"Ja, das tut ein bisschen weh", spielte der Centurio die Anstrengung herunter, als er sah, dass vereinzelt ein Schild verdächtig zu zittern anfing. "Ein bisschen Training und eure Muskeln werden sich darauf einstellen. Anfangs wird es sich zwar anfühlen, als hättet ihr Eisengrampen im Muskelfleisch, aber das legt sich sehr schnell.
So, ich zähle rückwärts. Decem ..."
Eine kleine Pause einhaltend, schaute Vesuvianus interessiert in den Himmel, so als sähe er dort ein Naturschauspiel.
"Novem ..."
Der Centurio überlegte sich, was er heute wohl zur Abendmahlzeit einnehmen würde ...
"Octo ..."
Eine Melodie, die keine war, verließ als Folge von Pfiffen den Mund des Centurios.
"Septem ..."
Claudius lächelte die Männer an. "Na, könnt ihr noch?" Einem weiteren Lächeln folgte:
"Sex ..."
Hm, das kurbelte doch gleich die Phantasie des Claudiers an. Damit wurde diese Pause dementsprechend noch länger als die anderen ...
"Quinque ..."
Irgendetwas steckte zwischen seinen Zähnen und musste zunächst raus. Ein Weiterzählen war unmöglich. Dann aber ...
"Quattuor ..."
Wie viel Sesterzen waren eigentlich noch vom Wochensold übrig? Lohnte es, am Abend einen auf den Kopf hauen zu gehen?
"Tres ..."
Wenn dieser Sergier nicht bald von seinen Strafrunden zurück war und auf dem Exerzierplatz erschien, dann würde es ein weiteres Donnerwetter geben ... Vesuvianus' Falte auf der Stirn wurde wieder deutlich und die Hauptschlagader schwoll an.
"Duo ... Na, Männer? Wie sieht es aus? Wollen wir noch einmal von hinten zu zählen anfangen?"
Sofort war die Laune des Centurios wieder besser und er hakte den Sergier gedanklich ab. Eine Weile ließ er die Männer noch zappeln, dann erlöste er sie.
"Unus. Scuta deorsum!" [Schild ab!]