Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus

    Beim gemütlichen Essen am gestrigen Abend im Kreise seiner Familie hatte seine Frau wieder ein paar Bemerkungen fallen gelassen. Subtile Bemerkungen, aber spitz wie eine Nadel und äußerst treffsicher, wie es nun einmal die Angewohnheit der Frauen ist, die ihre Ehemänner an längst überfällige Versprechen erinnerten. Es war tatsächlich längst überfällig und Hungi hatte es in der Zwischenzeit sogar schon vergessen gehabt, doch Ehefrauen sind gleichfalls dafür bekannt, Fleisch gewordene Notizbücher zu sein. Und die Zeit drängte, denn im Frühjahr sollte schon begonnen werden.


    Doch zuvor musste einiges besprochen werden. Als Hungi also seine morgendliche Korrespondenz erledigt hatte, sprach er zu seinem Scriba: Und wenn der Procurator Duccius im Haus ist und etwas Zeit erübrigen kann, möge er zu mir kommen. Wir hätten einiges zu besprechen.

    Ein Bote kam vorbei und brachte ein paar Brieflein vorbei. Alle nach Rom. Wertkarte Vinicia. Vom Chef höchstpersönlich. Und es eilt. brummte der Bote kurz angebunden.


    An T. Duccius Vala
    Casa Accia, Roma


    Mein lieber Klient,


    du hast völlig recht, ich vernachlässige derzeit meine Kontakte nach Rom. Vielleicht ist auch das der Grund, warum man mir keinen Nachfolger nach Mogontiacum schickt - denn eigentlich bin ich schon sehr lange hier. Aber ich beklage mich nicht, habe auch keinen Grund dazu, denn das Leben hier ist durchaus angenehm, und ich verhehle auch nicht, daß es mir sehr gefällt, wenn meinen Wünschen sofort entsprochen wird. Doch genug des Geschwätzes.


    Ich habe schon seit unserer ersten Begegnung gewusst, daß du ein streitbarer junger Mann bist und daß du es in Rom durchaus schwer haben wirst. Der Gegenwind, von dem du sprichst, ist für mich daher keine Überraschung. Ich begrüße deine Einsicht und deine Bemühungen, dir dein politisches Leben nicht gar so schwer zu machen.


    Wenn dir aber, wie du sagst, noch immer Skepsis gegenüber dich entgegenschlägt, dann wundert es mich aber, wenn du dich jetzt schon für das Konsulat bewirbst. Freilich weiß ich nicht, wie die politische Stimmung derzeit in Rom ist oder wer sich noch dazu bewirbt. Eine Kandidatur erscheint riskant, allerdings warst du auch bisher nicht als ein Mann bekannt, der immer auf der sicheren Seite steht.


    Wie dem auch sei. Ich werde dich bei deiner Kandidatur unterstützen, auch wenn ich von dieser Seite der Alpen naturgemäß außer ein paar Briefe zu schreiben nur wenig tun kann. Ich werde auch ein paar Klienten benachrichtigen, die dir bei der Kandidatur helfen sollen, du darfst über sie verfügen.


    Ich hoffe bald wieder von dir zu hören und dabei mit hoffentlich guten Nachrichten.


    vale bene
    M. Vinicius Hungaricus


    An M. Iulius Dives
    Casa Iulia, Roma


    Mein lieber Klient,


    viel Zeit ist vergangen, seitdem wir das letzte Mal in persona miteinander gesprochen haben. Ich hoffe, du hast dich in der Zwischenzeit an dein Eheleben gewöhnt. Wird auch schon bald Nachwuchs erwartet oder ist er sogar schon da? Falls letzteres, dann muss ich dich schon sehr rügen, daß du mich nicht benachrichtigt hast.


    Mein Klient Duccius Vala hat mich darüber benachrichtigt, daß er beabsichtigt, sich für das Konsulat zu bewerben. Du wirst es sicher schon gehört haben. Ich möchte dich bitten, ihm dabei zur Hand zu gehen. Es wird dein Schaden nicht sein.


    Ich hoffe, ich höre bald von dir. Nachrichten aus Rom kommen hier nicht viele an.


    vale bene
    M. Vinicius Hungaricus


    An M. Flavius Gracchus
    Villa Flavia, Roma


    Mein lieber Freund,


    du wirst dich sicher wundern über meinen Brief, daher werde ich dich nicht lang von deiner Neugierde quälen lassen. Mein Klient Duccius Vala hat mich von seiner Bewerbung zum Konsulat benachrichtigt, selbstverständlich wirst du bereits davon gehört haben. Verständlicherweise ist es mir unmöglich, persönlich bei dir deswegen vorzusprechen, deswegen möchte ich dich auf diesem Wege bitten, der Bewerbung meines Klienten wohlwollend gegenüberzustehen. Er hat mir von diversen Gesetzesprojekten berichtet, die er während seiner Zeit als Konsul behandeln möchte, so er gewählt werden wird natürlich. Doch das soll besser Duccius selbst erklären.


    Ich hoffe, du verzeihst mir noch diese persönliche Bemerkung, doch diese Nachricht hat mich erst vor kurzem erreicht. Ich habe mit Betroffenheit vom Ableben deiner Frau Claudia erfahren und möchte dir mein Beileid bekunden. Claudia war eine sehr bemerkenswerte Frau und ich kann nur ahnen, wie tief dich der Verlust treffen mag.


    Somit möchte ich diesen Brief auch schließen. Germania ist derzeit sehr ruhig, was mir meine Arbeit äußerst angenehm macht.


    vale bene,
    M. Vinicius Hungaricus


    An Q. Germanicus Sedulus
    Casa Germanica, Roma


    Mein lieber Freund,


    du wirst dich sicher wundern über meinen Brief, daher werde ich dich nicht lang von deiner Neugierde quälen lassen. Mein Klient Duccius Vala hat mich von seiner Bewerbung zum Konsulat benachrichtigt, selbstverständlich wirst du bereits davon gehört haben. Verständlicherweise ist es mir unmöglich, persönlich bei dir deswegen vorzusprechen, deswegen möchte ich dich auf diesem Wege bitten, der Bewerbung meines Klienten wohlwollend gegenüberzustehen. Er hat mir von diversen Gesetzesprojekten berichtet, die er während seiner Zeit als Konsul behandeln möchte, so er gewählt werden wird natürlich. Doch das soll besser Duccius selbst erklären.


    Ich hoffe, in Rom geht ansonsten alles seinen gewohnten Gang, zumindest hören wir hier nichts außergewöhnliches. Ich trage mich übrigens mit dem Gedanken, nach meiner Rückkehr nach Rom ein Wagenrennen zu Ehren meines Bruders zu veranstalten und möchte mich dann mit dir beraten, sofern du etwas Zeit für mich erübrigen könntest.


    vale bene,
    M. Vinicius Hungaricus


    An L. Aelius Quarto
    Casa Germanica, Roma


    Mein lieber Freund,


    du wirst dich sicher wundern über meinen Brief, daher werde ich dich nicht lang von deiner Neugierde quälen lassen. Mein Klient Duccius Vala hat mich von seiner Bewerbung zum Konsulat benachrichtigt, selbstverständlich wirst du bereits davon gehört haben. Verständlicherweise ist es mir unmöglich, persönlich bei dir deswegen vorzusprechen, deswegen möchte ich dich auf diesem Wege bitten, der Bewerbung meines Klienten wohlwollend gegenüberzustehen. Er hat mir von diversen Gesetzesprojekten berichtet, die er während seiner Zeit als Konsul behandeln möchte, so er gewählt werden wird natürlich. Doch das soll besser Duccius selbst erklären.


    Ich habe von der Hochzeit deiner Nichte mit Decimus gehört. Was für ein freudiges Ereignis das gewesen sein muss. Richte der Braut bei Gelegenheit alles Gute von mir aus.


    vale bene,
    M. Vinicius Hungaricus


    An S. Purgitius Macer
    Casa Purgitia, Roma


    Mein lieber Freund,


    du wirst dich sicher wundern über meinen Brief, daher werde ich dich nicht lang von deiner Neugierde quälen lassen. Mein Klient Duccius Vala hat mich von seiner Bewerbung zum Konsulat benachrichtigt, selbstverständlich wirst du bereits davon gehört haben. Verständlicherweise ist es mir unmöglich, persönlich bei dir deswegen vorzusprechen, deswegen möchte ich dich auf diesem Wege bitten, der Bewerbung meines Klienten wohlwollend gegenüberzustehen. Er hat mir von diversen Gesetzesprojekten berichtet, die er während seiner Zeit als Konsul behandeln möchte, so er gewählt werden wird natürlich. Doch das soll besser Duccius selbst erklären.


    Rom scheint derzeit sehr ruhig zu sein, denn viele Nachrichten dringen nicht über die Alpen. Dich als ehemaligen Provinzlegaten wird es sicher interessieren, daß das Leben in Germania zur Zeit sehr angenehm ist und abseits der üblichen kleinen Querelen auch sehr ruhig. Du wirst dir sicher vorstellen können, daß ich diese ruhige Zeit sehr genieße, denn so wie nach Regen Sonnenschein kommt, so kommt nach einer friedlichen Zeit eine kriegerische.


    vale bene,
    M. Vinicius Hungaricus

    Man konnte derzeit nicht behaupten, daß Hungi sich überarbeitete. Er war nun schon so lange Provinzlegat, daß er kaum wußte, seit wann er hier residierte. Und sonderbarerweise störte es ihn nicht einmal großartig. Mittlerweile lief alles wie geölt, so daß er durchaus Mußestunden zur Verfügung hatte, in denen er sich nicht um die Provinz kümmern musste und sich tatsächlich zurückziehen konnte. Der Alltagstrott hatte ihn, doch es war ein angenehmer, ruhiger Trott, den Hungi schätzte, denn entweder hatte er soviel erlebt oder war er war in einem gewissen Alter angekommen, in denen man kein Interesse an sogenannten "interessanten Zeiten" hatte. Da konnte man den Brief seines Klienten aus Rom ja fast schon als Störung empfinden, so dachte Hungi schmunzelnd, als er den Absender las.


    Wenig später, nachdem er den Brief gelesen hatte, grübelte Hungi herum. Von hier aus konnte er den Duccier bei seiner Bewerbung zum Konsulat nur bedingt helfen, das ist klar. Ihm blieb daher nur die Möglichkeit, ein paar Briefe zu schreiben. Aber wem? Es durften nicht zuviele sein, denn das würde sonst als unpersönlich und verzweifelt angesehen werden. Doch zuwenige sollten es auch nicht sein. Selbstverständlich seinen Factio-Kollegen Aelius Quarto und dem Germanicus, dann noch Flavius Gracchus. Und Petilius Curbo natürlich und Flaminius Cornicinus, das waren Senatoren mit Einfluss. Unschlüssig war er bei Purgitius Macer. Auf keinen Fall Decimus Livianus und Octavius Victor, denn gelinde gesagt die zählte Hungi nicht zu seinen Freunden. Autronius Pietas auch nicht, seitdem der es einmal gewagt hatte, sich über ihn öffentlich lächerlich zu machen. So überlegte Hungi hin und her, bis er einen Schreiber rief und ein paar Briefe diktierte.

    Es war eine Selbstverständlichkeit, als Patron, wenngleich das Klientelverhältnis nur sehr kurz bestant, das Begräbnis seines Klienten zu besuchen. Und ebenso selbstverständlich wurde Hungi von seiner Frau und seinem ältesten Sohn begleitet, der schön langsam in ein Alter kam, die Rolle eines Mannes in der Gesellschaft kennen zu lernen.


    Schweigend betrachtete er die Prozession und hörte aufmerksam der Trauerrede des Petroniers zu. Und als er an die Reihe kam, eine Gabe in die Flammen zu werfen, da war es eine Schale mit ägyptischer Salbe, die dem Toten mitgegeben wurde. Seine Frau dachte, es wäre eine gute Idee. Hungi war da etwas skeptischer gewesen, aber ihm war auch nicht wirklich was besseres eingefallen. Nach der Gabe stellte er sich an die Seite und machte anderen Platz, die auch noch etwas in die Flammen werfen wollten.

    In der Tat hatte Hungi keine Lust auf die Abfassung eine solchen Berichts. Mehr noch, er befand es für komplett unnötig, denn wenn sich irgendwas abspielen würde, was für Rom von Bedeutung wäre, dann würde er einen Bericht nach Rom schicken. Er konnte sich nun wirklich nicht vorstellen, warum Rom Interesse an den Beziehungen der Stammesfürsten untereinander haben könnte.


    Eine Woche klingt gut. antwortete er dem Duccius.


    Und war schon froh, daß der Duccier einen Vorschlag für die Nachbesetzung von Massula hatte. Palfurius Bolanus... hm, der Name sagt mir was. Ist das der kleine Schwarzhaarige mit den vielen Kindern? Ich glaube, der ist mir mal auf einem Fest untergekommen. Und ja, selbstverständlich erst nach der Bestattung.

    Tragisch, wenn ein Mann keine Familie hatte. Allerdings konnte Hungi sich so nun erklären, warum es Massula nach Rom zog, er hatte ja nichts, was ihn hier festhielt.


    Ich bitte darum. bejahte Hungi die Frage des Ducciers. Domitius wollte selbst noch für eine Nachfolge sorgen, doch ich weiß nicht, inwieweit er sich da noch bemühen konnte.


    Da fiel ihm ein Brief ein, der gerade erst angekommen war. Übrigens, wo ich dich schon hier habe... der Kaiser will eine Analyse über die Außenbeziehungen haben. Reine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, wenn du mich fragst. Aber wenn Rom es verlangt...

    Ich werde selbstverständlich bei seiner Bestattung zugegen sein. antwortete Hungi. Als sein Patron gebietet es der Anstand. Fast wollte er schon etwas in der Richtung "es wäre Pflicht und Vergnügen" sagen, aber man konnte zu einer Beerdigung kaum vergnügt sein. Naja, bei Salinator wäre er es wohl gewesen.


    Hatte Domitius eigentlich nahe Angehörige hinterlassen?

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Antoninus
    Und das ist so nicht richtig.
    Die Lex Minicia legt fest, dass wenn einer der beiden Elternteile peregrin ist auch das Kind ein Peregrinus ist. So wohl mit als auch ohne Conubium.


    Eine sehr wortwörtliche Sichtweise der Lex Minicia. Das führt allerdings zur Frage: Welchen Sinn hat dann deiner Meinung nach das Conubium?

    Und Hungi hasste es, Todesnachrichten entgegennehmen zu müssen. Er hatte doch Massula gerade erst als Klienten angenommen und da erschien er ihm tatkräftig und gesund. Und jetzt sollte er tot sein? Dementsprechend schockiert blickte er den Duccier an.


    Wie kann das sein? Er wollte doch sozusagen gerade nach Rom aufbrechen. Was hatte er denn?

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Antoninus
    Ich hab sogar glaub mal vorgeschlagen das ans historische anzugleichen ich weiß aber nicht mehr woran das gescheitert ist.


    Nicht woran, sondern an wem. Der dürfte nämlich ich sein. Ich bin der Meinung, daß das historische Peregrinenrecht für unser Spiel viel zu kompliziert ist und so gut wie null Mehrwert fürs Spiel bietet. Ist zwar schon Jahre her, daß ich mich damit beschäftigt habe, aber ich meine mich zu erinnern, daß es allein in Italia vier verschiedene Versionen eines peregrinischen Status gab. Da haben wir dann unisono gemeint, daß wir uns das nicht antun wollen.


    Zitat

    Original von Lucius Iulius Antoninus
    Und auch das mit der Eheschließung haut so nicht hin denn wenn eine römische Bürgerin einen Peregrinus heirate mit dem sie conubium hat bringt sie natürlich einen Peregrinus zur Welt.und dieser ist der rechtlich anerkannte Sohn seines Vaters als ob er ihn mit einer Peregrina hat. Wenn sie kein conubium natürlich auch den das befielt die Lex Minicia. Die legt nämlich fest dass, das Kind der Rechtsstellung des schlechter gestellten folgt.


    Du siehst einen Widerspruch, den es so nicht gibt.
    Die allgemeine Regel lautet: Ist ein Elternteil Peregrinus und der andere römischer Bürger, dann ist das Kind Peregrinus (Lex Minicia).
    Die Ausnahme von dieser Regel ist das Conubium. Hat der peregrine Teil das Conubium, liegt eine nach römischem Recht gültige Ehe vor -> Kind hat Bürgerrecht.


    Die Lex Minicia kommt also nur zum Tragen, wenn zwischen den Eltern des Kindes keine gültige Ehe nach römischem Recht vorliegt.