Beiträge von Herius Claudius Menecrates

    "Gut gemacht, Furianus. Das Ende hier wird ebenfalls um einen Stamm gebunden und zwar so, dass es nicht nachgibt. Es ist nicht nötig, das Seil übermäßig straff ziehen zu wollen. Wir brauchen es nicht auf Höhe der Bäume und damit oberhalb des Wasserspiegels, sondern im Wasser. Es soll schließlich Halt geben."


    Nach Befestigung des Seiles, was der Centurio bereits vorsorglich in seinem Marschgepäck mitgeführt hatte, kontrollierte er nochmals dessen festen Sitz. Zufrieden nickte er.


    "Alles klar, Männer? Die Durchquerung kann beginnen. Bewegung hält euch warm, vergesst das nicht. Am anderen Ufer formiert ihr euch selbständig und stoßt zum Optio und Tross. Ich werde das Seil einholen und ebenfalls die Brücke benutzen.“


    Abschließend beobachtete der Centurio, wie ein Soldat nach dem anderen in die Fluten stieg. Als auch der Letzte das andere Ufer erreicht hatte, löste einer der Legionäre das Seil und ließ es ins Wasser gleiten. Nach dem Einholen machte sich der Centurio auf den Weg zur Brücke.

    Sim-Off:

    Es ist mir vollkommen egal, ob das Nachfolgende logisch oder unlogisch, angemessen oder unangemessen ist, aber a) möchte ich wieder einen geregelten Lagerbetrieb haben und brauche b) eine Entlastung.




    Der Aufforderung folgend, betrat der Centurio den Raum. Er salutierte.


    "Salve, Praefectus Sophus." Glückwünsche zur Ernennung und ähnliche Dinge sparte er sich. Er hatte wichtigere Anliegen.


    "Ich habe einige Angelegenheiten, die dringend der Klärung bedürfen, und zudem Lösungsvorschläge, wie das momentane Organisationschaos, denn anders kann ich den derzeitigen Zustand nicht bezeichnen, in den Griff zu bekommen ist. Ich hoffe, du hast ein offenes Ohr.“

    Durch die Umstrukturierungen und Umbesetzungen im Stab nach der Kommandoübergabe bedingt, gab es erhebliche Stockungen in dem sonst so reibungslos ablaufenden Lagerbetrieb. Angefangen über die sich stapelnden Aufträge, die in der Zwischenzeit an die Legion herangetragen wurden und noch immer ihre Abarbeitung harrten, bis hin zu den einfachsten organisatorischen Abläufen. Der neue Legat wurde in Massen von Besuchern bestürmt, sodass er sich kaum in der Lage zeigte, Versetzungen und Ernennungen zu bearbeiten.


    Claudius war wohl einer der letzten, bei dem sich Unwille breit machte, aber langsam kippte auch seine Stimmung. Aus diesem Grund suchte der Centurio, der in den letzten Wochen Aufgaben übernommen hatte, die keineswegs seinem Dienstgrad entsprachen, am heutigen Tag den Praefectus auf. Zumindest der Lagerbetrieb musste auf Vordermann gebracht werden und diverse Stellen warteten auf Auskünfte, die den Einsatz der Soldaten betrafen.


    Vor der Tür verhielt Vesuvianus den Schritt. Er klopfte und wartete auf eine Antwort.

    "Das Ende wird hinübergeworfen?"


    Diese Vorstellung entlockte dem Centurio ein Grinsen. Dafür war der Fluss doch reichlich breit.


    "Grundsätzlich richtig.
    Furianus, du hattest dich bereits während des Schwimmtrainings im Lager ausgezeichnet. Setzte nun deinen Vorschlag um und befestige das Seil an einem sicheren Gegenstand, einem Baum oder etwas ähnlichem. Gleiches passiert hier mit dem anderen Ende. Anschließend schwimmst du zurück, denn deine Ausrüstung muss ja ebenfalls den Weg nach drüben finden.“

    "Das war schon ein erstaunlich guter Wurf. Immerhin flog der Speer in die gewünschte Richtung. Es gibt also nichts Nennenswertes zu verbessern, bis auf die Zielgenauigkeit, was du jetzt in einigen Versuchen trainieren wirst."


    Aufmunternd nickte der Optio und ging zum nächsten Probatus.

    Sim-Off:

    Bitte demnächst bei jedem Eintreffen oder Verlassen des Lagers hier melden und beim Betreten des Lagers zusätzlich warten, bis du durchgelassen wirst.


    Bitte vorerst keine fiktiven Vorgesetzten-IDs - weder hier noch an anderer Stelle - posten. Fiktive Kameraden sind hingegen erlaubt. Danke.


    Der Schreiber im Meldebüro blickte auf, als der Rekrut das Zimmer betrat.


    "Junger Mann, zu allererst musst du lernen, dass du hier auf Aufforderung reden und handeln musst. JETZT fordere ich dich auf zu sprechen. Wie war also dein Name? Wo kommst du her bzw. was war dein letzter Wohnort? Was hast du bisher beruflich gemacht?"


    Mit dem Griffel in der Hand wartete der Soldat erneut auf die Antworten. Disziplin musste sein und besser gleich als später lernen.

    Er scheint es nicht zu kapieren oder nicht kapieren zu wollen. Hier war niemand nötig, um "Zucht und Ordnung" in die Reihen zu bringen. Die Truppe war auf einem unvergleichlich hohem Ausbildungsstand, aber woher sollte der Neue das wissen. Claudius gab es auf, weiter zu diskutieren. Er zeigte Nachsicht mit dem Neuling. :D Naja, Kriegerfahrung war auch nicht übel, das gestand Claudius ein.


    Sim-Off:

    Tja, der Spieler war zwischendurch online. Mehr weiß ich auch nicht. Ich kann deinen Ärger nachvollziehen.
    Pech für uns alle, dass der Praefectus technische Schwierigkeiten hat und vorerst gar nicht online kommen kann. Dann würde hier ein ganz anderer Wind wehen.

    Nach gewisser Zeit des Trainings, in der der Optio Fortschritte erkannte, unterbrach er die Übungen und gewährte eine kurze Pause. Nach deren Beendigung begann ein neuer Abschnitt in der Ausbildung.


    "Nun beginnen wir mit dem Pilatraining. Auch hier benutzen wir wieder die hölzernen Übungswaffen, die über keine Eisenspitze verfügen. Euer Ziel sind die alt bewährten Holzpfähle, die Entfernung wird zunächst 15 Schritt betragen. Wem das zunächst lächerlich kurz erscheinen mag, der wird spätestens nach den ersten Würfen seinen Irrtum einsehen. Einen Speer passgenau ins Ziel zu setzen, erfordert ein immens langes Training.“


    Der Optio wusste das aus eigener Erfahrung. Das Pilum war alles andere, aber nicht seine Lieblingswaffe. Nicht, weil er sich etwa ungeschickt angestellt hätte, sondern weil es eben ganz und gar nicht einfach war, einen Speer korrekt zu handhaben.


    "Die Aufstellung ist folgendermaßen: Ihr macht einen Ausfallschritt nach vorn. Das Pilum liegt in eurer rechten Hand. Ihr werdet schnell herausfinden, an welcher Stelle des Schaftes es zweckmäßig ist zuzufassen. Es muss ein gewisses Gleichgewicht vorliegen. Anschließend streckt ihr den rechten Arm nach hinten aus und wählt einen entsprechenden Flugwinkel, der leicht schräg sein sollte. Mit dem Arm Schwung holen, ihn nach vorn ziehen und erst dann den Speer fortschleudern, wenn der Arm aus der Beuge heraus wieder gestreckt ist.


    Dabei ist zu beachten, dass ihr selbst nicht mit vorn über fallt.“ :D


    Da zeigen immer besser als erklären war, nahm sich der Optio einen Holzspeer, stellte sich in einer Entfernung von 15 Schritt auf und demonstrierte einen Wurf.
    http://www.roemercohorte.de/pilawurf.gif


    Es hatte ungezählte Übungsstunden gedauert, bis er nun in der Lage war, ein Pilum zielgenau zu schleudern. In einem sauberen Bogen landete der Speer im Pfahl.


    "So, das üben wir jetzt. 15 Schritt Entfernung, zunächst ohne Schilder und aus dem Stand.“

    "Diese Ideen zeugen von Geschichtskenntnis. Lässt sich ein Fluss durchschreiten, wählen wir die Art der Durchquerung, bei der der Scutum als Tragevorrichtung dient. Ihr legt eure gesamte Ausrüstung hinein und tragt ihn über dem Kopf. Bis zu einer Wassertiefe, bei der ihr bis zum Hals versinkt, ist das eine praktikable Lösung. Mit dieser Wassertiefe müssen wir übrigens hier rechnen.


    Zu dem anderen Gedanken … Aufblasbare Häute dienten den Assyrern zum Übersetzen in voller Montur und mit Tierhaut bezogene runde Weidenkonstruktionen dienten als Transportmittel zum Übersetzen von Streitwagen. Die Benutzung von Flößen ist von Hannibal bekannt, meines Wissens auch von Caesar. Allerdings haben wir Römer ein weitaus besseres Konzept. Wir beherrschten den Brückenbau für militärische Zwecke in Vollendung.“


    Sim-Off:

    Priscus, was sagt dein Gedächtnis über Schwimmblasen?


    "Habt ihr eine Idee, wie ihr euch auf den Beinen haltet, wenn ihr bis zum Hals im Wasser steckt, der Schild mit erheblichem Gewicht auf euren Armen lastet und in Flussmitte euch die Strömung erfasst?“

    Der Centurio zuckte mit den Schultern. Welcher Soldat wünschte sich schon, in die Schlacht zu ziehen und selbst wenn, bestellen konnte man sich keine. Die Worte des Optios prallen wirkungslos an Vesuvianus ab. Ein kleines Grinsen erschien auf dem Gesicht des Centurios.


    "Bevor du mich in einer Schlacht erlebst, werde ich dich bei der Ausbildung junger Probati erleben dürfen. Ich werde den Legaten bitten, dich mit dem Ausbildungsstandard der LEGIO I vertraut machen zu dürfen.


    Der Stolz, Teil dieser erstklassigen Einheit zu sein, und die Verbundenheit mit ihr, zeichnen bei uns jeden Soldaten aus, angefangen vom Legionär bis hin zum Offizier. Wachse rein in dieses Geflecht, dann spürst du - Verbundenheit ist nicht nur ein Wort, es liegt den Soldaten im Blut.“


    Dieser verbitterte Unteroffizier war Claudius trotz seiner Bissigkeit nicht unsympathisch. Es blieb abzuwarten, was die Zukunft brachte.

    Bei den guten Wünschen musste der Wachsoldat grinsen. Nett war sie ja, auch wenn sie vorhin etwas missmutig geschaut hatte.


    "Gute Reise, schöne Frau."


    Sim-Off:

    Ich sehe durchaus die Vorteile, ebenso kann ich euch verstehen. Da aber der Wachdienst zu den Tätigkeiten der einfachen Legionäre gehört, bin ich gegen jede Einschränkung. Ohne Pflichterfüllung (unter anderem die Aktivität bei der Wache) ist für Legionäre kein Aufstieg drin. Ich hoffe, wir finden eine beiderseits annehmbare Lösung.

    Bei annähernd jedem der Probati gab der Optio Hilfestellung bzw. gute Ratschläge.


    "Maximus, du stehst mit dem verkehrten Bein vorn. Quintus, das Schwert ist eine Stichwaffe, kein Prügel. Felix, wo ist dein Schild? Du machst deine Deckung auf, wenn du ihn zu tief hältst."

    "Das wäre vermutlich das Beste. Auf jeden Fall ist es so, dass Geduld vonnöten ist. Der Legat hat ein äußerst begrenztes Zeitlimit, was die Lagerabläufe bereits ins Stocken bringt und die gehen nun mal vor.“


    Bei der Gelegenheit kam dem Wachsoldaten noch ein Gedanke.


    "Wenn ich mir eine Bemerkung zu dem Cursus Publicus erlauben darf … Meines Wissens wird derzeit im Stab über das Thema Postverkehr gesprochen. Man sucht nach Wegen, wie man die Einrichtung nutzen kann, ohne auf die üblichen Wachkontrollen zu verzichten. Auch aus diesem Grund wäre es also durchaus vorteilhaft, das Ende der Beratungen abzuwarten.“


    Bedauernd zuckte der Wachsoldat mit der Schulter.


    "Es tut mir leid, keine besseren Auskünfte geben zu können.“



    Sim-Off:

    Soll heißen: Ich habe bereits letzte Woche dem Legaten vorgeschlagen, von der üblichen Postzustellung (also: Bote meldet sich an der Wache, entweder wird er durchgelassen oder er übergibt die Post) nicht abzuweichen. Diese Flugpost, wo ein Bote plötzlich mitten im Lager bzw. dem Postkasten der Legion steht, ist in meinen Augen aus simulationstechnischer Sicht einen Rückschritt.

    "Moment!", rief ein anderer Wachsoldat hinterher. "Der Zeitpunkt ist ein ungünstiger!"


    Er rannte den beiden hinterher und blieb vor ihnen stehen.


    "Derzeit ist starker Besucherandrang. Ein Praefectus sitzt beim Legaten und das Gespräch dauert sicherlich lange. Zwei weitere Offiziere warten bereits im Vorzimmer auf einen Termin. Beide Angelegenheiten sind wichtig. Sie betreffen dringende Lagerabläufe.


    Ich schlage vor, du suchst eine Taverne in Mantua auf und ich benachrichtige den Legaten, dich dort aufzusuchen."


    Sim-Off:

    Mal abgesehen davon, dass die Soldaten in der LEGIO I ungern Frauen im Lager sehen, wäre das die einzige Möglichkeit, bei der du nicht ewig warten musst, denn alle anderen gehen vor. Der Legat könnte dadurch parallel spielen.

    "Allein die hohe Verlustrate in der letzten Schlacht, zeigt unverkennbar den schlechten Ausbildungsstand der im Norden stationierten Einheiten.“


    Mehr wollte und brauchte Claudius nicht hinzufügen. Er hatte seine Erwartungen, die jeden Soldaten der LEGIO I betrafen, benannt und die Tatsache formuliert, dass es in dieser Einheit mehr als nur ein paar überstandener Schlachten bedurfte, um im Rang aufzusteigen. Ohne Fachwissen kam hier niemand voran.

    Aufmerksam hörte Claudius zu. Ein flüchtiges Grinsen überzog sein Gesicht, langsam gefiel ihm der Mann, auch wenn er nicht alles gutheißen konnte, was er sagte. Rebellen lagen Claudius schon immer mehr als Duckmäuser und Schleimkriecher.


    "Zunächst … die Aufnahme der Probati läuft über das Rekrutierungsbüro, welches stets reibungslos arbeitet. Die abschließenden Ernennungen sind reine Formsache und bisher verlief dies ebenfalls reibungslos. Deine Informationen - oder sind es nur Annahmen aufgrund dieses vollen Schreibzimmers? - sind schon einmal falsch. Ich werde deine Kritik dennoch an den Legaten weiterleiten, denn ich sehe wie du den Bedarf, Verbesserungen in den organisatorischen Abläufen zu finden. In diesem Punkt teile ich deine Meinung.


    Was die Arbeitsmoral und den Ausbildungsstand sämtlicher Centurien betrifft, bist du jedoch ebenfalls falsch informiert. Es gibt keinen einzigen Truppenteil in der Prima, der einen durchschnittlichen Standard aufweist. Für überdurchschnittliche Leistungen sorge nicht zuletzt ich in Absprache mit den anderen Centurionen. Eine lasche Arbeitseinstellung wird entweder bekämpft oder derjenige befindet sich in einer Endlosschleife, was seinen eigenen Aufstieg betrifft. Da habe ich gar keine Skrupel.
    Wo es derzeit in der Tat Reibungsverluste gibt, ist im Stab. Bedingt durch den Kommandowechsel läuft hier nicht alles rund. Dies gilt es zu verbessern.“


    Claudius sah dem Unteroffizier direkt an.


    "Deine Meinung über Patrizier interessiert mich nicht. So lange du vorzeigbare Leistungen zeigst, kannst du im Privaten mir gegenüber loslassen, was du willst. Jedoch von deinem Leistungsvermögen musst du nicht nur mich erst einmal überzeugen. Der Ruf der LEGIO II ist mitnichten gut. Es geht die Kunde, dass ein Optiorang in der LEGIO I einem Tribunat in der II. entspricht. Du musst etwas drauf haben, zumindest setze ich das mal voraus. Ich kenne deine Abschlüsse an der Akademie. Dein Rang in der LEGIO II, den du vor deiner Degradierung innehattest, sagt mir im Gegensatz dazu nichts. Ränge wurden in der II. jedem förmlich nachgeschmissen.“


    Würde der Optio sich noch immer mit seiner alten Einheit verbunden fühlen, mussten die Worte des Centurios ihn treffen. Das war mitnichten die Absicht Claudius’. Er sprach einfach nur das aus, was man hier in der LEGIO I über die II. dachte. Es konnte nicht schaden, wenn der Optio sich dessen bewusst war.


    "Du hast insofern Recht, dass ich bislang keine Schlacht geschlagen habe. Dennoch habe ich das Selbstbewusstsein zu behaupten, dass die Offiziere der LEGIO I einer solchen Herausforderung locker gewachsen wären. Dies zu beweisen, liegt jedoch nicht in meiner Macht. Du hingegen wirst die Möglichkeit haben, deine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und dir unter Umständen den Respekt der hiesigen Offiziere zu erwerben. Und noch eines …“


    Das Gesicht des Centurios wurde nachdenklich, seine Stimme leiser.


    "Deine Worte haben mir eine Frage beantwortet, auf die ich, seit ich dich hier sah, keine Antwort wusste. Bis jetzt habe ich nicht verstanden, warum du Germania den Rücken gekehrt hast. Nun ist es klar. Ich weiß von welchem Legaten du sprichst und von welchem dunklen Weg. Zunächst hatte ich völlig falsche Schlüsse gezogen. Dazu kann ich nur sagen, es war ein weiser Schritt, der dich zu einem Provinzwechsel bewogen hat. Kannst du nun noch deinen Zorn in deine Leistungen leiten, wirst du ein hervorragender Offizier sein. Davon bin ich überzeugt.“

    Es hatte sich im Lager herumgesprochen, dass ein Herius Hadrianus Subdolus auf dem Weg in die Principia war. Claudius wusste also, wen er vor sich hatte. Was er bis eben nicht mit Sicherheit wusste, warum der Mann hier war. Sowohl die Geschichte des Mannes kannte er als auch dessen fachliche Eignung. Ersteres interessierte ihn nicht, zweiteres war der Maßstab, mit dem Claudius alle Soldaten richtete und des Centurios Maßstäbe waren hoch angesetzt.


    "Ein Optio der LEGIO I schwingt bestenfalls am Ende des Diensttages die Feder. Tagsüber unterstützt er den Centurio in mannigfaltigen Dingen, wie der Ausbildung neuer Probati.
    Du kannst dich sicherlich bedauern hier zu sein, wenn du dir nicht zutraust, dem hohen fachlichen Maßstab der LEGIO I gerecht werden zu können. Du kannst dich weiterhin bedauern, wenn es dich einzig nach persönlichem Ruhm in diversen Schlachten verlangt. Beglückwünschen kannst du dich dann, wenn du Möglichkeiten suchst, deine gesammelten Erfahrungen und Kenntnisse, die du auf der Militärakademie gesammelt hast, an die Nachwuchskader der Legion weiterzuvermitteln. Beglückwünschen kannst du dich auch dann, wenn du Wert darauf legt, in der fachlich qualitativ besten Legion zu sein.
    Und wisse, auch wenn der Stab - bedingt durch die Umstrukturierung - derzeit langsamer als wünschenswert arbeitet, die Abläufe im Lager werden derzeit durch die Offiziere und Unteroffiziere bestimmt. Das sind die wahren Aktivposten, ihre Stimme findet nicht nur Gehör, sondern vor allem auch Berücksichtigung.


    Strecke dich, spiele das Potential aus, was du hast. Dann garantiere ich dir die Möglichkeit, Ideale zu verwirklichen. Lass dich hängen und auch dann garantiere ich, dass du von anderen überflügelt wirst. In der LEGIO I zählt Leistung und nichts anderes.“


    Auch Vesuvianus wusste nicht, welcher Art Mensch der Optio war. Hatte er einen trägen Zeitgenossen vor sich oder einen mit Schneid? War jener gewillt zu kooperieren oder bevorzugte er das Einzelgängertum? Dem Centurio war es ziemlich egal, wie seine Worte wirkten. Diplomatische Antworten gab er nicht. Er vertrat seine Meinung gerade heraus und erwartete das auch von anderen.
    Er bevorzugte den Umgang mit fachlich hochqualifizierten Männern und zumindest in diesem Punkt versprach der Neue einiges.

    Sim-Off:

    Vitulus, kennst du jetzt schon meine Gedanken? ;) Was Blutsbande so ausmachen... :D




    Zitat

    Original von Herius Hadrianus Subdolus
    "Und du Centurio... schon lange dabei?"


    Ne ganzschöne Arschruhe hatte man hier... Geduld, Herius, Geduld. Dumdidum ein kleines Liedchen pfeift.


    Schon nahm Vesuvianus an, der andere wolle seine Ruhe haben, stellte dieser von sich aus eine Frage. Bereitwillig antwortete Claudius.


    "Dabei von Anbeginn und ganz bestimmt bis ans Ende meiner Dienstzeit. Ein Wechsel der Einheit kommt für mich nicht in Frage. Da beißen selbst die Prätorianer auf Granit.“



    Erneut schwieg Claudius. Die Antwort des Optios ging ihm nochmals durch den Kopf. Er sagte: Noch nicht, was ja einiges vermuten ließ.


    "Für gute Männer ist in der Prima immer Platz. Erst kürzlich gab es einige Veränderungen im Stab und bei den Offizieren, selbst an der Spitze, aber das wirst du wissen.“


    Die Wartezeit wurde dem Centurio doch arg lang. Bis zur Abarbeitung aller Gespräche würde viel Zeit vergehen und Claudius überlegte, ob er den Bericht und die Ernennungsvorschläge nicht einfach in Papierform einreichen sollte. Andererseits wäre eine Rücksprache nicht schlecht. Womöglich hatte der Legat neue Aufträge für ihn. Aus diesem Grund harrte der Centurio weiter aus.