Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus

    Gerade als er eigentlich gehen wollte, sah der Praefectus, daß es draußen regnete. Und da er keine Lust hatte, im Regen herumzugehen und er eigentlich auch keine dringenden Besorgungen in der Stadt zu tun hatte, entschied er sich dafür, in seinem Officium zu bleiben und liegengebliebene Arbeiten zu erledigen. Daher saß er gerade an seinem Schreibtisch als es an der Türe klopfte.


    Herein! ertönte es barsch.

    Im Prinzip war es Hungi wirklich egal, wer von den Herrschaften zum designierten Kaiser pilgerte, solange sie es bald machten und Valerian dazu bewegen konnten, sich so bald als möglich nach Rom zu begeben.


    Ich stimme für die Senatoren Matinius und Octavius. Und somit war dieses Thema für ihn erledigt.

    Anders als sein Klient vermutete, wußte Hungi natürlich schon längst vom Ableben des Kaisers. Er hätte natürlich seinerseits alle informieren können, aber er kannte die Zungen Roms und wie schnell sich eine Nachricht verbreiten konnte. Was es hier auch getan hatte. Daher war es nicht verwunderlich, daß seine Miene ganz ruhig blieb, wenn auch ein wenig sorgenvoll. Ich weiß, ich habe es gehört. sagte er nur und ließ offen, was genau er damit meinte, ob den Tod des Kaisers oder der Krankheit seines - adoptierten - Sohnes.


    Wir sehen auf alle Fälle aufregenden Zeiten entgegen. Ich selbst hatte mit Valerianus nur wenig zu tun, aber ich denke, nein, ich weiß, daß Valerianus kein politischer Mensch ist und sehr dem Militär zuspricht. Manche werden dies begrüßen... und er wußte schon genau, welche dies sein würden, ... andere hingegen werden Iulianus schmerzlich vermissen.

    Zitat

    Original von Decima Lucilla


    So schnell konnte er gar nicht schaun, stand schon ein Sessel neben ihm . Etwas verwirrt blickte er drein, dann erst bemerkte er seine neueste Errungenschaft unter seinen Klienten 8). Decima Lucilla wars, die ihn versorgen wollte, was ihn zum Lächeln brachte. Ach ja, es geht schon. Ist halt kein gemütlicher Spaziergang. schmunzelte er und setzte sich auf den dargebotenen Stuhl, nicht ohne ein erleichtertes Aufseufzen.


    Du hast einen Masseur mitgebracht? Dich haben die Götter geschickt. Meine Schulter könnte sowas wirklich gut gebrauchen. Es ist doch kein nubischer? fragte er skeptisch. Der nubische Stil konnte bei ihm wahre Wunder bewirken, allerdings fühlte er sich nach so einer Massage immer völlig kaputt, besser ging es ihm immer erst nach mehreren Stunden und diese Zeit hatte er natürlich in diesem Moment nicht.

    Hungi war etwas überrascht, als diese Frau ihn auf eine sehr belustigende Weise ansprach, doch minderte sich diese Überraschung sofort, als sein Klient ihn diesbezüglich aufklärte. Eine Neuerwerbung? Ich mache das schon länger nicht mehr. Die Erziehung dauert mir einfach zu lange. Er führte den Aurelier zu den Sitzgelegenheiten im Atrium.


    Nimm doch Platz. Es verwundert mich aber, daß ich schneller über Nachrichten verfügen soll als der Auctor der Acta Diurna. schmunzelte Hungi, wurde aber sofort wieder ernst. Doch ich nehme an, du spielst auf eine bestimmte Nachricht an?

    Sollte jemand so dumm sein, sich gegen den Cäsar stellen zu wollen und noch dazu öffentlich seine Meinung preisgibt, dann werde ich der letzte sein, der solch ein Verhalten durchgehen lässt. Damit sollte alles gesagt sein.


    Ich konnte leider selbst nicht zur Hochzeit meines Bruders reisen. Doch es soll ihm gut gehen, erst vor kurzem habe ich Nachricht von ihm bekommen. Und dabei fiel ihm ein, daß er noch gar nicht zurückgeschrieben hatte. Auch er zeigte sich jedoch besorgt um den politischen Zustand in Rom. Verständlich in diesen Zeiten.

    Der Schweiß rann ihm in Bächen runter. Die Haare standen ihm wild und waren so naß, als wäre er gerade frisch aus dem Bad gekommen. Doch allein schon der Geruch des Schweißes und die verzerrte Miene des Praefectus Urbi zeugten von der Anstrengung, die er durchmachte. Froh war er über die Pause, die die Hälfte des Weges anzeigte, und mit Schaudern dachte er an den noch zu absolvierenden Weg, der mit Sicherheit viel schmerzhafter und anstrengender sein würde als der erste Teil. Nein, er war definitiv nicht mehr der Jüngste und auch nicht in Topform, aber als er sich umsah, bemerkte er, daß es den anderen auch nicht viel besser ging, vielen von ihnen sogar schlechter als ihm. Wenigstens war ihr Viech ruhig geblieben und mit einigem Glück würde dieser Zustand auch anhalten. Das letzte, was sie brauchen konnten, war ein ängstliches oder unruhiges Tier auf der Trage. Hungi ließ sich Wasser geben, von welchem er zuerst trank, dann einen Teil über seinen verschwitzten und hochroten Kopf goss, danach wieder etwas zu sich führte. Zuviel auf einmal trinken wäre nicht gut für seinen Körper, daher unterließ er das gierige Saufen des allzu köstlichen Nasses.


    Sicher ist Iuno schuld an der Misere. Es sind ja immer die Weiber, die schuld sind. grummelte er fast unhörbar zu sich selbst, bevor er sich an die andere Seite stellte und sich auf den zweiten Teil des Weges mental vorbereitete.

    [SIZE=7]Erstaunlich. Als i diesen Thread angeklickt hab, hab i zufällig gerade den georgischen Beitrag von letztem Jahr gehört.^^[/SIZE]


    Sehr retro. Erinnert mich stark an die "singenden" Puppen aus dem Jahre 1995, unterlegt mit Eurodance-Beat à la 2 Brothers on the 4th Floor, mit einer Message, die auch für den Song Contest nichts Neues ist, hat doch schon Litauen vor zwei Jahren in etwa dasselbe probiert.


    Also alles schon mal dagewesen. ;) Am besten gefallen mir die Tänzer, die sich vehement gegen den Rhythmus wehren. :D

    Hungi saß ganz gemütlich auf seinem Platz bei den Consularen und schaute seinem Klienten zu, wie er sich bei seiner Kandidatur schlug. Ein paar Tuscheleien hinter sich vernahm er, allerdings maß er dem keine Bedeutung bei, und außerdem konnte er nicht wirklich verstehen, was die für ein Thema hatten, im Endeffekt könnte es genauso gut das Wetter gewesen sein, worüber sie da sprachen. Sein Alter schlug auch schon schön langsam zu.


    Daher ließ er mit lauter Stimme verlauten: Aurelius Corvinus ist ein ehrenwerter junger Mann, der sich meiner Unterstützung gewiss sein darf.

    Wie? Was für ein Bote? fragte der Hausherr, als der Ianitor seinen Herrn über die Besuche informierte. Der kann warten. sagte er nach einigen Momenten, während er sich von seinem Leibsklaven ankleiden ließ. Etliche Augenblicke später - das Anlegen einer synthesis war ja nicht gerade eine besonders einfache Angelegenheit, zwar nicht so schlimm wie eine Toga, aber dennoch, und außerdem pflegte der Hausherr sich in seinem eigenen Hause nicht stressen zu lassen - kam er dann ins Atrium.


    Aurelius! Sieh an, wir haben uns ja schon länger nicht mehr gesehen. Wenn der Klient einen leicht vorwurfsvollen Ton heraushören wollte, dann würde er es tun.

    Der aber ließ sich Zeit, denn vorher kümmerte sich der Hausherr um seinen wichtigeren Gast, den Septemvir, der gleichzeitig auch dessen Klient war.


    Irgendwann aber war der Septemvir gegangen und der Hausherr wurde noch im Atrium an den Boten erinnert, der noch immer auf ihn wartete. Na dann bitte. Soll er herkommen.

    Die erste Zeit ging es eigentlich. Aber irgendwann drückte die Stange an seine Schulter, zuerst nur leicht schmerzhaft, mit der Zeit aber immer ärger, bis er zum ersten Mal die Position der Tragestange leicht verändern mußte. Und er ahnte, daß er ab jetzt in immer kürzeren Abständen nach einer zumindest einigermaßen angenehmen Position suchen würde. Den Göttern sei Dank hatte er die Polster über den Schultern.


    Aus diesen Überlegungen wurde er jäh herauskatapultiert, als er die Frage seines Kollegen Purgitius hörte. Ihm war das Schwanken der Trage gar nicht so aufgefallen, so sehr war er mit sich selber beschäftigt gewesen.
    Wenn du uns ein fetziges Marschlied vorsingst, gerne.

    Daß der Procurator um mehr Schutz bei seinem Nachfolger bat, überraschte Hungi wenig. Daß die Meinung des Senates für sein Gegenüber interessant war, ebenso wenig. Daß er jetzt aber von Hungi um eine kleine Petzerei wollte, das war schon viel interessanter. Und politischer.


    Die wären mir auch sehr gerne bekannt, doch bisher hat sich niemand mir gegenüber zu öffnen gewagt. Es wird schon einige geben, gewiss, und ich habe auch ein paar Vermutungen, jedoch nicht mehr.


    Außerdem war für solche Fälle eher der Praefectus Praetorio die richtige Ansprechstelle, fand er. Als Hungi noch bei den Prätorianern war, war es oft belustigend, wenn in seiner Gegenwart die tuschelnden Stimmen immer leiser wurden. Manchmal, wenn er in Stimmung war, machte er dasselbe mit seinen Freunden und taten so, als ob sie über die anderen lästern würden (wenn sie es nicht ohnehin taten). Allzu oft war er aber nicht in Stimmung.


    Aber selbstverständlich. Ich ging von nichts anderem aus.

    Hmm...
    ad mehrere Patrone: Wenns das historisch gegeben hat, von mir aus.


    ad fehlender Bekanntmachung: An sich besteh ich als Jurist immer auf Bekanntmachungen, weil ohne die sind Abstimmungen nix wert. Da es hier sich aber nicht um eine Gesetzesabstimmung handelt, sag ich mal, daß es egal ist.

    Schon öfter hatte sich Hungi gefragt, warum eigentlich er immer herumpilgern musste von Krethi zu Plethi und wieder zurück. Anscheinend waren es die zivilen Beamten gewöhnt, ihren Schreibtisch beinahe nie zu verlassen. Eine Einstellung, die er nie teilen konnte. Außer bei seinem zuhause, aber den hatte er sich ja nach seinen Wünschen eingerichtet. Und schon bemerkte er, daß er mit seinen Gedanken abschweifte.


    Procurator Aelius, grüßte er zurück, ich dachte mir schon, daß es nicht um ein kleines Plauscherl unter Schwägern gehen sollte.