Beiträge von Herius Claudius Menecrates

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    leise zum Centurio..


    "Nun, ich habe an einen Angriff aus dem benachbarten Wald gedacht..


    Sim-Off:

    die Verteidiger haben auch keine Pila? Und wie sieht das Lager jetzt konkret aus, ich meine ob es hohe Holzzäune gibt oder nur den Graben mit den aufgestellten pilae? Und muss der Angriff bei Tag stattfinden?


    Aah, so war das gemeint. Der Centurio nickte.


    "Diese Möglichkeit ist natürlich gegeben, weil das Lager an einer Stelle an den Wald grenzt“, entgegnete Claudius mit ebenfalls gesenkter Stimme.


    Sim-Off:

    Gut aufgepasst! :) Ihr musstet beim Lagerbau diverse Bäume und Gestrüpp beseitigen. ;) Aus der Simulation des Lagerbaus gehen aber ebenso klar die Größe des Walls, des Grabens und das Nichtvorhandensein von Palisaden hervor. Wir haben ein Marschlager, kein Standlager. ;)
    Keine Pila, für niemand.
    Der Angriff findet jetzt statt und es ist (noch) Tag.


    "Gut, wenn es dann keine weiteren Fragen mehr gibt …“ Kontrollierend sah sich der Centurio nochmals um. "… gebe ich den Übungskampf frei.


    Für Rom!“
    Claudius begab sich an den Rand der Lichtung und beobachtete von hier das Geschehen.


    edit: Zitat

    "Von meiner Seite gibt es keine Einschränkungen. Es bleibt den Angreifern überlassen, wo und wie sie agieren. Auch in einem Ernstfall wissen wir nie vorher zu sagen, was auf uns zukommt. Lassen wir uns überraschen."


    Sim-Off:

    Für den Fall, dass es mehrere Angriffspunkte gibt, simuliert nicht alle gleichzeitig. Pickt euch am besten einen Kampfabschnitt heraus.


    Noch hatte Furianus nicht auf die letzte Frage des Centurios geantwortet. Claudius konnte den Übungsklampf deswegen nicht beginnen lassen.

    Sim-Off:

    Ein großes Feld mit einem kleinen Kreuz. :D Hab sie mir aber bereits abgespeichert.


    Normalerweise hat jedes Lager wenigstens vier Tore. Sechs kommen bei der Größe unseres Lagers natürlich nicht in Frage. Bedenkt, dass mehrfach gestaffelte und vorgesetzte Wallstücke diese darstellen.

    Interessiert wandte Vesuvianus dem Eintretenden den Kopf zu. Die Familie war gewaltig groß, wie er gerade feststellte. Kein Vergleich zu den Vesuviern, wo er so gut wie nie jemanden angetroffen hatte.
    Gespannt wartete Claudius darauf, in welcher Beziehung er zu diesem Mann stehen würde. Gleichzeitig griff er erneut zu den Feigen und genehmigte sich einen Schluck des guten Weines.

    Da gab es doch tatsächlich einmal Probati, die nicht murrten, wenn sie ihre Waffen gegen Holzschwerter und Weideschilde eintauschen gehen mussten. Der Optio nickte zufrieden.


    "Es gibt natürlich einen Grund, warum ihr erst einmal mit Holzwaffen übt. Sicherlich habt ihr schon bemerkt, dass diese Übungswaffen um einiges schwerer als die echten Waffen sind.“ Der Optio blickte von Probat zu Probat.


    "Nun, es mag euch zunächst als widersinnig erscheinen, dass gerade untrainierte Probatenarme die schweren Holzwaffen bekommen. Sie dienen jedoch dem Zweck, eure untrainierten Muskeln möglichst optimal zu fordern. Kondition und Kraft sind neben technischem Können und strategischem Überblick die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Kampf. Außerdem könnt ihr euch an diesen Übungswaffen nicht ernsthaft verletzen.
    Eure ersten Gegner werden diese überaus kampferprobten Holzpfähle sein.“


    Der Optio wies auf eine Reihe von Pfählen, die in einiger Entfernung standen. Er hatte das Gefühl, diese Gruppe Probati würde er nicht ermahnen müssen, die Holzpfähle als Gegner ernst zu nehmen, wie er es bei anderen stets tun musste. Natürlich würde er auch diese Gruppe bei ihren Versuchen genauestens kontrollieren.


    "Nehmt zuvor die richtige Schrittstellung ein. Im Nahkampf steht ihr in leichter Schrittstellung, mit dem linken Bein nach vorne. Achtet auf eure Deckung und versucht in schneller und präziser Folge, möglichst tödliche Stiche zu setzen. Und wenn ich Stiche sage, dann meine ich das auch so. Mit dem Gladius wird nicht ausgeholt, geschwungen oder sonst wie zugeschlagen. Aus Hüfthöhe heraus werden schnelle Stiche Richtung Bauch oder Gesicht des Gegners geführt, um anschließend das Schwert sofort wieder zurückzuziehen. Wenn ihr richtig gut seid, erahnt und sieht euer Gegner nicht den jeweils kommenden Stich.


    Und jetzt - ran an den Feind.“

    "Furianus, welche Möglichkeit siehst du noch außer der, aus dem Feld anzugreifen?“


    Der Centurio blickte interessiert. Es war gut, dass zunächst unklare Punkte besprochen wurden.


    Sim-Off:

    Mir kommt es darauf an, dass ihr Taktiken einsetzt und es gibt einiges mehr als das hier Geprobte. Euer strategisches Geschick, Schutzwaffe Scutum und Angriffswaffe Gladius sind eure einzigen Pfunde, die in die Wagschale zu werfen sind. Jede Gruppe hat 40 Mann der schweren Infantrie zur Verfügung, wie gesagt ohne Pila.



    edit: Hä? Ich sehe dein Bild nur, wenn ich auf 'antworten' gehe, sonst nicht. ?(

    Voller Unternehmungsgeist trat der Centurio auf die Übungswiese, nachdem er sich einige Schlucke aus seiner Ampulla genehmigt hatte. Der sich ihm bietende Anblick erfreute keineswegs seine Augen, überall lagen gammelnde Soldaten herum. Dem wollte er schnellstens Abhilfe schaffen.


    "Milites, state!“


    Zufrieden sah er zu, wie die Männer durcheinander stürzten, um die vorgeschriebene Position in ihrer Reihe einzunehmen. Als die Centurie ordnungsgemäß stand, hob er zu Erklärungen an.


    "Den heutigen Ausbildungstag schließen wir mit einem Übungskampf ab. Ich werde die Centurie teilen, jede Hälfte bekommt in etwa die gleiche Probatianzahl. Die einen sind Verteidiger, die anderen Angreifer. Ziel des Angriffs wird die Einnahme des Lagers sein. Die Verteidiger sollen dies möglichst verhindern.
    Gekämpft wird ohne Pila, ich möchte in Sollstärke zurück nach Mantua kommen. Nur Scutum und Gladius werden benutzt, letztere mit Schutzkappen.


    Einmal durchzählen, die Männer mit den geraden Ziffern sind die Angreifer, die ungeraden die Verteidiger. Sprecht euch in den Gruppen über eure Vorgehensweise ab, bezieht die Probati in die Überlegungen mit ein. Noch irgendwelche Fragen?“


    Sim-Off:

    Decius, Furianus, ihr kämpft gegeneinander. Einigt euch auf die jeweilige Rolle. Sollte Herodes auftauchen, was ich bezweifle, steigt Flavian in die andere Gruppe ein.

    Nach einiger Betrachtung des Formationsaufbaus, diversen Schwankungen und zunehmenden Stöhnen der Männer trat der Centurio näher. Er beugte sich zu den Männern herab, die für den Aufbau der Formation sorgten.


    "Seh’ ich hier Anzeichen von Schwäche? Wie wollt ihr eine Schlacht durchstehen, wenn euch schon bei der Übung eines Testudos schummrig wird? Ich erwarte Einsatz von denen, die sich Soldaten der LEGIO I nennen. Es ist eine Ehre, dieser Legion anzugehören. Wir sind die beste militärische Kampfeinheit und ich habe nicht vor, mich im Ernstfall mit euch zu blamieren.“


    Stirnrunzelnd richtete sich der Centurio auf und schritt auf Priscus zu.
    "Die Jungs sollen mal ruhig noch einen weiteren Belastungsdurchgang bekommen. Außerdem …“


    Kontrollierend überprüfte Claudius erneut den Stand der Herbstsonne, die sich nur schwach hinter einer diesigen Wolkenschicht abzeichnete.


    " … einen Übungskampf, die einen verteidigen das Lager die anderen greifen es an, möchte ich im Anschluss daran auch noch abwickeln. Nach der Nachtruhe brechen wir im Morgengrauen auf und treten den Rückmarsch an. Ich will keinen Legionär und erst recht keinen Probati ohne Blasen an den Füßen und Schwielen auf den Schultern in Mantua ankommen sehen.“

    Bei den Göttern, das hatte Claudius auch noch nicht erlebt! Mit einem fetten Grinsen im Gesicht stand er mit verschränkten Armen da und belustigte sich sowohl über die akrobatischen Verrenkungen der Kletterer als auch über die ächzenden Soldaten darunter.


    In diesem Augenblick beschloss er, mit dem Legaten über Priscus zu sprechen. Seine Centurie besaß noch immer keinen festen Optio und einen besseren würde er definitiv nicht finden.

    Allen voran der Optio traf die Gruppe neuer Probati auf dem Exerzierplatz ein.


    "Ad dextram! Unus. Consistite!“, erging der Befehl an die Probati. Der Optio trat vor die Gruppe und musterte die jungen Männer. Morgen würde er deren Ausrüstung kontrollieren, heute sparte er sich das.


    "Ausnahmsweise beginnt für euch die Grundausbildung mit dem Waffentraining. Das hat seine Gründe. Später stoßen weitere Probati zur Formalausbildung zu uns.


    Beginnen werden wir mit dem Schwerttraining. Zunächst werde ich euch die korrekte Haltung erklären. Der einfache Legionär trägt, wie der Optio übrigens auch, sein Schwert auf der rechten Seite. Centurionen, die mit einem kleineren Schild ausgestattet sind, tragen ihren Gladius auf der linken Seite. Das Schwert wird im Kampfeinsatz grundsätzlich waagerecht auf Höhe der Hüfte gehalten.


    Der Schild soll seinem Zweck als Schutzwaffe gemäß so vor dem Körper gehalten werden, dass er sowohl den Rumpf als auch größtmöglich das Gesicht schützt. Ihr haltet ihn also derart mit der linken Hand, dass seine Oberkante knapp unter euren Augen liegt.


    Und bevor ihr diese Haltung jetzt einmal übt, dürft ihr eure Waffen alle einmal schön ablegen und euch jeder mit einem Holzschwert und einen Weidenschild bewaffnen.“


    Der Optio wies auf einen bereitstehenden Karren.

    Eine Zeitlang schaute sich der Optio die selbstständigen Versuche der Probati, sich der Größe entsprechend zu ordnen, an. Dann jedoch griff er ein. Mit seinem Optiostab klopfte er mal diesem auf die Schulter oder wies auf jenen hin.


    "Du dort hin und du kommst hierher. Ein Stück zurück mit dir, deine Füße stehen vor und alle Haltung annehmen, wenn ich bitten darf. Stramm stehen meine ich wörtlich!“


    Manche der jungen Männer machten das schon recht gut. Nach gewisser Zeit zufrieden fuhr der Optio fort und erteilte weitere Unterweisungen.


    "In der nächsten Zeit müsst ihr eine Vielzahl von Befehlen erlernen. Mit den ersten fangen wir bereits hier an.
    'State!’ bedeutet: Strammstehen,
    'ad dextram!’ bedeutet: nach rechts drehen,
    'ad sinistram!’ bedeutet: nach links drehen,
    'aequatis passibus!’ bedeutet: im Gleichschritt
    'pergite!’ bedeutet: losmarschieren und
    'consistite!’ bedeutet: anhalten.


    Mehr brauchen wir momentan nicht. Auf dem Exerzierplatz erhaltet ihr eine Wiederholung, dann sollten diese Kommandos sitzen.
    So, dann wollen wir mal sehen, ob ihr alles verstanden habt.


    State! Ad sinistram! Aequatis passibus! Pergite!“


    Die Gruppe von Probaten setzte sich in Richtung Exerzierplatz in Bewegung…

    Zufrieden registrierte der Optio, dass einige Probati äußerst schnell angetreten waren. Geduldig wartete er auf die restlichen. Vieles musste erst gelernt sein, dafür hatte er Verständnis. Dazu diente auch die Zeit als Probatus, wobei er natürlich gern mit jedem Tag gewisse Fortschritte sehen wollte.


    Als nun auch der Rest erschienen war, erhielten die neuen Männer ihre erste Unterweisung in Sachen Aufbau einer korrekten Reihe.


    "Gut, um von vorn herein einen wilden Haufen zu vermeiden, ordnet ihr euch von Anbeginn, also bereits bei eurer Meldung, in eine korrekte Reihe. Die Größten stehen links, die Kleinsten rechts. Der Befehl dazu lautet: 'Acies dirigite'. Dabei erwarte ich, dass ihr schnurgerade und mit Haltung steht. Alles klar?“


    Der Optio schaute die Probati an, erkannte keine Fragen und erteilte den Befehl:


    "Acies dirigite!“

    "Hm, Pläne ..." Natürlich hatte Vesuvianus Pläne. Manche waren hochtrabend, aber mit wenig hatte er sich nie abgegeben.


    "Zunächst werde ich meine ganze Kraft dahinein setzten, dass die LEGIO I nach wie vor beste Einheit im Imperium ist. Irgendwann möchte ich natürlich weiter im Rang aufsteigen. Auf jeden Fall habe ich auch in ferner Zukunft vor, für ein politisches Amt zu kandidieren, das jedoch nur nebenbei. Ich bleibe beim Militär, das ist meine Welt, ein kleinweinig liebäugele ich aber auch mit dem Senat." :D

    Der Morgen begann trübe. Trotzdem begab sich der Optio zu zeitiger Stunde in die Mannschaftsquartiere. Bis die Gruppe neuer Probati auf dem Exerzierplatz stehen würde, musste es normalerweise hell geworden sein.
    Skeptisch blickte der Optio zum Himmel. Heute könnte es länger dauern, bei dem anhaltenden Nieselregen.


    "Alle Probati antreten zum Morgenappell", rief der Optio in die Stuben. Anschließend ging er auf den Platz und wartete auf die neuen Männer.

    Claudius, der die Übungen genauestens verfolgt hatte - seine Einschätzung der Probati war nach diesem Übungsmarsch gefragt - tat geschäftig. Wer ihn gut kannte, der wusste, dass er sich über die Wortwahl des Optios amüsierte. Äußerlich war ihm das jedoch nicht anzumerken. Gespannt wartete er auf die Erklärungen der Probati. Manche der jungen Männer wähnten sich offenbar noch in einem Gymnasium anstelle einer Legion.