Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus

    Zitat

    Original von Marcus Claudius Constantius
    Naja, wenn man danach gehen würde wären BWL, VWL und Jura keine Geisteswissenschaften da die meist Extrafakultäten haben.


    Sind sie auch nicht. :)
    Die Fakultätsordnung hat aber eher wenig damit zu tun, das entstammt eher aus den Ursprüngen der Universität. ;)
    Geisteswissenschaften: septem artes liberales - Grundstudium. Darauf aufbauend die Studien (nach der damals vorherrschenden Wichtigkeit):
    Theologie, Jus, Medizin.

    Livia und Hungi sind allein. Endlich. Er war müde von diesem aufregenden Tag und empfand das ständige Freundlich-Sein heute schon als strapaziös. Als die Tür sich schloss, fiel ihm diese Last ab wie ein Umhang, den er in eine Ecke schmiss. Apropos Umhang, diese unbequeme Toga, nicht rühren konnte man sich darin, er zog sich diese ab und legte sie auf eine Truhe. So ging es ihm gleich besser, er hatte das Gefühl, er könne schon freier aufatmen. Schon um einiges gelassener ging er zum Tisch, auf dem Kannen mit Wein und Wasser sowie einige Früchte bereitstanden, außerdem zwei Kelche, in die er Wein goss, puren Wein.


    Hier, probiere. Der hier schmeckt sehr gut. hielt Hungi seiner Frau einen der Becher hin. Danach schaute er kurz zum Fenster hinaus und trat dann zu diesem. Die Götter hatten ihnen heute einen schönen und warmen Tag geschenkt und auch jetzt in der Nacht waren sie gnädig und ließen kaum eine Wolke am Himmel erblicken. Vom Atrium hörte man Stimmen und Gelächter. Hungi schmunzelte und wandte sich dann wieder zu seiner Frau. Und? Wie ist er?

    Zitat

    Original von Decima Valeria
    "Dann werde ich ihm die besten Wünsche von dir übermitteln. Ich kann dir leider auch nicht sagen, warum er sich versetzen ließ. Vielleicht hat es etwas mit Aemilia zu tun...Germanien ist schließlich näher an Britannien als Rom. Aber das ist reine Spekulation"


    Aemilia... in Britannien. Er hatte schon davon gehört. Unweigerlich mußte er daran denken, wie es wohl gekommen wäre, hätte Hungi sich nicht mit Livia verlobt. Hätte er dann Aemilia geheiratet? Wäre sie auch in Britannia? Etwas mühsam riss er sich los von diesen schwermütigen Gedanken.


    Das wäre wirklich sehr nett von dir. Etwas müde lächelte er sie an, da kam auch schon Mattiacus herein.


    Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    "Natürlich, es gibt keinen Mann im gesamten Orbis terrarum, der sich in den Gefilden des Rechts besser auskennt als Hungaricus."


    Alter Charmeur. grummelte Hungi und lächelte dabei leicht.

    Ah sehr schön, danke, daß ihr mich erinnert habt, ich wollte mir schon lange das Büchlein von diesem Herrn mit den verschwundenen Jahrhunderten anschauen. :)


    ad Fälschungen: Klar gab es die. Das Erzherzogtum Österreich baute auf einer Fälschung auf. Fälschungen waren gang und gäbe.
    Aber: Nicht alle Fälschungen geschahen aus unlauteren Motiven heraus. Kaum ein König kannte alle seine vergebenen Privilegien, erst recht nicht jene seiner Vorgänger. Ständig auf Reisen, konnte er auch nicht ein Urkundenarchiv mitführen. Wenn jetzt eine Urkunde zerstört wurde, mit dem man ein königliches Privileg verbrieft bekam, was mußte man tun? Na man erschuf sich halt eine neue Urkunde mit dem alten Inhalt (manchmal dichtete man halt etwas dazu ;) ), schon alleine der Rechtssicherheit wegen. Den bösen Nachbarn gab es immer ;) und so hatte man wenigstens einen "Schutz", bzw. konnte seinen Anspruch durchsetzen.


    Thread in Historia-Forum verschoben.

    Schmunzelnd schaute Hungi zu, wie sich die Gäste um die Fackeln stritten. Der enorme Einsatz und der triumphierende Grinser danach von Lucilla rang ihm dabei besonders ein Lächeln ab. Hispanisches Temperament, dagegen war wohl kein römisches Kraut gewachsen. ;) Dann schaute er seiner Frau zu, wie sie den Türpfosten salbte und umwickelte. Als sie - nach einer halben Ewigkeit - endlich fertig war, trat Hungi zu ihr, hob sie auf seine Arme und trug Livia über die Schwelle, selbst auch darauf achtend, daß er nicht strauchelte, denn das hätte sonst kein gutes Ende genommen. :D Ursus, die gute Seele des Hauses, hatte dafür gesorgt, daß im Haus Wasser und Feuer bereitstand, zu welchem Hungi sie nun führte. Wasser in einer Schale und eine brennende Öllampe hielt Hungi ihr nun hin als Zeichen, daß sie nun zur Teilnahme am häuslichen Kult berechtigt ist.

    Selbstverständlich wußte Hungi von den Querelen zwischen diesen beiden Familien, wurde er doch im Senat nicht nur Zeuge, sondern auch - durch sein Temperament gewiß - etwas mit reingezogen.
    Du brauchst nicht weitersprechen, Lucilla. Ich bin vollkommen im Bilde. Er wollte ansetzen zu einem Schluck, überlegte sich es aber dann doch anders und sprach weiter. Immerhin traust du es dir zu, mit diesem kleinen skurillen Kerl... er deutete lachend und nicht ernst gemeint auf Avarus ...den Rest deines Lebens zu verbringen. Schon alleine deswegen gebührt dir Hochachtung und mindestens ein rauschendes Fest. ;)

    Hungi, dessen Gesicht etwas ernster war als gewöhnlich, nickte bei der Antwort seiner Frau zum Wein, und entließ Livia zu Lucilla.


    Ja, von mir auch herzliche Glückwünsche. Jetzt geht auch deine Zeit als freier Mann wieder mal zu Ende. ;) Hungi grinste und ließ sich vom Sklaven einen Becher verdünnten Weines bringen, dann schaute er sich um. Auf die Idee, hier meine Verlobung auszurichten, wäre ich nie gekommen. sagte er mit einem anerkennenden Unterton in seiner Stimme. Wer von euch beiden hatte die Idee? fragte er, als er dem Paar zu den Klinen folgte.

    Das wäre nett, wenn du ihm Grüße überbringen würdest. Ich hoffe, es gefällt ihm in Germania. Ich persönlich weiß zwar nicht, warum man den Posten eines Praefectus Urbi aufgibt, aber angeblich soll er ja den Kaiser um den Posten eines Legatus Legionis der IX. gebeten haben. Na, jeder wie er meint. Äh, fing Hungi jetzt zum tratschen an? -.^ Mich bringt derzeit niemand aus Rom raus... nur die Sommerhitze und die dann aber sicher nicht nach Germania. :D

    Unter vielen "Talassio"-Rufen und Gesängen kamen das Brautpaar und dessen Gäste bei der Casa Vinicia an. Hungi lächelte, aber es war mehr ein Lächeln darüber, daß der Tag schon bald vorbei war. Morgen könnte er sich mehr entspannen als heute, dann kann er ohne Aufregung sich mit den Gästen unterhalten, sich von Musikern und Tänzern unterhalten lassen (sofern seine Frau daran gedacht hat, er hat es jedenfalls nicht) und auch sonst würde er viel ruhiger und entspannter den morgigen Tag verleben. Diese Aussicht gefiel ihm ausnehmend gut, er drehte sich um und wartete darauf daß unter den Hochzeitsgästen der obligatorische Kampf um die Fackeln beginnen würde.

    Schau, als Jurist muß man alle Details wissen, erst dann kann man richtig entscheiden oder gute Ratschläge geben. Süß, sie hatte tatsächlich keine Ahnung, wer er war. Oder sie stellte sich so. -.^ Egal, er würde nicht sagen, was er sonst noch so macht. :D
    Legatus Legionis? Von der IX.? Ach Livianus. Würde mich interessieren, wie es ihm oben so gefällt. Hm, wenn sie ins Praetorium zog mußte sie eine nahe Verwandte von Livianus sein. Das bedeutete, daß ein kleiner Soldat wohl mächtig die Stufen rauffallen wird. Wohl eher zweifelhaft, daß der Vater des Kindes einer Verwandten von Livianus in der ersten Reihe bei einer Schlacht stehen wird, der wird wohl eher für weniger gefährliche Dinge eingeteilt werden. Dazu wird er schneller befördert werden... mhm, der Junge hatte es nicht schlecht angestellt. Eine nahe Verwandte eines hohen Offiziers schwängern... ja, wirklich nicht schlecht.
    Im Cultus Deorum? Löblich, was ich so hörte dürfte es in Germania Priestermangel geben. Sicher noch von den letzten Kriegswirren oben.

    Genau die. handelte Hungi das Thema seiner Ehe jetzt endgültig ab und war schon in Gedanken wieder beim Thema des jungen Soldaten. Warum ich das wissen will? Ähja, das bringt so mein Beruf mit sich mit. Man will immer alles wissen. :) Interessant, dachte Hungi weiter, das konnte man sowohl auf die Juristen als auch auf die Prätorianer auslegen. :D
    Verzeih, wenn ich dir zu nahe trat. Keine Ehe also, er durfte auch noch nicht heiraten. Ein Konkubinat? Du wirst ihm sicher folgen zu seinem Castellum?

    Hungi unterhielt sich mit allen Gästen, so gut es ging, naturgemäß konnte er aber mit vielen nur gerade die notwendigsten Sachen reden: Danke sagen für die Glückwünsche und für die Geschenke (die eigentlich erst am nächsten Tag überreicht werden sollten ;) ) und das Hoffen seinerseits, daß die Götter ihrer Ehe gewogen sein mögen. Viel zum Essen kam er dabei nicht, aber er hatte ohnehin nicht so einen großen Hunger und außerdem stand Ursus ja in seinem Besitz, er würde das schon nachholen. Nur halbherzig konnte er den Musikern zuhören, aber zu viel mehr als Hintergrundbemalung waren die eh nicht gedacht. Dennoch bemerkte er erst, wie spät es bereits war, als ihm ein Sklave vom nun anstehenden Brautzug berichtete. Es war also soweit, die erste Pflicht als Ehemann stand bevor. Lächelnd, aber bestimmt trat er vor die Braut und ihrer Tante hin, nahm die Hand seiner Frau und zog sie von ihrer Tante weg, keine Widerworte oder -gesten duldend, bis vor das Haus. Draußen warteten schon die Flötenspieler und drei Knaben, deren Eltern noch lebten auf das Paar. Weißdornholzfackeln wurden entzündet, kurz, der Brautzug konnte beginnen.

    Ich danke dir für die Glückwünsche. Tiberia Livia ist meine Frau. Sagte er mehr beiläufig.
    Ah, er ist beim Militär? Wie lange muß er denn noch dienen? Wo ist er stationiert? Und in seinem Gehirn ging er schon die Rechtsfolgen beim Tod des Miles durch... Da war doch was mit einem Soldatentestament...

    Sim-Off:

    Sagen wir so, ich wurde simoff Zeuge (eher Leidtragender) so einer Geschichte. ;)
    und: danke für den alten Mann. :P Hungi is noch keine 40 ;)


    Hungi lächelte und nickte. Sicher doch. Nimm nur Platz. Die Verwunderung über ihre Aussage, noch nicht verheiratet zu sein, ließ er sich nicht anmerken.
    Frisch verheiratet. Gerade erst vor ein paar Tagen. Das Lächeln wurde jetzt ein wenig gequält, er versuchte aber, sich auch hier nichts anmerken zu lassen.
    Hm nein, er mußte doch ein wenig nachhaken. Ich hoffe, der Vater des Kindes ist sich seiner Verantwortung bewußt?

    Also dem Kaiser schmeckte es, gut, Ursus würde also nicht den Löwen zum Fraß vorgeworfen werden, das wird ihn beruhigen. :D


    Ich werde das Kompliment dem Koch weiterleiten. Ich bin sicher, er wird sich darüber freuen.


    Hungi nickte einem Sklaven zu, der ihm etwas verdünnten Wein einschenkte, dann widmete er sich der Birnenpatina. :] Doch nicht lange, weil dann sprach der Kaiser von den Wandmalereien... oder besser Schmierereien.


    Seltsam? Möglich. Aber ich habe einige Männer auf diese Schmieragen angesetzt. Wobei ich mir aber nicht sicher bin, ob wir entweder noch etwas von ihnen hören werden oder ob es sich hier um ein dumme Kinderei handelt.


    Etwas irritiert schaute Hungi zu den anderen Gästen. Wer spuckt denn da Kerne in die Schale?