Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus

    Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Senator Vinicius Hungaricus, salve! Wir haben uns lange nicht mehr gesehen, sehr lange.““Wie ich hörte, hast du längere Zeit in... ähm...“,“...nun, du hast wohl einige Zeit am Ende der Welt zugebracht.“


    Ewig haben wir uns nicht gesehen, richtig. Ein paar Erinnerungen blitzten auf in seinen Gedanken, doch er erlaubte sich nicht, diese weiterzuverfolgen. Vielleicht in einem etwas intimeren Rahmen...
    Stimmt, es war am Ende der Welt. Aber es war nicht das Ende der Welt. Hungi konnte sich diesen kleinen Wortwitz nicht verkneifen. Wenn man es sich angenehm macht, kann man ja überall recht ordentlich verweilen.


    Kurz darauf wurde er sozusagen von hinten angesprochen.


    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Salve Senator Vinicius Hungaricus, schön dich gesund zu sehen.


    Gesund? Ach Papperlapapp. Ein Krüppel bin ich geworden. rief er etwas launig aus, bevor er den Grüßenden erkannte. Ah, der junge Germanicus Sedulus. Schau an, dann sind ja die wichtigen Leute alle hier, oder?

    Auch nach mehreren Momenten des angestrengten Überlegens wollte ihm noch immer nicht einfallen, was er noch mit seinem Neffen besprechen wollte. No, dann konnte es nicht so wichtig sein... oder es würde ihm schon wieder einfallen.


    In Ordnung. Wenn du etwas brauchst, weißt du ja wo du mich findest.

    Sim-Off:

    Dafür werd ich auf keinen Fall irgendwelche Stränge trennen... :P


    Viel, sehr viel Wasser war den Tiber hinuntergeflossen, seitdem Hungi das letzte Mal hier gewesen war. Den Weg kannte er noch, selbstverständlich, doch im Vergleich zu damals schritt er ungleich langsamer zum Hause, welches die Räume der Factio Veneta beherbergte. Sein Gehstock wurde zum unentbehrlichen Accessoire, schon fast verbunden mit seiner Hand erzeugte es dieses spezielle, charakteristische Geräusch, welches Hungi älter fühlen ließ als er tatsächlich war. Grauenhaft.


    Am Ianitor vorbei ging er langsam und bedächtig in die "geheiligten Hallen". Doch hielt sich Hungi nicht allzu lange auf mit der Erinnerung, die sicher unweigerlich bald auf ihn einströmen mussten, denn zuvor hatte er eine Erkenntnis getan, die ihn erstaunte, denn die Togen (oder Schals) einiger im typischen Veneta-Blau stachen doch hervor.


    Nanu? Habe ich den Dresscode verpasst? rief er deshalb aus.


    Denn seinerseits hatte er es nicht für nötig befunden, die Farben der Factio zu tragen. Er hielt sich jedoch nicht weiter damit auf, sondern ging zu einem der bekannten Gesichter, vertraut schon seit Urzeiten.


    Salve Aelius. sprach er den Princeps der Factio an.

    Naja, selbstverständlich solltest du die Sache nicht übertreiben, keine Frage. Klinkenputzen wie du es nennst wird dir nicht helfen, stimmt. Aber vornehme Zurückhaltung ist nun wirklich nicht angebracht. widersprach Hungi seinem Klienten. Du solltest eher an zwanglosere Treffen denken, Abendessen, Feiern und so weiter.


    Die Katze übrigens, die gerade noch auf dem Boden saß, hatte sich in der Zwischenzeit aufgestellt, die Vorderpfoten nach Hungi ausgestreckt und miaute in exakt diesem Zeitpunkt, und zwar ziemlich laut. Unwirsch blickte Hungi die Katze an und ließ sie auf seinen Schoß hüpfen. Erfahrungsgemäß hatte er so mehr Ruhe, paradoxerweise.


    Den Cursus Iuris brauchst du hingegen noch nicht. Für das Decemvirat ist er nicht notwendig, da bekommst du genaue Anweisungen, wie du etwas machen sollst. So du natürlich gewählt wirst.

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    Original von Gaius Flaminius Cilo
    "Ich werde sehen, ob sich rekonstruieren lässt, wo der Leichnam Deines Bruders verscharrt wurde. Aber wie gesagt, ich kann Dir nicht viele Hoffnungen machen."


    Klarerweise hatte Hungi mehr erhofft, aber realistisch gesehen war dieses Zugeständnis alles, was er sich wünschen konnte.


    Ich danke dir für deine Bemühungen, Flaminius. antwortete er daher dem Praefectus Urbi. Da nun seinerseits alles gesagt war, griff er nach seinem Gehstock und mühte sich auf. Und vielen Dank, daß du dir Zeit für mich genommen hast für mein kleines Anliegen. Ich weiß ja, wie viel beschäftigt du bist.

    Bedingt durch sein steifes Bein dauerte es eine Zeit lang, bis der Consular im Exedra ankam. Er war schon einmal hier gewesen, vor langer Zeit, als er selbst ein Testament bei den Vestalinnen hinterlegt hatte.


    Normalerweise würde er stehend warten bis der Gastgeber - oder in diesem Fall: die Gastgeberin - kam und ihn begrüßte. Doch an diesem Tag nahm er sich die Freiheit, sich auf eine Kline zu setzen und ungeniert umzusehen.

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    Original von Titus Cominius Sporus
    "Wir werden deinem Dominus direkt ins Exedra begleiten." Die Auswahl des Raumes war absichtlich gewählt worden, weil zum Beispiel die vorhandenen Klinen zu einem längeren Aufenthalt einluden. Er wusste, dass Vestalin Decima das Gespräch suchte. Also wartete Sporus darauf, dass der Consular eintrat.[/FONT]


    Der Sklave nickte und wartete auf seinen Herrn, der - gestützt auf seinen Gehstock - mitsamt seinem Neffen langsam in die vestalischen Räumlichkeiten eintrat.


    Nachdem sie die Porta passiert hatten, ließen sich die Vinicier ins Exedra führen.

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    Original von Gaius Flaminius Cilo
    "Wie gesagt: Es sollte kein größeres Problem darstellen, eine reine Formalität."
    "Ich kann sehen, was ich tun kann. Allerdings möchte ich dir nicht allzu große Hoffnungen machen. Selbst wenn wir seinen Leichnam finden, wird er kaum in einem Zustand sein, in dem man ihn öffentlich bestatten kann."


    Kein Leichnam sieht nach so langer Zeit präsentabel aus. stimmte Hungi dem Praefectus Urbi zu. Wir würden in dem Fall natürlich das Fleisch abkochen lassen und nur die Gebeine bestatten. Ob der Flaminier diesen Wink verstand? Was natürlich eine etwas ungewöhnliche Vorgehensweise wäre, das gebe ich zu. räumte er zum Schluß ein.

    Hungi sah seinen Neffen zuerst etwas ungläubig an, dann lachte er laut auf.


    Also ich weiß ja, daß unsere Consuln sehr wenig agieren, aber daß sie gar nicht bekannt sind, damit habe ich nun doch nicht gerechnet. Die Wahrheit war, daß selbst im Senat nicht mal irgendwas los war. Keine einzige interessante Debatte seit er nach Rom zurück kam, keine politischen Diskussionen. So langweilig wie noch nie.


    Pass auf, die beiden heißen Arennius Nacca und Cuspius Rusticus. Sind beide schon älter und keine großartigen politischen Schwergewichte. Keine Ahnung, warum die gewählt wurden, vielleicht Günstlinge von Palma. Aber ist ja eigentlich auch egal. Solange man den Weg zu ihren Häusern findet, um seine Bewerbung rechtzeitig abzugeben...

    Die besagte schwarze Katze hatte zwar etwas widerwillig ihren Platz geräumt, doch den Raum verlassen wollte sie nun doch nicht. Sie putzte sich, dann saß sie neben dem Hausherrn auf dem Boden und sah ihn auffordernd an, der Schwanz auf dem Boden wedelnd. So als ob sie wollte, daß er sich mit ihr gefälligst beschäftigen solle. Hungi ignorierte die Katze.


    Du meinst außer den üblichen Möglichkeiten wie sich den Senatoren vorstellen und sie zu überzeugen versuchen? Das wirst du übrigens tatsächlich tun müssen, denn allein meine Gefolgschaft und auch meine Empfehlung wird dir kaum helfen, dazu bin ich noch nicht lange genug zurück. Wobei auch in seiner einflussreichsten Phase eine solche Behauptung aufzustellen schon sehr gewagt gewesen wäre.

    Der angesprochene Sklave ließ sich vom vestalischen Türsteher nicht beeindrucken, denn der Sklave glaubte, daß der Türsteher ziemlich sicher ebenfalls ein Sklave war, wahrscheinlich sogar ein Eunuch.


    Der Consular Vinicius Hungaricus erbittet Zutritt zum vestalischen Hause des Testamentes des Vinicius Lucianus' wegen. antwortete der Sklave etwas hochgestochen.

    Das Urteil? fragte der Vinicier verdutzt, denn daran hatte er noch gar nicht gedacht. Öhm, jetzt wo du das ansprichst, das weiß ich gar nicht. Ich ging wohl davon aus, daß sein Urteil gleichzeitig mit meinem aufgehoben wurde. Auch wenn das nicht auch die Hinrichtung aufheben konnte.


    Und daß der Leichnam seines Bruder höchstwahrscheinlich irgendwo mit anderen Verbrechern in eine Grube geworfen wurde, war ihm natürlich bewusst. Aber dennoch musste er es probieren. Sieh mal, Flaminius. Ich weiß, die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, aber es ist uns wirklich wichtig. Er hat sicher kein Ehrenloch in Zelle 13 bekommen, aber die Sklaven, die sich um die Toten kümmern, wissen sicher, wo er hingekommen ist.

    Hungi lächelte ob der Ungestümheit seines Neffen. Ach, die Jugend...


    Im Prinzip musst du dich nur beim Consul melden und zur Wahl aufstellen lassen. Rechtzeitig natürlich. Dann wirst du dich im Senat vorstellen, der Consul wird dir sagen, wann das sein wird. Das wäre dann der offizielle Teil. Selbstverständlich müssen wir im Hintergrund ein paar Besuche abstatten und so weiter...

    Zitat

    Original von Gaius Flaminius Cilo
    "Aber du bist sicherlich nicht gekommen, um mit mir über die Inneneinrichtung hier zu sprechen."


    Natürlich wußte Hungi, daß die Zeit des Flaminiers begrenzt war - aus eigener Erfahrung. Doch es wäre seinerseits unhöflich gewesen, gleich mit seinem Anliegen herauszuplatzen, noch bevor sie beide überhaupt mal zum sitzen gekommen wären.


    Er lächelte einen kleinen Augenblick lang. Nein, natürlich nicht. bestätigte er dessen Annahme. Ich habe ein Anliegen, das ich mit dir persönlich besprechen wollte und auf keinen Fall via Brief übermitteln konnte. Meine Familie betreffend. Er räusperte sich, denn es war tatsächlich eine heikle Angelegenheit, atmete einmal durch, dann sprach er weiter.


    Genauer gesagt, meinen Bruder betreffend. Wie du vielleicht weißt, befand ich mich zur Zeit seiner Hinrichtung bereits im Exil, der Rest meiner Sippe verstreut. Daher kann ich mich erst jetzt darum kümmern. Um ganz frei auszusprechen: Lucianus' Sohn, also mein Neffe, und ich möchten den Leichnam meines Bruders in unserem Familiengrab ordentlich bestatten und ich hatte gehofft, du weißt vielleicht etwas über den Verbleib der sterblichen Überreste meines Bruders.

    Ein kurzes Schreiben, hm? sagte er mehr zu sich selbst als daß er den Iulier fragte. Da sie sich noch immer im Garten befanden, sprach er: Gut, dann gehen wir in mein Büro. und ging voran, langsam und mit dem modischsten aller Accessoires, dem Gehstock. Weit hatten sie nicht zu gehen, zweimal um die Ecke, dann waren sie da.


    Nimm Platz. forderte er den Iulier auf, dann trat er selbst hinter seinen Schreibtisch, verscheuchte mit einem Ksch Ksch! die schwarze Hauskatze, die wie immer auf dem Sessel des Hausherrn knotzte und als vierte auf den Namen "Iuno" hörte (eine Marotte seiner Tochter), dann konnte auch er sich hinsetzen. Etliche Augenblicke und Kritzeleien später überreichte er seinem Klienten eine Tabula.


    An den Magister Septemvirorum Opimius Naso


    Mein Klient M Iulius Dives eröffnete mir seinen brennenden Wunsch, dem hochangesehenen Collegium Septemvirorum beizutreten und seine Dienste dem Collegium zu widmen. Ich habe Iulius Dives als ernsthaften jungen Mann kennengelernt, mit großem Interesse für kultische Belange, eine Tugend, die unter jungen Leuten schmerzhaft selten zu finden ist. Als sein Patron befürworte ich daher sein Streben und bin voller Überzeugung, daß er für das Collegium eine Bereicherung darstellen wird.


    M Vinicius Hungaricus
    Consular