Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus

    Hungi, der wie immer über irgendwelche streng geheimen Akten saß 8), schaute mit einer erhobenen Augenbraue auf.


    Jo schau, die Urlauber sind wieder da. Und, wars schön?


    Süffisant grinsend lehnte er sich in seinem Sessel zurück.


    Selbstverständlich will ich beides. Aber fürs mündliche jetzt reicht mir ein kleiner Überblick über die Geschehnisse. Und warum dauerte die Reise so lange?

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    Original von Aurelia Deandra
    Zählt man nach, wie viele Leute hier schon große Lustanteile verloren oder gar das IR aus eben jenen Gründen verlassen haben, weil es nicht das klitzekleinste Erfolgserlebnis gab, ist das Ergebnis in meinen Augen erschreckend, denn das Gegengewicht zu jenen Verlusten bilden Messalina, die ohnehin gesperrt wurde, Livia, die sicherlich nicht das IR verlassen würde, wenn der Senat frauenfrei gehalten werden würde, und Adria, die - meine Hochachtung - Curio sogar unterstützt hätte.


    Er hatte die Frauenfrage übrigens in den Senat eingebracht, bevor Livia ernannt wurde.


    Adria hat selber mal über die Frauenfrage im Senat sinniert, war sehr lustig damals. :D


    Zu den Erfolgserlebnissen: Da glaub ich mal nicht, daß es da um die Frauen im Senat ging. ;) Jeder hat seine Ziele und - ja, so ist das halt - man muß sich engagieren, um die Ziele zu erreichen. Dabei darf man aber nicht stur sein und nur ein Ziel haben, sondern man muß sich Alternativen und immer wieder neue Ziele suchen. Ich zum Beispiel hatte eigentlich nicht vor, Praefectus Praetorio zu werden (und vor allem so lange zu bleiben ;) ), ich wollte eigentlich nur in den Senat (und meine Gens in den Adelsstand bringen ;) ). Letzteres werde ich wohl nie schaffen, das macht aber auch nix.
    Das erste und vorrangigste Ziel sollte aber sein, daß man hier Spaß hat und Freude am schönen RPG - egal wie der im Endeffekt aussieht.


    So und jetzt tuts net streiten, Kinder, sonst muß ich wieder den bösen Supermod raushängen lassen. ;)

    Niemand muß klagen. ;)


    Nach deiner Logik hingegen müssten Frauen klagen, weil sie nicht ins Militär und Männer, weil sie nicht beim Kult der Bona Dea mitmachen dürfen. Das kann man dann gerne weiterspinnen und auf andere Bereich auswälzen: Jene, die nicht den Cursus Iuris haben können dann klagen, weil sie nicht Advocatus werden können, Nichtsenatoren deswegen, weil sie nicht den Posten eines Legatus Legionis ausüben dürfen, etc etc.


    Das Beispiel mit den Frauen zum Militär kannst du auch in die heutige Zeit übertragen. Ich weiß ja nicht wie es in Deutschland ist, aber in Österreich gibt es keinen verpflichtenden Wehr- oder Wehrersatzdienst für Frauen, dennoch sind die beiden Geschlechter rechtlich gleich gestellt. Ist jetzt klar, was mit dieser Regel gemeint ist?


    Aber du kannst ja gerne eine Klage einbringen gegen das Eherecht. Dort steht explizit drinnen, daß zwischen Männer und Frauen, Senatoren und Nichtsenatoren und noch mehr differenziert wird. ;)

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    Original von Marcus Claudius Constantius
    Weil das Recht nicht massiv in Anspruch genommen wird soll es gestrichen werden? Ich bin froh das du von dieser Logik dann doch noch Abstand genommen hast. Ich bin und bleibe nämlich der Meinung das die Frauen eben dann nicht mehr rechtlich gleichgestellt wären im IR.


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    Original von Publius Decimus Lucidus
    Vermutlich die am häufigsten zitierte und missverstandene Regel überhaupt.
    "Rechtlich gleichgestellt" == Vor Gericht gibt es keine Bevorzugung eines der Geschlechter.

    Hungi, der die Prozession ohne ein Wort mitverfolgte, stellte sich zum Leichnam seines Bruders. Am Tage zuvor war er im Cubiculum seines Bruders eine Zeit lang verweilt und hatte seine persönlichen Sachen durch gesehen. Im Endeffekt entschied er sich dann für die Toga, die Marcellus zu seiner Mannwerdung bekam und für einige kleinere Schmuckstücke, die Hungi nun zum Toten dazulegte. Still verweilte er noch ein, zwei Momente, dann trat er ein paar Schritte zurück und gab den anderen trauernden Gästen die Möglichkeit, von Marcellus ein letztes mal Abschied zu nehmen.

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    Original von Artoria Medeia
    Teilweise wird hier auf die Gesetze und Regeln gepocht, wovon ja tunlichst nicht abgewichen werden darf (gut, bin davon betroffen, vielleicht etwas voreingenommen :)) und dann stimmen die Gesetze nicht mit dem alten Rom überein, wie mit den CU und Vigilen Sachen. Klar, ist okay. Ist ja auch nur ein Spiel und sollte demensprechend gewertet werden.


    Was die Gesetze angehen: ich habe vor einigen Tagen erfolgreich "mein" Eherecht durchgesetzt :] und erwarte eigentlich jede Minute die ersten Beschwerden deswegen. ;)
    He, klar, die Gesetze sind zum überwiegenden Teil nicht historisch, aber es wird immer besser. Nur ist das eine mordsmäßige Arbeit. Allein am Eherecht bin ich ein paar Wochen gesessen und das ist noch ein vergleichsweise kleines Gebiet des Römischen Rechts. Deswegen nochmal mein Aufruf: Wer helfen will, ja bitte gerne! Mattiacus hilft auch - den Göttern sei Dank.


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    Original von Maximus Decimus Meridius
    Lucilla mag als Postlerin eine Ausnahme sein, wie es mit ihr nachher an der Seite von Avarus weitergeht kann ich nicht sagen.


    Ich schon. Sie bleibt PV. :) (sonst wird sie was zu hören kriegen von mir ;) )


    Was dieses leidige Thema von Senatorinnen angeht: Meines Wissens nach will eh keine Frauen-ID in den Senat mehr. Dann könnten (bitte den Konjunktiv beachten) wir ja wirklich überlegen, keine Frauen mehr in den Senat resp. den CH zu lassen. Aber wegen den zwei Damen, die jetzt im Senat sind, da wehre ich mich vehement dagegen, die auszuschließen. Erstens aus juristischen Gründen (keine Rückwirkung von Gesetzen und Spielregeln) und zweitens aus persönlichen. Livia würde vielleicht (ich sage jetzt bewußt vielleicht) sich eine andere ID zulegen und mit der in den Senat gehen, Adria hingegen wird das sicher nicht machen, und ich will sie nicht verlieren im Senat, weil sie eine jener ist, die viel macht als Senatorin. Sorry, aber da muß ich mich wirklich querstellen.

    Hungi konnte sich nun endlich dazu aufraffen, auch mal was zu sagen.


    Senator Felix, provinzielle Decreta haben nur in der Provinz Gültigkeit, in der sie erlassen wurde. Das liegt in der Natur der Sache. Ob es nun im Cod Univ oder in der Lex Provincialis stehen soll, daß die Provinzcuria Mandate erlassen darf ist im Endeffekt egal.

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    Original von Marcus Decimus Nepos
    Ließ die Apostelgeschichte (dir dürfte sicher bekannt sein, dass Lukas einen sehr guten Leumund hat), welche für die Urchristen ohne Zweifel eine wichtige Quelle darstellte. Das dürfte dir u.U. mehr helfen als eine Einführung in das Alte Testament. Von daher bezweifle ich auch nicht deine Ausführungen über Jesaja-Jesus.


    Möglich. Ich habe außerdem die Apostelgeschichte schon einmal durchgelesen, allerdings (noch) ohne weiterführende Literatur. Deswegen warte ich mit Spannung auf deine Literaturliste. :dafuer:

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    Original von Marcus Decimus Nepos
    *hüstel
    Na hör mal, wer hat denn hier mit diskreditierenden Formulierungen angefangen und meine Quellenarbeit und Argumentation so ins lächerliche gezogen?


    Diskreditierend, nur weil ich davon ausgegangen bin, daß du die Bibel wortwörtlich nimmst und du nicht den Anschein erweckt hast, als würdest du weitere Literatur zu Rate gezogen haben?
    Im übrigen hab ich dich sachlich angegriffen, nicht persönlich, diesen Unterschied bitte zu bemerken.


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    Was denn jetzt konkret? Die Apostelgeschichte kann man in jeder Bibel finden. "Das Ende in Rom" kannst du dort in 28,16ff lesen.
    Als Einstieg helfen auch die Kommentare der Einheitsübersetzung.
    Ich weiß nicht, wann ich wieder in der Uni-Bib bin, aber in der Zwischenzeit kannst du mir ja mal deine Literatur sagen, ich habe ja nie behauptet, ich hätte die Wahrheit für mich gepachtet...


    Wieso habe ich geahnt, daß sowas kommt... Du wirst ja wohl circa wissen, wo du deine Argumente herhast, oder?
    Ok, ich beziehe mich auf Zenger, Einleitung in das Alte Testament; Braulik, Materialien zur Fundamentalexegese und auf die Vorlesungsmitschrift von Braulik, Fundamentalexegese über die Prophetenbücher (ja, in dieser Vorlesung - obwohl übers AT - wurde der Konnex von Jesaja und Jeremia zu Jesus gespannt).

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    Original von Marcus Decimus Nepos
    Da stimme ich dir zu, leider zeigt dein nächster Absatz nichts anderes als gesundes Halbwissen, was dann allerdings kombiniert mit oberlehrerhaften Allüren noch weniger entschuldbar wirkt...


    Aha. Werden bei dir Leute immer so tituliert, die um halb eins in der Früh noch theologische Fachbücher und Vorlesungsmitschriften wälzen? Interessant... Unterlass solche Aussagen in Zukunft.


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    Apostelgeschichte... Urchristen... Heidenchristen... Missionschronik... endet in Rom...


    Gib mir eine Literaturliste, ich will das nachlesen, was du hier erzählst. Keine populärwissenschaftlichen Sachen, nur wissenschaftliche Monographien von anerkannten Theologen bzw. Historikern.

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    Original von Marcus Decimus Nepos
    Dem widerspreche ich. Meine Aussage war und ist, dass sich der Missionierungsauftrag ganz konkret in der Apostelgeschichte finden lässt!
    Die von Jesus stammende Äußerung findet man schon in Apg 1,8: Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Welt.
    Den größten Teil des Werkes Lukas' nehmen also folgerichtig die "Missionierungsreisen" ein.


    Mhm, das kommt davon, wenn man sich die Bibel ohne zusätzliche Lektüre zu Gemüte führt, etwas ganz fatales, sollte man nicht machen.
    Die Grenzen der Welt, die du da ansprichst, sind nicht zu 100 % im geographischen Sinne zu deuten. Wenn du dir die Orte ansiehst, die Jesus da angesprochen hat - Jerusalem, Judäa, Samarien - sieht man hier doch eine ganz zentralistische Sichtweise auf das Gebiet des heutigen Palästina bzw. Israel. Warum hat Jesus dabei nicht auch Rom in die Liste aufgenommen? DIE Weltmacht schlechthin, die den größten Teil der bekannten Welt beherrschte? Weil es ihm nicht darum ging, oder anders gesagt: ihn nicht interessierte. Bedenke mal: Jesus hat so sehr und so oft mit seinen Handlungen und seinen Worten sich auf Jesaja bezogen, daß es unwahrscheinlich und inkonsequent wäre, jetzt auf einmal einen kompletten Bruch zu starten.
    Wieso Jesaja? Einer der bedeutendsten Propheten des Alten Testamens, klar. Aber ganz wichtig waren bei ihm die Gerichts- und Heilsworte über Zion und Judäa. Darin geht es um die Katastrophe und die Wiederherstellung des Judentums. Explizit nur des Judentums, keine anderen Völker.
    Gut, was hat das mit Jesus zum tun, wirst du dich fragen. Sogar ganz viel. Jesus wollte das Judentum "wiederherstellen", wenn man so sagen will. Und er bediente sich - der Tradition gemäß - von den Propheten, und damit auch von Jesaja und Jeremia. Der berühmte Einzug nach Jerusalem auf dem Esel zum Beispiel... direkt abgekupfert von einem der beiden (angesichts der Uhrzeit wird man wohl hoffentlich nicht von mir verlangen, die beiden Bücher da durchzulesen).
    Also wenn Mission, dann nur innerhalb des Judentums, nicht außerhalb. Auch in Lukas.


    Zitat

    Ich habe doch nie was anderes behauptet! Das Ablegen dieser jüdischen Riten war unbedingt notwendige Voraussetzung zur Mission des hellenistisch-römisch geprägten Westen.


    Es war eine notwendige Voraussetzung, damit die Nichtjuden, die zum Christentum konvertieren wollten, tatsächlich in die Gemeinschaft aufgenommen werden, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

    Hungi hatte das Gefühl, als würde ein Stein, so groß wie das Atlas-Gebirge in seinem Hals picken und den Weg zwischen seinem Mund und seinem Magen versperren, so sehr mußte er sich anstrengen und überwinden, auch nur die kleinen, wenigen Happen zu essen. Einfach nur niedergeschlagen und vollkommen lustlos ließ er Livia gewähren, ihre Worte drangen aber nur wie durch mehrere dicke Lagen Stoff zu ihm und er machte sich auch gar nicht die Mühe, ihren Worten zu folgen. Stattdessen ließ er sie einfach reden, ihre Geschichte respektive ihre Stimme hatte auch etwas beruhigendes und angenehmes, so schloß er die Augen und ließ sie weiter erzählen...

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    Original von Marcus Decimus Nepos
    ... Apostelgeschichte ... Missionierung in der Tat die Agenda ...scheute Paulus auch nicht die Diskussion ...


    Aus der Apostelgeschichte zu zitieren ist zwar ganz nett, aber du hast einfach irgendwelche Verse komplett aus dem Zusammenhang gerissen und hemmungslos mißgedeutet und mißverstanden.


    Wenn du nämlich die ersten beiden Verse im besagten Kapitel durchlesen würdest, würdest du sogleich feststellen, daß hier nicht von Mission die Rede ist, sondern um Heiden, die zum christlichen Glauben konvertieren wollten. Es geht in diesem Kapitel um die Frage, in wie weit sich die ehemaligen Heiden an die mosaische Lebensweise wie zum Beispiel die Beschneidung, die Einhaltung des Sabbat und die vielen und wahrlich sehr komplizierten Ernährungsgebote halten sollen.


    Und was Paulus angeht: entschuldige, aber von Diskussion auf Mission zu schließen halte ich doch für eine äußerst gewagte These.