Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus

    Eine Volkszählung? Herrje. sprach der Legat und ließ sich die angesprochenen Briefe überreichen. Als er den Namen des Vesculariers las, konnte er ein Augenrollen nur knapp unterdrücken, das abfällige Ziehen des Mundwinkels jedoch nicht.


    Soso. Der Praefectus Urbi ordnet die Volkszählung an, so weit ist es also schon. grummelte er. Na bitte, soll mir recht sein. Mit den Informationen kann man ohnehin keinen Schaden anrichten. Gib eine Nachricht an die Städte aus, sie sollen die erforderlichen Zahlen und Namen an uns schicken, wir werden sie dann bündeln und weiterleiten. Ich möchte nicht wissen, wieviele Bienen für diese Wachsproduktion sterben müssen. machte er einen müden Witz.


    Dann nahm er sich den zweiten Brief vor. Hmm... war seine erste Antwort. Mal abgesehen davon, daß ich keine Ahnung hab, wer die beiden überhaupt sind... murmelte er. Nein, unmöglich. antwortete er gleich darauf mit klarer Stimme und gab seinem neuen MagOff den Brief. Ein Scriba soll eine dankende Ablehnung vorformulieren. Ich werde sie dann unterschreiben.

    Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    "Die Provinz kann sich quasi schon um zweitausend Sesterzen reicher betrachten," "Danke für deine Zeit. Sollen wir zur Namensgebung et cetera dann nochmal einen Termin machen, oder reicht es, wenn wir dazu eine schriftliche Erklärung einreichen?"


    Termin ist keiner notwendig. sagte der Legat. Die Urkunde wird ausgestellt, sobald der Name bekannt und die Zahlung eingegangen ist.

    Zitat

    Original von Quintus Fabius Vibulanus
    "Salve, Legatus Augusti pro Praetore."


    Der Legatus grüßte den neu ernannten Magister Officiorum mit einem Salve. zurück. Es reicht jedoch, wenn du mich mit Vinicius ansprichst oder wenn du auf den Titel bestehst, dann mit Legatus. Welches Amt ich habe, weiß ich selber nur zu genau. belehrte der Legat seinen neuen Mitarbeiter mit einem neutralen Ton.


    Also Fabius. Hat Duccius dich gut eingewiesen?

    [Blockierte Grafik: http://img18.imageshack.us/img18/2550/liciniaminor.jpg]


    Schon seit einigen Wochen fühlte sich Licinia etwas merkwürdig. Sie konnte es nicht genau sagen, doch etwas war anders. Müde. Ja, müde fühlte sie sich vor allem. Ehrlich gesagt, schlief sie jetzt länger als normal und dennoch konnte sie tagsüber diverse Gähnattacken kaum unterdrücken. Licinia hatte es auf den Sommer geschoben, doch seit zumindest 15 Tagen konnte diese Ausrede auch nicht herhalten. Selbst ihrem Mann, der tagsüber nur selten zu Hause war, fiel auf, daß sie körperlich nicht ganz auf der Höhe war und die noble Blässe schon ein wenig zuviel des Guten war. Als Licinia also eines Tages wieder eine Gähnattacke unterdrücken musste um ihren Sklavinnen um sich herum nicht zeigen zu müssen, wie gut ihre Mandeln noch aussahen, entschloss sie sich, eine Heilkundige zu konsultieren. Eine ihrer germanischen Sklavinnen, die eine solche kannte, wurde auf den Weg geschickt und am nächsten Tag, gleich in der Früh kam die Gesuchte.


    Die Heilkundige war eine alte Frau, Licinia wunderte sich in ihrer jugendlichen Überheblichkeit, daß die Alte noch so gut bei Fuß war. Die Heilkundige setzte sich und ließ sich zunächst etwas Wasser bringen. Dann ließ sie sich erklären, welche Beschwerden die Römerin hatte. Wie lange sie schlief, zu welcher Tageszeit sie besonders müde war, was sie schon gegen die Beschwerden getan hätte, ob sie anders aß, ob ihr sonst etwas aufgefallen war. Licinia beantwortete die Fragen nach gutem Gewissen und hatte nun schon ein mulmiges Gefühl. Doch die Alte ließ sich nichts anmerken, sondern sagte ihr, sie solle jetzt Wasser trinken, sie, die Alte, brauche den Urin der jungen Frau. Licinia war peinlich berührt, doch tat sie das, was die Alte ihr sagte.


    Etwas später hielt die Alte einen Becher mit dem Urin der Licinia in der Hand. Sie prüfte den Geruch und den Geschmack, dann fragte sie die Licinia, ob ihr in letzter Zeit schlecht gewesen wäre.


    "Nein. Warum?"
    Doch die Alte reagierte nicht auf die Frage, sondern stellte ihrerseits wieder eine.
    "Vielleicht Schwindelgefühle? Etwa, wenn man zu schnell aufsteht?"
    "Nein, auch das nicht."
    "Ist dir vielleicht etwas bei deinen Monatsblutungen aufgefallen?"
    "Nein, das heißt... Doch. Sie war sehr viel schwächer als sonst."
    "Aber sie kam regelmäßig?"
    "Ja, schon. Aber sie dauerte nicht so lange wie sonst."
    Die alte Heilkundige nickte nur und erklärte dann trocken:
    "Du bist guter Hoffnung."
    Das war dann doch etwas überraschend für Licinia und dementsprechend entgeistert sah sie die Heilkundige an.
    "Manche Frauen haben während ihrer Schwangerschaft weiterhin Blutungen, deswegen merken sie manchmal auch nicht, daß sie schwanger sind." sprach die Alte weiter und erklärte ihr dann, was sie nun zu tun und was zu lassen hatte. Vor allem sollte Licinia sich nun nicht überanstrengen, aber auch nicht Nichts-Tun. Und ihr, der Heilkundigen, Bescheid geben, wenn ihr etwas auffalle. Aber sie würde ohnehin öfter vorbei sehen und nach der Schwangeren sehen. Das Kind werde kommen, wenn der Schnee hierzulande schmilzt, sagte sie noch, dann verließ sie Licinia. Die wiederum befahl ihren Sklavinnen, ihren Mann nicht zu benachrichtigen, sie wolle es ihm erst am Abend sagen. Und sie sollen ihr etwas zu essen bringen, sie habe großen Appetit.

    Der Legat musste schmunzeln. Ich kenne kein Volk, das nicht nervös wäre, wenn die Römer mal kurz auf einen heißen Mulsum vorbeischauen. feixte er. Und seltsamerweise war das sogar ein wenn auch ungeplantes Stichwort für den Sklaven, der vor wenigen Augenblicken das Triclinium verlassen hatte. Er trug ein Tablett, welches er vor den Herrschaften auf den Tisch stellte. Darauf konnten die beiden die übliche römische Vorspeise sehen: Eier. Gefüllt mit einer roten Sauce, mit einer grünen, manche geviertelt mit Garum übergossen, und alles drapiert auf Salatblättern, die jedoch gewiss nur der Zierde dienten. Greif zu. forderte der Vinicier seinen Gast auf und nahm selbst eine Eihälfte, eines mit einer roten Sauce gefüllt.


    Ach komm. widersprach er halbherzig Avarus. Rom ist immer ein Käfig voller Tiere. Das ist nichts Neues. Das Fehlen des Kaisers ließ er unkommentiert. Er wusste ohnehin davon und jedes Wort, so dachte er, war verschwendet. Welche guten Vorschläge gibt es denn im Senat, welche die Patrizier blockieren? Das interessierte den Legaten schon eher, denn über den Senat hörte er weit weniger als über das Fehlen des Kaisers. Weit, weit weniger. Das erinnert mich... Ich habe schon vor einiger Zeit mal einen Brief an den Senat geschrieben. Irgendwer von euch hat eine unglaublich dumme Lex in die Welt gesetzt und der Rest von euch hat das auch noch abgesegnet. Im Privaten konnte er ja so freimütig reden, das hätte er sich in dem Brief nicht erlauben können.

    Zitat

    Original von Gaius Terentius Primus
    ...wenn du keine weiteren Befehle hast, werde ich dich nicht weiter aufhalten...das heißt,...das Geld für die Pferde...bekomme ich da ein Schreiben?


    Die Pferde. Stimmt, da war noch was. Der Legat griff nach einem stilus und etwas zum Beschreiben.


    An den Procurator Lucius Triarius Cafo


    Dem Praefectus Alae Terentius Primus sind 7.500 Sesterzen auszuzahlen.


    M. Vinicius Hungaricus


    Schnell kritzelte er die Worte hin und siegelte gleich danach.


    Hier. Gib das dem Procurator, er wird dir die Summe aushändigen.

    Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    "Er ist der Älteste Sohn einer Familie, die nun seit vielen Jahren bereits im Dienste meiner Gens steht und die ich belohnen möchte für ihre Loyalität. Dieser Älteste Sohn äußerte nun eben seinen Wunsch, das Bürgerrecht zu erlangen und da entschied ich, dass ich es ihm erkaufen möchte."


    Legerere Typen als der Legat hätten in seiner Situation ein "Aha." gesagt und gelangweilt mit den Schultern gezuckt. So ein Typ war er natürlich nicht, daher antwortete er mit einem zugegeben noch immer leicht hörbaren amüsierten Unterton.


    Nun gut, mir solls recht sein. 2000 Sesterzen in die Provinzkasse, dann sollte seiner Erhebung nichts im Weg stehen.

    Eines fehlt noch zur Freischaltung: die Aktivierung deines Accounts. Du solltest eine Mail erhalten haben, die den Aktivierungslink beinhaltet. Solltest du die Mail nicht erhalten haben (beachte auch, daß automatisch generierte Mails oft als Spam eingestuft werden, du solltest evtl. deinen entsprechenden Ordner überprüfen) vergewissere dich im Profil, ob du deine Mail-Adresse korrekt angegeben hast.