Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus

    In manchen Fällen wäre es sehr günstig, wenn man Gedanken lesen konnte. In anderen Fällen hingegen, und dies hier war einer, wäre Hungi sogar froh gewesen, daß er nicht Gedanken lesen konnte, wenn er gewußt hätte, was er dann gelesen hätte. Er hatte dementsprechend keine Ahnung von dem Langweiligkeitsanfall des Korrespondenten, was er sich aber ohnehin hätte denken können, wenn er sich die Zeit dazu genommen hätte, und noch weniger hatte er Ahnung von dem Liebesroman-Anfall des gleichen Korrespondenten, was er sich garantiert nie gedacht hätte. Doch da er sowieso nicht darüber nachdenkt, ist es müßig darüber nachzudenken, was er gedacht hätte, wenn er es gedacht hätte unter der Voraussetzung selbstverständlich, daß er von alldem Kenntnis gehabt hätte. Aber da er diese Kenntnis nicht hatte, konnte er ja nicht darüber nachdenken.


    Aus diesem zweifelsohne unweigerlich einleuchtendem Grunde, dachte er stattdessen über das nach, was der Korrespondent sagte. Denn das, was der Korrespondent sagte, entlockte ihm tatsächlich an mehreren Stellen ein Schmunzeln. Angefangen mit "Das Volk von Rom hat mit einer gewissen Genugtuung davon erfahren..." Das Volk von Rom? Wohl eher gewisse Väter von gewissen Damen, die er manches Mal zu besuchen pflegte. Als ob eine Heirat seinerseits an seiner Einstellung großartig etwas ändern würde. Allerdings, das mußte er zugeben, war er seit der Geburt seiner Tochter schon etwas gemütlicher geworden, vielleicht lag es am Alter und hier in Hispania definitiv am nicht wirklich weit reichenden Angebot.


    Trennung auf Zeit? Glaubte der Korrespondent etwa, daß dies eine Liebesheirat wäre? Er hoffte doch nicht. Das Letzte hingegen, das gefiel Hungi, das schmeichelte ihm sogar ein wenig.


    Betont kühl und rational? Hm, gefällt mir. kommentierte er eben jene seiner Ansicht nach schmeichelhaften Worte des Korrespondenten. In mancher Hinsicht hatte das Altern tatsächlich etwas Gutes, denn in früherer Zeit hatte er des öfteren mit seinem leicht überschäumenden Temperament zu kämpfen. Er vermisste es. Ich werde nicht mehr allzulang von meiner Verlobten getrennt sein. In den nächsten Wochen wird hier Hochzeit gefeiert.

    <-- momentan (najo, eigentlich eh scho länger) RL-Stress, was sich auch in den nächsten Wochen nicht ändern wird, inklusive sporadischer Aktivität. Wenn also was dringendes ansteht, ist eine PN an mich absolut sinnfrei (faszinierenderweise krieg ich momentan mehr PNs als sonst -.^), gescheiter wärs, mich entweder im ICQ anzureden oder - noch besser - die anderen Damen und Herren SLs und Supermods anzuhaun.

    Zu sinnieren, was der Senat tun oder nicht tun würde, sollten sich irgendwelche Behauptungen beweisen oder nicht beweisen, ähnelt einem Kürschner, der sein Leder verkauft, obwohl das Tier noch munter im Wald herumhüpft. Es ist meines Erachtens nach müßig, schon jetzt über die Folgen zu diskutieren, wenn ich noch nicht einmal weiß, ob überhaupt ein Tatbestand vorliegt. Und wer wußte schon, wie der Senat überhaupt entscheiden würde. Die Fraktion um Avarus war ja nicht unbedingt klein, aber die Patrizier würden einen der ihren sicher nicht belangen wollen. Da etwas vorauszusagen... da konnte er gleich in eine Taverne würfeln gehen. Die Chancen, auf das richtige zu wetten, wären die gleichen.


    Nein, bisher konnte ich die Milizen noch nicht sorgfältig überprüfen. Ich plane jedoch eine Reise in die wichtigsten Städte Hispanias, auch in die Regionen von Lusitania und Baetica, um die dortige Lage kennenzulernen. Dabei werde ich auch die Frage der Milizen gründlich erörtern.

    Zitat

    Original von Marcus Artorius Didianus Nero
    " Salve Proconsul, ich wollte .... ein Geständnis abgebene, Rusticus,d er ehemalige Comes hier, hatte bei seiner Wahl zum Princeps Curia einige der Sodalis bestochen oder ihnen angeboten, sich für eine Auszeichnugn stark zu machen. Auch zu mir ist ge gekommen und ich habe ihn deswegen gewählt. Was ich jedoch nicht wissen konnte ist, dass Furianus mir sowieso eines geben wollte. In den letzten Jahren wurden viele Intrigen gesponnen, von einige wusste ich bescheid und habe nichts dagegen unternommen, diese zu stoppen. "


    In der Tat. Erfreut war er tatsächlich nicht. Allerdings war er nicht überrascht, den Grund dazu nannte er sogleich. Ich habe schon von den Machenschaften des Fabiers gehört. Er lehnte sich zurück.


    Du hast ihn also gewählt oder ihm Geld angeboten, um eine Auszeichnung zu bekommen, die du ohnehin gekriegt hättest? Was nicht einer gewissen Ironie entbehrte.

    Zitat

    Original von Publius Helvetius Gracchus
    "Ja von Roma ist es tatasächlich ein weiter Weg.""Aber ich hoffe dass sich die Reise gelohnt hat."
    "Ich möchte hier Comes werden damit ich der Provinz ein bisschen Leben einhauche. Ich habe gemerkt das Hispania eher vernachlässigt wird und deswegen will ich die Sache etwas verbessern......oder zumindest versuchen zu verbessern. Zum beispiel die Schola hier in Tarraco. Es werden nicht mehr so viele Kurse abgehalten. Dort würde ich einiges machen. Ich habe aber auch noch andere Pläne."


    Ohne den Bewerber vor sich zu unterbrechen hörte er sich dessen Worte an. Dann nickte er. Gut, dann lasse ich dich als Kandidaten eintragen. Allerdings wirst du sicher schon vernommen haben, daß der Comes dieses Mal von der Bevölkerung gewählt wird. Du wirst also gut daran tun, dich bei den Menschen hier bekannt zu machen und Kontakte zu knüpfen.

    Ahja, das waren die Fragen, mit denen er schon eher etwas anfangen konnte. Wenngleich ihm natürlich aufgefallen ist, wie verwirrt der Korrespondent nach seiner, also Hungis, Reaktion war. Allerdings schob er das auf die Tätigkeit des Schreiberlings. Wer immer staubtrockene Nachrichten verfassen musste, bei dem musste irgendwann einmal die Kreativität hervorbrechen. So zumindest stellte er sich das vor.


    Nunja. begann er langsam und mit einer staatstragenden Miene. Wie du ja schon richtig bemerkt hast, sind den Senatoren einige Punkte aufgefallen, die einer Klärung bedürfen. Das waren zum einen das Budget, zum anderen die enorm hohen Kosten für die Miliz. Meine Aufgabe soll es sein, eben jene Punkte zu klären und die Wirtschaft zu stärken, so daß die Zahlungen und Lieferungen nach Rom weiterhin in geordneten Bahnen läuft. Dies werden meine Eckpunkte sein. Selbstverständlich habe ich auch kleinere Projekte im Sinn, doch die werde ich erst dann endgültig benennen können, wenn ich alle Berichte gelesen habe und daher genau weiß, wie die derzeitige Lage aussieht.

    Es dauerte ein wenig, bis er sich erinnert hatte, was der Schreiberling mit dem zweiten Wunsch meinte. Ahja, ein Gespräch über die Führung der Provinz. Ja, das war es. Das konnte vermutlich länger dauern. Deswegen entschied er sich, einen Sklaven herzuwinken, der ihm und seinem Gast einen gemütlichen Spritzer einschenken sollte. Während der Sklave dies tat, überlegte er schon im Geiste, was er wohl dazu sagen könnte. Welche Ziele er hatte, was er in nächster Zeit davon umsetzen wollte, wie lange er vermutlich hier bleiben würde, was er von seinen Zielen vermutlich schaffen würde und was nicht. Wenn schon einer von der Acta hier war, dann sollte er auch was schmissiges sagen können. Da er diesen Gedanken nachhing, fiel ihm die protzige Tabula samt Schreibstift auch nicht auf, zumindest nicht bewußt. Und erst recht nicht, als er da den lyrischen Erguss da vernahm. Bona Dea, der hörte ja gar nicht mehr auf. Doch schon allein an der Anzahl der Worte erkannte man den schroffen Gegensatz zwischen dem Proconsul und dem Korrespondenten.


    Wie meinen?


    Da dies aber doch gar wenig war als Erwiderung, fügte er noch etwas hinzu. Hübsches Gedicht.

    Was war denn jetzt auf einmal los? Hatte er was gesagt? Zivilisten, wegen jeder Kleinigkeit gleich angerührt. Wenn er eine angemessene Portion Sensibilität in sich hätte, dann würde er jetzt beruhigend auf den Didius einreden, ihn fragen, wie er denn darauf komme und daß er gar nicht daran denke, den Didius aus dem Amt zu schmeißen.


    Hat er aber nicht. Daher lautete seine Antwort so: Das wäre alles. An die Arbeit.

    Gelinde gesagt lese ich aus den Kommentaren von Corvinus und Stella verschiedene Sachverhalte heraus. Bevor es also zu einem Simoff-Problem avanciert mögen sich die Betroffenen an die Spielleitung wenden, dafür ist sie ja (unter anderem) da. Sollte sich das Problem bereits gelöst haben, umso besser.


    Die Frage des Thread reservieren oder nicht ist in diesem Zusammenhang übrigens vollkommen unerheblich.

    Ich habe es bemerkt. kommentierte Hungi den letzten Satz kurz und knapp. Daß in Tarraco alles reibungslos verlief gefiel ihm. Daß der Procurator Aquarum selbige Stadt in Bezug auf sein Amt (noch) nicht verlassen hatte, gefiel ihm jedoch weitaus weniger.


    Schön, dann warte die Berichte deiner Aquarii ab und mache ihnen gegebenenfalls Druck. Eine gute Wasserversorgung hat oberste Priorität! Da gehe ich keine Kompromisse ein.

    Zitat

    Original von Gaius Didius Sevycius
    "Nun, ich habe vor kurzem die neue Sanierungen der Stadt Tarraco ferig. Alle Inspektionen wurden durchgeführt und ltzteres haben wir den Hafenviertel neu saniert sodass, es nicht mehr so stinkt wie in den letzten Jahren. Der Wasserdruck der von den Aquadukten kommt ist optimal und wir hoffen dass nicht private Bürger die Leitungen anzapfen.
    Also im grossen Ganzem, ist alles in Ordnung, was die Wasserversorgung und den Sanitären Anlagen angeht."


    Garantiert würden Private die Leitungen anzapfen. Das war so sicher, wie die Rechtsdrehung nach dem Gebet.


    Das klingt gut. bemerkte er knapp. Wenn es Probleme gab, wovon er nicht ausging, würde er es ohnehin bald merken. Gibt es Projekte, die in nächster Zeit anstehen würden? Auch außerhalb von Tarraco?

    Er war etwas enttäuscht, hatte er sich doch eine griffigere Antwort erhofft. Das hier, was er geboten bekam, war zwar interessant, aber in keiner Weise entscheidend für die Politik, die er hier in Hispania durchsetzen wollte.


    Ich kann deinen Unmut verstehen, doch sind mir die Hände gebunden. Der ehemalige Comes wollte, sofern ich mich richtig erinnere, einen Familienbetrieb seines kürzlich verstorbenen Onkels weiterführen, in Britannia nämlich. So wie es aussieht, hat er jedoch gelogen, daß sich sämtliche Balken in Tarraco gebogen haben. Wer weiß, wo er sich gerade aufhält. Ich kann natürlich die Sicherheitskräfte der Provinz anweisen, die Augen offen zu halten und ihn bei Auffinden festnehmen lassen, wenn er aber nur einigermaßen bei Verstand ist, hat er die Provinz längst verlassen. Versuchter Mord ist kein Kavaliersdelikt. Dies wußte er selbstverständlich genau, hatte er doch einen Kommentar zum derzeit gültigen Codex Iuridicialis verfasst.


    Was die gehäuften Auszeichnungen anbelangt... fuhr er fort, so kann ich versichern, daß dies in einem solchen Ausmaße nicht mehr auftreten werden. Nicht unter meiner Führung. Ich war nie dafür bekannt, schnell und leichtfertig Beförderungen und Auszeichnungen zu verteilen, ich habe nicht vor, daran etwas zu ändern. Zudem habe ich vor, demnächst Wahlen zu auf der Basis der Lex Provincialis zu veranstalten. Wenn also mein Vorgänger unfähige Leute installiert hatte, bin ich mir sicher, daß diese von den mündigen Bürgern abgewählt werden. Und falls nicht, würde er in den kommenden Monaten schon merken, wie der Hase lief.

    Die letzten kleinen Fasern Fleisch, die sich beim Verzehr unweigerlich im Munde und vor allem zwischen den Zähnen verteilten, versuchte er, mit einem Schluck des gerade eingeschenkten Weines hinunterzuspülen. Dieses Vorhabens war jedoch nicht von völligem Erfolg gekrönt, was es aber nie war.


    Morgen stehen nur normale Tätigkeiten am Programm. Berichte entgegennehmen, lesen, Anordnungen zur Verwaltung geben. Langweilig vielleicht, aber nichts desto trotz wichtig. Vor allem die Finanzgebarung der Provinz muß jetzt ausgearbeitet werden, da erwarte ich noch einige Nachrichten aus den Städten.