Ihre Reaktion zu warten. Ich hoffte nicht das Lächeln von ihrem Gesicht zu vertreiben, da ihr Lachen und ihre Liebe Sinnbilder der frohen Liebe unseres Herrn sind - auch wenn sie es leider nicht weiss oder glaubt, weswegen ich antwortete.


    "Deine Fröhlichkeit ist ein großes Geschenk, für Dich und für die Menschen denen Du begegnest. Vielen Dank schon einmal dafür! Es tut gut einen glücklichen Menschen zu sehen."


    /edit: format.

    Oh vielen Dank, das ist ja sehr zuvorkommend.,


    sagte ich und meinte es ernst, diese junge Frau - wahrscheinlich eine Götzendienerin - war sehr freundlich und man konnte förmlich spüren, dass sie ihren Dienst mit großer Freude ausführte. So nahm ich mir von den köstlichen Speisen und sagte:


    Mh. Das ist ja köstlich. Das sind ja Köstlichkeiten gerade gut genug für ein Festschmaus und das für uns unwichtige Nicht-Bürger. Mh.,


    dann labte ich mich auch an dem Wein und fuhr dann fort, indem ich sprach:


    Eine wirklich großartige Idee von Euch. Warum tut Ihr dies?

    Auch in den unterirdischen Treffpunkten hatten wir nicht aufgehört Gott unserem Herrn zu danken. Wir hörten, dass der ehrwürdigste unserer Episkopen Didius Angelus mit der großen Gnade beschenkt worden war an den Leiden Christi das zu vollenden, was noch fehlte, und so in den Stand der Bekenner aufgenommen zu werden. Das schenkte uns Mut und Freude. Auch wenn es Angelus wohl noch immer nicht besonders gut ging, weilte er schon wieder unter uns.


    Wir aber brachen das Brot miteinander und beteten für die Heiligen in der ganzen Oikumene und für diejenigen, die uns hassten und uns verfolgten: dass sie sich zu unserem Herrn bekehrten, wie es einst Saulus getan hatte.

    Ich hatte gehört, dass es außerhalb der Stadt einen Treffpunkt für Peregrini, Fremde und Sklaven gab. Sicherlich litt ich keine große Not, denn der HERR war bei mir - allezeit, aber nach der Zeit in den Katakomben, hatten viele der Brüder ihre Anstellungen verloren, und wenn Rom noch so weltoffen war, würde man wohl auch einem Diener des HERRN freundlich begegnen. So ging ich auf diese Lichtung.


    Zuerst abgeschreckt von dem Götzenbild wollte ich gleich wieder gehen, aber dann spürte ich, dass es auch eine Chance sein könnte nicht zu schweigen von Christus unserem HERRN. Es waren nicht so viele Leute anwesend wie ich es erwartet hatte, so dass ich nicht sicher war, ob dies der richtige Ort war, also erhob ich meine Stimme, indem ich freundlich fragte:


    Ist das hier der Ort, an dem Nicht-Bürger willkommen sind und Ansprechpartner und Menschen, die Ihnen um der Liebe willen helfen wollen, finden können?

    Ich hatte dem Prätorianer nichts neues berichten können.


    Meine Brüder und ich verzogen uns eine Zeitlang in die Katakomben und beteten an den Gräbern der Märtyrer, in der Hoffnung, dass unser Herr bald wiederkäme. Doch immer mehr von uns sagten, dass es wohl noch längere Zeit dauern könnten, dass die Parusie sich verzögerte.


    Wir würden uns also in dieser Welt, die nicht die unsere war, so gut es geht einrichten müssen. Daher verließen wir gestärkt die Katakomben und zeigten uns wieder in der Stadt.

    Zitat

    Original von Marcus Didius Falco
    "Kannst du den Namen des Toten in Erfahrung bringen? Es wäre wichtig für die Ermittlungen. Dieses Verbrechen muß aufgeklärt werden und die Schuldigen bestraft werden, sonst wiederholt sich derlei vielleicht...
    Didius Angelus kenne ich. Selbstverständlich."


    Sicherlich kann ich den Namen in Erfahrung bringen. Und da ich schon zweimal mit Prätorianern gesprochen habe, werden sie sicherlich wieder auf mich zu kommen.


    Dann überlegte ich kurz wie ich etwas über Angelus herausfinden könnte und beschloss einfach direkt zu fragen, dicens:


    Könntet Ihr mir vielleicht etwas über den Aufenthaltsort unseres Bischofs Angelus sagen. Er ist seit einiger Zeit verschwunden und wir beten, dass ihm nichts zugestoßen ist - gerade in diesen Zeiten haben wir berechtigterweise unsere Befürchtungen.


    Zitat


    "Du bist kein Verwandter des Toten und kein offizieller Vertreter deiner Glaubensgemeinschaft...
    Nein, für ein Begleitschreiben sehe ich keine Möglichkeit. Tut mir sehr leid."


    Ich verstehe das, aber ich bin nunmal - solange wir nichts von Angelus wissen, der einzige der gerade tätig werden kann. Und wie ihr wisst, wird so eine sterbliche Hülle nicht ansehnlicher mit der Zeit.


    Sim-Off:

    Es sind halt im IR momentan nicht so viele Christen aktiv...


    Aber, wenn Ihr wirklich keine Möglichkeit seht, weder als Consul, noch als Pater Factionis, noch als guter Mensch, als der Ihr bekannt seid....
    Ich machte eine Kunstpause, in der Hoffnung dass mir der Konsul doch noch eine Möglichkeit aufzeigen könnte.

    Nach dem Gespräch zwischen Falco und seinem Sklaven gab ich Falco zur Antwort:

    Zitat

    Original von Marcus Didius Falco


    "Der Leichnam... Bist du verwandt mit dem Toten? Weißt du wer der Tote ist? fragte ich.


    Ich weiss, dass er ein Bruder aus einer anderen Gemeinde ist. Leider bin ich auch zu nichts bevollmächtigt aus unserer Gemeinde. Da wir ja einen Bischof haben, einen Vorsteher, den Ihr ja auch kennen müsstet: Didius Angelus.

    Zitat


    "Den Leichnam an dich herausgeben zu lassen, dass übersteigt leider auch den Einfluß eines Consuls. Du müßtest dich diesbezüglich an die Cohortes Urbanae wenden. Die ermitteln in dem Fall und der Leichnam ist ja in dem Sinne ein Beweismittel."l


    Aber könntet Ihr mir wenigstens ein Geleitschreiben mitgeben, das mein Ansinnen gutheißt?

    Zitat
    Sim-Off:

    Dieses Gespräch findet zeitnah nach dem Leichenfund statt.
    Leichenkühlhäuser gab es damals ja noch nicht.


    Sim-Off:


    achnee. bin ja auch gleich sofort zu dir gekommen

    Nach dem Gespräch beim Consul kam ich in einer irgendwie undefinierbaren Stimmung in mein unscheinbares Haus zurück...besser gesagt kam ich zur Porta meines unscheinbaren Hauses, wo - ich hätte es fast wetten können - meine schwarzen Freunde vor der Tür.


    Ich begrüßte sie freundlich, dicens:


    Salvete, Beschützer der Gerechten und Verfolger der Bösen!


    Wünscht Ihr mich zu sprechen, dann kommt doch herein! Aber diesmal, werter Corvus darf ich Euch doch etwas zu essen oder zu trinken anbieten und den anderen doch auch, oder? Für uns Christinnen und Christen ist die Gastfreundschaft eine der höchsten Tugenden, da wir alle nur Gast auf Erden sind.

    Die leichtfüßige Sklavin hatte mich in ein Arbeitszimmer gebracht, in dem einer der mächtigsten Männer Roms saß. Der ehrenwerte Consul Marcus Didius Falco, Pater Factionis der factio Praesina, die für ihre Weltoffenheit und Toleranz bekannt ist.


    Ich schwankte wie ich ihn anreden sollte, welche Ehrerbietungen ich ihm zeigen sollte, da sein Wort in dieser Sache großes Gewicht haben würde. Ich entschied mich für eine "mittlere Lösung", indem ich sagte:


    Ehrenwerter Consul und Pater der Grünen! Ich bin Iustinus und man nennt mich den Apologeten. Ich bin ein Christ, kann zwar nicht für die ganze ecclesia Christi sprechen - das tut Euer Verwandter Angelus -, möchte mich aber dennoch heute an Euch wenden - und tue dies nun auch schon - mit einer für Euch kleinen, für mich und meine Brüder aber wesentlichen und großen Sache.


    Ihr werdet schon davon gehört haben, dass einer meiner Brüder, ein Christ wie ich, am heutigen Tage durch den Tod am Kreuz verherrlicht worden ist. Ich möchte Euch nun um nichts anderes bitten, als dass wir seinen Leichnam haben können, dass wir seiner sterblichen Hülle - nach unseren Sitten - eine Wohnstatt bereiten können.

    Hab Dank!,
    sagte ich und folgte ihr. Dabei gingen meine Gedanken. Ich könnte ihn aucvh fragen, ob er weiss, wo Angelus steckt. Gerade in diesen Zeiten bräuchte die Herde ihren Hirten. Denn sonst wallt jeder seinen eignen Weg...