Mißbilligend über den Ton des Volkstribuns verfinsterte sich Hungis Gesicht ein wenig.
Werter Volkstribun, begann er scharf, es riecht stark nach Arroganz, wenn du einem Senator ins Gesicht sagst, daß er eh nicht für den Gesetzesentwurf stimmen braucht.
Ob Hungi dem Patron des Volkstribuns einmal sagen soll, daß dieser dem Terentier die Feinheiten der Politik beibringen sollte? Er verschob die Beantwortung dieser Frage auf später.
Wenn ich es richtig sehe, hapert es vor allem an der Frage der veredelten Produkte. Ich sage bewußt "vor allem", da es auch Senatoren gibt, die dem Gesetzesentwurf vollkommen ablehnend gegenüberstehen.
Ein landwirtschaftliches Gut, eine Frucht ist in den meisten Fällen sofort verzehrbar. Meines Wissens nach muß nur die Olive ohnehin nachbearbeitet werden, um überhaupt für den Menschen genießbar zu sein, aber das ist nicht die Kernfrage. Diese ist eher, ob die Verarbeitung, die specificatio, zu einem höherwertigen Produkt auch für die landwirtschaftlichen Güter gilt.
Meine Meinung ist die folgende: Prinzipiell soll der Senator sich auf seine Wurzeln besinnen und seine Einkünfte aus seinen landwirtschaftlichen Gütern beziehen, sofern er nicht in einem Arbeitsverhältnis zum Staat, zum Senat oder zum Kaiser steht. Insofern gebe ich dem Volkstribun also recht. Ich persönlich bin aber der Meinung, daß die veredelten Produkte, wie Senator Tiberius diese Bezeichnung völlig richtig eingebracht hat, nicht dem Handwerk unterliegen. Allein beim Brot lasse ich eine Ausnahme gelten, denn in diesem Falle benötigt der Handwerker, namentlich der Bäcker, Zusatzprodukte, um dieses Grundnahrungsmittel in der für uns bekannten Form verkaufen zu können.
Sim-Off:Sollte aber jemand historische Belege finden, der meinen Worten widerspricht, lasse ich gerne mit mir reden. 