Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus

    Hungi nickte zufrieden.


    Es freut mich zu hören, daß du dich so intensiv mit unserem Erbrecht beschäftigt hast. Unter solchen Voraussetzungen wirst du den Prätorn sicher eine große Hilfe sein.


    Lediglich eine Sache vermisste ich in deiner Aufzählung: die Überprüfung der Testamente auf ihre Gültigkeit und die Unterscheidung, wann nur ein Teil des Testamentes für ungültig erklärt wird und wann das gesamte.


    Hungi lächelte wohlwollend. Hast du schon den Cursus Iuris abgelegt, Flavius?

    Verzeih mir meine Nachlässigkeit.:) (also das Wikipedia als unsägliche Mühe zu betiteln, lässt einiges auf deine Art zu recherchieren schließen :D)
    Gerade dann müsste aber die Anekdote ja von einer Begebenheit noch aus der Republik stammen, aus zwei Gründen: zum ersten die Lex Iulia, die ja Augustus selber verfasste, die dem Ehemann das Töten der eigenen Frau verbot und zum zweiten die spätestens ab Augustus vorherrschende Eheform sine manu, welche dem Ehemann mangels patria potestas die wohl nur mehr auf dem Papier stehende Hausgewalt verwehrte.
    Oder die Anekdote stammt tatsächlich aus der frühen Kaiserzeit, es hat sich wirklich so zugetragen und niemanden hat es groß aufgeregt bzw. wenn wurde er auf welche Art auch immer zum Schweigen gebracht.


    Hach, Geschichte kann so aufregend sein. :D

    Zitat

    Original von Publius Aelius Hadrianus
    Somit dürfte diese Anekdote meiner Meinung nach in die frühe Kaiserzeit fallen und plausibel sein.


    Ähm, wohl eher in die republikanische Zeit oder - wenn deine Angabe stimmt, was ich grad net nachprüfen kann - in die späte Kaiserzeit? Gerade in der frühen Kaiserzeit war es ja dem Ehemann verboten, seine Frau zu töten.


    Zitat

    Beschwer dich bei Sueton. Der hatte das so allgemein geschrieben. :P


    Hmmna, der kann mir nimmer widersprechen. :D

    Aurelia Deandra... wiederholte er den Namen. Den Namen würde er sich merken. Ja, kommt mir zumindest nicht unbekannt vor. Vielleicht wenn ich sie sehe. Innerlich nahm er sich vor, seine Kontakte wieder ein wenig aufzufrischen und näheres über diese Aurelia herauszufinden. In diesem Moment erinnerte er sich wieder, warum er den Posten des Prätorianerpräfekten so gern hatte, trotz aller Schwierigkeiten und Ärgernisse: es war doch zu verlockend, mehr über eine Person zu wissen als umgekehrt.

    Der Ton, den der Claudier ihm gegenüber an den Tag legte, gefiel Hungi ganz und gar nicht.


    Ich habe nicht gefragt, ob du in jeglicher Position dein Bestes geben würdest, denn nur ein wahrheitsliebender Narr würde diese Frage mit einem Nein beantworten. Ich habe nach deinen persönlichen Präferenzen gefragt, doch du scheinst keine zu haben. In Ordnung, dann wird der Senat sehr flexibel sein, was deine Entsendung angeht... solltest du gewählt werden natürlich. Hungi lächelte, aber es war kein herzliches Lächeln.

    Avarus hatte also nicht den Hinweis überrissen, oder er wollte nicht. Ein wenig gekränkt deswegen setzte sich Hungi, seinem Gast gegenüber.


    Tatsächlich, habe ich. Ich habe den Termin schon vorgemerkt und werde selbstverständlich kommen.


    Ein Sklave erschien mit einem Tablett, auf dem zwei Kannen und zwei Becher zu sehen waren. Leichtfüßig (es war offensichtlich nicht Ursus) umging er die Herrschaften zu einem kleinen Beistelltisch, wo er das Tablett abstellte und die Becher mit Wasser und Wein füllte. Elegant bot er erst dem Gast den Becher an, dann dem Hausherrn.

    Hungi schmunzelte. Gut, dann haben wir uns beide doch richtig verstanden. Amüsiert beobachtete er, wie der Annaeer den Wein abstellte und wohlwollend erkannte er, daß sein Gast nicht übermäßig dem Wein zusprach.


    Sollten sie nach Referenzen fragen, so kannst du ihnen sagen, daß ich keine Bedenken sehe. Das weitere würde dann aber bei dir liegen.

    Tatsächlich. Uns geht es gut... kurz überlegte er, ob er sich zurückhalten soll, aber was solls :D ... sieht man von den Beschwerden einer Schwangerschaft ab. Er grinste und klatschte in die Hand. Die Sklaven schauten auf und mit einer Handbewegung gebot er ihnen, sich zurück zu ziehen. Es dauerte zwar ein wenig, aber die Sklaven waren dann bis auf zwei verschwunden, welche sich aber um die Belange der Herrschaften kümmern sollten. Hungi wies auf ein paar Sitzplätze.


    Aber setz dich doch.

    Quästorenwahlen waren eher langweiliger Natur. Die Kandidaten waren noch jung, die Ämter nicht sonderlich aufregend und dennoch musste man Fragen stellen, sonst glaubten die Leute noch, die Senatoren wären desinteressiert.


    Welche Ziele hast du dir für diese nächste Amtszeit gesetzt, so du gewählt wirst?

    Ja Hungi war überrascht, als er von der Kandidatur Avarus' hörte. Weit weniger überrascht war er von der Länge der Rede (:P) und noch weniger von der Empörung, die der junge Flavier dar brachte. Daß er aber als Consular vom Flavier aufgerufen wurde, etwas zur Kandidatur zu sagen, störte ihn schon sehr. Er mochte es nicht, von einem Jungspund zurechtgewiesen zu werden und sich vorschreiben zu lassen, was er tun oder lassen sollte. Also ignorierte er den Flavier zunächst einmal.


    Sag mir, Avarus, warst du bezüglich deiner Kandidatur beim Kaiser?

    Hungi lehnte sich genüsslich zurück und schmunzelte ein wenig.


    Als Banalität würde ich Erbschaftsangelegenheiten wirklich nicht bezeichnen, ist es doch eine der ganz wenigen Möglichkeiten, einen Vertrag über den Tod hinaus zu schließen.


    Ich hoffe, du bist mit dem römischen Erbrecht hinreichend vertraut, um dieses Amt zur Zufriedenheit aller ausfüllen zu können?

    Tiberius Gracchus... nein, dieser Name kam ihm nicht bekannt vor. Ob der wohl mit seiner Frau verwandt war? Hungi hatte nie ein besonderes Interesse an Genealogie aufbringen können. Na, er würde es bald wissen, dachte er bei sich, als er in sein Atrium kam.


    Salve, Tiberius. Du möchtest mich sprechen?