Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus

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    Original von Numerius Duccius Marsus


    Er ließ sich die genannten Dokumente reichen, schaute sich nur kurz die Übersicht an, dann kontrollierte er den Inhalt der anderen Urkunde. Kurz danach wurde die Urkunde unterschrieben und gestempelt.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    VERLEIHE ICH
    Justinianus Cupidus


    MIT WIRKUNG VOM
    KAL IUL DCCCLIX A.U.C. (1.7.2009/106 n.Chr.)


    DAS
    Römische Bürgerrecht



    ER NENNE SICH FORTAN
    Publius Iunius Brutus


    ALLE RECHTE EINES CIVIS SEIEN IHM GEWÄHRT UND ALLE PFLICHTEN AUFERLEGT



    SCITUM PER SIGNUM LEGATI:


    Marcus Vinicius Hungaricus

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    Original von Titus Duccius Vala


    Während er den Ausführungen des jungen Ducciers zuhörte goss der Legat sich einen Becher Wein ein, der schon gewässert war, sodaß man keine zusätzliche Kanne für das Wasser benötigte. Und während er an seinem Becher nippte, überlegte er, warum er den Ausführungen nicht ganz glauben mochte. Lange musste er dies nicht tun.


    Sehr faszinierend, junger Duccius. Aber erkläre mir eines: Er stellte seinen Becher ab. Wieso bist du im Niemandsland aufgewachsen? Wurde deine Familie verstoßen? Gut kannte er sich nicht aus im germanischen Recht - wozu auch, für ihn galt ohnehin nur das römische und mit eventuellen peregrinen Rechten würde er sich nur im Anlaßfall beschäftigen - aber auch er wußte, daß die Germanen sich in Dörfern und Stämmen organisierten.

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    Original von Aulus Flavius Piso


    Das ist ein gutes Argument. Da muss ich dir recht geben.


    Ich bin anderer Meinung.


    Wenn dieses NPC-Volk rein die Aufgabe hat, eure massiven Überschüsse zumindest ein bissl wegzukonsumeren, dann werden die auch nicht produzieren. Aus welchem anderen Grund sollte man auch ein NPC-Volk angesichts der derzeitigen Lage der Wisim sonst implementieren?

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    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Ich melde mich zwecks Prüfungsvorbereitung jetzt mal halb und bald ganz ab.


    Wenn mich jemand unbedingt anreden will, sei es hier oder im ICQ: Geh zu jemand anderem.


    Ich meld mich jetzt ganz ab. Das oben Gesagte gilt daher noch immer, zumindest bis Ende nächster Woche.

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    Original von Tullia Maestrale
    (Postübergabe)
    Dann fügte sie hinzu,
    ...zum letzten Mal, mein Legat,...ich werde mich in die Familie zurückziehen...wie du vielleicht noch weißt.
    Dabei berührte sie ganz leicht ihren mittlerweile sichtbaren Bauch.


    Der Legat nahm den Brief entgegen und überflog ihn nur ganz kurz.


    Ah, es ist also soweit. sagte er, als er ihre fortgeschrittene Schwangerschaft bemerkte und meinte damit ihre Kündigung. Na denn... dann alles Gute, Tullia. Möge Iuno über deine Geburt wachen und deinem Haus ihren Segen geben. verabschiedete er die Scriba.


    Nachdem sie gegangen war, gab er den Brief einem seiner Scriba. Gib diesem Brief dem Magister Officiorum und frag ihn nach einer Vorlage für eine Bürgerrechtsverleihung. Die soll man mir dann unterschriftsfertig vorlegen. Der Scriba nickte und verschwand mit dem Brief aus dem Büro.

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    Original von Numerius Duccius Marsus
    Witjon hörte, verstand und nickte. "Nun gut. Wenn es dir recht ist, würde ich mich dann direkt meiner Arbeit widmen...sofern du nicht noch weitere Fragen oder Anmerkungen hast?!" Fragend schaute der Magister Officiorum seinen neuen Arbeitgeber an.


    Nein, die habe ich nicht. antwortete der Legat und schickte sich an, sich seinerseits seiner Arbeit zu widmen.

    Die Ruhe vor dem Sturm... das war gut möglich. Allerdings wollte er keinen Orcus an die Wand malen. Es war nämlich ebenfalls gut möglich, daß man ihm einfach gewisse Dinge verschwieg, sei es, weil sie es nicht für wichtig erachteten (wen interessierte schon ein kleiner Taschendieb), sei es, weil die germanisch-stämmige Bevölkerung noch nicht genug Vertrauen in die römische Obrigkeit hatte und daher ihr eigenes Recht anwandten (was in seinen Augen natürlich ein Skandal und sofort zu unterbinden wäre) oder weil - und dieser Gedanke war es ebenso wert gedacht zu werden wie alle anderen - die Herrschaften da ihre Inkompetenz verschleiern wollten. So oder so, er würde schon noch früh genug daraufkommen.


    Banditen aus Borbetomagus... Naja, es wird noch mehr geben. murmelte er unverständlich in seinen Bart, dann erhob er seine Stimme. Ich weiß es nicht, aber halte die Augen offen. Irgendwo treiben sich immer Haderlumpen herum. Und damit war das Thema für ihn auch schon - vorerst - beendet. Wenn es sonst nichts zu besprechen gibt, kannst du dich wieder deiner Arbeit widmen.

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    Original von Titus Duccius Vala


    Duccius Germanicus... murmelte der Legatus. Der Name sagte ihm sogar etwas, allerdings waren soviele Leute im CH unterwegs gewesen, er konnte sich beim besten Willen nicht alle merken, erst recht nicht, wenn dieser auch noch Tribun in einer anderen Legion war und weit weg von Rom.


    Du willst also in den Cursus Honorum... fasste er das Anliegen des jungen Ducciers vor sich zusammen. Noch ambitionierter war vermutlich nur die Aussage, Kaiser werden zu wollen. Es standen jetzt mehrere mögliche Fragen zur Auswahl, die Hungi dem jungen Mann vor sich stellen konnte. Etwa die Frage nach dem Warum, aber nur ein törichter Mensch würde sie stellen, denn dann kam immer etwas mit "Rom dienen" und so etwas. Das wollte er sich ersparen. Dann konnte man auch fragen, warum er gerade zu ihm kam, aber das war auch logisch und nicht den Atem wert, ausgesprochen zu werden. Wenn du aber in Rom reüssieren willst, mußt du Griechisch lernen. Die Kenntnis der germanischen Dialekte ist hier zweifelsohne hilfreich, aber in der römischen Oberschicht ist das Beherrschen des Griechischen unabdingbar, um Eindruck machen zu können. Auf manche mag das versnobt wirken, aber er, der Legat, hielt das Beherrschen des Griechischen auch privat für unerlässlich, denn der Besuch von griechischsprachigen Theaterstücken war schlicht und ergreifend den lateinischen Übersetzungen vorzuziehen. Und angesichts des Bildungshungers des jungen Ducciers sollte das Erlernen einer Sprache kein allzu großes Hindernis sein.


    Du sagst, du hast dich erst vor ein paar Monaten deiner Familie angeschlossen... wie darf ich das verstehen? Bisher hatte der junge Mann vor sich noch nicht wirklich viel von seiner Vergangenheit preisgegeben. Und Hungi wollte wissen, mit wem er es zu tun hatte, bevor er eine verbindliche Antwort geben konnte.

    Wie der Dienst bei den Vigilen war, konnte der Legat nicht aus eigener Erfahrung sagen, da er nie dessen Kommandant gewesen war. Aber das tat hier auch nichts zur Sache.


    Komplett ruhig? Nicht einmal kleinere Übergriffe oder Plünderungen? Keine Banden, die herumstreifen? Nicht einmal rotznäsige Taschendiebe? Wo bin ich hier gelandet? Wie kann es sein, daß in Germania weniger los ist als in Hispania?

    Der Legat hatte ihn nicht wiedererkannt, und da er dies nicht tat, dachte er auch nicht daran, von wo er den Tribun hätte kennen sollen. Also sprach er weiter.


    Gut, das ist lange genug. murmelte er schon fast zu sich selbst. Ich hätte von dir gerne einen kleinen Überblick über die Lage und die letzten Operationen diesseits und jenseits des Rhenus in den letzten Wochen und Monaten. Sowohl was die Legio selbst betrifft, also auch das... nunja, ich nenne es mal Außen- und Innenpolitische.

    Zwei oder drei Wochen... in Ordnung. bestätigte der Legat die Sache mit der Statueneinweihung. Er unterließ es, dem Magister Officiorum anzutragen, ihn rechtzeitig zu erinnern, denn einerseits war dies ja dessen Aufgabe und andererseits würde er garantiert davon etwas mitbekommen.


    Blieb noch die Sache mit der Rundreise. Nein, dieses Mal nicht. Ich möchte nur die wichtigsten Stationen besuchen. Wenn die Götter und der Kaiser mich auch nur halb so lange als Statthalter in Germania sehen wollen wie meinen Bruder, dann werde ich noch genug Gelegenheit finden, alles genauer zu inspizieren.

    Der Legat runzelte ein wenig die Stirn. So wie du mir die Geschichte geschildert hast, war das wohl ein gewöhnlicher Raubüberfall, wie es nicht selten überall stattfindet. Es müsste schon ein enormer Zufall sein, wenn diese Gestalten etwas vom Verschwinden des Terentiers wüssten. Mafia-ähnliche Zustände vermutete er hier nicht, auch wenn er das Wort "Mafia" noch nicht kennen konnte. Du hast aber meine Erlaubnis zum Verhör. Wo eine solche Bande ist, gibt es immer mehr davon. Finde heraus, wer und vor allem wo sie sind.


    Aber da er schon mal den Tribun bei sich hatte, konnte er auch den ohnehin von ihm anvisierten Punkt verbinden. Tribun, wie lange bist du schon hier? Selbstverständlich konnte er das in den Akten nachlesen, aber er wollte es aus dem Munde des Tribuns hören.

    Der Legat war gerade beim ... na was wohl... Berichte lesen, als die beiden in sein Officium kamen. Eine Salutatio? Wohl kaum. Tatsächlich eine Vorstellung.


    Dem Imperium und mir sehr nützlich sein? forderte er den Duccier auf, sich zu präsentieren, während er mit ersten Blicken eine Einschätzung des jungen Mannes versuchte.

    Der Name des Vertreters sagte ihm in diesem Moment nichts, was aber kaum etwas zu bedeuten hatte, hatte der Legat doch noch nicht die Gelegenheit gehabt, alle seine Beamten kennen zu lernen.


    Mhm mhm mhm. murmelte er nur, während er sinnierend über seinen Bart strich. Ich werde über euer Anliegen nachdenken. Lass mir die Tafel mit eurer Reform da, ich werde es am heutigen Abend durchgehen. Morgen werde ich darüber entschieden haben.

    Noch ein Punkt, der ihm nicht gefiel. Eine solche Angelegenheit wird wohl kaum in ein paar Tagen abgehandelt sein. Daher würde ich es ungerne sehen, wenn du persönlich nach Rom reisen würdest, ohne einen Vertreter zu bestellen. Das war ja schon fast zu nett formuliert, aber sein Klient würde auch so wissen, was diese Worte bedeuten sollten.


    Für ein Rederecht im Senat musst du dich natürlich an den Consul wenden. Da aber die Wahlen zum Cursus Honorum vor der Tür stehen und ich nicht einmal wirklich weiß, wer sich aufstellen hat lassen, kann ich dir natürlich nicht sagen, zu welchem du dich wenden solltest. Ich würde dir daher raten, Tiberius Durus zu besuchen. Er ist so wie du mein Klient. Dann könntest du noch bei Aelius Quarto vorbeischauen, vielleicht kann er was in Bezug auf den Kaiser was machen. Wenn du dann noch zusätzlich meinen Bruder und Purgitius Macer überzeugst... Wenn du erst im Senat versuchst, die Senatoren zu überzeugen, tust du dich sehr viel schwerer. Es folgte eine kleine künstlerische Pause. Beim Praefectus Urbi hingegen ... da wird dir Durus nicht viel nützen. Vescularius mag meines Wissens nach keine Patrizier. Und ich habe auch nur wenig Ahnung, wie er zu mir steht. Da solltest du dich am besten mit den Herrschaften in Rom beraten.

    Es galt in Rom als schick, etwas zu spät zu kommen. Die anderen Gäste waren dann natürlich schon da und man hatte eine gewisse Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, einfach indem man auftauchte. Und je bedeutender man war, desto mehr Zeit durfte man sich lassen. Und der Legatus Augusti pro Praetore fühlte sich entsprechend wichtig und ließ sich daher auch die Zeit. Was auch in seinem Falle extrem praktisch war, denn seine Frau hatte sich wieder nicht entscheiden können, welches Kleid sie anziehen wolle. In den letzten Tagen hatte sie bezüglich der Farbe mehrmals ihre Ansichten geändert, was Hungi einmal zu der Äußerung veranlasste, daß nur noch Indigo fehlte, dann hätten sie die Regenbogenfarben durch. Seine Frau hatte das natürlich nicht halb so scherzhaft aufgenommen, wie er es gemeint hatte, und hatte ihn dann mit dem üblichen "Männer. Keine Ahnung von Problemen der Frauen blabla" aus dem Zimmer verjagt. Irgendwann war dann einer seiner Leibsklaven zu ihm gekommen und hatte verkündet, daß seine Frau sich für Zinnober entschieden hatte, also (für Männer) Rot. Er hingegen solle sich in Ultramarin kleiden, also (für Männer) Blau. Oder so ähnlich, weil im Endeffekt war seine Toga nicht nur Nuancen, sondern gleich ganze Farbtöne dunkler als seine Tunika. Aber was wusste er schon, er war ja ein Mann.


    Wie dem auch war. Etwas zu spät also kam der Legatus samt Gattin (ohne Tochter) vor der Domus an, richtete wie üblich ein wenig die Kleidung und ließ sich dann von einem Sklaven anmelden. Gemütlichen Schrittes (sie waren ja auf einer Hochzeit und nicht auf der Flucht) gingen sie also in das Haus hinein und ließen sich vom Nomenclator wie es sich gehörte ankündigen. "Der Legatus Augusti pro Praetore Vinicius Hungaricus mit seiner Frau Licinia Minor!" Und in diesem Moment erschien das gerade genannte Ehepaar. Wenn man etwas in Rom als Politiker lernte, dann das Gefühl für einen pompösen Auftritt.