"Consistite!“, rief der Optio bei Erreichen der Porta decumana.
"Ihr könnt euch rühren. Wenn ihr euch umdreht, erkennt ihr an diesem Hintertor des Lagers eine massive Steinmauer. Diese wird Dreh- und Angelpunkt unserer Aktivitäten der nächsten Tage sein. Geplant ist, einige Möglichkeiten zur Einnahme von Festungen kennenzulernen. Beginnen wollen wir mit der Handhabung von Türmen, was auch Hauptaugenmerk während dieses Ausbildungsteils sein soll. Türme wurden bereits vor Jahrhunderten als Belagerungstechnik eingesetzt. Sie bieten allerlei Möglichkeiten, wie: Mauern zum Einsturz zu bringen, Mannschaften abzusetzen und einiges mehr. Wie das im Einzelnen geschieht, sehen wir später.
Unser Turm wird annähernd der Größe der Mauer angepasst sein, also keine überdimensionalen Ausmaße aufweisen. Ebensowenig wird er mit Eisenplatten verstärkt sein, weil sich das zusätzliche Gewicht als nachteilig erwiesen hat. Um ihn überhaupt einsetzen zu können, muss eine Rampe erstellt werden. Ihr seht das Gelände ist mehr als uneben hier. Also Soldaten, Spaten und Körbe besorgen und dann geht es los. Zunächst aber wird die Vegetation abgebrannt, die hier als hinderlich im Weg steht. Anschließend schleppt ihr Schutt und Erde heran, was in einer ansteigenden Bahn bis zur Mauer hin aufgehäuft und festgestampft wird. Die Seiten müssen mit Holz stabilisiert werden. Macht das ordentlich und denkt nicht, dass ihr damit schnell fertig werdet. Zwar wird unsere Rampe verhältnismäßig klein ausfallen, dennoch muss sie schätzungsweise sechs Doppelschritt hoch und das Vierfache an Länge aufweisen. Die Breite ist jeweils abhängig von dem Vorhaben. Da wir nur die Benutzung eines Turmes üben wollen, können wir gut und gerne auf eine breitflächige Rampe verzichten. Unterschätzt dennoch den Materialaufwand, die Arbeit und den Zeitaufwand dabei nicht.
Ich und sicherlich auch der Centurio werden die Arbeiten beaufsichtigen und bei Bedarf Hinweise für die Ausführung geben. Los geht es.“