Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus

    Langsam aber sicher war er genervt. Im allgemeinen pflegte er die Fragen zu stellen, wie eine reife Frucht ausgequetscht zu werden war er nur von seinem zu früh verstorbenen Neffen gewohnt, und dessen Fragen waren natürlich altersgemäß und hörten sich eher so an wie "Warum ist der Himmel blau?" oder "Welche Sklaven kochen am besten?" oder - sein persönlicher Liebling - "Warum werden Häuser in der Sonne nicht braun?". So dämlich die waren, sie waren ihm allemal lieber als die vom Acta-Schreiber.


    Gar nichts ist dran. grummelte er kombiniert mit einer abfälligen Handbewegung. Der Senat hat mich hierher geschickt und es war ohnehin schon allerhöchste Zeit für ein Proconsulat. Normalerweise macht man das ja direkt nach dem Consulat. erläuterte er. Aber das wirst du ja sicherlich wissen. Und über dem Gesundheitszustand des Kaisers weiß ich anscheinend ebensoviel wie andere. Ich hoffte da eher auf eine neue Nachricht aus Rom? Fragend blickte er sein Gegenüber an.

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    <-- momentan (najo, eigentlich eh scho länger) RL-Stress, was sich auch in den nächsten Wochen nicht ändern wird, inklusive sporadischer Aktivität. Wenn also was dringendes ansteht, ist eine PN an mich absolut sinnfrei (faszinierenderweise krieg ich momentan mehr PNs als sonst -.^), gescheiter wärs, mich entweder im ICQ anzureden oder - noch besser - die anderen Damen und Herren SLs und Supermods anzuhaun.


    Aus gegebenem Anlass: An der obigen Nachricht hat sich nichts geändert, der Status bleibt voraussichtlich bis kurz vor Weihnachten aufrecht. Ich schaue (fast) täglich zwar ins IR rein, das heißt aber nicht, daß ich mich mit der ID Hungi einlogge.

    Der Hausherr nahm die Briefe entgegen und zeigte dann dem Ianitor mit einem stummen Befehl, er solle die Kisten in die Villa hineintragen. Beide Briefe überflog er und befand, daß er sich zu einem späteren Zeitpunkt mit ihnen gebührend befassen würde.


    Du bist also der Klient meines Klienten... murmelte er in seinen Bart. Richte ihm aus, daß seine Geschenke gut angekommen sind und daß ich ihm dafür verbunden bin. Und sag ihm, daß ich seine Entscheidung gut heiße, bezüglich des Cursus Publicus. Sonst solle er mich weiters auf dem Laufenden halten, auch was seine Hochzeit anbelangt. Kurz überlegte er, ob ihm vielleicht noch etwas einfiel, doch dem war nicht so.


    Hier. sagte er noch und gab dem Tabellarius einen kleinen Beutel. Für deine Mühen.

    Ein Consulat?


    Nur zu gut erinnerte er sich an seine Zeit als Consul. Damals hatte er in einem Wahn (was anderes konnte es nicht sein) von Arbeitsanfall auch die Cohortes Urbanae und die Prätorianer übergehabt. Nie wieder, schwor er sich damals. Die Zeiten hatten sich jedoch geändert, solche Ämterkumulationen waren im großen und ganzen verpönt und wurden nur mehr selten ausgeübt, wenn überhaupt.


    Daher formulierte er in einem Wahn (was anderes konnte es auch hier nicht sein) von politischem Übermut ein Warum nicht? Ich wäre nicht der erste, der zum zweiten Mal zum Consul kandidieren würde.

    Nach einer gewissen längeren Zeit erschien der Hausherr persönlich an der Türe. Im Prinzip hatte sein Sklave es ihm eh schon gesagt, was Sache war, aber trotzdem sprach er folgendes aus:


    Was gibt es?

    Zitat

    Original von Appius Claudius Sabinus
    Fragt sich eben was der Spielleitung mehr am Herzen liegt. Ich würde es nicht entscheiden müssen wollen. ;)


    Tun wir auch nicht. Wir lassen euch entscheiden und zwar per Umfrage im Suum Cuique. Wahl dauert eine Woche.


    Jede Haupt-ID sollte in der Lage sein, abzustimmen, wenn nicht, einfach melden.

    Man konnte mit einer längeren Gästeliste rechnen. Doch da das Thema schon in Richtung Rom gewechselt wurde, unterließ er es, eine Antwort zu geben. Denn die Frage war merkwürdig genug, um noch einmal zurückzustolpern.


    Durch Kommunikation. begann er mit der denkbar einfachsten Antwort. Und durch Vertrauen in jene, die mit mir auf einer politischen Linie liegen. Zudem werde ich nicht ewig in Hispania bleiben. Den letzten Satz unterstrich er mit einem Lächeln.

    Zum ersten Mal seit seiner Hochzeit hatte er wieder Zeit, seine Korrespondenz zu erledigen. Lucilla, seine Klientin, hatte einen Sohn zur Welt gebracht, und eine solche Nachricht sollte natürlich mit einem Geschenk an die junge Mutter honoriert werden. Während er so ein wenig über ein passendes Geschenk sinnierte, trug einer der Sklaven die neueste Ausgabe der Acta Diurna herein.


    Er las sie. Und errötete vor Zorn. Und schmiss die Ausgabe in die nächste Ecke. Sein nächster Griff galt dem stilus, ein paar Worte fanden ihren Weg auf das papyrus.


    Der Brief an Lucilla war für heute gestorben.

    Ein Bote brachte ein Brief vorbei.


    Marcus Aurelius Corvinus
    Villa Aurelia, Roma


    Mein Klient!


    Ich bin außer mir vor Zorn! Schon einmal hat die Acta unter deinem Vorsitz falsche Informationen über mich verbreitet, doch gut, das kann passieren, ich trage es dir nicht nach. Aber die jetzige Ausgabe ist eine einzige Frechheit! Wie kann man nur meinen Bruder und mich verwechseln und meinen Bruder als designierten Proconsul von Hispania bezeichnen! Und das auf der Titelseite! Und damit nicht genug, meine Hochzeit wird auf der Gesellschaftsseite erst nach diesem an Stupidität nicht zu überbietenden "Frag Lucius"-Artikel abgedruckt. Welch Beleidigung.


    War ich dir nicht immer ein guter Patron? Habe ich dir nicht zu allem verholfen, worum du mich gebeten hast? Ist das der Dank für all meine Mühen?


    Ich bin bitter enttäuscht.


    Vale.


    M. Vinicius Hungaricus
    Proconsul


    Sim-Off:

    Gebühr überwiesen.

    Seine zukünftige Frau war vor kurzem in Tarraco angekommen und Hungi hatte endlich nach etlichen Wochen die Muße, einige Briefe zu beantworten und zu schreiben. "Einige" war eigentlich untertrieben, denn im Grunde war er in seiner Freizeit nur am Briefe diktieren und sonstigen Vorbereitungen zu treffen. Er war wohl ein typischer Mann: er freute sich nicht wirklich auf Hochzeit, sondern eher darauf, wenn besagte Hochzeit endlich zu Ende war.

    Ein Schreiber brachte Briefe vorbei. Darunter jene:


    Tiberius Caecilius Metellus
    Comes
    Mogontiacum, Germania


    Sei mir gegrüßt, mein Klient.


    Du wirst mir sicher verzeihen, daß ich dir erst jetzt schreibe, doch mein neues Amt sowie meine bevorstehende Hochzeit erlaubten mir nur wenig Freizeit. Es ist schön zu hören, daß du in Germania Fuß fassen konntest, ich denke, du bist der Aufgabe zweifelsohne gewachsen.


    Deine Anfrage hingegen kann ich dir nur im negativen Sinne beantworten. Die guten Beamten möchte ich selber behalten und die schlechten möchte ich in keinem Falle jemandem anderen antun. Aber ich bin mir sicher, daß du bald die passenden Leute finden wirst, wenn du sie noch nicht gefunden hast.


    Vale bene
    M. Vinicius Hungaricus



    M. Vinicius Lucianus
    Mogontiacum, Germania


    Salve mein Bruder,


    bevor du es aus der Acta erfährst, will ich es dir auf diesem Wege berichten. Mein Hochzeitstermin naht und damit sind wieder die letzten Tage meines durchaus angenehmen Junggesellenlebens gezählt. Obwohl du, mein kleiner Bruder, sicher nicht kommen wirst, lade ich dich trotzdem ein und halse dir deswegen ordentliche Schuldgefühle auf.


    Das ist allerdings nicht der Grund, warum ich dir schreibe. Zumindest nicht der einzige. Vor einiger Zeit wanderte ein Brief durch meine Finger, der an meinen Vorgänger adressiert war. Ein Klient des Flaviers ist einer der verdammten Christianer und ich habe so eine Ahnung, daß der Flavius auch in dieser Juden-Sekte involviert ist. Zudem schreibt der Klient, daß er in Colonia Claudia Ara Agrippinensium als Duumvir tätig war, bevor er nach Rom zog. Sein Name war Petronius Glabrio. Wie sieht es da in Germania aus?


    Um diesen Brief auf etwas angenehmeres zu lenken: Ist deine Frau endlich schwanger? Lange genug wärst du ja schon verheiratet.


    Lass es dir gut gehen. Vale bene, mein kleiner Bruder.
    M. Vinicius Hungaricus



    G. Caecilius Crassus
    Villa Caecilia, Roma


    Salve Caecilius,


    lange ist es her, daß wir uns getroffen und gesprochen haben. Wie geht es dir und deinen Prätorianern? Hispania ist ein ruhiges Fleckerl Erde, so abseits von der hohen Politik des Kaiserhofs und Senats. Ich hoffe, du wirst mich damit versorgen.


    Doch dies ist nicht der alleinige Grund, warum ich dir schreibe. Und zwar ist mir vor einigen Wochen ein kleiner Lapsus passiert, ein Brief, der nicht unmittelbar für mich bestimmt war, ist leider auf meinen Schreibtisch gelandet. Ich mußte darin lesen - widerwillig, das mußt du mir glauben! - daß ein Klient meines Vorgängers ein Anhänger dieser furchtbaren Christianer-Sekte ist. Wenngleich der Brief an Flavius nicht sofort daran denken lässt, ich habe dennoch die Befürchtung, daß Flavius entweder den Christianern anhängt oder sie toleriert. Besagter Klient, und gerade das macht mir Sorgen, schreibt darin, daß er Unterstützung in der Gesellschaft in Rom gefunden hatte. Sein Name ist Petronius Glabrio, vielleicht kannst du mit diesem Namen etwas anfangen.


    Hiermit schließe ich diesen Brief und hoffe, daß du mich recht bald mit Nachrichten aus Rom versorgst.


    Vale bene,
    M. Vinicius Hungaricus



    M. Aurelius Corvinus
    Villa Aurelia, Roma


    Salve mein Klient,


    lange habe ich nichts mehr von dir gehört, ich nehme an, daß dies nur Gutes bedeutet, so daß nichts Erwähnenswertes während meiner Abwesenheit geschah. Soweit ich weiß, wolltest du dich verloben, erfolgte da schon die Heirat? Ich hoffe, daß du mich mit Nachrichten versorgst, vor allem mit jenen, die nicht in der Acta stehen. Bevor ich es vergesse, in den nächsten Tagen werde ich mich vermählen, meine Verlobte ist endlich in Hispania angekommen.


    Doch dies ist nicht der Grund, warum ich schreibe. Vor einiger Zeit habe ich einen Brief bekommen, es war ein Schreiben an meinen Vorgänger von dessen Klienten, der sich in diesem Brief als Anhänger dieser unsäglichen Christianer-Sekte äußert. Ob Flavius auch zu dieser Sekte gehört läßt sich aus dem Brief keinesfalls schließen, negieren will ich jedoch nichts. Meine Bitte an dich ist, daß du ein Auge auf diese Sekte hast, zumal dieser Klient davon berichtet, er hätte Unterstützung in der römischen Gesellschaft. Ich schreibe dir jetzt absichtlich nicht seinen Namen, weil ich nicht weiß, ob der Brief tatsächlich an deine Villa gelangt und nicht vielleicht ins Gebäude der Acta Diurna, wo es irgendein Unbefugter liest. Doch ich bin mir sicher, daß du und deine Leute die Machenschaften dieser Personen aufdecken und berichten wollt.


    In diesem Sinne, vale bene.
    M. Vinicius Hungaricus



    L. Aelius Quarto, Consul
    Domus Aeliana, Roma


    Salve Aelius,


    nachdem ich nun meine Inspektionsreise durch Hispania beendet habe, fühle ich mich nun endlich in der Lage, einen Bericht an den Senat zu schreiben.


    Im großen und ganzen sei gesagt, daß Hispania sich tatsächlich einer gewissen Stabilität erfreut. Ein detaillierter Finanzbericht wird in Kürze folgen, sobald die Steuereinnahmen für dieses Jahr fest stehen. Zudem habe ich veranlasst, daß einige Ausgaben für Hispania, namentlich jene für die Milizen, die tatsächlich viel zu hoch veranschlagt waren, gekürzt wurden. Zudem habe ich Wahlen stattfinden lassen, leider wurde dieses Angebot sehr zögerlich angenommen. Ob dies an einem allgemeinen Desinteresse oder an der Praxis meines Vorgängers, die Beamten nur zu ernennen, lag, lässt sich meinerseits nicht endgültig eruieren.


    Meiner bescheidenen Erinnerung nach wurde auch angemerkt, daß der Senat ein erhöhtes Augenmerk auf regelmäßige Zahlungen und Lieferungen von diversen Waren liegt. Durch eine Renovierung des Tarraconer Hafens konnte das Handelsvolumen erhöht werden, ich erwäge Ausbauten und Renovierungen anderer Häfen, sobald mir genaue Zahlen vorliegen. Zuletzt sei noch gesagt, daß Hispania sich in meiner Zeit als ein sehr ruhiges Plätzchen Erde präsentierte. Keine Spur von Aufstand, keine Spur von vergessenen Veteranen, fast könnte man glauben, daß selbst die hochrangigsten Geschlechter hier kein Interesse an der Politik hätten.


    Vale bene,
    M. Vinicius Hungaricus


    Sim-Off:

    Gebühren überwiesen.

    Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    Dass wir einen Kanzler und keinen Präsidenten haben, wissen die meisten da nicht einmal.


    Dann würd mich interessieren, was ein gewisser Horst Köhler bei euch so treibt, wenn er morgens aufsteht.