Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus

    Zitat

    Original von Publius Aelius Hadrianus
    Danke. Schau mir das mal an. Was sollte man in den 2,5 Tagen alles sehen und/oder erleben in Wien?


    Übliches Touristenprogramm:
    Stephansdom und Karlskirche was das sakrale angeht. Schloß Schönbrunn, Hofburg, Schatzkammer, Kunsthistorisches oder Naturhistorisches Museum, Heeresgeschichtliches Museum, Haus der Musik (sehr empfehlenswert).
    Ansonsten durch die Innenstadt wandeln, irgendwo einen Kaffee trinken und die Atmosphäre wirken lassen.

    Als Hungi im Atrium ankam, stand bereits die Hebamme dort mit dem Kind auf dem Arm. Sie berichtete, daß es seiner Frau gutgehe, die Geburt war jedoch schwierig und kräfteraubend, weswegen sie dringend rate, die domina möge die nächsten Tage das Bett strikt hüten und so wenig Besuch wie möglich empfangen. Hungi hörte aber kaum auf die Worte, sondern blickte nur auf das Kind. Dann endlich legte die Hebamme der Tradition gemäß das Kind vor ihn auf dem Boden, gebettet in eine Decke. Dem Kleinen gefiel das ganz und gar nicht, war es vorher noch ruhig, jetzt brüllte es. Hungi trat näher und begutachtete sein Erstgeborenes. Ein leichter schwarzer Haarflaum zierte das Haupt, die Haut war noch rot von der Geburt, stellenweise konnte man etwas vernix caseosa sehen, sonst war das Kind sauber. Es schien gesund und perfekt zu sein, es gab in den Augen des Vaters nur ein Problem: Es war ein Mädchen.


    Hungi seufzte leicht. Der ersehnte Sohn war es nicht, das bedeutete, sie müssten es wieder probieren. Auf der anderen Seite war ein Kind besser als gar keines, auch wenn es nur ein Mädchen war. Deswegen und damit das Gebrüll der Kleinen aufhörte, beugte er sich hinunter, hob seine Tochter auf und nahm es somit als sein Kind an. Vinicia Livilla soll ihr Name sein. sagte er noch, dann gab er das Kind wieder der Hebamme, denn seine Tochter brüllte weiter und schreiende Kinder machten Hungi nervös.

    Dunkel konnte sich Hungi an den Aurelier erinnern, vor allem deswegen weil, wie sein Schwager schon sagte, Aurelius nicht gerade durch Anwesenheit glänzte. Hätten die Curienmitglieder das neue Gesetz beschlossen, dann wäre jetzt dieses Problem der Ernennung des neuen Comes erst gar nicht aufgetaucht. Allerdings hatte Hungi schon eine politisch intelligentere Lösung erwartet. Eine bemerkenswerte Situation.


    Und was gedenkst du nun zu tun?

    In der Zwischenzeit hatte der Sklave etwas Wasser und Wein sowie zwei Becher gebracht, schenkte den Herrschaften ein und reichte ihnen die Becher, bevor er sich wieder dezent zurückzog.


    Hungi hatte in der Zwischenzeit seinem Schwager gelauscht und je mehr er hörte, desto stärker runzelte sich seine Stirn. Er hatte schon geahnt, daß der neue Gesetzesvorschlag nur schwer Zustimmung finden würde. Und die Geschichte mit dem Comes war auch nicht von schlechten Eltern.


    Ein Affront gegen den Kaiser zweifelsohne. Er schüttelte den Kopf, ohne Verständnis für diese Situation. Mit welcher Begründung haben sie den neuen Comes gewählt?

    Hungi hatte sich ein paar Bissen gegönnt, doch fehlte ihm der Hunger um sich satt zu essen. Zwischendurch klangen Schreie leise durch das Haus und manchmal huschten ein paar Sklavinnen durch die Gänge und das Atrium. Er stand auf und wandelte ein wenig durch den Raum. Mittlerweile stieg in ihm die Aufregung und er hoffte und betete leise zu Iuno, daß die Geburt bald vorüber sei und ihm endlich ein Sohn geschenkt werde.


    Nach etwa einer Stunde glich er einem typischen werdenden Vater. Unablässig wanderte er im Atrium auf und ab und bei jedem atypischen Geräusch schaute er auf, darauf wartend, daß endlich das Kind kommen möge. Als er sich dessen bewußt wurde, schüttelte er den Kopf und ging ins Peristyl, um dort weiter zu warten. Das Wetter war warm, fast schwül, und durch die Mauern kam nur ein geringer Luftzug, also eine ideale Temperatur, um sich die Wartezeit im Peristyl zu vertreiben. Er legte sich auf eine Kline, knotzte eigentlich schon eher und malte sich die Zukunft des Sohnes aus, der selbstverständlich ganz nach dem Vater geraten sollte. Nur kurze Zeit später schlief er ein.


    Ein Sklave weckte ihn später auf, der nächste Tag hatte schon längst begonnen, so mutmaßte Hungi nach dem Stand der Sonne. "Herr, es ist da." sagte der Sklave. Sofort stand Hungi auf und eilte wieder zurück ins Atrium.

    Hungi, der Hausherr, war schon längst eingeschlafen, als einer der Sklaven ihn weckte und ihm von der bevorstehenden Niederkunft der Domina berichtete. Doch wie das nun einmal so ist, wenn man zu schnell aufgeweckt wird, kennt man sich in den ersten Momenten einmal überhaupt nicht aus. Genauso wie Hungi, der zunächst keine Ahnung hatte, wovon der Sklave da eigentlich redete. Gähnend rieb er sich seine Schläfen, bevor er den Sklaven entgeistert anschaute und ein Was ist los? fragte. Der Sklave, vorher deutlich aufgeregt, jetzt etwas ruhiger, erklärte ihm die Situation ein zweites Mal und jetzt verstand Hungi endlich die gesamte Situation.


    Wurde nach der Hebamme geschickt? fragte er und der Sklave bejahte. Hungi nickte und verlangte nach seiner Tunika, stand auf, zog sich an und ging zum Schlafzimmer seiner Frau. Dort kam er allerdings nicht weiter als bis zur Türe, denn Penelope, eine ziemlich ältliche Sklavin, die zumindest einigermaßen Ahnung von Kinderkriegen und Gebären hatte, ließ ihn erst gar nicht rein. Sie meinte irgendwas von daß es der Domina eh noch gut ginge, daß die Wehen im normalen Rhythmus kommen, daß das jetzt eine schöne Weile dauern kann, weil sie Erstgebärende ist und manchmal dauert das und manchmal gehts ganz geschwind und daß er, Hungi, jetzt eh nicht von Nutzen sei und daß das jetzt Frauensache ist. Eigentlich mochte es Hungi überhaupt nicht, wenn mit ihm so umgesprungen wurde, auf der anderen Seite war er auch nicht wirklich scharf drauf, die Geburt so hautnah zu erleben. Also nickte er nur und ging ein paar Schritte zurück, überlegend, was er jetzt wohl machen könnte. Nur einfach warten wollte er nicht, an Schlaf war sicher nicht mehr zu denken, doch arbeiten konnte er jetzt auch nicht, dazu war er doch ein wenig zu sehr aufgeregt. Also entschied er sich, ins Atrium zu gehen und sich etwas zu essen und zu trinken bringen zu lassen. Und das tat er auch.

    Wie um sich selber zu überzeugen, sah sich Hungi um und nickte zu den Worten seines Schwagers.


    Ich danke dir, doch das Lob gebührt zum größten Teil Livia. Meine Pflichten machten es mir unmöglich, der Renovierung meines Hauses die größtmögliche Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen. Aber setz dich doch. Du möchtest sicher etwas Wein? Er bot dem Tiberier einen Platz an, setzte sich zugleich selber und winkte danach einem Sklaven.


    Ich habe von deiner Berufung in die Curia gehört, ich gratuliere nachträglich. Doch das letzte Mal, als ich dort war, hörte ich von einem Gesetzesentwurf, die die Curia abschaffen sollte. Hat sich diesbezüglich etwas ergeben?

    Der Gast musste allerdings etwas warten. Der Ianitor, der dumme Sklave, hatte natürlich vergessen zu fragen, wer überhaupt zu Hungi wollte. Auf dieses Versäumnis hin hatte der Hausherr den Sklaven zu 3 Peitschenhieben verdonnert, so daß ein solcher Lapsus wohl nicht mehr vorkommen sollte. Gleich darauf ließ Hungi seinen Leibsklaven rufen, der ihm beim Anziehen helfen sollte, war Hungi - wie immer, wenn er zuhause war - nur mit seiner Tunika bekleidet, nebst Leibwäsche natürlich. Und diese gesamte Prozedur dauerte natürlich seine kleine Weile. Dann aber hatte er seine synthesis am Leib und war in der Verfassung, sich dem Besucher zu zeigen.


    Tiberius Flaccus. rief er aus. Schwager, mit deinem Erscheinen habe ich überhaupt nicht gerechnet. Du hast dich ja lange nicht blicken lassen. begrüßte Hungi den Bruder seiner Frau herzlich.

    Zitat

    Original von Theodoros Alexandreus
    ... das Wissen nicht mehr einer breiten Öffentlichkeit zugänglich war sondern nur noch einer kleinen Elite, die dazu nicht einmal mehr Forschung betrieb, sondern nur sammelte und kopierte...


    Der (Halb-)Satz tut mir irgendwie weh, daher protestiere ich jetzt mal global und ohne Erwartung eines Widerspruchs, denn:


    Sind wir jetzt net schon ein bissl offtopic?

    Den vorwurfsvollen Blick von Aelia hatte Hungi zwar bemerkt, allerdings hatte er keine Ahnung, worum es tatsächlich ging, dachte er sich doch, daß sie ihn so wegen seiner Bemerkung anschaute. Und da auch andere noch gratulieren wollten, fand er, daß die auch zu ihrem Recht kommen wollten.


    Gut, dann überlasse ich euch euren anderen Gästen.


    Und somit ging er sie nochmal grüßend weiter, stellte sich in einiger Entfernung zum Brautpaar hin, er wollte ja Platz zum atmen haben, und genoß einen Becher verdünnten Weines. Und versuchte würdevoll auszusehen.

    Hungi fand, er hatte sich jetzt lange genug zurückgehalten, es wurde an der Zeit dem Brautpaar zu gratulieren. Also setzte er sich in Bewegung und gratulierte den beiden.


    Ich wünsche euch beiden alles Gute zur Hochzeit. Kurz rekapitulierte er die Ereignisse dazwischen. Er hatte längere Zeit was mit ihrer Zwillingsschwester, da waren die beiden schon zusammen, er war dann noch urlange verlobt mit Livia, und jetzt ist seine Frau kurz vor der Niederkunft. Hmm, Zeit vergeht. :D Ich hoffe, eure Ehe wird mindestens so lange dauern wie die Zeit davor. zwinkerte er den beiden zu.

    *zu faul zum umloggen*


    Prinzipiell: Die patria potestas würdest du nur bei einer Adoption bekommen.
    Hier im speziellen: Bitte? Eine Adoption innerhalb der Gens, der Familie? Das spielt sich aber nicht. Zum einen weil das gegen die Spielregeln wäre, zum anderen wäre das rechtlich stark bedenklich, weil sie noch jugendlich ist und daher leichter lenkbar oder du könntest beispielsweise stark interessiert sein an ihrem Vermögen (das ja dann an dich fallen würde) oder ähnliches.


    Tutor hingegen kannst sein. Das wärst du dann solange sie noch nicht großjährig ist.

    Hungi war anscheinend noch rechtzeitig gekommen, bevor die Masse an Gästen das Haus bestürmte. Allerdings nicht rechtzeitig genug, um gleich zu den Brautleuten gehen zu können, weil die bereits mit einem anderen Gast sprachen. Es brauchte ein wenig diesen zu erkennen, weil der Gast mit dem Rücken zu ihm stand, aber nicht lange und er erkannte Lucilla. Da konnten doch eigentlich Avarus oder Meridius nicht weit sein, man beachte das "oder", weil angeblich können sich die beiden noch immer nicht schmecken. Eigentlich skandalös, aber immer wieder ein herrlicher Tratschgrund, welchem auch Hungi nur selten entziehen kann.


    Und weil er brav wartete, nutzte er die Gelegenheit und schaute sich die anderen Gäste an. Die Gästeliste einer Hochzeit war ja eigentlich interessanter als die Hochzeit selber.