Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus

    Hungi war schlecht gelaunt. Also so eine Abstimmung hatte er schon lange nicht mehr erlebt. In der gesamten Diskussion davor hatte er keinen wirklichen Grund erfahren, warum man wirklich einen Quaestor Classis entsenden wolle.


    Die Befürworter mögen gleich auch etwas mehr vorschlagen als welches bisher aufgetan wurde. Es widerstrebt mir persönlich schon zutiefst, einen solch wichtigen Posten nur darauf zu verschwenden, daß der Quaestor Classis einen Stimmungsaustester des Senates spielen soll. Ohja, man merkte die schlechte Laune, in der Stimmung, in seiner Rede, in seinem gesamten Habitus.

    Bei allem Respekt, wer jetzt wessen Bild als höherqualifiziert findet oder das Gegenteil behauptet, mag jetzt im Auge des Betrachters liegen, man sagt ja so schön "über Geschmack lässt sich nicht streiten." (Ich persönlich oute mich mal als Fan unserer Signaturen. ;) )


    Ich würde die Kritik eher als Chance empfinden, diese Bilder zu verbessern. Sie sind ja per se nicht schlecht, den Tablinum-Tisch zum Beispiel finde ich durchaus herzeigbar. Aber manches ist halt verbesserungswürdig. Wenn die Römer es knallbunt a la 70er-Jahre mochten, soll es mir recht sein, nur haben wir halt unseren Background von heute, und wenn jemand es sagt, daß es ihm nicht gefällt, muß es ja kein abschließendes Urteil sein. ;)

    Zitat

    Original von Tiberius Caecilius Metellus
    "Salve, Senator Vinicius Hungaricus. Du erinnerst dich vielleicht an mich, mein Name ist Tiberius Caecilius Metellus."


    Tatsächlich saß Hungi hinter seinem Schreibtisch, der - wie immer oder noch immer - voll geräumt war mit diversen libri und papyri, die nach Bearbeitung schrien, so zumindest kam es Hungi vor.


    Salve Caecilius. grüßte er den Besucher. Du hast erst gerade den Cursus Iuris bestanden bei mir, in der Tat erinnere ich mich. Er wollte gerade die Prüfung raussuchen, als er draufkam, daß diese in der Schola auflag. Womit kann ich dienen? Ich hoffe, du möchtest keine Nachbesprechung, denn deinen Prüfungsbogen habe ich in der Schola gelassen. sprach er mit einem relativ freundlichen Unterton in seiner Stimme.

    Zitat

    Original von Aelia Adria
    "So ist es, es sollte ein Vorschlag jemandes sein, den ich dafür geeignet halte, und nun war eure Meinung dazu gefragt."


    Aha. antwortete Hungi wenig eloquent. Allerdings fiel Hungi auch nicht wirklich jemand ein, der für diese Arbeit in Frage kommen würde, deswegen schaute er zu Felix hinüber.

    ... in welchem allerdings noch immer die Sklaven am arbeiten waren. Hungi war schon sehr genervt, zogen sich die Arbeiten in die Länge, ein unhaltbarer Zustand. Der Hausherr kam auch gerade dorthin, mit einem angeworbenen Handwerker zur Linken, der ihm zu erklären versuchte, daß es nur mehr eine Frage von ein paar Tagen sein könnte, bis alles im gewünschten Zustand sei. In Ordnung. Aber bis zu den nächsten Kalenden soll es fertig sein, verstanden? herrschte Hungi den Handwerker an, als er seinen Bruder sah. Ah, Lucianus. Was treibt dich hierher? fragte er Lucianus, während er mit einer Hand dem Handwerker quasi wegscheuchte. Dieser verbeugte sich auch artig und hielt sich dann im Hintergrund.

    Ach, der wußte es also noch nicht. :D


    Ich danke dir. Dein Wunsch ist genauso der meinige. antwortete Hungi mit einem leicht verschmitzten Unterton.


    Keine Frau? fragte Hungi doch etwas überrascht. Sollte sein Klient mehr griechisches in sich haben, als er dachte? Nein, diesen Eindruck hatte Hungi vom Furier noch nicht gewonnen, dazu war sein Klient nicht weibisch genug. Allerdings soll es ja wirklich welche geben, die einfach keine Frau wollten. Naja, nicht sein Problem. Es gibt doch nichts schöneres zum Entspannen als eine Frau. fügte er hinzu, denn diese Erfahrung hatte Hungi nur zu oft gemacht.

    Äußerlich war Hungi beruhigt, innerlich war doch noch eine gewisse Skepsis da, die er nicht ablegen konnte. Aber da Maximus in der Zeit, die er in diesem Büro verbrachte, weder gehustet noch geschnieft oder geniest hatte, konnte Hungi vom objektiven Standpunkt durchaus davon ausgehen, daß der Octavier tatsächlich gesund war. Kein fahriger Blick, kein unmotiviertes Greifen an den Kopf, nein, der Octavier war vermutlich wirklich fieberfrei.


    Ich glaube schlicht, daß da eine Privatfehde zwischen Avarus und Meridius weitergeführt wurde, die schon seit langer Zeit zwischen dem Decimer und den Germanici besteht. Vermutlich hatte es neue Nahrung gegeben, weil Meridius nicht einverstanden war oder ist, daß Lucilla, seine Schwester, sich mit Avarus verlobte. Allerdings mußte Hungi jetzt überlegen, ob dies zeitlich auch so stimmte, die ganze Geschichte ist ja auch schon eine ganze Zeit her. So ungefähr halt.

    In der Tat, das war Hungi auch schon aufgefallen, daß Quarto nur schwer mit den Flaviern zurecht kam, allerdings wußte er noch nicht wirklich, ob dies nur an einer Person lag oder die Abneigung komplett auf die Familie projiziert wurde. Nach der Aussage von der Aelierin vermutete er letzteres. Er schmunzelte, denn er wußte, diese Abneigung würde noch sehr viel Interessantes zutage bringen.


    Meine Gens stammt ursprünglich aus Campanien, ist aber schon seit vielen Generationen in Rom ansässig. Mein Bruder und ich wuchsen jedoch nicht in Rom auf, sondern in Savaria. antwortete er ihr.

    Etwas überrascht schaute Hungi von Adria zu Callidus. Sicher hatte er gewußt, daß Adria nicht auf ewig den Rectorsposten innehaben wollte, und er hatte sich auch gedacht (oder hat Avarus ihm das explizit gesagt?), daß es an diesem Abend zu einem Wechsel an der Spitze der Schola kommen sollte. Also insofern war es doch nicht so überraschend, wie Hungi im ersten Augenblick dachte.


    Aha... etwas fragend blickte er zwischen den beiden hin und her. Mit Verlaub, das überrumpelt jetzt doch. Ist das schon eine fixe Sache und ihr wollt jetzt nur noch unser Abnicken oder gibts auch noch andere Kandidaten?

    Natürliche Krankheiten? Etwa Grippe oder Fieber? Hungi lehnte sich etwas zurück, er hatte keine Lust, sich etwas einzufangen, woran er sterben könnte. Noch zu gut hatte er seine letzte Fieberkrankheit in Erinnerung, welche ziemlich an seine Substanz gegangen war. Das klingt nicht gut. antwortete er. Aber jetzt bist du gesund? Die Besorgnis in seiner Stimme konnte er unterdrücken, den fragenden Blick jedoch nicht.


    Das freut mich, daß Decimus Livianus seine Truppe in Griff hat. Hungi wusste natürlich, worauf der Octavier anspielte, mißverstand die Andeutung jedoch ein wenig. Ich denke nicht, daß er persönlich in Frage gestellt wurde. Er erinnerte sich noch gut an den Streit zwischen Decimus und Avarus, an die wirklich nicht objektiven Angriffe der Germanicers an Decimus, aber auch an das unverschämte Benehmen, die der Decimer an den Tag legte, in Beisein des Kaisers, aber auch Hungi gegenüber. Diesen emotionalen Ausraster hatte Hungi lange nicht verziehen und auch heute noch war seine Beziehung zu ihm nicht komplett wiederhergestellt, was aber auch am Fehlen klärender Treffen lag. Ich denke, bei diesem Konflikt ging es um etwas ganz anderes. fügte er etwas kryptisch hinzu.

    Zitat

    Original von Aelia Paulina
    “Lucius hat also über mich geplaudert? Das hätte ich mir denken können!
    Ja, ich bin noch nicht lange in Rom. Davor habe ich in Achaia gelebt, wo meine Familie ein viel zu kleines Gut besitzt. Es war todlangweilig!“


    “Deine Familie ist also sehr bedeutend? Gab es viele Consuln unter deinen Ahnen?“


    Aha, sie war also nicht für das Landleben geschaffen. Na gut, das sagte eigentlich gar nichts aus, denn die meisten Mädchen und Frauen wollten eher in der Stadt leben als auf dem Land ihr Dasein fristen.


    Bedeutend? Nun ja... Angeben wollte er nicht wirklich. An den Glanz gewisser ruhmreicher Familien wie den Flaviern oder den Claudiern kommen wir natürlich nicht heran. antwortete er. Aber verstecken müssen wir uns auch nicht, finde ich. Mit einem leicht amüsierten Tonfall in der Stimme zwinkerte er ihr zu.

    Nanu? Der Hausbüttel ohne den gewohnt charmanten Unterton in der Stimme, welche vor schlechter Laune nur so triefte? Oder hatte Hungi nur einen guten Moment erwischt? Egal. Hungi trat ein und begab sich gleich in den Versammlungsraum.


    Salvete, die Herrschaften. grüßte er bewußt salopp und suchte sich eine Sitzgelegenheit, welche strategisch besonders günstig zum Sklaven mit den Weinbechern lag.