Claudius zuckte mit den Achseln und hob ratlos die Unterarme.
"Ich habe nichts mehr von Subdolus gehört. Um ehrlich zu sein, würde es mich nicht überraschen, wenn er sich langsam aufgegeben hat. Er hat seine Strafe abgebüßt und aus meiner Sicht wäre eine zweite Chance längst überfällig, aber sie wird ihm offensichtlich dauerhaft verwehrt."
Auch ein Thema, das den Centurio unzufrieden machte, obwohl es ihn nicht selbst betraf. Vielleicht verband ihn gerade deswegen, weil er wie Subdolus mehr an andere als an sich dachte, etwas mit diesem Soldaten. Schwerfällig ließ sich Claudius auf den Stuhl fallen. Er nickte dankbar, als Detritus mit dem Wein kam.
"Callidus hat seine Zustimmung zur Berufung des dritten Mannes, sofern ich ihn da richtig verstanden habe, gegeben, aber erst NACHDEM der neue Princeps gewählt wurde. Das ist im Übrigen noch nicht geschehen. Ich habe mich für die rechtzeitige Berufung des Mantuaners eingesetzt, habe Callidus nach dessen Abschmetterung seine sämtlichen Fehlentscheidungen vor Augen gehalten und danach hat er mir das Rederecht entzogen."
Der Centurio ärgerte sich keineswegs darüber. Er konnte nur den Kopf schütteln.
"Deswegen habe ich die Zeit genutzt und dich besucht, um mal wieder ein sympathisches Gesicht zu sehen."
Er hob den Becher und stieß mit Detritus an.
"Acht Stunden sind ein billiger Vorwand, um den Mann nach Wunsch an die Spitze der Curie zu befördern, der mit dem dritten Mann aus Mantua keine Chance hätte. Zum Wohl, Detritus."
Claudius trank erneut.
"Du meinst die Frau aus Ostia? Sie hat reichlich mitgemischt, spinnt äußerst feine Fäden …
Für den Princeps hat sie sich nicht aufgestellt, aber als Frau spielt sie für mich ohnehin keine Rolle.
Hm, dabei fällt mir auf, dass ich gar nicht weiß, wie du über Frauen in Ämtern denkst. Bisher war es ja auch völlig egal, welche Gesinnung das einzelne Mitglied hatte. Seit kurzem dreht sich in der Curia alles um die politische Einstellung."