Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus

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    Original von Publius Aelius Hadrianus
    Schon unter Vespasian wurde vom Senat der Beschluß gefaßt, daß Frauen, wenn sie Sklaven eines anderes verführten ebenfalls Sklavinnen wurden.


    Nicht ganz richtig. Diese Frauen wurden nur dann Sklavinnen, wenn sie an der Beziehung mit einem Sklaven gegen den Willen des Eigentümers festhielten.


    Zitat

    Weintrinken der Ehefrauen wird ebenso wie Unzucht und Ehebruch dieser bestraft.
    Bsp:
    Egnatus Mecenus schlug seine Frau, weil sie Wein getrunken hatte, mit dem Knüppel tot. Diese Tat fand nicht nur keinen Ankläger, sondern nicht einmal einen Kritiker, da ein jeder meinte, sie sei bestraft worden, um ein höchst wirkungsvolles Exempel für einen Verstoß gegen die Nüchternheit abzugeben.Und gewiss verschließt jede Frau, die dem Weingenuß unmäßig zuspricht, allen positiven Eigenschaften die Tür und öffnet sie allen Lastern.
    Valerius Maximus: Denkwürdige Taten und Worte 6,3,9


    Da fallen mir zwei Punkte ein:
    1. Das Weintrinken alleine wirds kaum gewesen sein. Eher kann ich mir exzessiven Alkoholgenuß vorstellen mit der daraus resultierenden Hemmungslosigkeit, welche einen Skandal auslöste.
    2. Wärs interessant zu wissen, wann dieser Egnatus Mecenus das gemacht hat und wie er mit seiner Frau verheiratet war.


    Zitat

    Wenn du deine Frau beim Ehebruch ertappen solltest, könntest du sie ohne Richter ungestraft töten; jene aber dürfte es nicht wagen, dich auch nur mit dem Finger zu berühren, wenn du die Ehe brechen oder zum Ehebruch verführt werden solltest, und sie hat auch nicht das Recht dazu.


    Faszinierend. Stimmt nämlich nur zum Teil. Siehe hier

    Hungi lächelte auch, aber es war eher ein berechnendes Lächeln. Genau so ist es, Helios.


    Auch er ließ sich etwas nachschenken, überlegte auch kurz, ob er sich ebenfalls etwas nehmen sollte, entschied sich aber dann doch dagegen.


    Selbstverständlich sprechen wir auch übers Militär. Die Aufstände in Hispania, diverse Unruhegebiete in Germania oder Iudäa oder an anderen Grenzen des Imperiums, die Rebellion von Laeca... in den letzten Jahren war es diesbezüglich nicht gerade ruhig. Die möglichen militärischen Aktionen... naja, da mutmaßen wir eher. Ich persönlich glaube schon länger, daß es Zeit wäre für einen Eroberungsfeldzug, und ich denke, ich stehe mit dieser Meinung nicht alleine da.

    Kein Advocatus? Also wohl doch zur Belustigung der Herrin. Diese Vorstellung wurde in seiner Phantasie nicht angenehmer, ganz im Gegenteil, sie verschlimmerte sich noch. Und was, wenn sie tatsächlich Christianer waren? Denen kann man ja alles zutrauen. Vielleicht sogar eine Verschwörung?


    Ah, nichts, schon in Ordnung. antwortete Hungi nur. Nur ein kleiner Gedanke, der mir eingeschossen ist. Ein Gedanke, welcher es wert wäre, weiterverfolgt zu werden. Wie auch immer, du kannst ihr ausrichten, daß ich mich weigere, eine Sklavin auszubilden und daß ich es als eine Frechheit empfinde, mit solcherlei Anfragen belästigt zu werden. Wer bei allen Göttern kommt auf so eine stumpfsinnige Idee? Wer ist denn diese ominöse Person?

    Quarto hatte wohl einen Philosophen in sich versteckt. Ob man am Kaiserhof genug Zeit für solche Annehmlichkeiten fand? Möglich wäre es, denn Quarto machte auf Hungi nicht den Eindruck, als wäre der Magister Domus Augusti ein sonderlich stressiger Posten. Zweifelsohne ein wichtiges Amt, aber vielleicht nicht unbedingt nervenaufreibend.


    Und da Hungi nicht so wirklich etwas Hochintelligentes auf die letzten Worte Quartos zu erwidern wußte, begnügte er sich mit einem schlichten Ja, durchaus. Da diese Antwort aber ein wenig zu einsilbig war, stellte er gleich eine Gegenfrage.


    Du wirst aber sicher auch noch ein zweites Consulat ins Auge fassen?

    Hungi grinste weiter, doch bekam sein Gesichtsausdruck eine Nuance Überraschung, als sie von seiner Senatsarbeit sprach.


    Meine Auftritte sind legendär? fragte er, nicht ohne dies belustigend zu finden. Interessant. fügte er noch hinzu, als er sah, wie seine Frau sich streckte. Er konnte nicht umhin, einen Blick auf ihre Taille zu werfen, in der - wie er aber selber wußte - absolut unbegründeten Hoffnung, schon etwas von dem Kleinen in ihr sehen zu können. Natürlich war dem nicht so, wie auch, aber er konnte es noch immer ganz fassen. Seine Gedanken begannen, sich um das Kind zu kreisen, sein Blick ruhte auf ihren Körper, als er mehr geistesabwesend sagte: Ja, natürlich.

    Schon der erste Name sorgte bei Hungi für leichte Verwunderung, aber auch der zweite war für ihn überraschend.


    Im Prinzip würde ich schon gerne alle Kandidaten hören. Bei den Herren Senatoren wäre dies ja sogar jetzt sofort möglich. erhob Hungi als erster seine Stimme.

    Ich bin aber kein Sklavenausbilder! entgegnete er ihr. Wenn diese Person mit ihrer Sklavin juristische Gespräche führen will, dann soll sie es ihr selber beibringen, und wenn sie es nicht kann, hat sie sowieso nichts davon. Er echauffierte sich immer mehr. Man stelle sich vor, bei einem Empfang wird die Sklavin herbeigerufen, sie möge Labeo rezitieren zur Belustigung der Gäste. Na, sicher nicht. Die klaren und wunderschönen Gedanken eines Proculus oder gar das mos maiorum soll ein Sklave mit seinen tumben Worten interpretieren? Erschreckende Vorstellung.


    Nein, nix da. Die Juristerei ist nichts für Sklaven. Da fahren die Fuhrwerke drüber.


    Es wollte ihm nicht in den Sinn kommen, wie jemand auf diese Idee kommen konnte. Entweder man beschäftigte sich selber damit, weil es ihn interessierte, oder es stand ein Rechtsstreit an, in diesem Fall ließ man andere sich mit den leges beschäftigen. Vor Gericht ein Sklave als advocatus, der einem Senator widerspricht... unvorstellbar. murmelte er vor sich hin, als ihm dann ein Gedanke aufkam. Skeptisch schaute er seine Exfrau an.


    Diese Person da... das ist doch keine von dieser Sekte da? Von diesen Christianern?

    Ich bin der gleichen Meinung wie du. Zu lange schon mussten wir zusehen, wie der Pöbel aus der Subura sich aufstellen lassen konnte oder gar Soldaten, die aus Pflichtvergessenheit ihre militärische Erfahrung als Qualifikation benannten. Als ob die Kenntnis, wie man mit einem Gladius umgeht, in der tagtäglichen Politik hilfreich sein kann. Verächtlich verzog Hungi das Gesicht.


    Ja, angedacht habe ich es. Aber sicher noch nicht jetzt. Vielleicht nächste Amtsperiode oder übernächste, mal sehen.

    Also jetzt hatte Hungi genug. Er stand auf und erhob gleich seine Stimme, bat nicht einmal ums Rederecht.


    Ich bin aufs tiefste enttäuscht über die Vorgänge hier in der Curia Italica. Dieses Gremium ist weder in der Lage, einen Princeps zu bestimmen, noch ist es in der Lage, sich über die Modalitäten bei einer Patt-Stellung einig zu werden. Wie lange sehe ich hier schon zu? Viel zu lange. Amüsiere ich mich? Das kann ich ganz klar mit einem 'Nein' beantworten.


    Ich kann mit meiner Zeit bei den Göttern wirklich etwas besseres anfangen. Man möge mich benachrichtigen, sobald es einen neuen Princeps gibt und die provinzielle Politik weitergeht... oder ich als Beisitzer entlassen werde.


    Mit diesen Worten verließ er die Curia.

    'Und sie sollte auch meine Erwartungen nicht enttäuschen.' fügte Hungi in Gedanken hinzu, wenngleich er auch noch nicht wirklich wusste, welche Erwartungen an die betreffende Dame er hatte. Aber seine Neugierde war genug entfacht, um sie kennenlernen zu wollen.


    In der Tat. pflichtete er Quarto bei. Obwohl der Winter mehr versprach als er im Endeffekt gehalten hat. Da er aber wirklich nicht übers Wetter reden wollte, wechselte Hungi einfach das Thema.


    Was sagst du zu den Neuerungen im Cursus Honorum? fing er daher unvermittelt an.

    Natürlich ist diese notwendig. Wie kann ich sicher sein, daß der Kandidat zumindest die Grundpfeiler unserer Gesellschaft versteht, wenn nicht durch eine adäquate Prüfung?


    Hungi verstand nicht wirklich, warum sie ihm diese Frage stellte. Aber schon kurze Zeit danach wurde ihm der Sinn einigermaßen klarer. Zuerst runzelte er die Stirn, dann blickte er seine Exfrau ungläubig an und dann... mußte er an sich halten, um nicht seine Stimmung ganz zu vermiesen.


    Wie bitte? Eine SKLAVIN? Warum bei all den Göttern soll eine SKLAVIN den Cursus Iuris machen? Die Sklavin soll im Hause schaffen!

    Hungi seufzte innerlich. Vor lauter Freude über weniger Arbeit hatte er komplett vergessen, den Cursus Iuris umzustrukturieren. Aber da in letzter Zeit eh keiner die Prüfung ablegen wollte, hatte Hungi das wohl weit in seinen Hinterkopf verschoben.


    Der CRV als Voraussetzung? Hungi schaute etwas verwundert. Ich hatte nicht vor, das abzuschaffen. Ich denke, eine gewisse Art Vorbildung ist sogar essentiell um ein guter Jurist zu sein.

    Ich bitte sogar darum. antwortete Hungi seinem Klienten.


    Hmm... Gespräche mit dem Kaiser... ja auch, kommt aber wesentlich seltener vor als Treffen mit den Senatskollegen, geheim sind die aber auch nur selten. Oft passiert Politik einfach im Familienkreis, über das Klientelwesen, bei gesellschaftlichen Treffen. Die Möglichkeiten sind mannigfaltig.

    Bei jedem Beamten nicht unbedingt. antwortete Hungi zuerst, bevor er intensiv über die Möglichkeiten nachdachte.


    Wer würde in Betracht kommen... der Praefectus Annonae zum Beispiel, der Curator Aquarum oder der Architectus Urbi. Die würden mir ad hoc einfallen. Was die zukünftigen Aedile betrifft, so kann ich dir naturgemäß erst dann Vorschläge unterbreiten, wenn ich weiß, wer überhaupt zu den Wahlen antritt. :)

    Hungi schmunzelte. Sehr gut, dann sind der Senator und ich einer Meinung.


    Dann musste er aber auch überlegen, was besser wäre. Hmm... gute Frage. begann er. Die jetzige Amtsperiode des Cursus Honorum endet bald und ich habe keine Ahnung, ob nicht vielleicht einer der Beamten sich mit dem Gedanken trägt, in den Cursus Honorum einzusteigen oder weiter zu machen. Wenn du aber jetzt schon mit den Beamten sprichst und dich präsentierst und auch genommen wirst, wird er dich sicher mitnehmen.

    Auch Hungi setzte sich.


    Im Juli. antwortete er und konnte sein Grinsen darob nicht verheimlichen. Endlich wurde er Vater... es hatte auch lang genug gedauert. Hoffentlich wird es ein Junge.


    Aber sag, du bist sicher nicht zum Tratschen hierhergekommen, so gut kenne ich dich mittlerweile. Stimmts?

    Natürlich habe ich davon gehört. Darf ich dir meine Glückwünsche aussprechen?


    Er wies mit seiner Linken auf einen Sitzplatz und geleitete sie dorthin. Und er bemerkte ihr Strahlen, als sie von ihrem Sohn sprach.


    Ah, uns geht gut. antwortete er auf ihre letzte Frage und kurz überlegte er, ob er es auch aussprechen soll. Doch diese Überlegung dauerte nicht lange, er freute sich so sehr darüber. Meine Frau ist guter Hoffnung.