Beiträge von Herius Claudius Menecrates

    Menecrates quittierte die gezeigte Bereitschaft zur Mitarbeit mit einem wohlwollenden Kopfnicken.

    "Gut, fangen wir an. Meinen Akten zufolge hast du die Sklavin Eireann Anfang April gekauft und Anfang Juli verschenkt. Der Anschlag auf unsere Statio erfolgte im August. Das bedeutet, du trägst keine Verantwortung für die Sklavin zum Zeitpunkt des Statiobrandes. Wir erörtern hier nur die Brandsetzung des Lupanar, was ca. Ende April stattfand."


    Damit müssten die Hälfte aller Sorgen des Optios eliminiert sein. Blieb das Lupanar.


    "Schildere mir kurz die Abläufe am Tag des Sklavenkaufes." Menecrates strebte eine Gegenüberstellung zu der Aussage des furischen Sklaven, weil er bei Deckungsgleichheit den Sklaven nicht foltern müsste, was ansonsten zu den römischen Gepflogenheiten gehörte. Nach Aussage dieses Sklaven lief Eireann bereits in der ersten Nacht fort und Cerretanus weilte in der Castra.

    "Ebenfalls?", wiederholte Menecrates und musste sich zum ersten Mal ein Grinsen verkneifen. "Der Rebstock dient nicht als Erkennungsmerkmal eines Centurio, sondern ausschließlich als Bestrafungsinstrument." Es blieb ungeklärt, ob sich der Cornicularius unglücklich ausdrückte, oder ob er wirklich annahm, dass die Vitis auch der Erkennung diente.

    "Zur Erkennung eines Centurio lässt sich der Helmbusch heranziehen, dazu braucht es keine Vitis, die man im schlimmsten aller Fälle auch noch mit dem Optiostab verwechseln könnte. Seid also gewiss, der Stab wird regelmäßig eingesetzt, zumindest in den Legionen, aber hier wohl nicht. Das wird sich demnächst ändern." Nachdem Menecrates während seiner Ausführungen mehrere Milites der Cohorte begutachtet hatte, kehrte er mit seine Aufmerksamkeit zu Purgitius zurück.

    "Wie wird die Vitis eingesetzt und in welchem Strafmaßbereich?"

    Menecrates fand es wichtig, den Soldaten in Erinnerung zu rufen, dass sie sich mehr vor dem Centurio oder Präfekten fürchten sollten als vor dem Feind. Strafen gehörten im Heer zur Tagesordnung.

    Menecrates, da in Militärkleidung, grüßte den Tribun mit zackigem Militärgruß zurück, danke der Meldung mittels Nicken und wandte sich anschließend an die Soldaten.

    "Milites, dieser Appell hat einen simplen Grund: Ich werde der gesamten Einheit eine Ansage machen. Der Inhalt der Ansage ist einerseits ebenfalls simpel, aber anderseits offensichtlich nicht simpel genug, um von einzelnen Soldaten und selbst Offizieren vollste Berücksichtigung zu finden."

    Sein Blick, mit dem er über die Männer strich, strahlte nicht die übliche Güte aus, vielmehr fehlte ihm jeglicher Ansatz eines wohlwollenden Lächelns. Menecrates rang mit sich, ob er den Befehl zum Rühren geben sollte, selbst wenn dieses Kommando zur üblichen Abfolge bei einem Appell gehörte, weil er fürchtete, dass einige Kasperköpfe die Situation ausnutzten und selbst bei einem Appell über die Stränge schlugen. Gleichzeitig konnte er jederzeit erneut das Strammstehen befehlen, daher hielt er sich an die Gepflogenheiten, auf die er in seiner Ansage ohnehin pochen wollte, und befahl:

    "Movemini!"

    Ein letzter prüfender Blick, dann kam er zur Sache, der er allerdings eine Einführung voransetzte.

    "Als ich vor vielen Jahren das erste Mal das Amt des Praefectus Urbi antrat, bemerkte ich schnell, dass die Militärdisziplin in dieser Einheit lasch gehandhabt wird. Das ist generell für ein römisches Heer inakzeptabel; für eine Einheit, die für die Sicherheit Roms zuständig ist, noch einmal mehr. Damals wie heute nehmen es einzelne Soldaten und Offiziere nicht genau, weder mit den Dienstvorschriften, noch der Entrichtung militärischer Grüße in Bezug auf Ausführung und Platzierung. Es mangelt an der notwendigen Ernsthaftigkeit. Gleichzeitig wurde mir mehrmals berichtet, dass die Bevölkerung Roms unsere Milites abfällig bewertet und respektlos behandelt." Er legte eine Atempause ein, bevor er losdonnerte:

    "Stellt sich da irgendwem die Frage nach dem Warum?"


    Der zweite Grund, weswegen der Praefectus Urbi bei diesem Appell auf die Toga verzichtet hatte, wurde ersichtlich: Statt stoische Ruhe und Beherrschung auszustrahlen, die insbesondere Patriziern anerzogen wurde, leistete er sich die Manieren eines Kommandierenden und brüllte:

    "Diese Einheit wird trotz meiner üblichen Dienstkleidung von einem Offizier geführt! Wer sich das bei einem Togaträger nicht mehr vorstellen kann, dem rufe ich das in Erinnerung!

    Mir scheint außerdem, dass einige in ihrem Trott vergessen haben, welche Strafen auf Verstöße gegen die Disziplin und Ordnung stehen."


    Er führte eine Drehung in Richtung zu seinem Cornicularius aus, die aus dem Formaltraining stammte. "Octavius", sagte er in gemäßigtem Ton, während seine Hand nach vorn wies, um dem Offizier mitzuteilen, dass er beabsichtigte, das Tribunal zu verlassen. Er wartete, bis Frugui einen Schritt zurücktrat, um den Weg freizumachen, dann ging er an ihm vorbei, nahm die Stufen und schritt auf die angetretenen Kohorten zu. Vor der Cohors XI hielt er an.

    Er nahm einen jungen Miles ins Visier, baute sich mit etwas Abstand vor ihm auf und brüllte ihn an: "Progredere!" Ganz ohne expliziten Befehl, straffte sich der Mann, als bestünde sein Knochengerüst nicht aus einzelnen Wirbeln, sondern wäre aus einem Guss. Der Soldat trat einen Schritt nach vorn. Angst stand nicht in seinem Gesicht, denn er diente mit Passion und war sich keines Fehlers in der Vergangenheit bewusst.

    "Wann grüßt du?", fragte Menecrates.

    "Meine Vorgesetzten morgens oder bei der ersten Begegnung. Jeden Präfekten, die Consuln und natürlich den Kaiser jedes Mal."

    Menecrates zeigte sich zufrieden, es ging hier nicht um Details. "Wie grüßt du?"

    "Salve, Praefectus!" Das Wort 'Claudius' lag auf seinen Lippen, fast auch der Zusatz 'Menecrates', und es wäre nicht falsch gewesen, aber die kurze Variante genügte auch den Vorschriften. Der Miles fragte sich, ob er den Gruß auch optisch vorführen sollte, aber er fragte nicht nach, denn reden durfte er nur nach Aufforderung.

    "Demonstriere den korrekten Gruß all jenen, die Nachholbedarf haben!" Der Präfekt musste nicht ausweichen, er wählte von vorn herein den passendem Abstand zum Miles. Der Soldat - straff in der Haltung stand er bereits - setzte in Windeseile die Faust auf die Brust, streckte sie nach vorn und führte den Arm so schnell es ging an die Seite zurück.

    "Regredere!", befahl Menecrates, was bedeutete, dass er keinen Grund für Beanstandungen sah.


    Er schritt weiter zur XII. Kohorte und verhielt den Schritt vor Purgitius Lurco.

    "Cornicularius, zu welchem Zweck gehört ein Rebstock zur Ausrüstung eines Centurio?" Er hoffte auf eine knackige Antwort und keinen Roman zu den leichtesten aller Strafen im Militär.

    DIENSTPLAN

    ANTE DIEM XIII KAL IAN DCCCLXXI A.U.C. (20.12.2021/118 n.Chr.)



    PRAETORIUM



    GRADUS NOMEN
    PRAEF URB Herius Claudius Menecrates
    TRIB Lucius Pinarius Pegasus [NSC]
    TRIB Lucius Petronius Crispus
    CORNIC PRAEF Titus Octavius Frugi
    CORNIC TRIB Caius Avidius Taurus [NSC]



    PEDITES


    COH CENT GRAD NOMEN
    [...] [...] [...] [...]
    XII III CEN Marcus Cincius Licinus [NSC]
    XIIIIICORManius Purgitius Lurco
    XII III OPT Paullus Plinius Ralla [NSC]
    XIIIIIMILIullus Canutius Pinus [NSC]
    XII III MIL Nero Germanicus Ferox

    [...] [...] [...] [...]



    EXTRAORDINARII


    GRADUS NOMEN NEGOTIUM
    > [...] Medicus Ordinarius
    OPT Sisenna Iunius Scato Optio Valetudinarii
    OPT Cnaeus Petilius Canus [NSC] Optio Carceris
    OPTCnaeus Saltius Lepta [NSC]Officium Probationis


    [...] [...] [...]




    ADNOTATIONES:


    Bei Rückfragen ist der Dienstweg einzuhalten und somit der direkte Vorgesetzte aufzusuchen.


    Bei Verlassen und Betreten des Castellums ist der Wache am Tor Meldung zu machen.


    Alle Angehörige der Einheit haben, soweit sie im Castellum liegen, selbstständig tägliches Training durchzuführen!


    Der Dienstplan ist gültig, bis neue Befehle erfolgen!



    gez.

    H. Claudius Menecrates

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    Sim-Off:

    Alle können und sollen an der Porta Besucher in Empfang nehmen. Bei der Weiterleitung ist darauf zu achten, dass die Stabsoffiziere vielbeschäftigte Menschen sind, die nicht jeden wegen jeder Kleinigkeit in Empfang nehmen!

    Gemäß der Stunde, die Menecrates stets auf dem Exerzierplatz verbrachte, um in Form zu bleiben, trug er eine Tunika statt einer Toga. Sowohl bei der üblichen Körperertüchtigung als auch zum heutigen Anlass taugte eine Toga nicht, denn der Präfekt wollte sich nicht ein kleinen Schrittchen bewegen, sondern - wie ein Offizier es in der Regel tat - raumgreifend ausschreiten. Anders als die übliche Sporttunika bestand die heutige aus feinem Zwirn - bedeckt im Brustbereich von einem wertvollen Panzer, den unzählige Auszeichnungen schmückten.

    Menecrates' Haltung drückte Entschlossenheit aus, als er in resoluten Schritten die Principia verließ und sich Richtung Exerzierplatz wandte. Sein Cornicularius und der dienstälteste Tribun Pegasus flankierten ihn. Sie mussten sich sputen, wollten sie das Tempo mithalten. Das ebenfalls dekorierte Cingulum des Präfekten schwang bei jedem Schritt mit, insbesondere die metallbeschlagenen Lederriemen des Schurzes. Die Geräusche gaben den Takt vor, in dem sich die Calceus equestes seiner Begleiter synchron zu ihm in den Boden drückten und wieder abstoßen sollten.

    Menecrates achtete nicht auf die beiden Offiziere an seiner Seite, denn sein Blick richtete sich nach vorn und die Gedanken konzentrierten sich auf die bevorstehende Ansprache, während er sich bemühte, die Frustration zu kontrollieren, die ihn besonders seit gestern - im Grunde aber schon seit Monaten - geißelte.


    Als er sich auf Sichtweite dem Platz näherte, hörte er Kommandos. Obwohl die Milites bereits ausgerichtet und stramm standen, ertönten erneut die Befehle, um auch die letzten Ungeschliffenen zu disziplinieren.

    "MILITES VENITE! MILITES STATE!

    ACIEM DIRIGITE!

    OCULOS PROSAM! PRAEFECTUS ADEST!"

    Menecrates erreichte das Tribunal, erklomm die wenigen Stufen und platzierte sich mittig, sodass sowohl für Cornicularius Ocatvius Frugi als auch für den Tribun Pinarius Pegasus ein vergleichbarer Raum zu beiden Seiten zur Verfügung stand.


    "NUNTIO! OCULOS VOSTROS AD SINISTRAM!"

    Der in der Rangfolge nach Pinarius Pegasus dienende Tribun bereitete die angetretenen vier Kohorten auf die Meldung vor, trat an das Tribunal und salutierte, indem er die Faust auf die Brust schmetterte, sie nach vorn von sich wegstreckte, während sich Daumen und Zeigerfinger aus der Faust lösten und der Arm anschließend seitlich wieder an den Körper geführt wurde.

    "Praefectus Urbi, H. Claudius Menectates, ich melde die Cohorte XI, XII, XIII und XIV wie befohlen angetreten."

    In alle möglichen Richtungen zu denken, gehörte zum üblichen Vorgehen bei Ermittlungen, weil häufig genug Unklarheiten vorlagen und Beweislücken klafften. Je mehr Betrachter es gab, umso vielfältiger wurden die Richtungen, die durchdacht wurden. Interessanterweise unterschieden sich die Überlegungen zwischen Cornicularius Octavius und Cornicularius Purgitius inhaltlich extrem. Würde man Menecrates' Position zum Ausgangspunkt erklären, stünde Purgitius rechts und Octavius links neben ihm. Was sie verband, waren etliche Überlegungen auf der Grundlage von Mutmaßungen.


    "Wir können weder Kyriakos noch irgendein Krähenmitglied mehr befragen, weswegen wir keine unserer Überlegungen untermauern können, und auf der Basis von Spekulationen können wir nicht urteilen. Im Zweifel, und die haben wir, müssen wir immer zu Gunsten des Beschuldigten entscheiden, wobei wir noch nicht einmal sicher beschuldigen können." Er resümierte in Gedanken und sprach weiter. "Kyriakos gilt bislang als Zeuge." Menecrates zog die von Octavius geholten Akten heran, vertiefte sich aber noch nicht, sondern blickte zu seinem Cornicularius. "Kyriakos und die Sklavin Eireann haben im Grunde kaum noch eine Bewandtnis für den Sachverhalt um Optio Furius, weil wir festgestellt haben, dass der Optio zwar über geraume Zeit Eigentümer der Sklavin war, aber sie nur für Stunden besaß. Den Schenkungsvertrag hast du hoffentlich beschlagnahmt?"


    Menecrates suchte in den Akten nach dem bisher festgehaltenem Datum für den Eigentumswechsel und strebte den Vergleich an. "Der Verkauf liegt im Juli, also vor dem Anschlag auf die erste Station?" Er wartete die Antwort ab, bevor er weiter sprach.


    "Für die abschließenden Ermittlungen zum Brand des Lupanars möchte ich deine Überlegungen noch einmal aufgreifen. Ich kenne die Vermögensverhältnisse der Gens Furia nicht, allerdings lassen sich von einem Optiosold keine Reichtümer zusammensparen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein kluger Geschäftsmann sein florierendes Geschäft anzündet, um eine ungewisse Entschädigung einzutreiben. Das klingt für mich nicht plausibel.

    Wir haben - was den Brand betrifft - nach wie vor die Krähenbande im Blick und müssen eigentlich nur klären, ob die Sklavin Eireann ein Mitglied dieser Bande ist oder nicht. Haben wir dafür Anhaltspunkte? Was denkst du?"

    Centurio Cincius Licinus


    Der Aufmarsch der Centuria III der Cohors XII verlief geordnet. Der Schritt wurde von Optio Valerius angezählt und von den Milites gehalten. Die Mienen der meisten drückten Ernsthaftigkeit aus, die Körper zeigten Spannung. Die Centuria beschrieb im Gleichschritt einen Bogen, bei dem die inneren Soldaten annähernd auf der Stelle marschierten, während die äußeren weit ausholten, damit sie beim Eingruppieren ihrer Einheit in die Kohorte in Formation blieben.

    Einige Momente ließ Centurio Cincius die Milites 'Aequatis passibus' marschieren, bevor er sich mit den anderen Centuriones der Cohors verständigte und zeitgleich "State!" befahl. Schlagartig verstummten der Trittgeräusche dieser Kohorte.


    Der kontrollierende Blick des Centurio schweifte über die Reihen, während der Optio bereits Korrekturen vornahm, um eine akkurate Frontlinie der Centuria zu den benachbarten Einheiten zu präsentieren. Lurcos Zeichen blieb nicht unbemerkt, denn ein unauffälliges Zeichen wäre auch für Scato nicht erkennbar und somit sinnlos gewesen. Centurio Cincius stuerte auf Optio Valerius zu, riss ihm den Optiostab aus der Hand und schritt zu Lurco. Ohne Vorwarnung sauste der Stab auf diejenige Hand, die zum Zeichengeben benutzt wurde.

    "Haltung, Cornicularius!" Anschließend stellte er sich an die Flanke der Centuria.


    Der Medicus zischte Scato zu, der weitergehen wollte: "Nicht so weit." Dabei bewegten sich seine Lippen kaum und der Blick blieb nach vorn gerichtet. Er nahm sich vor, den zukünftigen Neuankömmlingen in seiner Gruppe vorab Informationen zu geben. Die Offiziere und Milites aus dem Valetudinarium blieben unter sich und bildeten den seitlichen Abschluss der aufmarschierten Cohorten.

    Sim-Off:

    Okay, das berücksichtige ich. :)


    Menecrates antworte nicht sofort. Er schob für einen Moment die Unterlippe vor, als Ausdruck dessen, dass er das Auftreten des Optios nicht sonderlich kooperativ fand. Der Praefectus war keineswegs auf dessen Kooperation angewiesen und genauso wenig hätte dieses Gespräch stattfinden müssen. Es diente der Abkürzung eines Verfahrens, aber anscheinend erkannte der Optio diesen Vorteil nicht.

    Schließlich hob Menecrates die Hände und legte sie wieder auf den Tisch, während er sich leicht vorbeugte. "Es gibt zwei Möglichkeiten: Die erste besteht darin, dass du Antworten gibst, statt Fragen zu stellen. Die zweite bietet dir Freizeit für den Rest des Tages und wir treffen uns morgen wieder. So oder so wird es ein Morgen geben, weil in einem Verfahren entschieden wird, wie dein Verhalten zur fraglichen Zeit zu bewerten ist."

    Er hob fragend die Brauen, bevor er anfügte: "Wie lautet deine Entscheidung?"

    Der Morgen erwachte, aber es wurde nur zögerlich hell, denn einheitliches Grau verdeckte den Himmel. Zuweilen sprühte es, was den Boden des Exerzierplatzes dunkel färbte, ohne ihn aufzuweichen. Eine Centurie nach der anderen marschierte auf, was trotz der Vielzahl an Soldaten geordnet ablief, denn der Aufmarsch folgte einem ausgearbeiteten Prinzip, sodass in kürzester Zeit eine Kohorte nach der anderen weitgehend vollständig angetreten war. Nur einzelne Contubernia versahen ihren Dienst am Stadttor Roms oder der Porta der Castra Praetoria.

    Kommandos schallten über den Platz und der eine oder andere Optiostab half beim Ausrichten der Milites nach.

    Der inoffizielle Ton an der Porta Praetoria sprach sich bis zum Praefectus herum, denn einer der Wachsoldaten steckte es seinem Optio, der es als seine Pflicht ansah und dem wachhabenden Centurio mitteilte, der die Missachtung der Wachdisziplin dem übergeordneten Tribun mitteilte. Nicht nur im Stab war bekannt, dass der Praefectus Urbi Wert auf militärisches Auftreten bei allen Angehörigen seiner Einheit legte. Er befand sich damit im Konsens mit dem Preafectus Preatorio, der seine Einheit gleichlautend führte und dessen Offiziere bei jedweder Gelegenheit stets vorbildlich auftraten.

    Da Menecrates täglich zur Mittagszeit die Porta Praetoria passierte, um für den Nachmittag in die Preafectura Urbis zu wechseln, nutzte er die Gelegenheit für eine Disziplinarmaßnahme. In Begleitung des wachhabenden Centurio und dem Optio der Wachmannschaft näherte er sich den Wachsoldaten, die auf die ungewohnte Begleitung des Präfekten aufmerksam wurden. Sie traten hervor und salutierten.

    "Milites, state! Oculus prosam! Praefectus adest!", brüllte der Centrurio. Die Wachsoldaten erstarrten, richteten den Blick nach vorn und ahnten bereits, worum es ging.


    Menecrates entließ die Milites nicht aus ihrer straffen Haltung, sondern fixierte jeden Einzelnen, bevor er sprach.

    "Sofern es euch schon aufgefallen ist, wir sind hier keine Händlervereinigung oder Factio und erst recht keine Männerspielrunde. Wir sind ein stehendes Heer und diese Porta ist das Tor in ein Militärlager und nicht das zu einer Casa! Die Wirkung an einem Wachtor lässt Rückschlüsse auf die Disziplin der gesamten Einheit zu und wenn die Wirkung eine schwache ist, läd sie in den Provinzen zu einem Angriff ein. Hier in Rom ist die Lage nicht ungefährlicher, denn Bürger oder gar Senatoren sehen die Außenwirkung und tragen sie nach Rom, auf die Foren und in den Senat weiter. Unsere Außenwirkung muss eine mächtige sein! Wer soll uns sonst ernst nehmen?"

    Seine Augen funkelten, was die wenigsten Situationen bisher hervorriefen. Sein Ärger sprach aus jeder Regung, der Mimik und dem Tonfall, nicht nur den Worten.

    "Möchte mir jemand den Grund für diesen lockeren Haufen erklären?" Er rechnete mit keiner Wortmeldung, irrte sich aber in dieser Hinsicht. Ausgerechnet der Wachsoldat, der die Information an den Optio weiterreichte, meldete sich zaghaft und erhielt Redeerlaubnis.

    "Es handelte sich um zwei Offiziere."

    "Jeder Offizier, selbst Stabsoffizier und ich persönlich auch, hat militärisches Auftreten zu zeigen, sobald er sich nicht auf seiner Stube oder den Latrinen befindet - insbesondere bei Außenwirkung am Tor oder in Einsätzen! Habe ich mich klar ausgedrückt?! Die Einhaltung der Wachdisziplin obliegt den eingeteilten Wachen und umfasst das Verhindern von Verstößen durch jedweden!"


    Menecrates musterte noch einmal jeden Einzelnen, bevor er ein Strafmaß festsetzte.

    "Ich sehe - bedingt durch die notwendige Aufstockung - davon ab, euch nach Germanien zu versetzen. Eine Woche lang ist Gerste eure einzige Nahrungsquelle und Centurio", er blickte zu dem Offizier, "walte deines Postens." Er verabschiedete sich vom Centurio und Optio durch einen angedeuteten Gruß und schritt durch die Porta. In seinem Rücken hörte er, wie ein Optiostab die Luft zerschnitt und auf ein Körperteil - möglicherweise eine Schulter - rauschte. Der fehlende Respekt in Rom, der zuweilen bemängelt wurde, hatte sich diese Einheit in der Vergangenheit selbst verdient. Das musste sich unbedingt ändern und da Worte und ein Disziplintraining offensichtlich nichts bewirkten, wurde ab sofort strenger durchgegriffen.

    So, wie Ocatvius Frauen separat von Menschen erwähnte, klang es für Menecrates, als wären Frauen eine eigene Spezies. Des Öfteren teile er sogar diesen Eindruck, aber gleichzeitig wusste er, dass Frugi die Aussage anders gemeint hatte.

    "Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein Geschäft über Wasser halten kann, dessen Kundschaft aus Sklavinnen besteht. Sklaven werden doch meist durch Kost und Logis für ihre Dienste entschädigt, wenn man überhaupt von Entschädigung sprechen kann, jedenfalls erhalten sie in der Regel keinen Lohn. Wovon sollen Sklaven denn regelmäßige Dienste bezahlen? Da muss ein Irrtum vorliegen."

    Er überlegte, wo der Denkfehler lag. "Und Römerinnen, Octavius, nutzen sicherlich die eigenen Sklaven und besuchen kein Etablissement." Er wusste es nicht sicher, weil er sich nie mit derlei Fragen auseinandergesetzt hatte, hoffte aber, dass er richtig in der Annahme lag. "Oder?" Zweifel kamen auf.

    Auf die Idee, dass sich Männer für Männer anboten, kam er nicht auf Anhieb, aber er spürte den bisherigen Denkfehler. Das Schlüssige fehlte, daher rief er sich Frugis Aussage noch einmal ins Gedächtnis.

    "Meinst du mit Menschen Männer? Also gehen dort auch Männer hin? Überwiegend oder nur zuweilen? Männer werden dann sicher auch Römer sein." Er schlussfolgerte, dass die Einkommenslage des Geschäftes doch nicht so übel aussehen musste wie anfangs gedacht.


    "Ich werde das alles noch einmal nachprüfen. Aufbau und Untergang des Geschäfts müssen in meiner Krankheitsphase liegen, weil ich mich nicht erinnern kann. Letztendlich bringt uns das vermutlich auch nicht weiter. Lass uns die Fakten betrachten:

    Erstens: Das Lupanar ist abgebrannt und der Besitzer ist geschädigt. Daran besteht kein Zweifel.

    Zweitens: Die Sklavin Eireann befand sich nach dem Kauf bereits die erste Nacht im Etablissement . ohne die Zustimmung ihres Eigentümers.

    Drittens: Der Eigentümer wurde zur Bezahlung der in Anspruch genommenen Dienste seiner Sklavin aufgefordert.

    Viertens: Die Sklavin kehrte nicht zu Optio Furius zurück.

    Fünftens: Die Sklavin wurde verkauft - nach dem Lupanarbrand und vor dem Statiobrand."

    Er überlegte. "Haben wir noch mehr gesicherte Fakten?"

    Sein Blick lag auf Frugis Gesicht, während er grübelte. Vor allem dachte er über die letzten Mutmaßungen seines Cornicularius' nach.


    "Egal, weiter mit dem, wovon wir ausgehen können, wo uns allerdings weder Beweise noch Geständnisse vorliegen.

    Erstens: Wenn ein Geschäft gut läuft, wovon ich jetzt ausgehe, gibt es keinen schlüssigen Grund, selbst einen Brand zu legen und Verdienstausfall in Kauf zu nehmen.

    Zweitens: Die Zeit, um einen verbrecherischen Plan mit der Sklavin Eireann zu schmieden, ist für Optio Cerretanus zu kurz. Er besaß sie nur wenige Stunden und weilte zudem in der Castra.

    So, und ab jetzt spekulieren wir nur noch:

    Erstens: Ein gewiefter Geschäftsführer könnte auf die Idee kommen, Geld aus der Anwesenheit einer Sklavin zu schlagen, aber keiner weiß, ob sie nicht doch Dienste in Anspruch genommen hat.

    Zweitens: Die Sklavin ist irre, gewieft oder doch ein Opfer?"


    Der Zeitpunkt für Frugis Laufdienste schien gekommen.

    "Jetzt bist du an der Reihe. Hole mal aus dem Archiv alle Vernehmungsprotokolle der Sklavin Eireann und die Befragung des Geschädigten Kyriakos. Wer sollte ihr wann und mit welchem Motiv den Auftrag gegeben haben, der Furia zu schaden? Ob wir Lügen aufdecken können, ist fraglich. Versuchen können wir es."

    Menecrates rückte sich zurecht, sodass er bequem saß, denn keiner wusste, wie lange das Gespräch dauern würde. Sie konnten schnell zu einem Ende gelangen, oder sie kamen vom Hundertsten ins Tausendste, was gerade bei den Ermittlungen zu dieser Brandserie häufig vorkam.

    "Zuerst einmal Optio Furius, du bist nicht zu den Stadtcohorten zurückversetzt, sondern noch immer Unteroffizier der Legio XV. Ich habe dich angefordert, um einen Fall aufzuklären." Der Präfekt hatte zwar Cerretanus nicht persönlich angefordert und auch nicht im Alleingang entschieden, aber er hielt für alles, was die Einheit oder die Praefectura Urbis betraf, den Kopf hin.


    "Die Problematik, weswegen du vor mir sitzt, ist Folgende: Sowohl der Brandanschlag auf das Lupanar als auch der auf unsere Station fallen in deine Dienstzeit bei den Cohortes Urbanae. Beide Straftaten werden der Krähenbande zur Last gelegt, das ist bereits erwiesen. Beide Delikte wurden aber unter Umständen unter Mitwirkung einer Sklavin namens Eireann begangen, weswegen du - ob wir das wollen oder nicht - ins Spiel kommst." Menecrates legte eine Pause ein, damit sich die Informationen bei Cerretanus setzen konnte.

    "Wie du dir denken kannst, habe ich ein besonderes Interesse daran, den Fall korrekt aufzuklären. Ich wäre sehr erleichtert, wenn niemand aus meiner Einheit in die Straftaten verwickelt wäre - weder indirekt noch direkt, werde aber - sollte dies doch der Fall sein - kein Auge zudrücken." Er ließ an dieser Stelle nicht durchblicken, wie weit sie bereits mit den Ermittlungen waren. Optio Furius sollte mit ganzem Einsatz und nicht nur halber Kraft zur Aufklärung beitragen.

    Manchmal wirkt nichts. Schleppe seit mindestens 4 Monaten eine Entzündung im Grundgelenk der grossen Zeh mit herum. Schmerzhaft! Jetzt hat sich herausgestellt, dass dort ein Stück des Knochens abgebrochen ist. Was kann man tun? Warten, nicht belasten, sonst nichts. :cursing:

    Und der Arzt meint, dass sich eine Entzündung durch abwarten auflöst? :hmm:


    Ich habe seit meinem Armbruch auch ein Splitterteil im Handgelenk. Leben kann man damit ohne OP, aber bei mir gab es nie eine Entzündung.

    Menecrates ließ Lepidus ausreden, aber danach schüttelte er den Kopf.

    "Nein, nein. Mit beliebt habe ich nicht das jugendlich Frische gemeint. Fremde Familien interessiert ja auch die Gebärfreudigkeit nicht, abgesehen von unserem Kaiser. Die Patrizierfamilien luden sie damals zu allen möglichen Anlässen ein und wie mir schien, nicht nur aus Berechnung, sondern weil sie in den Anfangsjahren als Kaiserin zwar unkonventionell, aber trotzdem beliebt war." Kaum einer wusste das besser als er, weil er damals engen Kontakt zum Kaiserhaus hielt und viel erfuhr.

    "Irgendwann brach der Kontakt ab und zwar nicht nur unvermittelt, sondern in jeglicher Hinsicht. Das deutet darauf hin, dass etwas passiert sein musste - sehr zum Nachteil des Ansehens der Kaiserin und damit des Reiches." Er überlegte Momente, bevor er fortfuhr.

    "Obwohl, jetzt wo ich überlege, es könnte die Niederkunft gewesen sein, was nur zu natürlich wäre, aber der kleine Caesar muss sie außerdem verändert haben. Sie zeigte in der Folge kein Interesse mehr an banalen Treffen mit dem Adel. Stattdessen", er hob den Zeigefinger, "ließ sie für Kontakte zu einflussreichen Männern sogar ihren Säugling in Rom zurück und reiste nach Germanien."


    Erst jetzt fiel Menecrates auf, dass er doch schon vor Jahren einiges inakzeptabel fand. Er hatte es wohl verdrängt. Möglicherweise kam ihm auch die eigene Krankheit in die Quere, denn während dieser Zeit reichte seine Kraft kaum für sich. Zeiten des Rückzugs gaben ihm das Stichwort für die Antwort auf Lepidus Anmerkung zum Fluss des Lebens.

    "Krankheiten, Schicksalsschläge und berufliche Versetzungen sind wohl am häufigsten der Grund, wenn sich Menschen aus den Augen verlieren." Während er sprach, betrachtete er den Freund und ihm entging ebenso weinig der bittere Ausdruck in dessen Gesicht wie der Blick zur Statue.

    "Manche Verletzung, die uns das Leben schlug, reißt immer wieder auf, weil es für sie kein Heilmittel gibt." Er sprach leise, alles andere wäre unpassend gewesen, denn er bemerkte Lepidus‘ Rührung. "Wir können uns betäuben oder ablenken, aber immer dann, wenn wir unkontrolliert sind, klappt die Wunde wieder auf." Da er Lepidus' Ablenkungsversuch bemerkte, sprach er nicht weiter, sondern ging auf das neue Thema ein. Allerdings verursachte es zunächst einen ungläubigen Blick.


    Menecrates überspielte die Sprachlosigkeit, indem er sich auf das Einwickeln seiner Beine konzentrierte, die Hände zum Waschen reichte und anschließend eines der Häppchen nahm. Das Knistern in den Feuerschalen schuf eine heimelige Atmosphäre.

    "Annektieren." Er lachte leise. "Das müsste ich wohl, denn nach dem Auftritt von eben würde vermutlich kein junger Mann freiwillig eine Frau wie Stella erobern wollen." Er machte sich kurzfristig Sorgen, schob sie aber zur Seite. "Ich hatte die Hoffnung, sie könnte hier eine Freundin finden, an der sie sich orientieren kann, um in Rom Fuß zu fassen. Eine vorteilhafte Ehe wäre schön, natürlich." Er lächelte und suchte den Blickkontakt. "Was denkst du, wie stünden die Chancen?" Warum nicht fragen? Lepidus hatte das Gespräch auf eine Vermählung gebracht, wobei der Sprung von der verstorbenen Iulia zum Thematisieren von Stellas Einheiraten in die Familie derart groß war, dass es sich nur um einen Scherz handeln konnte.

    Sim-Off:

    Frugi hatte beim Tor ein einziges Wort vergessen, was den Inhalt des Satzes auf den Kopf gestellt hat. :D Deswegen ist er dir hinterhergefitzt. ;) Der Post am Tor wurde editiert. Kannst noch mal nachlesen, wenn du magst.


    Zeit zur Vorbereitung blieb Menecrates nicht, da sich aber bis zuletzt die Ermittlungen um den Fall gedreht hatten, fühlte er sich gut gerüstet.

    Der Optio wurde angemeldet, stand unmittelbar darauf im Officium, entrichtete die Meldung und den Gruß. Der Start in die Unterredung verlief damit gut, wovon Menecrates nicht in jedem Fall ausgehen konnte, denn anfangs musste er einzelnen Urbanern erst das korrekte Grüßen beibringen. Der Präfekt legte Wert auf die Form des Umgangs in der Castra und da er sich nicht an Optio Furius erinnerte, wusste er ihn auch nicht einzuschätzen.


    Obwohl ein militärischer Gruß eines Togaträgers in Menecrates' Augen lächerlich wirkte, erbot er dem Optio einen Gegengruß. Darauf hatte jeder Militärangehörige Anspruch, ungeachtet seines Dienstgrades. "Optio Furius. Bitte nimm Platz." Der Präfekt plante eine Unterredung in ungezwungener Atmosphäre, die nicht an eine Befragung oder gar ein Verhör erinnerte. Er suchte eine letzte Orientierung und das Füllen von Wissenslücken. Seine Hand wies auf einen Stuhl ihm gegenüber und er wartete, bis Furius saß, bevor er fortfuhr.

    "Ich habe einige wichtige Fragen an dich." Er betrachtete den Optio, konnte aber schlecht einschätzen, wie erholungsbedürftig dieser war, daher fragte er nach. "Du hast eine lange Reise hinter dir und es würde mein Verständnis treffen, wenn du zunächst ruhen musst und wir morgen weitersprechen. Was käme dir gelegen - eine Nacht der Ruhe oder das sofortige Erörtern der Fragen?"

    Menecrates nickte. "Schön!" Er versprach sich gute Ergebnisse, wollte aber vorbeugend etwas mit auf den Weg geben.

    "Finde das rechte Maß zwischen selbstbewusstem Auftreten und freundlicher Kollegialität sowie militärischer Korrektheit. Unterwürfigkeit ist genauso unangebracht wie Vertraulichkeiten oder disqualifizierendes Aufspielen."

    Notfalls würde Menecrates nachjustieren, aber lieber wäre ihm, wenn sich seine Männer stets tadellos präsentierten.

    "Dann viel Erfolg! Du kannst wegtreten!"

    Die Auswertung der eingereichten Vorschläge für ein Signum der in der Statio I Urbana untergebrachten Soldaten hatte ein eindeutiges Ergebnis erbracht. Die Beteilung war hoch und die Tatsache, dass hinter dem Spitzenreiter weitere - teils sehr schöne Vorschläge rangierten, brachte Menecratres auf die Idee, auch die Soldaten für die noch in fernerer Planung befindlichen Objekte mit einem Signum auszustatten.

    Er ließ eine Wachstafel mit den Auswertungsergebnissen fertigen und sie jedem Stabsoffizier zur Kenntnis und Weiterreichung auf den Tisch legen. Seine Wahl stand bereits fest, aber dieses Mal wollte er kein Vorreiter sein, sondern sich zurückhalten. Es blieb abzuwarten, wie sehr die Meinungen auseinander gingen, oder ob ein schneller Konsens gefunden werden konnte.



    Den Stabsoffizieren zur Kenntnis und Meinungsäußerung:


    80 % der Zuschriften stimmten für den Turmfalken resp. Falken als Signum für den Standort Statio I Urbana.

    Aufgrund der hohen Beteiligung und der eindeutigen Spitzenreiterposition muss das Gremiums die Wahl nur noch bestätigen.



    Durch Mehrfachnennung oder besondere Kreativität sind zusätzlich nachfolgende Motive für Signa aufgefallen:

    - Abbild der Securitas

    - Miniatur des Turris Mamilia

    - Stier

    - Fuchs


    Auf freiwilliger Basis können Zuordnungen dieser vier Motive zu den nachfolgenden Standorten in Planung zugeordnet werden.

    - Standort Doppelstation

    - Standort Castra Urbana

    - Standort Castra (noch namenslos und nicht in mittelbarer Umsetzung) ev. Equitum


    Menecrates war Minuten eher eingetroffen, stand kurz am Fenster und setzte sich im Augenblick, als die Tür aufging. Er führte einen Gegengruß aus, wies auf den Stuhl ihm gegenüber und begann mit einer Anmerkung abseits vom Thema.

    "Cornicularius reicht." Der Optio - korrekt formuliert - stellte nur einen Übergangsposten dar, der inzwischen abgegeben wurde. Aufhalten wollte sich Menecrates damit nicht, daher kam er zur Sache.

    "Ich plane einen größeren Einsatz, der erstmalig in Zusammenarbeit mit den Prätorianern stattfinden wird. Du warst bei der Audienz beim Kaiser dabei und weißt sicherlich noch, dass der Kaiser ein Zusammenwirken unterstützt." Er suchte den Blickkontakt und nach Anzeichen der Bestätigung, bevor er fortfuhr.

    "Nun ist es so, dass die alt eingesessenen Gardespezialisten", er nannte sie so, weil er die meisten Vertreter der benachbarten Einheit speziell fand, "alten Gewohnheiten anhängen, die keineswegs eine Zusammenarbeit, wohl aber Konkurrenzverhalten beinhalten. Das kann ich bei dem Großeinsatz nicht gebrauchen. Ich brauche zudem Gardesoldaten, die sich nicht den Kopf darüber zerbrechen oder gar monieren, wenn sie in diesem Fall - zusammen mit den Urbanern - unter meinem Kommando stehen. Der Preafectus Praetorio tritt bei diesem Einsatz zurück, was bereits abgesprochen ist."

    Die Gelegenheit zum Durchdenken ergab sich, als Menecrates innehielt und sich über die Braue strich.


    "In der letzten Zeit sind im Zuge der geplanten Aufstockung - sowohl bei uns als auch bei der Garde - erste Soldaten eingetroffen. Diese Männer - neu in Rom, formbar und noch ohne Dünkel, visiere ich an. Deine Aufgabe im Vorfeld des Einsatzes wird es sein, die Augen und Ohren offenzuhalten und mir Vorschläge zu unterbreiten, welche Soldaten ich für den geplanten Einsatz beim Gardepräfekten anfordern kann. Wir benötigen von drüben einen Offizier plus drei Contubernia.

    Einzelheiten teile ich erst am Einsatztag mit. Soweit alles klar oder Fragen?"