Beiträge von Herius Claudius Menecrates

    "Zunächst der Lagebericht, Legat. Die im Frühjahr nach Beendigung der Kampfhandlungen stark dezimierten Einheiten der LEGIO I sind nunmehr annähernd wieder auf Sollstärke. Der Zulauf an Probati hält sich konstant. Die Ausbildung derselben läuft reibungslos. Sie ist wie gehabt anspruchsvoll. In Kürze plane ich mit der IV. Centurie einen Übungsmarsch.


    Des Weiteren befassten sich die Planungen des ehemaligen Legatus Legionis und des Praefectus Castrorum mit den Vorbereitungen zum Bau des mantuanischen Amphitheaters. Die für zahlreiche Botenritte versandten Meldereiter sind inzwischen ins Lager zurückgekehrt. Meines Wissens sind die Transportrouten zur Materialbeschaffung geklärt, die Realisierung gestaltet sich jedoch als schwieriger als zunächst angenommen. Wir erhalten keine ausreichende Unterstützung von Seiten der Classis Misenum. Dadurch ist eine ungeplante Verzögerung in diesem Bauvorhaben eingetreten."


    Sim-Off:

    Die Bauarbeiten können derzeit gar nicht beginnen, weil Aurelius Sophus inaktiv ist. Höchst praktisch, dieses Klemmen in der Simulation auf die nicht existente Classis Misenum zu schieben. ;)

    Obwohl es nicht seine Aufgabe war, die Soldaten zu beaufsichtigen, stand Claudius bei den schanzenden Männern und half hier und da mit Rat manchmal sogar mit Tat bei den Probati aus.


    "Bis zur Mitte etwa müssen die Pila muralia im Erdwall versenkt werden. Und hier", Claudius zeigte auf die Einkerbung, "werden sie miteinander verbunden. Ja, so ist es gut", lobte er einen der Grünschnäbel, der einiges Geschick bewies. Nachdem mittels Wall, Graben und den Schanzpfählen die Verteidigungsanlage stand, prüfte der Centurio in einem letzten Rundgang die Qualität derselben. Zufrieden nickte er, er hatte keine Beanstandungen.


    "Zelte dort, wo noch nicht erfolgt, vollständig aufbauen und beziehen."


    Das Zelt des Centurios stand bereits und darin zog sich Claudius nun zurück. Wenig später ließ er das Signal zum Abendessen geben und ließ nach Priscus schicken. In der Zeit des Wartens verspeiste er Käse und Brot.

    Nachdem die Umrisse des Lagers mittels Lanzen gekennzeichnet waren, legte Claudius die Tiefe und Breite des Grabens fest. Unter Berücksichtigung, dass sie sowohl kurz vor Einbruch der Nacht standen und Friedenszeiten herrschten, entschied er sich für ca. 1 m tiefe Fossae und einen Erdwall, der mit 60 cm eher klein zu nennen war. Durch die Bestückung mit den Pila muralia würde er für ihre Zwecke reichen. Das Ausheben der Caespites begann …


    Das Schanzen diente vor allem der Übung für die Probati. Das war Sinn und Zweck des ganzen.
    Nach Einteilung des Optios stellten sich die Legionäre des ersten bis dritten Contuberniums vor der durch Lanzen markierten Linien des zukünftigen Lagers auf. Ihre Aufgabe war der Schutz der dahinter Arbeitenden. Obwohl Friedenszeiten herrschten, bestand der Centurio auf die Aufstellung in Gefechtsformation. Wo, wenn nicht hier, sollten sie den Ernstfall proben?

    Einige Miles und ein Eques der Legionsreiterei hatten die Centurie begleitet. Diese schickte Claudius als sie in die Nähe Cremonas kamen vor. Sie sollten einen passenden Lagerplatz ausfindig machen. Nach der Auskunft des Eques’ lenkte Claudius die Centurie nach links. Es dunkelte bereits, als Claudius die Kolonne in unmittelbarer Nähe Cremonas halten ließ. Die erreichte Fläche eignete sich gut für die Errichtung eines Marschlagers. Es gab ein Fließgewässer, umliegende Wälder und das ebene Gelände besaß seitlich einen Abhang.

    "Acies dirigite!"
    Die Marschkolonne löste sich auf und bildete die üblichen Reihen.


    "Milites, auf diesem Feld werden wir unser Marschlager errichten. Die Einteilung, welches Contubernium für den Aufbau der Zelte und welches zum Schanzen eingeteilt wird, nimmt der Optio vor. Bis dahin Werkzeuge und Baumaterialen abladen. Die Agrimensores stecken inzwischen die Umrisse des Lagers ab. Es sind wenige Bäume und einiges Gebüsch am Rande zu roden. Die Arbeiten haben sofort zu beginnen."

    Sim-Off:

    Nö, war nicht an dich gerichtet. ;) Ich wollte nur vorbeugend klären, dass ich es selbst entscheiden möchte, ob sich jemand bei mir melden soll oder nicht. ;)


    Offenbar war Priscus schnell genug zur Stelle und hatte die Angelegenheit bereits geklärt. Claudius nickte zu den Erklärungen seines Optios. Das war das einzig richtige gewesen. Natürlich hatte Claudius auch Verständnis für die Probati, die nicht von Anbeginn wissen konnten, wie man sich in der jeweiligen Situation am besten verhielt. Ärgerlich war Claudius auf die erfahrenen Legionäre in dieser Reihe, die ihm einen hilfreichen Tipp hätten geben können.


    "Gut. Wir können uns keinen Zwischenaufenthalt leisten. Ich lasse weitermarschieren und der Probatus muss dann sehen, wie er hinterher kommt."


    Claudius warf noch einen Blick auf besagten Probatus und kehrte mit einem Grinsen zur Spitze der Centurie zurück. Sachen gab es. Der Cornichen gab das Signal für den Weitermarsch und Claudius schritt mit dem Signifer der Centurie wie bisher zügig aus.


    Sim-Off:

    Die Spielidee fand ich übrigens gut. :dafuer: Auch wie Furianus darauf eingegangen ist. :dafuer:

    Claudius bemerkte das Durcheinander. So konnte er den Marsch nicht fortsetzen.


    "Milites, CONSISTITE!"


    Er begab sich höchst persönlich an die in Unordnung geratene Stelle seiner Centurie.


    "Was gibt es, Männer?"


    Sim-Off:

    Priscus, der Optio, möge für sich selbst entscheiden. Ich wünsche es jedenfalls nicht, von jemand anderem simuliert zu werden. Das nur mal vorab.

    Bisher hatte Claudius wortlos zugehört. Als Offizier der LEGIO I und gleichzeitig Mitglied der Albata besaß er Insiderwissen. Unter Umständen war es doch günstiger, hier und nicht losgelöst von der Curia Provincialis die Thematik zu erläutern. Es käme dem Grundanliegen zugute.


    "Durch die anstehenden Bauarbeiten zum Amphitheater in Mantua wird nicht nur eine enge Zusammenarbeit sondern ein umfänglicher Einsatz der Classis Misenum vonnöten sein. Es wäre also im Interesse beider Städte bzw. der Legion, wenn die Classis Misenum einen Aufschwung erfahren würde und es ist unsere Aufgabe, einen solchen zu finden."

    "Weibliches Geschlecht?", grinste der wachhabende Legionär, als er das Schreiben las. "Wo soll es denn das hier geben? Hier kommt ab sofort kein weibliches Wesen mehr rein. So wird ein Schuh draus."


    Lupanar war ja nicht schlecht, aber Rom? Dafür würden die Soldaten keinen Urlaub bekommen. Den gab es nur in dringenden Angelegenheiten und wer solcherart dringende Angelegenheiten zu bereinigen hatte, der ging nach Mantua. Auch dort gab es schöne Mädchen.


    Der Wachsoldat legte den Anschlag zu den Unterlagen, die er für den abendlichen Wachbericht benötigen würde.

    Da die Zeit drängte, konnte die Rast nicht ewig ausgedehnt werden. Als sich der Centurio erhob, war das für viele Legionäre das Zeichen, mit der Reinigung ihrer Töpfe und dem Beladen der Mühlsteine zu beginnen.


    Wenig später erteilte Claudius die Anweisung, dass sich die Centurie marschbereit zu formieren hatte. Das Signal ertönte und die Männer setzten sich im Gleichschritt in Bewegung. Wieder lagen Meilen auf eintöniger Landstraße vor ihnen ...

    Trennung.


    Sim-Off:

    Ich halte sowohl die Annahme, dass in den Provinzstädten eine nenneswerte Bevölkerung vorherrscht als auch die Problematik, dass durch Spielermangel RPG-Engpässe entstehen, für sinnvoll umzusetzen. Beides kann und muss nach meinem Dafürhalten ineinander fließen, ohne eine Entfremdung von der Realität zu riskieren.

    Claudius grinste und dachte: 'Oh Mann, der müsste mal für kurze Zeit in der LEGIO I dienen. Dann würde der sicher schneller arbeiten.’ :D :D 'Eben ein Stadtrömer. Was will man da erwarten?’ ;)


    Mit einem Nicken nahm er die Unterlagen entgegen.

    Wie vom Centurio beabsichtigt, lenkte der Gesang die Männer von der Anstrengung des Marsches ab. Vor allem den noch ungeübten Probati kam diese Abwechslung zugute. So waren einige doch erstaunt, als bereits die Mittagszeit heran war und Claudius die Zeit für gekommen hielt, die angekündigte Rast einzulegen. Seit längerem hatte er sich nach einer geeigneten Stelle umgesehen, die seinen Vorstellungen entsprach. Sie sollte sowohl eine ausreichend freie Fläche als auch ein kleines Fließgewässer bieten. Aufgrund des Gesanges waren einigen Probati und Legionären die Vorräte in ihren Ampullae zur Neige gegangen. :D


    Nun schien die passende Stelle gefunden und der Centurio gab den Befehl zum Halt. "MILITES CONSISTITE!" Der Cornicen stieß erneut in sein Cornu und übermittelte den Soldaten damit das Vorhaben.


    "Es bleibt Zeit, um das Fladenbrot herzustellen. Die Männer sollen jedoch keine Zeit verlieren“, gab Claudius dem Optio Bescheid.


    Nachdem die Männer ihr Marschgepäck abgelegt hatten, wurden erste Mühlsteine von den zu den Contubernien zugehörigen Lastkarren geholt und die Verarbeitung des mitgeführten Getreides begann. Alsbald klapperten Töpfe, wurden Feuerstellen errichtet und weitere der mitgeführten haltbaren Lebensmittel ausgepackt. Hier und da sah man bereits erste Teigmassen, die über dem Feuer recht bald zu dem allseits beliebten Militärbrot gebacken wurden.


    Auch Claudius nahm sich Korn zur Hand und begann mit der Verarbeitung. Da er nun zu keinem Contubernium mehr gehörte und nicht mehr 8 Männer sondern nur sich selbst zu versorgen hatte, reichte ihm die Handmühle. Er benutzte natürlich wieder Salz, denn ohne das schmeckte ihm das Panis militaris einfach nicht. Er füllte seine Ampulla auf und gab dem Trossknechte, der sein Zelt auf dem Lastkarren mitführte die Anweisung, die Maultiere zu tränken und ihnen die Möglichkeit des Grasens zu verschaffen.


    Sein Blick schweifte über den Rastplatz. Er beobachtete die erfahrenen wie die jungen Männer und hielt Ausschau nach seinem Optio, mit dem er sehr gern die Zeit verbrachte. :)

    Noch immer herrschte Dunkelheit über dem Land, als die IV. Centurie das Lager in Mantua verließ. Der Aufbruch war zeitig vonstatten gegangen, denn die zu bewältigende Strecke war lang. Der Centurio hoffte, dass keiner der Probati ausfallen würde. Das Tragen der vollen Kampfausrüstung waren sie seit langem gewohnt, hinzu kamen heute nur noch Sacrina mit der entsprechenden Ausrüstung und der Verpflegung, sowie die Furcae. Die zusätzliche Getreideverpflegung befand sich auf den Maultierkarren, die mit den Knechten als Tross auf der Landstraße folgten.


    "Gegen Mittag plane ich eine Rast. Bis dahin sollten wir zügig durchmarschieren“, sagte Claudius zu dem die Centurie begleitenden Opto. Gern hätte Claudius Priscus als dauerhaften Optio seiner Centurie gesehen, aber der Techniker war Spezialist und wurde daher vielseitig eingesetzt. Nun, vielleicht hob sich auf diesem Marsch ja auch einer der Legionäre hervor, den Claudius zu einer Beförderung zum Optio vorschlagen könnte.


    Bald lag die Stadt Mantua hinter ihnen und langsam kam der Tag mit seiner Helligkeit. Nebel lag über den Wiesen. Die Luft war klamm, der Atem der Soldaten hing als Dampfwolke vor den Mündern. Lange dauerte es, bis die Sonne hervor kam. Sie wurde gern gesehen an diesem Tag. Die Gemüter und die Gesichter hellten sich merklich auf, sodass der Centurio ein Marschlied erklingen hören wollte. Es lockerte nicht nur die Stimmung, sondern ließ die Marschzeit verkürzt erscheinen.


    Claudius drehte sich während des Laufens zur Centurie um. "Marschierende Soldaten und Lieder gehören untrennbar zusammen. Also, du stimmst eines an.“


    Claudius wies auf einen der Soldaten.


    Sim-Off:

    Bei allem, was wir tun, nehme ich es lobend zur Kenntnis, wenn ich merke, dass ihr euch um Informationen bemüht und diese ausspielt. Ihr erhaltet zwar von mir eure Ausbildung, aber mit eurer qualifizierten Mitwirkung steigt auch mein Spielspaß. Also ran, Jungs.