Beiträge von Herius Claudius Menecrates

    Nach dem Abschluss der Feierlichkeiten kehrte die Legio I angeführt vom Aquilifer in das Lager zurück. An der Porta löste sich der Zug in die einzelnen Truppenteile auf und der Optio trat wieder aus der Reihe der Soldaten heraus.


    "Da der heutige Tag ganz im Zeichen der Feierlichkeiten stehen soll, ist der Rest des Tages mit Ausnahme für die Wachen dienstfrei. Die Ausbildung geht morgen weiter. Wegtreten!“

    Es machte einen Unterschied, ob man allein im Sacellum den Fahneneid ablegte oder ein Chor von Tausenden denselben sprach. Geeignet, den anwesenden Zivilisten eine Gänsehaut zu verursachen, klang es überzeugend aus den Kehlen der Soldaten:


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."


    Auf ihrer Position verharrend, beobachteten die Soldaten der vierten Centurie die anschließende Verteilung des Opferfleisches an die Bürger. Die Luft war noch geschwängert vom Opferrauch, das Ehrfurchtvolle der Zeremonie erfüllte noch immer den Festplatz.

    Ein beeindruckender Zug von mehreren Tausend Soldaten bewegte sich in einem geordneten Bild parademäßig auf einer Straße östlich von Mantua Richtung Opferplatz. Reitereinheiten säumten seine Flanken, Feldzeichenträger liefen an der Spitze ihrer jeweiligen Truppenteile und angeführt wurde dieser herausgeputzte Hauptteil der Legio I durch den Aqulilifer und den Legatus Legionis der I. Spurius Purgitius Macer.


    Schon von weitem war der Adler, das heilige Feldzeichen der Legion, zu erkennen. Ein alt gedienter Unteroffizier trug es und man konnte ihm die zuteil gewordene Ehre so kurz vor seiner Entlassung vom Gesicht ablesen. Unmittelbar hinter dem Zeichen Jupiters schritt der Legat und ihm folgte der Kommandostab. Ein schier unendlich erscheinender Zug, der eindrucksvoll die militärische Stärke Roms verdeutlichte, näherte sich dem Festplatz.
    Viele hochgestellte Persönlichkeiten, einige extra angereiste Schaulustige und viele Bürger Mantuas verfolgten das Eintreffen der Infanterie und der restlichen Reitereinheiten.


    So als würden sie es täglich machen, stand in kürzester Zeit der komplette Zug von knapp 5500 Soldaten in sauberer Aufstellung.
    In feierlicher Stimmung erwarteten nun alle die Zeremonie der Opferung am heutigen Feiertag.

    Zufrieden mit dem korrekten Aufstellen, was inzwischen auch die Probati beherrschten, begrüßte der Optio die angetretenen Soldaten.



    "Milites, ich nehme an, niemandem wird es entgangen sein, dass am heutigen Tage die Feierlichkeiten zu Ehren der Ops abgehalten werden. Warum diese Festlichkeit mit großer Opferung begangen wird, muss ich auch nicht erklären. Die letzten Tage waren geprägt von den Vorbereitungen, die wir nun zu einem guten Gelingen führen wollen. Ich erwarte eine hohe Disziplin und ein vorbildliches Erscheinungsbild der Centurie.


    Für alle diejenigen, die erstmalig einer solche Parade beiwohnen, sei gesagt, die Orientierung ist hier, wie sonst auch, am Feldzeichenträger, dem Signifer der Centurie. Mehr muss ich wohl nicht sagen.“


    Der Optio reihte sich in die Truppe ein und die vierte Centurie marschierte Richtung Sammelplatz vor dem Lager.
    Dort nahm die Centurie Aufstellung gemäß ihrer Zugehörigkeit. Flankiert wurde der Truppenteil und die neben ihm aufgestellte Centurie von Reitereinheiten. Auf das Kommando des Legaten hin setzte sich der Aquilifer, der Kommandostab und beginnend mit der I. Cohorte die komplette Truppe in Bewegung.

    Claudius grinste verlegen. Eine gute Antwort. Schwierig, was Passendes drauf zu erwidern. Am besten, man verkrümelte sich bei so viel Schlagfertigkeit.


    "Ähem, ja. Ich muss dann mal an die Arbeit gehen."


    Claudius musse erneut grinsen. Er sollte wohl etwas geübter im Umgang mit Frauen werden.

    Claudius kam wie jeden Tag in die Quartiere gestürmt und brüllte sein übliches:


    "Antreten zum Morgenappell!"


    Auch heute belustigten ihn die verschlafenen Blicke und manch hochgeschreckter Probat. Mit einem Grinsen im Gesicht begab er sich auf den Platz vor den Manschaftsquartieren und wartete, den Optiostab in seiner Hand schwingend, auf die Soldaten.

    Der Tag neigte sich zum Ende und insgesamt konnte der Optio ein gutes Resümee ziehen. Nach dem morgendlichen Ausdauertraining und der zweimaligen Durchquerung des Mincio konnte er in seinem Vorhaben, die Probati und jungen Legionäre weiter in die Thematik der Belagerungstechnik einzuführen, ein gutes Stück weiterkommen. Ein Großteil der Rampe war fertig gestellt. Morgen würden nur noch wenige Restarbeiten notwendig sein. Dem würde sich die Unterweisung in die Handhabung und den Aufbau eines Turmes anschließen.


    "Milites, acies dirigite!“


    Der Optio wartete bis auch der letzte der Soldaten und Probati zu seiner Zufriedenheit stand.


    "Der erste Tag des Aufbautrainings kann als erfolgreich bezeichnet werden. Ich bin sehr zufrieden mit eurer Arbeitsleitung. Morgen geht es an dieser Stelle weiter, für heute soll es genügen. Vergesst nicht, eure Ausrüstung zu pflegen und auf Unversehrtheit zu überprüfen. Auch morgen wir es eine Kontrolle diesbezüglich geben. Wegtreten!“

    Zitat

    Original von Flavius Aurelius Sophus
    "Danke, nein. Viel Erfolg bei deinen Aufgaben!"
    Sophus nickte seinem Optio zu. Komplikationen hatte er nicht erwartet, denn Vesuvius hatte alle ihm übertragenen Aufgaben stets gewissenhaft ausgeführt.


    Claudius nickte ebenfalls.


    "Danke und vale!"


    Der Optio drehte sich um und machte sich umgehend auf den Weg nach Mantua. Er wollte die Ideen auf Pergament bringen, die ihm seit dem Nachmittag durch den Kopf gingen. Das Projekt beschäftigte ihn sehr und es war eine zusätzliche Belastung. Er musste die normal anfallenden Schreibarbeiten, die sein Dienst erforderte, schließlich auch noch am Abend erledigen.
    Ganz mit sich selbst beschäftigt verließ er wenig später das Kastell.

    Claudius schreckte aus seinen Gedanken auf, als er die Frage des Centurio vernahm. War er doch mit diesen bereits bei der architektonischen Planung des Amphitheaters und damit in der Casa Vesuvia in Mantua. Eine ausführliche Antwort erschien ihm zudem unangebracht, denn schließlich lief bereits eine Unterhaltung zwischen dem Centurio und dem Magistratus der Stadt. Deswegen antwortete er knapp:


    "Das Aufbautraining wird morgen planmäßig fortgesetzt und die Wache hatte eben keine besonderen Vorkommnisse zu vermelden. Der Bericht wird am heutigen Tage kurz ausfallen, wie ich meine. Werde ich noch gebraucht?“

    Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    Meridius wandte sich an den Vesuvier.


    "Du willst auch schon gehen? Nunja, der Tag ist schon beinahe zu Ende. Du wirst recht haben. Ich wünsche Dir einen guten Nachhauseweg. Vale Vesuvius Claudius."


    "Danke! Ich muss zurück nach Mantua, daher der zeitige Aufbruch. Es ist von Nachteil, dass die Entfernung zu Rom derartig groß ist, aber ich würde zu einem nächsten Anlass wiederkommen. Selten bietet sich die Gelegenheit, gute Gespräche mit vielen interessanten Bürgern zu führen.
    Hab Dank! Die Götter sollen mit dir sein auf deinem Weg! Vale.“


    Vesuvius nickte nochmals zum Gruß und verließ daraufhin die Casa. Eine Kutsche stand bereit, die ihn Richtung Mantua zurückbringen würde.

    "Milites, um das noch einmal hervorzuheben… Die einfachste Möglichkeit, eine Anfahrtsrampe für einen Belagerungsturm zu erstellen, ist die Brandrodung und anschließende Einebnung des Geländes. Es kommt also darauf an, dass der Boden für den Turm stabil ist. In der Regel reichen diese Vorkehrungen für ein problemloses Vorrücken.
    Wir wollten heute jedoch zusätzlich einen Agger anlegen. Er bietet die Möglichkeit, die Reichweite eines Turmes zu erhöhen. Die Seitenbefestigung ist zur Genüge hergestellt. Sie muss aufgrund der geringen Höhe der Rampe nicht sonderlich stark ausgeprägt sein. Nun gilt es, Erde und Schutt heranzuschaffen, in einer ansteigenden Bahn anzuhäufen und festzustampfen. Die Legionäre weisen dabei die Probati an. Die Offiziere beaufsichtigen natürlich weiterhin diese Arbeiten.“


    Der Optio war insgesamt gespannt, wie weit sie an diesem Tag noch kommen würden. Die endgültige Fertigstellung der Rampe lag wohl nicht mehr im Bereich des Möglichen. Es kam jetzt auf die Schnelligkeit der ausführenden Soldaten an.

    Hier wird man auch gleich beim Wort genommen, wenn man sagt, der eine oder andere Plausch wird abfallen, dachte Claudius bei sich und musste grinsen. Ganz schön gewitzt das Cousinchen, aber wenn er ehrlich war, gefiel ihm ja die Gesellschaft der beiden Frauen.


    Claudius machte es sich also bequem und packte sogleich die Gelegenheit beim Schopf, endlich einmal wieder ein vernünftiges Essen serviert zu bekommen. Ein Wink und die Haussklavin flitzte davon.


    "Nun, über was unterhalten sich hübsche Frauen, wenn sie zu einem Plausch zusammensitzen?“


    Interessiert sah er von einer zur anderen.

    Einer der Wachsoldaten überbrachte Claudius die Mitteilung, dass der Magistratus aus Mantua den Centurio Aurelius Sophus zu sprechen wünschte. Da der Optio sowieso auf dem Weg zu den Unterkünften war, nahm er den Besucher gleich mit.


    "Hier ist der Arbeitsraum des Centurio, Magistratus.“


    Sim-Off:

    Bitte merken: Briefe und Personen sind demnächst am Haupttor des Kastells abzugeben. :D Das heißt, Fremde können nicht einfach so ins Lager marschieren. ;)

    Einen weiteren Abend saß Claudius über den Skizzen und Zeichnungen für das neue Amphitheater. Die neuen Maße waren vom Duumvir der Stadt genehmigt worden. Da das Theater in erster Linie für schöngeistige Vorstellungen, Gladiatorenspiele und Tierhetzen gedacht war, musste Claudius einen ellipsenförmigen bis ovalen Platz vorsehen.


    Des Weiteren musste er die terrassenförmig ansteigenden Sitzreihen dermaßen anordnen, dass sie in keilförmige Segmente und Zwischenreihen untergliedert waren. Nach einigen Probezeichnungen nahm er sich den zuerst entworfenen Plan wieder zur Hand. Dessen Reihenanordnung gefiel ihm am besten und sie erschien zugleich die effektivste Platzausnutzung darzustellen. Auf dieser Detailgrundlage würde er morgen aufbauen und beginnen, die Zeichnung zu vervollständigen. Fast sah es so aus, als könne mit dieser Anordnung der Reihen die Zuschauerzahl sogar knapp über 13.000 steigen, aber das würde sich erst nach Abschluss des Gesamtentwurfes sagen lassen. Die derzeitigen Überschlagungen boten keine sichere Auskunft.


    Alles in allem zufrieden legte Claudius den Entwurf sorgfältig zur Seite. Er war heute ein gutes Stück vorangekommen.



    http://home.arcor.de/de_la_cha…hitheater%20zeichnung.jpg

    Claudius betrat erneut das Officium. In letzter Zeit hatte er ziemlich oft mit den Schreibtischsoldaten zu tun.


    "Salve! Es hat sich herausgestellt, dass die Architekturarbeiten zum Amphitheater äußerst schleppend vorangehen, wenn ich allein die dienstfreie Zeit nach der Ausbildung dafür nutze. Da der schnelle Fortgang aber auch im Interesse der Legion ist, wie ich meine, möchte ich anfragen, ob ich für gewisse Zeit für diese Arbeiten freigestellt werden könnte. Ich bitte das als Antrag mit entsprechender Prüfung zu betrachten.“

    "Was heißt hier seltener Besuch? Ich war dieses Jahr schon einmal hier. :D Zukünftig werde ich so oft hier sein, dass du mich bald über haben wirst.


    Salve Deandra! Ja, dein Gesicht kommt mir bekannt vor.“


    Claudius musste grinsen, wandte sich dann aber wieder an seine Cousine.


    "Crispina, ich brauche ein Zimmer mit einem großem Tisch. In den nächsten Wochen werde ich annähernd jeden Abend hier vorbeisehen, vornehmlich um zu arbeiten - nur damit keine Missverständnisse entstehen. ;) Für den einen oder anderen Plausch sollte aber dennoch Zeit bleiben.“

    "Salve Cadior!"


    Claudius nahm Platz, legte die mitgebrachte Wachstafel vor und begann die Angaben zu erklären.


    "Der gewählte Platz für das Amphitheater hat sich als zu klein für eine Kapazität von 15.000 gar 18.000 Sitzplätzen erwiesen. Bei Ausnutzung aller Reserven wären ca. 13.000 Sitzplätze möglich. Folgende Maße würde das Theater dann aufweisen:


    Eine maximale Länge von 46 Doppelschritt (69 m), eine maximale Breite von 35 Doppelschritt (52.5 m) und eine Höhe von ca. 12 Doppelschritt (18 m).


    Kann ich dafür die entsprechenden Zeichnungen und Berechnungen erstellen oder hat diese Tasache irgendwelche andere Konsequenzen?"