Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus

    Vorschlag 1 (einfaches Wechseln des Besitzers mittels Control Panel) findet in keiner Weise meine Zustimmung. Wie willst das simon erklären, wenn der Besitzer nicht einverstanden ist? Mit einfachem Weglaufen, welches im Endeffekt nix bringt (sowohl rechtlich als auch die geisterhafte Gabe der Spieler, alles und jeden zu finden)? Also Bestimmung über die ID in allen Ehren, aber irgendwo muß schon die Realität gewahrt bleiben. Außerdem befürchte ich da einen lustigen Mißbrauch ("och, da gefällts mir nicht..." zwei Wochen später "ach da eigentlich auch nicht..." usw). An die Streitereien, die da erst aufkommen, mag ich gar net erst denken...


    Vorschlag 2 hört sich schon netter an, hab aber auch meine Zweifel. Dann schlagen sich halt die Leute im simoff um die Sklaven, anstatt simon mit Geld um sich zu schmeißen.

    @ Lucanus: Pah, die SL _ist_ sakrosankt. ;) :D


    Also, ich hab jetzt ehrlich gesagt wenig Ahnung, was da eigentlich von der SL verlangt wird.


    Ein Zwangsverkauf, weil der Sklave von seinem Herrn simoff irgendwie enttäuscht is, weil der Herr/die Herrin nix macht/sich net kümmert/sie sich gegenseitig net mögen? Da sag ich gleich: Nein. Zum einen gibt es genügend Möglichkeiten, sich aus dem Weg zu gehen bzw irgendwelche Tätigkeitsfelder zu finden, zum anderen können wir uns dann als SL ständig solche Probleme anhören.


    Erst recht wirds keine Änderung der Spielregeln deswegen geben. Es ist sowieso jeder Fall anders gelagert, als daß man da auch nur irgendwie irgendwas gescheit allgemein formulieren kann.

    Eigentlich hatte er schon mit dem schwersten Ochsen gerechnet. Aber wenn seine Gruppe die Kuh bekam, Nein würde er garantiert nicht sagen. Glück musste der Mensch haben, allerdings würden sicher einige motzen und meckern, daß seine Gruppe das Losglück - nun ja - zu ihrem Gunsten beeinflusst hätten. Pah. Eigentlich wollte er das Gewicht auf der linken Schulter zuerst tragen, er schätzte seine rechte Schulter stärker ein und glaubte, daß er die Belastung des Transportes so leichter ertragen könnte. Allerdings war er ein bißchen zu spät dran, naja, konnte man nichts machen.


    Mit einem kollektiven "Hau-ruck" wurde das Viech (die Kuh als "Tier" bezeichnen würde ihm wohl erst nach einigen Tagen einfallen) auf die Schultern der Senatoren gestemmt. Jetzt konnte es losgehen. Zu beneiden waren die Senatoren allerdings nicht.

    Geschockt waren die Männer, aber das war verständlich. Zufrieden hörte der Praefectus, wie dennoch die Soldaten brav ihren Eid auf den neuen Imperator ableisteten. Jetzt waren sie an Valerianus gebunden.


    Unsere Aufgabe als Stadteinheiten ist es jetzt, Präsenz zu zeigen und aufkommende Unruhen im Keim zu ersticken. Daher verhänge ich ab sofort eine Urlaubssperre. Patrouillen werden verdoppelt, Versammlungen, die offensichtlich der Ruhestörung dienen, werden sofort aufgelöst. Es gilt erhöhte Wachsamkeit!


    Das wäre alles. Wegtreten!

    Na ich hoffe, daß in den Trinkschläuchen auch ein ordentlicher Wein drin ist. knurrte Hungi leise und schaute sich seinerseits um. Anscheinend gehörte er ja zu den eher größeren Vertretern der Gattung römischer Mann, also sollte er eher weniger bei den kleineren Senatoren dabei sein.


    Wetten, wir kriegen das größte Rindviech zum tragen? fragte er seinen vermutlichen Kompagnon Purgitius Macer. Wobei es eh egal ist. Spätestens nach der Hälfte des Weges wird uns alles weh tun.

    Während sich die anwesenden Soldaten der Cohortes Urbanae auf dem Apellplatz versammelten (selbstverständlich nicht alle, waren doch viele Patrouillen in Rom unterwegs), legte sich der Praefectus in Gedanken die Worte zurecht, die er zu den Männern sagen wollte. Spontane Reden waren irgendwie nicht seins, das merkte er bei dieser Gelegenheit wieder. Doch nur kurz, nachdem sich alle auf dem Platz eingefunden hatten, trat er vor ihnen, auf eine Erhöhung, damit ihn so gut wie alle hören konnten.


    Soldaten Roms! Vor nicht einmal zwei Stunden habe ich Nachricht bekommen von unserem glorreichen Kaiser, der im fernen Parthien unsere Legionen anführt. Doch die Kunde ist keine gute. Ein Pfeil, hinterhältig geschossen von einem niederträchtigen Feind, hat ihn getroffen und tödlich verletzt. Die Götter haben unseren geliebten Kaiser ins Elysium gerufen.


    Kurz ließ der Praefectus diese Worte wirken, dann fuhr er fort.


    Gedenken wir unserem Kaiser als einen Mann der Weisheit und der Tatkraft. Doch sind wir ihm angesichts seines Todes auch etwas schuldig. Ich spreche von seinem Nachfolger, Gaius Ulpius Aelianus Valerianus, der zur Zeit noch in Illyricum weilt, dem ab diesem Zeitpunkt unsere Treue und Gefolgschaft gilt.


    Einmal holte er noch Luft, dann sprach er den Eid der Soldaten.


    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.

    Mit einem Kopfnicken grüßte Hungi die ankommenden Senatoren. Die gute Laune, die der Flavier versprühte, konnte auch der Praefectus nicht nachvollziehen, denn er stand ganz im Bann der Rindviecher und fragte sich, ob der Cultus Deorum wirklich diese Sorgfalt an den Tag gelegt hatte, die Flavius ihnen weismachen wollte. Hungi mochte das nicht so sehr glauben, er war eher der Meinung, daß der Cultus Deorum dem Senat wegen irgendwas eine Retourkutsche verpassen wollte. Aber was wusste man schon. Außerdem sah er es schon kommen, entweder würde er stolpern und dann vom Viech erdrückt oder durch einen blöden Zufall den Hals brechen oder ähnliches. Und sollte er überleben, dann brachte ihn sicher sein Kreuz umbringen.


    Na wenigstens werden wir die Menge nur mit unserem Schnaufen unterhalten müssen. quittierte Hungi trocken die Bemerkung des Flavius. Wann fangen wir an? Nicht daß er es nicht mehr erwarten konnte, eher wollte er es hinter sich bringen.

    Besondere Zeiten erforderten besondere Maßnahmen. Und der Tod des Kaisers ist wahrlich eine besondere, heikle Zeit. Der Praefectus mochte es eigentlich nicht, zu den Soldaten zu sprechen, dazu war er in der Zwischenzeit zu lang Zivilist und Politiker gewesen, und sicher war seine militärische Rhetorik derb vernachlässigt. Aber jetzt war es nicht nur geboten, es war absolut notwendig.


    Also ließ der Praefectus die Männer zum Appell antreten.

    Es gibt Branchen, da ist der Stellvertreter des Chefs froh, wenn der Chef ausscheidet und der Stellvertreter sich nun auf den Sessel des vormaligen Chefs setzen kann. Dieser Stellvertreter aber, der gerade die Nachricht des verstorbenen Chefs erhalten hatte, in gerade dieser Branche, würde auf keinen Fall froh sein, auch wenn er zum Chef avancieren würde.


    Es war also soweit. Jetzt natürlich könnte er sich denken, daß er es eh geahnt hatte. Wäre aber gelogen. Sicher, bei einem Feldzug muß man immer mit Todesfällen rechnen - no na - aber der Praefectus Urbi war eigentlich davon ausgegangen, daß der Kaiser wieder munter nach Rom zurückkehren würde. Der Brief flog den kurzen Weg auf den Tisch zurück, dafür ging der Inhalt zweier Becher köstlichen Spritzers den Weg alles Irdischen. Diese Momente der Untätigkeit gönnte er sich, sie würden kurz genug sein.


    Und sie waren es auch. Hungi stand auf, es gab viel zu tun.

    Ähnlich wie sein Mitsenator Purgitius ausgestattet kam auch der amtierende Praefectus Urbi zur Stätte des beginnenden Umzugs, allerdings war seine Grundeinstellung etwas pessimistischer angehaucht. In der letzten Zeit machte sich schön langsam sein beginnendes Alter bemerkbar. Er hatte es bisher so gut wie immer verdrängt, aber in den letzten Wochen verlangte es ihm vermehrt nach einem guten Masseur. Oder es lag an der Rüstung, die schlecht verarbeitet war (die er aber selbstverständlich nicht am heutigen Tage trug). So fand er sich ein zusammen mit ein paar seiner Sklaven, von denen einer quasi immer in Reichweite einen Weinschlauch mit sich trug.

    Quintus Nonius Balbus
    Procurator ab epistulis palatii


    Salve,


    da der Praefectus Augusti et Aegypti keine Einwände gegen die Einsetzung des Iunius Silanus zum Tribun der Legio XXII Deiotariana zu haben scheint und mir ob seiner Unbekanntheit auch keine triftigen Gründe einfallen mögen, weswegen er diese Stelle nicht antreten sollte, so möge der Eques sich nach Nikopolis begeben.


    Vale


    M. Vinicius Hungaricus

    Hungi sah es schon kommen, er würde in den Tagen nach der Entsühnung massivst Kreuzbeschwerden haben, und seine Knie waren auch nicht mehr die Jüngsten... an die Schultern mochte er gar nicht denken. Vermutlich würden die Thermen Hochbetrieb haben, weil die Senatoren sich alle erholen mussten von den Strapazen. Die politische Elite Roms... körperlich am Ende und kaum fähig, sich zu bewegen. Er musste leise lächeln bei dieser Vorstellung.


    Am welchen Tage soll die Entsühnung stattfinden? Schon alleine der Vorbereitung wegen war dies wichtig zu wissen.

    Ahja, die gesellschaftlichen Verpflichtungen eines Senators. Die kannte Hungi nur zu gut, manchmal langweilige Treffen, öfter lustige Verabredungen, jedoch immer aufwendig, wenngleich ihn nicht die Sorge der richtigen Kleidung drückte, eher die Zeit, die ging drauf wie nix. Und Zeit war ein Gut, das er seit seinem (erneuten) Amtsantritt nur in knappem Ausmaß innehatte. Wenigstens hatte er aber eine wunderbare Ausrede, wenn er zu einem langweiligen Essen bei einem noch langweiligerem Zeitgenossen eingeladen wurde, und manches Mal hatte er schon davon Gebrauch gemacht.Ich bestehe sogar darauf, daß du zumindest ab und an in meinem Hause vorbeischaust. ergänzte er nachdrücklich. Immerhin ist es deine Pflicht als meine Klientin. Ein leicht süffisantes Grinsen konnte er hier nicht vermeiden.


    Er folgte ihrem Blick in den Abend hinaus. Rom war zur Nachtzeit ein gefährliches Pflaster, soviele Vigiles konnten gar nicht ihre Patrouillen schieben. Selbstverständlich. Ich werde dir eine kleine Eskorte mitschicken. Nicht daß dir etwas passiert. Er lachte auf. Was würde das auch für ein Bild machen? Der Praefectus Urbi, nicht imstande, eine Dame sicher nach Hause zu bringen.

    Avarus irrte beträchtlich in der Annahme, Hungi würde sich um diese Sache kümmern. Ganz im Gegenteil, der Vinicier hatte weder Zeit noch Lust dazu, und außerdem - würde man Hungi drauf ansprechen - würde er sagen, daß der Ädil dafür zuständig wäre. Es leben die Kompetenzstreitigkeiten des römischen Imperiums. :]


    An das Collegium Pontificum habe ich auch gedacht. In der Tat fiel ihm dieser als erstes ein, und das hatte auch einen bestimmten Grund. Einer meiner Klienten, Tiberius Durus, ist Mitglied eben jenes Collegiums. Ich schlage vor, du wendest dich am besten an ihn.

    Aha. Meridius hat also seinen ewigwährenden Groll gegen Avarus runtergeschluckt, für den Moment zumindest. Ohja, nur zu gut konnte er sich an die Dispute beider erinnern, vornehmlich im Senat, weil er beide meistens dort aufeinander antraf und die Herren ansonsten ja verschiedener Wege gingen. Manchmal waren die Streitereien amüsanter Natur, oftmalig aber seeehr nervend, und er verwettete mindestens eine dreistellige Summe darauf, daß so ziemlich jeder Senator froh war, als Meridius Rom verließ, um LAPP von Germanien zu werden. Hungi eingeschlossen.


    Diese Gedanken sprach er jetzt natürlich nicht aus, zum einen wusste Lucilla sicher von diesen Scherereien, zum anderen war die Höflichkeitsfrage nach ihrer Familie abgehakt, und soo interessant war ihr Bruder nicht, als daß er die Konversation über ihn künstlich in die Länge ziehen wollte. Ebenso wenig ihr Verlobter. Schon mehrmals hatte Hungi sich gefragt, was sie wohl an dem alten Geizhals fand, auf eine zufriedenstellende Antwort war er nie gekommen. Fragen würde er sie aber nicht, das wäre wohl doch zu unhöflich. Allerdings mußte er zugeben, daß ihm so die Gesprächsthemen ausgingen. Sie war bald nicht mehr Acta-Chefin, was macht sie denn so dann den ganzen Tag? Ah, und schon ein Thema gefunden.


    Ahja, klingt gut. quittierte er ihre Ausführungen und konnte nicht mal gekünstelt etwaig vorhandenes Interesse vorheucheln. Was wirst du jetzt eigentlich machen? Jetzt, wo du bald nicht mehr über die Acta wachen wirst... Wird dir dann nicht langweilig? In der Tat konnte er sich nicht vorstellen, Lucilla irgendwo in einer Ecke, lesend und ruhig drauf wartend, daß die ersten Kinderlein sich ankündigen.

    Hungi hatte bei den ersten Worten gar nicht so aufgepasst und dachte bei der hübschen Aufzählung von Rindern an die Kosten und an das Opfern. Erst als er realisierte, daß diese Viecher getragen werden mußten, um das pomerium herum, erst dann begann er zu zählen, einmal, zweimal, das Ergebnis war bei beiden Malen das gleiche. 10 Rinder. Das klang für einen Stadtrömer sicher nicht nach viel, aber Hungi war am Land aufgewachsen, er wusste, daß diese Viecher ordentlich Gewicht haben konnten. Und viele der hier anwesenden Herrschaften waren auch nicht mehr die Jüngsten bzw das einzige, was diese wirklich selber trugen, war ihr eigenes Körpergewicht.


    Es gibt auch sicher ein bestimmtes Zeitlimit?