Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus

    Die Worte des Boten nahm er nur am Rande wahr, denn der Legat würde sicher nicht mit irgendwelchem Personal über seine Anordnungen diskutieren. Allerdings nahm er sich vor, dieses Verhalten des Nachrichtenüberbringers auch zur Sprache zu bringen.


    Er drehte sich um und rief nach einem Sklaven. Er hatte Lust auf ein Bad.

    Eines fehlt noch zur Freischaltung: die Aktivierung deines Accounts. Du solltest eine Mail erhalten haben, die den Aktivierungslink beinhaltet. Solltest du die Mail nicht erhalten haben (beachte auch, daß automatisch generierte Mails oft als Spam eingestuft werden, du solltest evtl. deinen entsprechenden Ordner überprüfen) vergewissere dich im Profil, ob du deine Mail-Adresse korrekt angegeben hast.

    Im allerersten Moment dachte er, daß der Bote ihn verscheißerte. Dann daß der Praefectus ihn verscheißerte. Dann daß beide ihn verscheißerten. Auf alle Fälle fühlte der Legat sich verscheißert und das ordentlich. Und er hatte denkbar wenig Lust herauszufinden, wer von den beiden ihn nun pflanzte.


    Sonst gehts ihm noch gut? entgegnete er daher in scharfem Tonfall. Zum Hades mit dem noblen Benehmen und den diplomatischen Worten. Eine solche Respektlosigkeit konnte und wollte er nicht dulden. Sag ihm, daß ich ihn morgen sehen will. Und wehe er kommt nicht. Und jetzt verschwinde.

    Dies war so einer der Momente, wo der Legat am liebsten kein Legat wäre, sondern nur ein einfacher Senator, der sich am liebsten um seine Olivenbäume kümmern möchte. Doch es half nichts, solange seine Ablösung noch nicht hier war, musste er sich darum kümmern.


    Confluentes ist nur ein paar Stunden entfernt. begann er nach der Lektüre des Berichts. Wie, bei Iuppiters Rauschebart, konnte so ein desolater Zustand passieren, ohne daß wir davon erfuhren? Diese Frage war nicht nur berechtigt, sie war eminent. Denn im Endeffekt bedeutete das, daß seine Informationskanäle gelinde gesagt leck waren. Das würde Folgen haben.


    Na gut, alles lamentieren hilft nichts. Auf meine Anordnung sind die flüchtigen Duumviri als abgesetzt anzusehen. Ruf Wahlen aus in Confluentes binnen 10 Tagen, interimistisch sollen die beiden Ältesten der Decurionen die Geschäfte führen. Und lobe den Scriba für seine Arbeit, steck ihm meinetwegen auch ein paar Extrasesterzen zu.

    Der Legat nahm die Botschaft an sich und entrollte diese. Dann kniff er die Augen zusammen und öffnete diese wieder. Noch kleiner konnte der Praefectus seine Nachricht wohl nicht schreiben. Dementsprechend mühsam entzifferte er den Text.


    Aha. sagte er, nachdem er mit dem Lesen fertig war und wandte sich an den Boten. Hat er dir auch noch eine mündliche Botschaft mitgegeben? fragte er diesen, während er die Nachricht zusammenrollte. Vielleicht eine nähere Erklärung zu dem Brief hier?

    Der Legat hatte schon eine Hand ausgestreckt um den Bericht zu empfangen, den sein Magister Officiorum ihm aushändigen sollte bezüglich der Causa Confluentes. Doch nein, stattdessen bekam er etwas anderes.


    Meine Ablösung? wiederholte er und der Tonfall in seiner Stimme verriet, daß er damit bei weitem nicht gerechnet hatte. Den Brief nehmend und lesend lehnte er sich in seinem Stuhl zurück. Flüsternd sprach er aus, was er da gerade las. ... daß deine Abberufung beschlossen wurde... baldige Übergabe... Kaeso Annaeus Modestus... waren die Worte, die man heraushören konnte. Annaeus Modestus? Wer zum Henker ist denn das? rief er aus, während er versuchte, ein Gesicht zum Namen in seinem Gedächtnis zu suchen. Dummerweise war sein Personengedächtnis nicht das beste. Und der Vescularier bestimmt... war der nächste Satz mit deutlich befremdeten Tonfall.


    Es war eine merkwürdige Situation. Einerseits mochte er den Gedanken nicht, vom Praefectus Urbi abberufen zu werden. Andererseits würde er - nach wievielen Jahren? - endlich nach Hause zurückkehren können.

    Es dauerte etliche Augenblicke, bis der Hausherr erschien. In legerer Kleidung empfing er den Boten mit einem saloppen Tonfall.


    Salve. Du hast eine Nachricht für mich? Der Legat wirkte müde, so als ob er gerade geschlafen hätte, was auch der Wahrheit entsprach.

    Ein Bote gab folgenden Brief ab:



    An den Legatus Legionis
    Marcus Decimus Livianus
    Legio II
    Mogontiacum


    Salve Legatus Decimus,


    ich bin mit der Truppenübung einverstanden. Sobald Zeit und Ort feststehen möchte ich diese wissen um gegebenenfalls die Duumviri der nächstgelegenen Ortschaften vorzuwarnen.


    Vale bene,


    M. Vinicius Hungaricus

    Die Tage wurden kürzer, die Nächte länger, doch die Arbeit nicht weniger. Den Legaten überfiel eine gewisse Müdigkeit, er hatte das Gefühl, als würde er jede Nacht mindestens zwei Stunden zu wenig schlafen. Was er jedoch nicht tat. Er wusste, woran es ihm mangelte. Es fiel ihm ein, als er den Brief des Legatus Legionis Decimus bekam und durchlas. Eine Truppenübung soll genehmigt werden. Überlegend blickte er aus dem Fenster, das nur dürftig das ohnehin schon kaum vorhandene Tageslicht hereinließ. Es war lange her, daß er einfach sein Pferd sattelte und ein paar Stunden ausritt. Dann sah er auf den Tisch, wo noch einiges an Korrespondenzen und Bittgesuchen lag. Er wusste es selbst, in den letzten Wochen und Monaten musste er sich mehr und mehr zur Arbeit zwingen und verspürte keinerlei Lust, mehr als das zu erledigen, was gerade anfiel. Der Legat hoffte auf einen sehr, sehr ruhigen Winter, vielleicht würde ihn dann wieder der Ehrgeiz packen und er würde mit mehr Elan an seine Arbeit gehen. Denn dass er demnächst abgelöst wurde, wusste er in diesem Moment noch nicht.


    Mit viel Widerwillen setzte er sich an die Arbeit und diktierte seine Antwort an den Decimus einem Scriba. Eine Unterschrift später verließ er sein Büro. Er hatte heute keine Lust mehr, wie praktisch, daß er auch keine Termine mehr hatte.

    Bevor da noch mehr Mutmaßungen in den Raum geschleudert werden, was mit einem Sklaven passiert, dessen Herr/Herrin im Exil weilt...


    ... nämlich nichts. Der Sklave bleibt Sklave von seinem Herrn, vererbt oder sonst irgendwas wird nix. Ist jetzt natürlich blöd, wenn man auf Interaktion mit seinem Herrn besteht, aber in einem solchen Fall kann man mit dem Spieler simoff reden (Tip: Email-Funktion) und besprechen, was mit einem passieren soll. Im nächsten Schritt kann die SL informiert werden (auch vom Exilanten!) und wir werden dann das Besprochene umsetzen.


    Alles klar?

    "Wie die Kontrolle übernommen?" fragte der Legat ungläubig. Er konnte sich noch gut an das Gespräch mit dem Praefectus der Ala erinnern, von die Kontrolle übernehmen war da keine Rede.


    "Der Praefectus sorgte sich um die anscheinend schlechte Verwaltung in Confluentes und hat von mir einen Rat eingeholt. Die habe ich ihm auch gegeben. Finde heraus, was da los ist und berichte mir dann." befahl er seinem Magister Officiorum.

    Ah, sehr schön. sagte der Legat und nahm die Einladung zur Unterschrift an.




    Ad:
    Sextus Aurelius Lupus
    Roma - Casa Aurelia - Italia




    Salve Sextus Aurelius Lupus,


    mit großer Freude erfahre ich, dass du dich dazu entschlossen hast einen ersten, wagemutigen Schritt in Richtung einer Eheschließung zu tun. Leider ist es mir, wie du sicher verstehen wirst, durch mein Amt nicht möglich an eurer Verlobungsfeuer in Rom teilzunehmen. Ich sende dir und natürlich auch Flavia Nigrina trotzdem die besten Glückwünsche und wünsche euch eine schöne Feier.



    Mögen die Götter euch günstig gesinnt sein!


    M. Vinicius Hungaricus


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    Marcus Vinicius Hungaricus - Legatus Augusti Pro Praetore - Mogontiacum - Provincia Germania


    Dann nahm er den anderen Brief. Marcus Marius Madarus... sprach er den Namen halblaut aus. Ein Achselzucken nur halbherzig vermeidend folgte ein: Na bitte, mir solls recht sein.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    VERLEIHE ICH
    dem Peregrinus Sönke
    alias
    Marcus Marius Madarus


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM III NON NOV DCCCLX A.U.C. (3.11.2010/107 n.Chr.).


    DAS
    BÜRGERRECHT


    Marcus Vinicius Hungaricus


    In eine vorbereitete Urkunde schrieb er den neuen Namen des baldigen Bürgers rein, unterschrieb und siegelte die Urkunde. Dann gab er eben jene an seinen Magister Officiorum. Ein Bote soll das zu deinem Vorgänger bringen. Er wird das schon dem Neubürger weiterleiten.