Beiträge von Herius Claudius Menecrates

    Die Überraschungen in diesem Hause nahmen und nahmen kein Ende. Zuerst der Felsblock im Atrium, die vielen Gäste und Familienmitglieder, ein Verwandter wurde sogar wegen Magenschmerzen behandelt. Vesuvianus hatte sich, nachdem er sich um diese Angelegenheit gekümmert hatte, zurückgezogen. Nun trugen ihm Sklaven seltsame Vorgänge zu. Das Treiben ging dem Centurio zu weit. Er empfand wie viele Römer Verachtung für die griechische Liebe und in genau diese Richtung gingen die Berichte.


    Vesuvianus hatte jetzt genau zwei Möglichkeiten. Entweder er würde in die Legion verschwinden und sicher nicht so bald in diese Villa zurückkehren oder umgehend mit den Verhältnissen aufräumen. Der Centurio entschloss sich zunächst für die letzte Variante.


    Als erstes suchte er seinen Bruder. Er musste dringend klären, in welcher verwandtschaftlichen Beziehung er mit den Betreffenden stand. Schweißperlen rannen ihm inzwischen schon von der Stirn. :D

    "Natürlich“, bestätigte der Centurio auf die Bemerkung hin, dass Beförderungen und Versetzungen die Angelegenheit des Kommandanten und des Kaisers waren. Dennoch hatte er sich stark dafür eingesetzt, den erschwerten Aufstieg in der LEGIO I beizubehalten, Versetzungen nie mit einem Rangaufstieg zu verbinden und wenn es nach ihm ginge, zumindest die Stabsoffiziere in der LEGIO I hochdienen zu lassen. Er war auf offene Ohren gestoßen, was die Anforderungen für den legionsinternen Aufstieg und im Groben für Übernahmen betraf.


    Etwas fiel dem Centurio noch ein.


    "Ich habe noch eine Frage, was das Bauvorhaben betrifft. Über welche Baumaschinen verfügt die Legion?“

    Innerhalb kürzester Zeit stand die komplette Centurie. Von den Legionären konnte Vesuvianus das inzwischen erwarten, doch auch die Probati hatten im Rahmen ihrer Grundausbildung dazugelernt.


    "Milites, ein gewaltiges Bauprojekt liegt vor uns. Mantua bekommt ein Amphitheater, wofür die Vorbereitungen seit Monaten laufen. Nun ist der Baubeginn. Fast die gesamte Legion ist in das Projekt eingebunden. Da ich maßgeblich an den Plänen beteiligt war und die Bauarbeiten betreuen werde, wird unsere Centurie überwiegend am Bauplatz eingesetzt. Verladetätigkeiten können hinzukommen, eventuelle Transportaufgaben, aber in erster Linie werdet ihr unter meiner Anleitung Bautätigkeiten ausführen.


    Ein paar Worte noch zu den Probati.
    Decius, deine Ernennung steht seit etlichen Tagen aus. Meine Hände sind diesbezüglich gebunden, der Vorschlag ist lange weitergeleitet.
    Furianus, für den Abschluss deiner Grundausbildung fehlt noch das Formaltraining. Da ich von deinem Einsatzwille und deinem Können überzeugt bin, werde ich dich dennoch umgehend ebenfalls zu Ernennung vorschlagen. Deine Formalausbildung verlege ich in die Legionärszeit und zwar zusammen mit der nächsten Generation an Probati. Dir ist es in dieser Zeit nicht gestattet, die Einheit zu wechseln, falls du etwas Derartiges planst. Du bekommst von mir Bescheid, wenn die Ausbildung beginnt.


    Nach der Ernennung zum Legionarius werdet ihr umgehend für den Wachdienst eingeteilt. Das entbindet euch aber nicht von eurem normalen Dienstalltag, in unserem Fall den Bauarbeiten. Bereits jetzt möchte ich euch für den Wachdienst einweisen, die Gelegenheit ist günstig.


    J e d e r, der nicht in dieses Lager gehört, wird postwendend nach draußen befördert. Das betrifft unangemeldete Besucher, insbesondere Frauen. Jeder hat sich an der Porta zu melden und darf erst dann durch, wenn die Wache es gestattet. Besucher für den Legaten werden in die Principia und dort zunächst in das Vorzimmer geführt, Besucher für die Offiziere in deren jeweilige Arbeitsräume. Dabei betreten mir nur dienstliche Besucher das Lager. Privatbesuche müssen außerhalb des Lagers getätigt werden. Außer der Augusta und der Frau des Legaten betritt bis auf weiteres keine andere Frau dieses Lager. Ich befinde mich in Gesprächen mit dem Legaten und gebe Bescheid, wenn sich diesbezüglich etwas ändert.


    So, das war der Normalzustand. Derzeit ist wegen Überlastung des Legaten im Einzelfall zu entscheiden, ob der Besucher sich zu späterer Zeit nochmals melden soll oder aufgrund der Wichtigkeit seines Anliegens in die Warteschlange im Vorzimmer des Legaten eingereiht wird.


    Gibt es dazu Fragen?“

    Für den Centurio hatten sich damit die wichtigsten Fragen geklärt.


    Ursprünglich hatte er noch vorgehabt, mit dem Praefectus über das zukünftige Niveau der LEGIO I zu sprechen. Ob es angesichts der bevorstehenden straffen Einsatzplanung für die gesamte Einheit jedoch zweckmäßig war, dies sofort zu klären, wusste er nicht einzuschätzen. Unter Umständen hatte ja auch der Informationsfluss an dieser Stelle nicht gehakt. Die Entscheidung sollte der Praefectus treffen.


    "Da wäre noch was. In diversen Gesprächen unmittelbar nach Kommandoübergabe habe ich dem Legaten assistierend zur Seite gestanden, als es um die Festlegung des Ausbildungsniveaus der Probati, der Anforderungen für Beförderungen und der Bedingungen für die Übernahme vornehmlich von Offizieren aus anderen Einheiten ging. Vermutlich bist du inzwischen davon unterrichtet, ansonsten stehe ich jederzeit für Auskünfte zur Verfügung."

    Verdutzt blickte der Schreiber den Rekruten an. Man sollte annehmen, dass sich ein Mann, der sich zum Dienst in einer kaiserlichen Legion meldete, dies aus innerer Überzeugung tat und nicht den Dienst seinem Wohnort unterordnete.

    "Junge, die Legion ist bei Rekrutierung dein Zuhause und folglich Mantua dein Wohnort. Falls dir diesbezüglich Zweifel kommen, dann solltest du dir tatsächlich in Roma eine Arbeit suchen."


    Der Scriba schüttelte den Kopf. Dinger hatte er über die Jahre bereits im Meldebüro erlebt, damit konnte man eine dicke Abhandlung schreiben.

    Am Tag nach dem Freigang rief der Centurio durch die Gänge der Baracken: "Die VI. Centurie der IV. Cohorte antreten vor den Unterkünften."


    Er hoffte vor allem, dass kein Probat am gestrigen Tage abgestürzt und nun nicht einsatzfähig war. Mit in die Hüften gestemmten Armen stand Vesuvianus auf dem üblichen Platz für den Morgenappell und beobachtete das Eintrudeln seiner Männer.

    Das Bauprojekt, auch wenn es kein alltägliches war, bereitete dem Centurio weniger Kopfzerbrechen als die desolate Legionsführung. Die Unzufriedenheit des Offiziers wuchs mit jedem Tag. Was ihn vor allem zu schaffen machte, war die Hilflosigkeit, die er diesbezüglich empfand. Wieder musste er sich losreißen und dazu zwingen, sich auf das Gespräch zu konzentrieren.


    "Ja, die Pläne habe ich praktisch im Kopf. Sie werden noch vervielfältigt und an die jeweiligen Abschnittsleiter ausgehändigt. Was mir vor allem Sorge macht, ist die fortgeschrittene Jahreszeit. Eine Unterbrechung der Bautätigkeit ist unvermeidlich, wenn der Winter kommt. Die Frage ist, wie weit wir überhaupt noch kommen.
    Du hast noch nie mit Bautätigkeiten zutun gehabt? Nur mit Vermessungen? Na, eine Statik kannst du mit deinem Wissen sicher lesen. Das hilft den technisch wenig Versierten bei der Umsetzung selbiger.“


    Für den ehemaligen Architekten Vesuvianus war das Amphitheater beileibe nicht das erste Bauprojekt, aber es war mit Abstand sein größtes.

    "Schön zu hören.


    Avitus ist ja nun nicht mehr hier, aber lohnt es über seine Frage nachzudenken? Die Vigiles sind eine Stammeinheit Roms. Die wenigen Standtorte, meines Wissens 2 außerhalb Roms, rechtfertigen in meinen Augen nicht, die Bezahlung von der Provinz. Ich weiß nicht, was er will."

    Der Centurio ließ den Redeschwall wortlos über sich ergehen. Er hatte derzeit genügend Probleme im Lager zu lösen. Es fiel ihm sichtlich schwer, sich hier auch noch zu konzentrieren. Dort, wo er etwas hätte anmerken können, kamen ihm andere bereits zuvor.


    "Ich habe mich ohnehin die ganze Zeit gefragt, warum stadtrömische Abgeordnete Mitglieder der Curia sind. Davon mal abgesehen: Wird durch diesen Wegfall eventuell die Anzahl der städtischen Vertreter - so die denn überhaupt vorhanden sind - erhöht werden? Mit Wegfall dieser drei Abgeordneten fehlen dann natürlich drei kluge Köpfe, was sich bestimmt nicht förderlich auf die Produktivität der Curia auswirken wird."

    Nach dem Gespräch mit dem Praefectus suchte der Centurio die Mannschaftsräume auf. Er erwartete keineswegs, einen der Probati anzutreffen. Alle jungen Männer nutzten stets die Gelegenheit freier Tage, um sich den verschiedensten Beschäftigungen außerhalb des Lagers zu widmen. Dass er den Optio hier traf, war aber so gut wie gesichert und dem war auch so.


    "Salve, Priscus“, grüßte Claudius. Er ließ sich neben dem Optio nieder und richtete seinen Blick auf den gegenüberliegenden Block. Längere Zeit saß er schweigend da, nicht weil ihm die Worte fehlten, sondern weil er mit seinen Gedanken ganz wo anders war. Schließlich riss er sich los und begann das Gespräch.


    "Ich konnte keine abschließende Klärung bezüglich deiner dauerhaften Zuordnung zu meiner Centurie herbeiführen. Da du aber laut Dienstplan der IV. zugeordnet bist und außerdem über technische Fähigkeiten verfügst, ist es nahe liegend, dass du mich morgen zum Bauplatz begleitest. Ich muss mich über den aktuellen Stand des Platzes informieren. Derzeit weiß ich nicht einmal zu sagen, ob die Baugrube bereits ausgehoben ist.“

    "Es wäre in der Tat gut, wenn der Baubeginn möglichst umgehend erfolgen würde. Sobald der Frost einsetzt, ist es unmöglich die Fundamente zu gießen. Noch halten sich die Temperaturen im für diese Jahreszeit günstigen Bereich.


    Demnach sind also noch keinerlei Materiallieferungen vor Ort. Hm.“
    Nachdenklich rieb sich Claudius das Kinn. Schließlich blickte er auf.


    "Ich möchte vorschlagen, nicht erst in drei Tagen zur Baustelle auszurücken. Bei entsprechender Belieferung mit Bauholz könnten meine Männer bereits jetzt mit der Errichtung der Schalungen für die Fundamente beginnen. Damit würde nach dem Eintreffen der Materiallieferungen, die ich vermutlich ebenfalls beaufsichtigen soll …“


    Ein fragender Blick traf den Lagerkommandanten.


    "… das Gießen derselben zügiger vonstatten gehen. Als Baumaterialien brauche ich vorrangig Kies, Kalk und Puzzolan (Vulkansand). Wasser muss auf jeden Fall an der Baustelle anliegen.
    Das Edelholz aus Tylus wird noch längere Zeit nicht benötigt. Es würde unnötige Lagerkapazität vereinnahmen, wenn es bereits im nächsten Monat geliefert wird.“


    Eine kurze Pause folgte, in der Centurio sich nochmals alle bereits erstellten Planungen ins Gedächtnis rief.


    "Ich bin mir meiner Verantwortung bewusst, bereits ab dem Moment, als ich die Zusage für die Erstellung der Pläne gemacht habe. Selbstverständlich halte ich dich auf dem Laufenden, was Baufortschritt oder Hindernisse betrifft.“

    Gut, Misenum würde also vorerst nicht für seine Centurie von Belang sein, bliebe das Megaprojekt Amphitheater.
    Durch den Übungsmarsch bedingt, befand sich Vesuvianus’ Wissen über die bereits erfolgten Materiallieferungen nicht auf dem aktuellen Stand. Als er zuletzt den Bauplatz besucht hatte, waren allein die Zuwege fertig gestellt und die Einlagerungsmöglichen für Holz und Kalk errichtet worden. Am Rand des angrenzenden Waldgebietes waren Bäume gerodet worden, um Lagermöglichkeiten für Steine, Sand und andere nässeunempfindliche Baumaterialien zu schaffen. Mehr wusste der Centurio aktuell nicht. Bei diesem Punkt angelangt, stellten sich dem Centurio gleich mehrere Fragen.


    "Das Amphitheater betreffend … Steht bereits einen konkreten Termin für den Baubeginn des Amphitheaters fest? Welche der Materialen sind vorrätig? Tja, und vor allem: Worum muss ich mich diesbezüglich vorrangig kümmern?“

    Damit hatte der Centurio gerechnet. Den reibungslosen Lagerbetrieb schnellstens wiederherzustellen, hatte in seinen Augen oberste Priorität. Aus diesem Grunde hatte er die Wachen sogar schon angewiesen, diesen Prozess erschwerende Besuche vorerst abzulehnen. Die Verantwortung dafür nahm er gern auf seine Kappe.


    "Wie gesagt, ich wurde in die Koordination der verschiedensten Vorhaben durch den Legaten einbezogen. Aufgrund des starken Besucherandrangs leiden derzeit die lagerinternen Abläufe.


    Es handelt sich bei jenem zweiten Bauauftrag um die Renovierung öffentlicher Gebäude in Misenum. Die Anfrage von Seiten des Magistratus der Stadt wurde vor mehr als einem Monat an den Legaten herangetragen. Bislang hatte er terminlich keine konkrete Zusage gemacht.
    Legionsintern war die Realisierung dieses Bauauftrages für den jetzigen Zeitpunkt bestimmt, da Übungsmarsch und Stadtfest hinter uns liegen, aber zum damaligen Zeitpunkt war nicht abzusehen, dass sich die Transportmöglichkeiten für das ältere Bauprojekt in Mantua derart kurzfristig verbessern würden.“


    Die Entscheidung lag beim Praefectus.

    Sim-Off:

    Blödsinn. ;) Wenn sie mit dir hinkt, dann war sie zuvor im gefrorenen Zustand! :D


    Kann sein, dass ich mir jetzt meine Karriere versaue, aaaaber, wenn der Spieler des Legaten bis einschließlich 01.12. online war, mit seiner ID des Caesars aber das letzte Mal am 24.11., dann muss sich niemand wundern, wenn die Leute, die - angefangen von der Wache, über das Officium, die Ausbildung der Probati und dann noch Stabsarbeit - alles machen, stinkig werden.


    So, jetzt geht es mir besser.




    Mit großer Zufriedenheit lehnte sich der Centurio zurück. Er stellte fest, wie schnell und komplikationslos doch die Dinge zu regeln waren, wenn nur die richtigen Personen am Hebel saßen.


    Als der Praefectus seine Anweisungen erteilt hatte, konnte Claudius nicht umhin, den Lagerkommandant vor eine neue Herausforderung zu stellen: "Mantua ist nicht das einzige Bauprojekt.“


    Gespannt wartete er auf die Reaktion des Aurelius.

    Sim-Off:

    Nein, die Organisation hinkt.




    Die Antwort fiel anders als erwartet aus. Claudius sparte sich zu erwähnen, dass er mitnichten Primus Pilus war. Etwas anderes war ihm wichtiger anzumerken.


    "Ich betrachte es als Auszeichnung, nicht als Belastung, in die Stabsarbeit einbezogen zu werden. Es liegt dann jedoch in meiner Natur, mich konstruktiv einzubringen.“


    Kurz überdachte er die Worte des Praefectus. Da dieser nur sehr allgemein auf seinen Vorschlag eingegangen war, hakte Claudius die Angelegenheit Dienstplan ab. Er würde sehen, wann sich hier was tat.


    "Es könnte durchaus ein Fehler meinerseits sein, dass ich stets zu viel und das auch noch zu schnell umsetzen will. Womit wir bei den an die Legion herangetragenen Anfragen sind. Bevor ich auf die Bauvorhaben eingehe, möchte ich daran erinnern, dass eine militärische Übung, organisiert von den Cohortes Urbanae, stattfinden soll. Der Termin zur Vorbesprechung ist inzwischen verstrichen. Meines Wissens hat aus Zeitgründen niemand von uns daran teilgenommen, obwohl der Legat von der Idee dieser Übung durchaus angetan war. Das aber nur nebenbei.


    Die Bauarbeiten zum Amphitheater Mantuas sind der nächste Punkt, den ich ansprechen möchte. Zunächst sind alle Vorbereitungen ins Stocken geraten, weil es Schwierigkeiten bei der Realisierung der Transporte gegeben hat. In dieser Angelegenheit habe ich eine gute Nachricht. Die Classis Misenensis hat freie Kapazitäten und kann nun kontaktiert werden.“


    Nach diesem Redeschwall gönnte sich der Centurio eine Pause.


    Sim-Off:

    edit: Ach so, sollte ich vielleicht erwähnen ... :D In der Classis befinden sich jetzt tatsächlich aktive Charas.

    Beim Eintreffen im Lager meldete Vesuvianus der Wache das Eintreffen seiner Centurie. Bevor er die Männer abtreten ließ, hatte er noch ein paar Worte zu verlieren.


    "Milites, mit den Leistungen auf diesem durchaus langen Übungsmarsch kann ich mich sehr zufrieden zeigen. Der Centurie gehören überaus gute Männer an, die sich am morgigen Tag Freigang verdient haben. :D Den Tag darauf geht der alltägliche Lageralltag weiter. Die Diensteinteilung ist auf dem Dienstplan nachzulesen, bzw. wird von mir am Morgen vorgenommen. Insbesondere für unsere Noch-Probati.


    Milites, abite!"


    Im Anschluß daran suchte der Centurio seinen Arbeitsraum auf.

    Hoffentlich bemerkte der Optio den schnelleren Schritt des Probatus und stoppte ihn. :D Er brachte sonst noch alle Männer aus dem Tritt.


    Gegen Abend rückten dann endlich die Wachtürme ins Bild und wenig später die Lagerumwehrung. Ein langer, ereignisreicher Übungsmarsch lag hinter der Centurie. Zwei Drittel der Probati hatte sich bewährt und würden von der Legion übernommen werden. Gleich am nächsten Tag wollte der Centurio sich um deren Ernennung kümmern, wobei ein Teil noch die Formalausbildung zu absolvieren hatte.


    Wenig später war das Haupttor des Kastells erreicht ...

    Sim-Off:

    Das Seil hängt schon allein aufgrund seiner Länge und der Nässe durch. Das ist auch gewollt. In der Flussmitte sollte es in etwa in Höhe zwischen Hüfte und Brust der Soldaten im Wasser hängen. Die Männer steigen auf der Seite des Seils ins Wasser, auf der sie durch die Strömung gegen das Seil gedrückt werden. So klarer?



    Trotz des Zeitverlustes, den der Centurio hatte, weil er erst nach der vollständigen Überquerung aller Soldaten das Seil einholen konnte, traf er annähernd zeitgleich mit ihnen beim wartenden Tross ein. Er gab dem Optio unverzüglich das Zeichen zum Weitermarsch, Der Cornichen setzte es zeitgleich um.


    Stunden zügigen Marschierens sollten die Männer bis zum Abend im heimischen Lager eintreffen lassen und für sie gleichzeitig ein Verbleiben in einem auskühlten Körper verhindern. Der Tag war bereits fortgeschritten, ein Großteil der Strecke zurückgelegt. Als das Tageslicht schwächer wurde, sah man einige Dampfwolken aus den Rüstungen der Soldaten aufsteigen.

    Mit einem Nicken bedankte sich Claudius für den angeboten Platz und setze sich. Ohne Umschweife begann er, seine Anliegen vorzutragen.


    "Es hat sich einiges angesammelt, was ich nun Stück für Stück ansprechen möchten. Ein sofortiger Gesamtbericht ließe den Überblick verlieren und würde außerdem zu weit führen.
    Bevor ich zu den Aufträgen komme, die an die Legion herangetragen und bereits vom Legaten bestätigt wurden, erscheint es mir wichtig, die Abläufe innerhalb des Lagers zu optimieren.“


    Sim-Off:

    Größtes Problem: Wenn ich von den ebenfalls wichtigen Ernennungen der Probati mal absehe, Subdolus wartet seit über einer Woche auf die Bearbeitung seines Versetzungsgesuchs! Da ich keine Lösung habe, kann ich es nicht mal SimOn ansprechen.


    "Als Adjutant des Legaten bin ich in den vergangen Wochen in die Aufgaben des Stabes einbezogen worden. Viele wichtige Dinge wurden in Angriff genommen, nicht alles konnte erledigt werden. Um den Legaten zu entlasten und gleichzeitig eine bessere Abstimmung der einzelnen Centurien für die einzelnen Dienste zu erreichen, möchte ich vorschlagen, einerseits einen "kleinen Dienstplan“ neben dem in der Principia ausgehängten ins Leben zu rufen und andererseits, sagen wir mindestens einmal im Monat - wenn erhöhter Bedarf besteht auch häufiger - alle Centurionen hier bei dir zu versammeln, um eben jenen zu besprechen. Damit erreichen wir, dass jeder Truppenteil genauestens weiß, welche Aufgaben jeweils anliegen. Die Centurionen können diesen Plan als Grundlage für ihre morgendliche Aufgabenverteilung nehmen.


    Was genau stelle ich mir nun unter diesem kleinen Dienstplan vor? Er soll nicht nur den jeweiligen Einsatzort der Soldaten benennen, sondern konkrete Aufgaben vorgeben. Jene speziellen Aufgaben, die an die Legion herangetragen wurden und die ich im Anschluss daran im Einzelnen durchgehen will - dadurch wissen nicht nur die Centurionen sondern auch die Legionäre über die kommenden Aufgaben Bescheid -, und solche, die allgemeiner Natur sind und ihre ständige Gültigkeit haben.“


    Abwartend hielt Claudius inne. Er wollte dem Praefectus die Möglichkeit geben, sich zu dieser Sache zu äußern.



    Sim-Off:

    Kurz gesagt: Wie bisher üblich, konkrete Aufträge benennen, damit die einzelnen Leute sich einerseits für ihren Posten verantwortlich fühlen und andererseits wissen, was sie überhaupt simulieren sollen. Ich möchte übrigens die Probati, auch wenn die noch nicht ernannt sind, da mit einbeziehen. Ich kann hier nicht für alles zuständig sein.

    "Na, ob du es bei der Armee zu einem kleinen Vermögen bringen kannst …“ Der Schreiber grinste. "Ich hoffe mal, du hast dafür Zeit eingeplant.“


    Noch immer grinsend notierte der Scriba die Angaben auf eine Wachstafel. Schließlich erhob er sich.


    "So, deine Akte ist schon mal angelegt. Als nächstes ist die gesundheitliche Kontrolle dran. Die nimmt der Legionsarzt vor.“


    Der Soldat trat mit dem Rekruten vor die Tür des Officium und wies ihm den Weg zum Lazarett.