Ich weiß, man soll nicht schlecht von Verstorbenen sprechen, aber vielleicht war Prudentius in Machenschaften verwickelt, die ... nun ja, nicht ganz sauber waren. warf nun auch Hungi in die Diskussion, weil er persönlich hielt auch nichts von der Theorie, daß das Amt angegriffen wurde. Ganz im Gegenteil, er hielt es sogar für absurd. Immerhin ist auch das möglich. Hungi hatte gerade seinen Becher geleert und hielt diesen auffordernd seinem Sklaven hin, der ihm auch gleich ganz brav und folgsam den gewünschten Wein einschenkte.
Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus
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Ausgezeichnet. antwortete Hungi und lehnte sich zurück. Dann veranlasse das von mir Gewünschte. Ich gehe davon aus, daß morgen alles fertig ist. Du kannst jetzt wegtreten.
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Original von Aelia Adria
"Und ihr werdet sehen, wenn die Hochzeitsnacht erst einmal vorbei ist, werdet ihr die schönsten Tage eures Lebens verbringen."Fast, aber nur fast hatte er sich geschreckt, weil er von hinten von seiner Ex-Frau angegriff... äh, angesprochen wurde. Wie? Ah, salve Adria. "Vinicius Hungaricus"? Seit wann waren sie denn so förmlich miteinander? fragte er sich insgeheim. Ja, meine Frau weilt in Misenum und ist unpässlich. Viel weiter kam er nicht, denn hoppla, schon waren sie beim Brautpaar angelangt. Und lange dauerte es auch nicht, bis er einen Becher Wein in der Hand hielt. Dann aber, dann dauerte es lange... nämlich bis er etwas sagen konnte. Avarus hatte seine Zukünftige eher unnötigerweise vorgestellt, zumindest für ihn, kannte er Lucilla doch schon ... naja, sie kannten sich halt.
Und kaum wollte Hungi etwas sagen, da fiel ihm schon seine Ex ins Wort. Typisch Frau, gab man ihnen Gelegenheit, dann fingen sie zum schnattern und keppeln an, was das Zeug hielt. Und innerlich patschte er sich aufs Hirn, fing die doch tatsächlich mit der Hochzeitsnacht an. Na er hoffte, sie würde jetzt nicht aus dem Nähkästchen plaudern.
Um schlimmeres zu verhindern, wartete er lieber zugegeben etwas unhöflich nicht darauf, daß Lucilla etwas darauf antwortete, und sprach selbst. Aber vorher freuen wir uns, daß wir eingeladen wurden und hoffen mit euch, daß die Götter eurer Verbindung nicht im Wege stehen.
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Der erste Trubel war schon im Gange, als Hungi im Inneren der Casa Decima ankam. Und selbstverständlich war um das Brautpaar eine Traube von Menschen, die alle wohl dem Paar gratulieren wollten. Er erblickte viele bekannte Gesichter, was allerdings kein Wunder war. Wenn man sich nicht im Senat über den Weg lief, dann tat man es bei solchen Gelegenheiten wie diesem hier. Na denn, dann stellte auch er sich an um dem Brautpaar seine Aufwartung zu machen. Und während er so wartete, bis er drankam, schaute er sich um, bestaunte ein wenig die Dekoration des Hauses (natürlich still und leise) und grüßte ab und an jene, die er kannte.
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Der Tribun irrte, es hatte sich einiges verändert. Da der Tribun aber unzweifelhaft erst seit kurzer Zeit seinen Dienst bei den Cohortes Urbanae verrichtete, konnte dieser auch gar nicht wissen, was seit der Tätigkeit von Hungi anders wurde. Der Boden war anders, zum Beispiel. Allerdings sah er über diese Kleinigkeiten hinweg, schritt in sein altes neues (oder war es umgekehrt?) Officium und schaute sich dort um. Die persönlichen Habseligkeiten von Octavius sollte wohl er bekommen. Außerdem möchte ich den Tisch anders stellen und ich brauche mehr Regale. Während er das sprach, setzte er sich auf den Sessel und grinste genüßlich. Und stelle fest, ob der Sessel privat von Octavius angeschafft wurde. Wenn ja, dann kaufe ich ihn ab.
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Dies ist die Amtsstube des Kommandeurs der Cohortes Urbanae
Marcus Vinicius HungaricusDer Praefectus Urbi ist der Stadtpräfekt von Rom und Kommandant der Cohortes Urbanae, der Stadtkohorten. Er übt sowohl die oberste Zivil- als auch Militärgewalt in Rom aus und handelt als rechte Hand des Imperators bei der Verwaltung der Hauptstadt und des gesamten Umlandes im Bereich von 100 Km. Er residiert im kleineren Flügel der Castra Praetoriae und ist unter den Reichspräfekten der zweitoberste Rang, formal allerdings der Stellvertreter des Kaisers in der Stadt Rom.
Und da jetzt auch hübsch aufgeräumt wurde, richtete der neue Praefectus sich gleich "häuslich" ein.
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Seinen Blick hatte er von ihr nicht abgewendet, innerlich gab er es zu, er war schon sehr neugierig darauf, was sie wohl zahlen mochte für ihn bzw besser gesagt für seine Verpflegung. Und gerade in jenem Moment, in welchem sie ihm das offenbaren mochte, da funkten wieder die jungen (und nicht mehr ganz so jungen) Freundinnen in die Szenerie. Hungi seufzte unhörbar, als diese Peducaeana das Gespräch an sich riss. Und natürlich folgten die anderen Frauen auf dem Fuße, wer hätte es anders erwartet. Groooßes Unglück? wiederholte er die folgenschwersten Worte dieser Unterhaltung, genau in der Intonation, die auch die Damen um sich herum verwandten. Natürlich, es war doch immer so, immer wenn man nicht etwas genau so machte, wie der Brauch es verlangte, dann geschah großes Unglück. Oder "groooßes Unglück". Und in dem Moment, wo man den gesunden Menschenverstand einschalten wollte, tja dann kam man mit Über- oder Unterirdischen. Wenn nicht gleich gar mit den Göttern. Hungi hatte schon viel erreicht in seinem Leben, aber anlegen wollte er es sich auch nicht mit Geschöpfen, die nicht menschlich waren, egal ob göttlich, oder halb-menschlich oder sonst irgendwie. Das war ihm zu heikel, er wollte das Schicksal nicht herausfordern.
Großes Unglück also. wiederholte er die Essenz der Warnungen der Frauen. Naja, das sollte man natürlich nicht herausfordern, nicht wahr? Er lächelte in die Runde, dann fiel sein Blick wieder auf Lucilla. In so einem Falle sollte man das Schicksal nicht versuchen. Noch immer lächelnd, jedoch weit weniger unschuldig als noch vorhin, blickte er Lucilla an. Unter dem Mantel des Brauches war es in der Tat sehr bequem, und hallo, es gab wahrhaftig schlimmeres, als eine hübsche Frau zu küssen. Wenn du erlaubst... ergriff er mit verschmitztem Gesichtsausdruck ihre Hand und führte diese zu seinem Mund, doch noch bevor seine Lippen ihren Handrücken berührten, es war nur ganz knapp davor, senkte er ihre Hand und blinzelte ihr zu.
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Das Näherkommen zu einer Dame war immer ein Wagnis und wird es wohl immer sein. Man mußte ein Gespür entwickeln, wann man näherkommen durfte und wann nicht, und wenn ja, wie weit man gehen durfte. Es ist immer wieder eine Gratwanderung, denn nur wenige Frauen, die Hungi bisher kennengelernt hatte, fanden tölpelhaftes oder überbetont maskulines Auftreten faszinierend. In seiner Jugend hatte er Glück, eine solche Frau kennen zu lernen, diejenige, die ihn dann auch tatsächlich ... nun ja, sagen wir so, er ging bei ihr in die Lehre, nur zahlte er dafür. Mangels williger Jungfrauen war dies auch die einzige Möglichkeit, an Erfahrungen vor der Ehe zu kommen. Ob sie, also sein Gegenüber am heutigen Abend, eine Jungfrau war, vermochte er nicht mit Sicherheit zu sagen, doch die Wahrscheinlichkeit sprach anderes. Sie war nicht mehr ganz jung, kein junger Hüpfer (wie man im Illyricum zu sagen pflegte), was ihr allerdings nicht zum Nachteil gereichte. Es gab selten, aber doch, Frauen, deren Schönheit mit dem Alter zu wachsen pflegte, eine herrliche Einrichtung von Mutter Natur, die all jenen, die dem Jugendwahn frönten, Lügen straften. Ob ihr dies auch gelingen mochte? Vielleicht, doch war Hungi Hedonist genug, um den jetzigen Zustand mit wohlwollendem Blick zu bedenken.
Der erste Schritt war jedenfalls getan, sie hatte ihn nicht abgewiesen. Sicher hätte er sich stark irren müssen, wenn sie das getan hätte, doch es zeigte ihm, daß seine Erfahrungen noch nicht eingerostet waren. Sehr beruhigend, fürchtete er schon das Gegenteil. Dieser Abend versprach einiges, also ließ er sich neben ihr nieder. Callista... ein schöner Name... und wie treffend gewählt. Hungi vermied eine kleine Abhandlung über ihre Herkunft ihres Namens, er war sich sicher, daß es ihr bewußt war, genauso wie jedem anderen Gebildeten auf diesem Fest. Und es dauerte nicht lange, da überraschte sie ihn schon, als sie seine Hand an sich nahm. Sanft war ihr Bitten und weich ihre Hände, das konnte er fühlen, paradoxerweise in den Momenten, in den seine Hände ertastet wurden. Deine Augen sind vortrefflich, ebenso wie deine Haptik. begann er mit seiner Antwort. Von einem Legaten unterscheidet mich nicht viel, nur der Ort seiner Betätigung. Ich bin der neue Praefectus Urbi, Vinicius Hungaricus. "Neu" in Verbindung mit Praefectus Urbi war relativ, hatte er dieses Amt doch schon einmal inne gehabt. Allerdings war er eitel genug, um diese kleine nebensächliche Information unerwähnt zu lassen. Und welcher patrizischen Familie sind diese sanften Hände zuzuordnen?
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Hungi wurde vom Tribun hereingeführt, doch schon der erste Blick war aufschlußreich für ihn. Wie? Nur vier? Und drei davon durch Übungen? Der Dreck und der Gestank waren wohl für ihn nicht bemerkenswert genug, denn von Hygiene hatte er aufgrund mangelnder medizinischer Kenntnisse zwar schon gehört, dem aber nur wenig Beachtung geschenkt, schließlich war er kein ausgebildeter Arzt. Gut, ich hoffe, daß dies der kämpferischen Qualitäten der Soldaten zu verdanken ist. Oder anders gesagt: ich bin mir sicher. Ein auffordernder Blick zum Tribunen begleitete diese Worte. Fragen an den castraeigenen Arzt waren um einiges schneller abgehandelt als zuvor, so daß Hungi sich bereits nach wenigen Augenblicken an seinen Tribun die folgenden Worte richten konnte: Gut, und jetzt die Principia.
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Die Frage der Klinenordnung, die er sich in Gedanken gestellt hatte, wurde nicht beantwortet, also gab es wohl freie Platzwahl. Wie unorthodox von den Gastgebern, dabei schimpfte sich die Familie als besonders traditionell, auf der anderen Seite fiel schon das Theaterstück aus dem Rahmen. Also würde er sich nun eine Gruppe aussuchen, zu denen er sich gesellen konnte und wollte, oder er würde einfach einen Platz besetzen und hoffen, daß keine Idioten zu seinen Seiten liegen. Oder... In diesem Moment fiel ihm etwas auf, bzw jemand. Eine Frau, die seine Aufmerksamkeit suchte und auch fand. Er erinnerte sich, ihre Blicke trafen sich schon zuvor, noch vor dem ominösen Theaterstück, da mußte er jedoch einigen Pflichten nachgehen. Hier aber waren besagte Pflichten zum größten Teil erledigt, nur ein paar zwanghafte Gespräche mit Senatskollegen waren obligatorisch, aber es sprach seiner Meinung nach sicher nichts dagegen, wenn diese Gespräche etwas aufgeschoben werden, vor allem, wenn eine Konversation mit solch einer Frau lockte. Und vor allem wäre es jammerschade, eine solche Gelegenheit nicht nutzen zu wollen, vor allem wenn sie nur halb so intelligent wie schön war.
Wie faszinierend, dieses gekonnte Spiel von Ansehen und Abwenden. Und die Figur, als sie sich zur Kline bewegte... ja, er hatte durchaus ein Faible für kleine Brünette. Allerdings gab es etwas, das ihn störte: Er wußte nicht ihren Namen, geschweige denn hatte er ihre Bekanntschaft gemacht, ein Manko, das er auszulöschen gedachte. Und der Zufall spielte ihm in die Hände, denn die freie Platzwahl lud ihn ja förmlich ein, auf ihr Spiel einzugehen. Allerdings wartete er noch und sah sich ein wenig um, grüßte den einen oder anderen, bevor er sich tatsächlich wie zufällig in ihre Richtung bewegte, und sich so gebärdete, natürlich nur für die anderen, als ob der eine Platz neben ihr für ihn gerade genehm wäre, nicht besser, aber auch nicht schlechter als andere Plätze. Sein leichtes Lächeln sagte jedoch anderes, als er sich zu ihr beugte. Salve. Darf ich?
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Hungi schaute sich in der Waffenkammer ein wenig um, bzw in der Ausgabestelle. Der zuständige Soldat hatte in der Zwischenzeit Haltung angenommen und mußte nun etliche Fragen des Praefectus beantworten und ihm hinten das Lager zeigen. So erfuhr er, daß sie manchesmal Probleme hatten mit dem Holzlieferanten und die Übungsspeere knapp waren und daß letztes Jahr durch ein Loch in der Decke Wasser eingetreten war und viele Schwerter rostig wurden und noch einiges mehr. Als für den Moment alle seine Fragen beantwortet waren, nickte er und sagte zu seinem Tribun: Ich möchte einen genauen Bericht über den Lagerbestand und dem durchschnittlichen Verbrauch. Und über die Lieferanten und Handwerker. Veranlasse dies. Und jetzt möchte ich mir das Krankenhaus ansehen.
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Auch Hungi war ein geladener Gast und es war für ihn nur selbstverständlich, dieser Einladung Folge zu leisten, war Avarus doch ein lang bekannter Kollege und Lucilla... mit Lucilla verband ihn wohl etwas ganz eigenes. So ließ er sich wie üblich in der Sänfte transportieren, und als er ankam, schickte er einen der Sklaven zur Türe, um sich anmelden zu lassen, andere hingegen überprüften den korrekten Sitz der Toga. Erst dann, als er sich sicher war, daß die Toga einen für seinen Rang angemessenen Faltenwurf hatte, erst dann begab er sich selbst zur Türe.
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Original von Marcus Aelius Callidus
> Unser geschätzter Augustus vertraut auf deine Weitsichtigkeit in diesem Amte. Octavius Victor wird gewiss Arbeit liegen lassen haben, als er so plötzlich durch den Anschlag sein Amt verlassen musste. Was die Verfolgung der Straftaten neben den Anzeigen des ehemaligen praefectus urbi angeht, wird dir der praefectus praetorio besser Auskunft geben können. Ich würde dich bitten, ihn noch aufzusuchen. <Callidus hatte sich mit dem neuen Präfekten erhoben und begleitete diesen langsam zur Tür, während sich die beiden Männer noch unterhielten.
Also keine besondere Aufgabe, nur die übliche Arbeit soll getan werden. Ihm konnte es nur recht sein.
Selbstverständlich. Dann werde ich mich an die Arbeit machen. sagte er und verließ nach dem Abschied von Aelius Callidus dessen Büro.
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Keine großen Veränderungen? Sehr gut, dann brauche ich mich nicht groß umgewöhnen. meinte der frischgebackene Praefectus Urbi und schritt durch das Tor der Cohortes Urbanae hindurch. In der Tat, sehr viel hatte sich nicht verändert, die Castra sah eigentlich noch fast genauso aus wie unter seinen Zeiten. Nur ein paar Details hatten sich verändert... er fragte sich, ob noch immer der gleiche Koch angestellt war, der, der mit Hingabe zuwenig Salz verwendete. Das würde er bald erfahren.
Ja, das möchte ich. beantwortete er die Frage des Tribuns. Und zwar möchte ich mit der Waffenkammer beginnen.
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Hungi konnte nur zu sehr ahnen, in welch peinlicher Situation Lucilla sich befand. Er selbst war auch ein wenig peinlich berührt, war es doch offensichtlich, auf was es hinauslaufen sollte. Und er wußte, egal wie er sich entschied, man könnte es ihm zum Nachteil auslegen. Wenn er jetzt einen Kuss forderte, dann könnte man ihm nachsagen, daß er ein Wüstling wäre, wenn nicht, daß er durch seine Heirat zaghaft wurde. Da wie dort ein grausamer Gedanke, denen er wirklich nicht nachgehen wollte.
Aber bitte, nehmt doch. Mein Koch wäre ganz enttäuscht, wenn etwas über bleiben würde. sagte er, während er mit einer Hand zu den Speisen deutete. Und was die Bezahlung angeht... ich bin mir sicher, daß wir etwas finden werden, womit wir alle unsere Freude hätten. fügte er wieder grinsend hinzu. Es wäre doch jammerschade, wenn unsere Protagonistin diesen Abends zu einer Bezahlung genötigt wäre, die sie nicht wollen würde. Ich könnte es mir nicht verzeihen, schon alleine aufgrund unserer Freundschaft wegen. In gleichem Maße grinsend wie auffordernd blickte er Lucilla an. Für welche Zahlungsart du dich auch entscheiden magst, ich werde sie mit Freuden annehmen.
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Hungi grüßte zurück, allerdings bei weitem nicht so zackig wie der Tribun vor ihm. Octavius Avitus? Der Sohn von Anton? fragte Hungi eher überflüssigerweise, hatte er doch schon öfter mit dem jungen Mann vor sich zu tun gehabt. Und bei allen Göttern, nicht wenige Reibereien waren da dabei.
Nun gut, Tribunus Octavius. Eine übertriebene Willkommensparade brauchen wir alle eher nicht. Die Männer sollen wegtreten und ihrem Dienst nachgehen. Und ich hätte gerne eine kleine Führung, um zu wissen, was sich seit meiner Zeit verändert hat.
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Jetzt kam der angenehme Teil des Abends, dachte sich Hungi, als er vom lausigen Theaterstück ins triclinium kam. Schön langsam regte sich nämlich in ihm der Hunger, dennoch wollte er ein wenig warten und sich nirgends vordrängen, schon alleine der Frage der Klinenordnung wegen. Also ließ er sich von seinem Sklaven einen Becher mulsum geben, ein herrliches Gesöff, das direkt von den Göttern zu den Menschen hergesendet wurde, seiner Meinung nach.
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Zuerst wollte eine Aurelierin die Sklaven auspeitschen, dann entschuldigte sich ein anderer Aurelier wegen der schauspielerischen Güte der Sklaven. Hungi fand das eine wie das andere deplaziert. Er wollte eigentlich gar nicht mehr über das Stück nachdenken, so dermaßen famos fand er es wirklich nicht, so war er sehr erfreut über die Ankündigung eines Mahles, weswegen er sich mit der Masse zum triclinium mitbewegte.
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Hungi wunderte sich etwas, daß sich gleich vor dem Tor die Soldaten der Cohortes Urbanae versammeln wollten und nicht erst drinnen beim Appell, aber er zuckte innerlich mit den Schultern.
Guten Morgen, die Herren. Wer ist der ranghöchste Offizier?
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Es war ein wolkiger, nicht mehr allzu warmer Tag, als Hungi, der neue Praefectus Urbi, mit seinem Gefolge bestehend aus ein paar Sklaven und den obligatorischen Leibwächtern vor dem Tor der Cohortes Urbanae ankam. Irgendwo hatte Ursus tatsächlich noch seine alte Rüstung der CU herausgekramt und polieren lassen, allerdings musste Hungi sie bald zurückgeben und doch etwas ändern lassen. Die mußevolle Zeit, in der Hungi sich vermehrt geistig bewegt hatte, waren vorbei und hatten doch ihre sanften Spuren hinterlassen, weswegen Hungi schon etwas verstimmt war, doch schob er diese Gedanken weg.
Er stieg von seinem Pferd hinunter und übergab die Zügel an einen seiner Sklaven, einen anderen schickte er vor zur Wache, auf daß dieser ihn reinlasse. Dann sah er sich etwas um. Gar viel hatte sich nicht geändert, zumindest kam es ihm nicht so vor. Andererseits... so lange ist das nun auch nicht wieder her.