Beiträge von Herius Claudius Menecrates

    "Die andere Möglichkeit wäre, ich gehe der Politik größtmöglich aus dem Weg. Die Arbeit in der Curia macht zwar überwiegend Freude, aber Senatoren sieht man nicht unbedingt den Spaß ihrer Arbeit an", erwiderte Claudius mit einem Grinsen.



    "Lassen wir das Thema. Gebadet haben wir nun, ich muss sagen, ich bekomme langsam Hunger."

    "Ah, darauf willst du hinaus."


    Der Quaestor nickte.


    "Die absolute Macht in nur einer Hand kann in der Tat fatal sein. Auch kann sich der Mensch, dem eine solche Fülle an Macht gegeben ist und dem vielleicht große Anbetung zuteil wird - du nennst es Verehrung ähnlich einem Gott - in seinen Charakterzügen ändern. Ich kann nicht beurteilen, ob das bereits geschehen ist. Dafür ist meine Einheit zu entfernt von Rom stationiert. Ich kann nicht einmal einschätzen, ob der Kaiser von guten Berater umgeben ist.
    Wenn ich mir aber deine Worte, die von Klugheit zeugen, durch den Kopf gehen lasse, und dabei bedenke, dass du dem Senat gern den Rücken gekehrt hast, stimmt mich das nachdenklich."

    "Meine Meinung über die Spanier wurde in deinem Officium geprägt. Es war nun einmal die erste amtliche Stelle, die ich besucht hatte und ich wurde nicht nur übergangen, vermutlich weil ich höflich gewartet hatte, sondern habe auch Spanier in Aktion erlebt. Aber was soll’s, lassen wir das Thema. Ich hoffe für dich, dass sich die Einwohner an die von dir aufgestellten Regeln halten."


    Alsdann folgte der Quaestor den Ausführungen über die Preise. Das waren ja unerwartet positive Nachrichten.


    "Hm, 5 Tage wäre zwar etwas knapp, aber 1 bis 2 ist wiederum unnötig. Ich bleibe beim Normalbrief und streiche lieber einen Teil des Geldes wieder ein."

    Zitat

    Original von Titus Petronius Varus
    Nun langte es Varus aber. Er legte seine Unterlagen beiseite, räusperte sich und stand dann auf.
    "Salve, Quaestor. Ich möchte nich unhöflich erscheinen und ich gehe davon aus, dass auch du nicht unhöflich sein willst. Dies ist kein Hafenbüro, in dem man kommen und gehen kann, wie es einem beliebt. Ich bin auch nur ein Mensch und noch dazu einer, der sich über die mangelnde Höflichkeit mancher Kunden sehr wundern muss. Und ich muss leider sagen, dass ich dich unter diese Kundschaft zähle. Wollen wir vielleicht noch einmal beginnen?"


    Er setzte sich, räusperte sich und sagte:
    "Salve, Quaestor. Ich bin Petronius Varus. Was kann ich für dich tun?"[/simoff]


    Claudius grinste. Offenbar hatten seine Bemerkungen über die mangelhafte Höflichkeit der Spanier während seines letzten Besuches nachhaltige Wirkung gezeigt.


    "Für mich ist es eine Kleinigkeit, zur höflichen Umgangsart zurückzukehren, denn erstens bin ich so erzogen und zweitens pflegen wir ebensolchen Umgang unter den Offizieren der LEGIO I. Salve Praefectus! Wenn ich in diesem Officium für den Einzug von Höflichkeit mitverantwortlich bin, habe ich wenigstens etwas Vorzeigbares in Hispania bewegt."


    Der Quaestor war trotz der ereignislosen Zeit seiner Legislatur guter Laune, denn seine Abreise rückte in greifbare Nähe.


    "Fünf Briefe sollten Italien möglichst vor mir erreichen, aber es reicht die normale Post."


    Claudius wies auf Geld und Dokumente.



    Sim-Off:

    Wegen dreimaliger Fehlermeldung sind jetzt 3x100 Sz. bezahlt. :D Ich hätte ganz gern 2x zurück. :D

    Zum zweiten Mal während seiner Amtszeit betrat der Quaestor das Officium, heute mit besonderem "Vergnügen". 8) :D Er hatte alle Briefe gesammelt, um sich so Mehrfachwege zu ersparen. Einen Gruß sparte er sich ebenfalls, denn dergleichen war in Hispania oder zumindest in dieser Poststube ja nicht üblich.


    "Ich habe fünf Briefe, die als Normalpost nach Italia gehen sollen. Jeweils 20 Sesterzen, nehme ich an."


    Claudius kramte aus einem Lederbeutel 100 Sesterzen heraus und legte sie neben den Briefen auf den Tresen.



    Lucius Flavius Furianus
    Quaestor Principis
    Villa Flavia Felix
    Roma




    Salve Lucius Flavius Furianus!


    Zwei der drei angeschriebenen Kandidaten haben mir eine Auflistung ihres Werdeganges geschickt, die ich dir hiermit zukommen lassen möchte. Die Weiterleitung der Briefe ist übrigens eine meiner wenigen Amtshandlungen. Ich hoffe für dich, dass deine Quaestorenzeit ereignisreicher war als meine.
    Die Götter mit dir!


    Vale
    Gez. Herius Claudius Vesuvianus


    http://www.imperiumromanum.net…-quaestorprovincialis.png






    Lucius Flavius Furianus
    Quaestor Principis
    Villa Flavia Felix
    Roma



    Candidatus für den Ordo Equester




    Name: Marcus Matinius Metellus
    Ordo: (Civis, Decurio, Equester oder Senatorius)
    Civis (Decurio), Senatorius väterlicherseits


    Bisher erreichte Auszeichnungen und bestandene Kurse: (Militärische, sowie auch zivile Auszeichnungen)
    Cursus Rei Vulgarium, Cursus Architectura


    Chronologisch aufgelisteter Lebenslauf inklusive den dazugehörigen Datumsangaben:


    - ANTE DIEM VII ID FEB DCCCLVI A.U.C. (7.2.2006/103 n.Chr.)
    Duumvir - Tarraco
    - ANTE DIEM V KAL FEB DCCCLVI A.U.C. (28.1.2006/103 n.Chr.)
    Candidatus Cursu Architecturae I - Schola Atheniensis
    - ANTE DIEM XII KAL IAN DCCCLVI A.U.C. (21.12.2005/102 n.Chr.)
    Magister - Collegium cultus humanitatisque Hispania
    - PRIDIE ID DEC DCCCLV A.U.C. (12.12.2005/102 n.Chr.)
    Vicarius Principis Curiae - Curia Provincialis Hispania
    - ANTE DIEM VIII ID DEC DCCCLV A.U.C. (6.12.2005/102 n.Chr.)
    Sodalis Curiae - Curia Provincialis Hispania
    - NON DEC DCCCLV A.U.C. (5.12.2005/102 n.Chr.)
    Magistratus - Tarraco
    - ANTE DIEM XIV KAL DEC DCCCLV A.U.C. (18.11.2005/102 n.Chr.)
    Candidatus Cursu Rei Vulgarium - Schola Atheniensis
    - ANTE DIEM IV KAL NOV DCCCLV A.U.C. (29.10.2005/102 n.Chr.)
    Stadtschreiber - Tarraco
    - ANTE DIEM XVI KAL NOV DCCCLV A.U.C. (17.10.2005/102 n.Chr.)
    Gensmitglied - Gens Matinia
    - ANTE DIEM XVI KAL NOV DCCCLV A.U.C. (17.10.2005/102 n.Chr.)
    Wohnort - Tarraco
    - ANTE DIEM XVI KAL NOV DCCCLV A.U.C. (17.10.2005/102 n.Chr.)
    Civis


    Initiativen:


    - Ordo Decurionum für Hispania
    - Gesetzgebung für Vereine
    - Eröffnung des Collegium cultus humanitatisque Hispania
    - Vigiles für Tarraco
    - Tempelbau (Capitol)
    - Ordnung der Curia



    gez.
    Marcus Matinius Metellus






    Lucius Flavius Furianus
    Quaestor Principis
    Villa Flavia Felix
    Roma



    Candidatus für den Ordo Equester



    Dies ist eine Mitteilung des Quaestor Principis, welcher Sie zu einem möglichen Kandidaten für den Ordo Equester in Erwägung zieht. Um jedoch alle Zweifel zu beseitigen und auch den Senatoren die Entscheidung zu vereinfachen bitte ich Sie diese Mitteilung ausgefüllt an den jeweiligen Quaestor ihrer Provinz zurück zu entsenden.


    Name: Marcus Iulius Lepidus


    Ordo: (Civis, Decurio, Equester oder Senatorius)
    Civis


    Bisher erreichte Auszeichnungen und bestandene Kurse: (Militärische, sowie auch zivile Auszeichnungen)
    Cursus Rei Vulgarium, Examen Primum, Cursus Iuris


    Chronologisch aufgelisteter Lebenslauf inklusive den dazugehörigen Datumsangaben:
    - ANTE DIEM XII KAL APR DCCCLVI A.U.C. (21.3.2006/103 n.Chr.)
    Candidatus Cursu Iuris - Schola Atheniensis
    - ANTE DIEM XIV KAL APR DCCCLVI A.U.C. (19.3.2006/103 n.Chr.)
    Student (Examen Primum) - Academia Militaris Ulpia Divina
    - PRIDIE NON MAR DCCCLVI A.U.C. (6.3.2006/103 n.Chr.)
    Sodalis Factio Aurata - Factio Aurata
    - ANTE DIEM IV ID FEB DCCCLVI A.U.C. (10.2.2006/103 n.Chr.)
    Sodalis Curiae - Curia Provincialis Hispania
    - PRIDIE KAL FEB DCCCLVI A.U.C. (31.1.2006/103 n.Chr.)
    Klient - Gaius Decimus Maior
    - ANTE DIEM IV ID IAN DCCCLVI A.U.C. (10.1.2006/103 n.Chr.)
    Socius Minor - Pars Fidelis
    - NON DEC DCCCLV A.U.C. (5.12.2005/102 n.Chr.)
    Magistratus - Tarraco
    - ANTE DIEM X KAL OCT DCCCLV A.U.C. (22.9.2005/102 n.Chr.)
    Stadtschreiber - Tarraco
    - ANTE DIEM XVII KAL OCT DCCCLV A.U.C. (15.9.2005/102 n.Chr.)
    Candidatus Cursu Rei Vulgarium - Schola Atheniensis
    - ANTE DIEM XVIII KAL SEP DCCCLV A.U.C. (15.8.2005/102 n.Chr.)
    Vilicus - Maximus Decimus Meridius
    - ANTE DIEM III KAL IUN DCCCLV A.U.C. (30.5.2005/102 n.Chr.)
    Gensmitglied - Gens Iulia
    - ANTE DIEM III KAL IUN DCCCLV A.U.C. (30.5.2005/102 n.Chr.)
    Wohnort - Tarraco
    - ANTE DIEM III KAL IUN DCCCLV A.U.C. (30.5.2005/102 n.Chr.)
    Civis




    Lucius Octavius Detritus
    Curia Italica
    Roma


    Salve Lucius Octavius Detritus!


    Zunächst möchte ich mich für deine Informationen bedanken. Ich hätte längst antworten müssen, habe es aber hinausgezögert. Na ja, die Poststelle ist merkwürdig besetzt.
    Die Neueinstellungen sind ja erfreulich und so hoffe ich, sie haben sich inzwischen bewährt. Meine Rückkehr nach Italia liegt nicht mehr in weiter Ferne und ich habe vor, als erstes in der Curia nach dem Rechten zu schauen. Ich hoffe, die Arbeit lief mit der neuen Besatzung problemlos an. Wie ich durch den neuen Princeps erfahren habe, trägst du dich aber mit dem Gedanken, dein Amt niederzulegen - wie es heißt, aus privaten Gründen. Ich bedaure diesen Schritt und hoffe, er hängt nicht mit fehlender Gesundheit zusammen. Die Götter mit dir!


    Vale
    Gez. Herius Claudius Vesuvianus


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    M. Aelius Callidus
    Princeps Curiae Italia
    Curia Italia
    Roma

    Salve M. Aelius Callidus!


    Dein Schreiben hat mich leider zu spät erreicht, denn ich habe mich auf einer Rundreise durch die Region befunden. Erfreulich sind deine Nachrichten nicht, in Lucius Octavius Detritus verliert die Curia einen fleißigen Mann. Vielleicht kann ich der neuen Actaausgabe entnehmen, ob inzwischen ein Interims-Comes gefunden wurde. Zum Zeitpunkt der Wahl werde ich vermutlich noch immer in Hispania sein. Dennoch geht mein Aufenthalt hier dem Ende entgegen und ich werde, bevor ich nach Mantua aufbreche, von Ostia aus in der Curia vorbeischauen. Die Götter mit dir!


    Vale
    Gez. Herius Claudius Vesuvianus


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    Sim-Off:

    Äh ja, die WiSim wird gerade "gewartet". :D Lieferst du mir derweil mal das Konto?

    Der Quaestor hatte beschlossen, von Corduba aus in einem Bogen durch Baetica zur Regio Hispania Tarraconensis zurückzukehren. Sein Aufenthalt in Hispania näherte sich dem Ende und Claudius konnte nicht behaupten, dass er dem bedauernd entgegensah. Zwar war der Landstrich nett, die Leute zum großen Teil auch, aber der ehemalige Centurio langweilte sich hier fast zu Tode. Es gab wenige Ereignisse für seinen Bericht und aktuelle Aufgaben schon gar nicht. So viel Müßiggang war Claudius einfach nicht gewöhnt. Er vermisste seine Legion und für ihn stand fest, er würde nie im Leben Politiker werden. Seine Leidenschaft galt dem Militär, alles andere stellte keine Herausforderung dar.

    Auf dem Gesicht des Quaestors erschien ein schmales Lächeln, das sich zu einem Grinsen verbreiterte. Der Proconsul taute langsam auf und wurde Claudius sympathisch. Er nickte nachdenklich, die Verhältnisse hatten sich geändert.


    "Trotz Imperator, und aus militärischer Sicht kommt diesem Titel ja besondere Bedeutung zu, erscheint mir die Regierungsweise des Kaisers wenig despotisch, aber ich habe nur begrenzte Einblicke und kann mit deinen Erfahrungen sicher nicht mithalten."


    Claudius würde es verstehen, wenn sich der Proconsul weitere Ausführungen sparte, aber von Seiten des Quaestors war das Interesse natürlich groß.

    Auf seiner Rundreise schaute der Quaestor auch in Corduba vorbei. Er schlenderte über das Forum, stattete der Curia einen Besuch ab und sprach hin und wieder mit Einwohnern der Stadt.


    In Gedanken feilte er bereits an seinem Abschlussbericht. Claudius fragte sich, ob je ein Quaestor zu einer solch nüchternen Bilanz gekommen war wie er während seiner Amtszeit.

    "Das sind interessante Vergleiche und sie lassen tief blicken."


    Der Quaestor versank kurzzeitig in Schweigen.


    "In der Curia ging es bislang gedämpft zu, aber ab und an lodert natürlich die Flamme diverser Konflikte auf, bedingt dadurch, weil nun mal nicht jeder dieselbe Überzeugung hat wie ein anderer. Mir ging es gerade bei meiner Frage um deine Linie um genau diese Überzeugungen - allgemein formuliert - man könnte auch sagen politisch tendiert nach den Einstellungen der ehemaligen Parteien bzw. deren ehemaligen Funktionen. Mir ist allerdings klar, dass es nicht pauschal nur um politische Linien geht, sondern vielmehr auch um persönliche Initiativen, Interessen oder wie auch immer man die Vorstöße einzelner bezeichnen will."


    Claudius merkte, wie ihn erstmals das Gespräch zu fesseln begann. Er war weniger ein Mensch für leichte Unterhaltungen sondern vielmehr für tiefgründige.

    "Aha", erwiderte Vesuvianus und dachte über das Gehörte nach.


    "Das Missverständnis kommt sicher daher, weil ich annehme, dass man als Proconsul eine Linie fahren muss oder sollte und du statt dessen geantwortet hast, du siehst dich gar nicht als Politiker.


    Hm, jetzt tun sich zwei Fragen in mir auf. Zum einen wüsste ich schon mal gern die von dir vertretene Linie und zum anderen interessiert mich durchaus nach der Schilderung der Vorgehensweise hier, die Darstellung der üblichen Abläufe im Senat. Was genau ist es, dass du dich hier wohler fühlst? Ich kann nicht glauben, es ist nur der Wein. Was heißt "nicht sauber zugehen?"


    Meridius kenne übrigens persönlich, von Curio habe ich gehört."

    Nun war der Quaestor vollends verwirrt. Er hatte sich bereits gewundert, dass man in Spanien keinerlei Verwendung für ihn hatte und nun hörte er aus dem Mund des Proconsuls, dass er sein Dasein einzig dem Genuss widmete. Dabei ging er bisher der Annahme, dass ein Proconsul - allein das Wort besagte es ja schon - prägend für eine ganze Provinz war und sich somit doch über alle Maßen einsetzen musste, Verantwortung trug für die Menschen, für die Provinz ... Wo lag der Denkfehler? Oder waren alle Spanier so?

    "Bisher habe ich das Amt eines Proconsuls als politisches Amt gesehen",
    erwiderte Claudius, dem keine gescheitere Antwort einfiel. Er entstieg ebenfalls dem Wasser.

    Inzwischen hatte er sich einen absolut geruhsamen Gang angewöhnt. Von seiner Zackigkeit war nicht mehr viel übrig. Träge schleifte er sich durch die Gegend. Kein Wunder, dass Senatoren und hohe Amtspersonen oft an Dickleibigkeit litten. Claudius konnte sich denken, wie derartiges Übergewicht zustande kam.


    Heute nahm er sich vor, sollte er jemals noch einmal den Wunsch verspüren, sich im Cursus Honorum zu bewähren, dann würde er sich selbst ein Programm auferlegen. Für diese Amtszeit kam die Erkenntnis leider zu spät, er hatte zu lange und durchaus gespannt darauf gewartet, dass ihm Aufgaben übertragen wurden, doch dem war nicht so. Inzwischen hatte Claudius nicht mehr viel Zeit zu absolvieren, er zählte zudem schon die Tage bis zum Ende dieses Müßiggangs.

    Vom Gelände der Classis kommend schlenderte der Quaestor zu den Handelsständen, um - nachdem er schnell feststellte, dass das Leben hier geruhsam, um nicht zu sagen ereignislos ablief - sogleich in der Curia der Stadt vorbeizuschauen. Gedanklich plante er bereits die Weiterreise in eine andere Region der Provinz. Zu notieren gab es hier nach seinem Dafürhalten nichts. Claudius sehnte sich nach einer Rundumdenganzentag-Beschäftigung. Er nahm sich vor, an geeigneter Stelle darauf hinzuweisen, dass es reine Verschwendung von Personalreserven war, wenn die Entsendung eines Quaerstors zukünftig nicht besser überdacht werden würde.

    Während seines Aufenthalts in Carthago Nova besucht Claudius unter anderem den Flottenstützpunkt. Er wollte sich schon immer einmal vor Ort mit dieser Thematik auseinandersetzen, denn nicht selten hatte die Legion mit der Classis zu tun. Der Quaestor schlenderte auf der Suche nach einem Gesprächspartner über das Gelände. Große Hoffnungen machte er sich nicht. Die bereits gezückten Wachstafel verschwanden alsbald unter in den Falten seiner Toga. Hier würde wohl kaum Stoff für seinen Bericht zu finden sein.

    Noch einmal suchte der Quaestor den Hafen Tarracos auf, um sich über den Umschlag zu informieren. Für die nächsten Tage plante er eine Rundreise, auf der er weitere spanische Städte besuchen wollten. Er hatte sich eine Liste mit entsprechenden Anlaufpunkten zusammengestellt, die für seinen Bericht von Nützlichkeit sein konnten.

    "Ja, das wäre mir sehr recht."


    Claudius machte Anstalten, aus dem Becken zu steigen. Weiter überlegte er sich, wo er gerade die Möglichkeit hatte, mit einem erfahrenen Politiker zu reden, was selten genug der Fall war, dessen Erfahrungen zu erfragen.


    "Du hast schon viele Jahre mit Politik verbracht. Vertrittst du eine bestimmte Linie? Vielleicht muss ich auch sagen: Hast du eine bestimmte Linie vertreten, denn der Senat ist ja in Rom während du Proconsul in Hispania bist. Bedeutet das nicht, dass du dich aus der aktuellen Politik zum Teil zurückgezogen hast?"

    Der Besuch des Marstempels entsprang nicht dem Wunsch des Quaestors, seine viel zu häufige freie Zeit sinnvoll zu füllen, sondern einem Grundbedürfnis, denn der ehemalige Centurio war gläubig, wie die meisten Soldaten sogar abergläubig. Da Mars DER Gott aller Soldaten war, zog es Vesuvianus in den Marstempel. Zwar befand sich der verehrte Schild des Mars, der nach einer Sage, unter der Regierung des Königs Numa Pompilius vom Himmel herab gefallen war, im Tempel des Mars zu Rom, ebenso ein ihm geheiligter Spieß unter dem Gewahrsam der dortigen Priester, aber seinen Gott anrufen konnte man schließlich von überall und aus diesem Grund war er hier.
    Claudius wusste, dass Wolf, Hahn und Specht dem Mars geheiligt waren, daher wählte er als Opfertier den Hahn, keinen Hammel, Stier oder sonst ein übliches Tier. Als Patrizier und zudem Mann durfte er blutige Opfer selbst zelebrieren und so brachte der Quaestor mit oft geübten Handgriffen und Gebetsformeln sein Opfer an den Kriegsgott dar. Mit bedecktem Haupt beendete er das Gebet.


    "Mars, Schutzgott unseres Staates, wache über uns!"


    Geraume Zeit verweilte Claudius in unbeweglicher Haltung, bevor er den Marstempel verließ.

    Äh, Vesuvianus war nicht gut im Erraten vom Alter. Nachdenklich kratzte sich der Quaestor am Kopf. Er wollte den Proconsul ja auch nicht in die Verzweiflung stürzen. Mit einem flüchtigen Blick streifte er den Gastgeber noch einmal, bevor er sich entschloss zu antworten.


    "Mitte Vierzig, eventuell?"


    Aus Verlegenheit grinste Claudius, denn er konnte durchaus komplett daneben gelegen haben.