Beiträge von Herius Claudius Menecrates

    Nach dem anstrengenden Rückmarsch von Verona und den anschließenden Aufräumarbeiten, den Tross und die Vorräte betreffend, schlich ich mehr, als dass ich ging auf das Zimmer, ließ das Marschgepäck einfach fallen und fiel selbst auf das Bett.


    Nichts und niemand konnte mich mehr zum Aufstehen bewegen, das Abendessen ließ ich kurzerhand ausfallen.

    Zitat

    Original von Gaius Claudius Vitulus
    "Wir werden schon sehen dass wir zusammenbleiben. Wirst du denn eher in Mantua gebraucht? Ich könnte natürlich versuchen ebenfalls dort eingesetzt zu werden ;). Zu meiner Villa bist du hiermitt eingeladen und das werden wir mit Sicherheit noch nachholen."


    Auch ich war mit der Reinigung meiner Ausrüstung fertig und saß - die Arme auf die Knie gestützt - am Bachufer. Glücklicherweise hatte ich bereits zu Beginn meine Feldflasche aufgefüllt, denn das derzeitige Wasser war zum Genuss nicht mehr geeignet. Ich hörte auf Vitulus’ Worte, nickte dazu und sah ihn schließlich an.


    „Ich habe keine Ahnung, wo ich eingesetzt werde, genauso wenig wie du. Gleich wo wir hinkommen, gleich was geschieht - Freunde?“


    Es war ein Angebot und eine Frage zugleich. Ich hielt Vitulus meine Hand zum Einschlagen hin. Schon formierte sich die Zenturie zum Weitermarsch…

    Und noch einer, der für die Legio I wirbt. :D



    Auch von mir ein herzliches Willkommen!


    Wenn du Interesse an einer militärischen Laufbahn hast, dann schau mal bei der I. in Mantua/Italien vorbei. Ich habe damals die beste Legio gesucht und meine Entscheidung nie bereut.


    Mantua ist im Aufbau begriffen, hier gibt es in jeder Hinsicht ein weites Feld für Einstiegsmöglichkeiten. Ach ja, und Gentes gibt es dort natürlich auch, die dich sicher gern in ihre Reihen aufnehmen würden. ;)

    „Du kannst es nicht lassen. Ständig willst du mir Schwestern andichten.“ :D


    Ich lachte aus vollem Halse.


    „Ne, lass mal. Schwestern habe ich keine und will sie auch nicht haben. Es sind Cousinen, die Töchter des ehemaligen Pater Familias. Ich bin nur sein Neffe.


    Die Familiengeschichte der Vesuvier ist kompliziert oder wenigstens ungewöhnlich. Da Vibius Vesuvius Vindex selbst über keinen leiblichen oder adoptierten Sohn verfügte, bestimmte er, dass der Erstgeborene einer seiner Töchter Pflicht und Aufgabe des Pater Familias der Gens erhalten soll. Der Sohn der Vesuvia Crispina wurde inzwischen zum Sohn des verblichenen Vesuvius Vindex ernannt. Er soll einmal die Gens führen.“


    Offenbar war er noch ein Kind. Ich traf ihn noch nie, wusste nicht, wie alt der Junge war.


    „Ungewöhnlich, hm? Aber ich hätte auch kein Interesse, Pater Familias zu sein.“

    Während die Angriffsformation in unsere Reihe krachte, ging bereits der erste Soldat in unserem Rücken an Land. Hastig begann er, seine Rüstung anzulegen. Der Platz für die nachrückenden Kameraden wurde jedoch durch die Wucht des Aufpralls knapp.


    Unterdessen erging an die Angreifer ein neuer Befehl. Abgelenkt durch die Verlagerung des Angriffspunktes nach rechts, ließ der Druck auf die Mitte unsere Linie kurzzeitig nach. Ich sah die Entlastung und nutzte die Chance.


    „Zieht euch an der rechten Seite zwei Schritt zurück! Lasst sie dort ins Leere laufen, zeitgleich Angriff für die Mitte unserer Reihe, stellt die Formation eines Halbkreises wieder her! Die beiden Soldaten der zweiten Reihe verstärken den Abwehrblock auf der bedrohten Rechten.“


    Die Verlagerung der Verteidigungslinie zwei Schritt nach links erzeugte zunächst ein Überlegenheitsgefühl auf Seiten der Angreifer und das war durchaus so gewollt. In der Annahme, eine Wende im Kampf errungen zu haben, stieg deren Überheblichkeit. Eine menschliche Schwäche, deren ich mir durchaus bewusst war. Nachlässigkeit war die Folge. Vielleicht wäre bei weiterhin abgeklärter Vorgehensweise eine Wende in diesem Kampf erzielt worden, aber oftmals schleichen sich bei vorschneller Siegesfreude kleine, aber dennoch bedeutsame Fehler ein.


    Die Verteidiger drängten erfolgreich mittig die zu siegessichere Angriffslinie zurück und schufen so den nötigen Platz für die nach und nach eintreffenden Kameraden. Der erste Soldat hatte indes seine Kampfbereitschaft hergestellt und vermeldete das.


    „In die zweite Reihe zur bedrohten Rechten!“


    Weitere Soldaten legten ihre Rüstungspanzer an…

    Sofort machte sich der Metzger daran, die Anordnungen umzusetzen.


    „So, ich brauche jetzt viele Helfer. Das Fleisch muss ausgewogen und in gleiche Mengen aufgeteilt werden. Du schabst das Restfleisch von den Knochen, du packst diese in einen Karren. Das Ganze kann dann sofort zur Fabrica. Sehnen löse ich selber raus, die müssen unbeschädigt bleiben, wollen sie ihren Zweck erfüllen. Du kannst diese guten Stücke dort mal an die Seite legen. Die sind für die Götter bestimmt.“


    Ebenfalls an eine separate Stelle packte der Metzger die kompletten Innereien und das Muskelfleisch eines großen Stiers, der für den Offiziersstab vorgesehen war. Erst als dies abgeschlossen war, machte er sich an die Auslösung der Sehnen. Eine Arbeit, die ihn bei 23 Tieren für eine sehr lange Zeit in Anspruch nahm und erst danach konnte das Restfleisch den bereits bestehenden Anteilen für die einzelnen Zenturien zugeteilt werden.

    „Schwester?“ Ich musste grinsen. „Ne, meine Schwester ist das nicht. Hier in Mantua wohnt meine Cousine. Hm, Moment, davon gab es ja zwei.“


    Dunkel erinnerte ich mich, die Bekanntschaft zweier Vesuvierinnen gemacht zu haben.


    „Es gab wohl viele Todesfälle in der Familie. Anders kann ich mir die schmale Verwandtschaft auch nicht erklären. Deswegen bat mich meine Cousine vor kurzem, die Augen und Ohren offen zu halten. Sie glaubt daran, dass im Reich verteilt noch ein paar Vesuvier wohnen und ich soll sie nun finden...“

    Sim-Off:

    ... in Anmeldethreads. :D


    „Ich würde es schön finden, einen Bruder zu haben, der vielleicht meine Leidenschaft für das Militär teilt. Andererseits, was will ich mehr? Ich habe einen guten Freund.“


    Ich zwinkerte Vitulus zu, dann fiel mir plötzlich ein, dass er ja einmal mitten aus der Formalausbildung herausgerufen wurde.


    „Du führst deine eigene Gens, stimmt’s?“

    Während der kurzen Pause, die uns der Optio zwecks Verletzungskontrolle zukommen ließ, überlegte ich, wie groß wohl die Anzahl der „restlichen“ Kameraden gedacht war, die in unserem Rücken bzw. in unserer Vorstellung jeden Moment aus dem Wasser treten würden und natürlich Platz zum Anlegen ihrer Rüstung benötigten. Mehr als ein Contubernium sollte es jedoch nicht sein.


    Schnell nahm die kurze Auszeit ein Ende und ich sah die Angreifer in einer geschlossenen Formation auf uns zukommen. Ohne lange zu überlegen, denn viele Möglichkeiten hatten wir nicht, entschied ich mich für eine defensive Formation, die ich aus den Grundlagen des Abwehrkampfes entlehnte.


    „Die Reihe formiert sich augenblicklich neu und zwar in Form eines geschlossenen Halbkreises. Die vorhin bereits zur Unterstützung Gerufenen dorthin, wo der erste Aufprall zu erwarten ist. Zack, zack, Männer! Das muss jetzt schnell gehen! Wir behalten bis zur vollständigen Kampfbereitschaft unserer Kameraden die defensive Kampfweise bei und das heißt jetzt nicht Köpfe einziehen, sondern aus der geschlossenen Deckung heraus mit den Gladii agieren. Eine idealere Stichwaffe gibt es in diesem Nahkampf nicht. Zeigt, was ihr im Waffentraining gelernt habt! Und nun Achtung!“


    Im selben Augenblick krachte die gegnerische Formation in unsere Reihe, die durch den Aufprall ins Wanken kam. Glücklicherweise hatten wir zur Unterstützung zwei weitere Soldaten auf diesen Punkt gezogen, die auch sofort die entstandenen Lücken in der Deckung nutzten und auf die Angreifer einstachen.


    „Die Abwehr wieder schließen und aus ihr heraus attackieren. Denkt an die Schilde.“


    Ich hatte überhaupt keine Zeit, mich umzusehen und wusste somit auch nicht, ob meine Ratschläge nötig oder nichtig waren. Allerdings dachte ich mir, besser einmal zu viel erwähnt als einmal zu wenig.


    Plötzlich sah ich mich selbst mit einem Angreifer konfrontiert. Während die Rechte wieder und wieder zustach, versuchte ich nun selbst permanent an die richtige Haltung meines Schildes zu denken. Für mich der zweite Schwertkampf gegen einen echten Gegner. Zunächst mit Vorbehalten, schließlich kannte ich ja den „Feind“, aber in der Hitze des Gefechts war auch diese Hemmschwelle schnell überwunden und der Ehrgeiz siegte über die Zurückhaltung. Ich war noch nie gut im Verlieren.


    Ich besaß während dieses Kampfes keinerlei Zeitgefühl. Waren nur wenige Minuten vergangen oder gar schon eine halbe Stunde? Komplett verschwitzt, mit einigen Blessuren an mir und einigen mehr noch an meinem Zweikampfpartner, hörte ich nicht auf zu attackieren und meine Kameraden gleichzeitig zum Halten der Linie zu ermahnen. Ein prüfender Seitenblick, kaum dass ich ihn mir wagen konnte, ließ mich beruhigt auf meinen eigenen Zweikampf konzentrieren. Der defensive Halbkreis stand. Verbissen kämpften alle Soldaten ohne dass ein entscheidender Vorteil für die Angreifer oder Verteidiger erkennbar war…

    Auch von mir ein herzliches Willkommen!


    Wenn du Interesse an einer militärischen Laufbahn hast, dann schau mal bei der Legio I vorbei, die in Mantua/Italien stationiert ist. Ich habe damals die beste Legio gesucht und meine Entscheidung nie bereut.


    Mantua ist im Aufbau begriffen, hier gibt es in jeder Hinsicht ein weites Feld für Einstiegsmöglichkeiten. Ach ja, und Gentes gibt es dort natürlich auch, die dich sicher gern in ihre Reihen aufnehmen würden. ;) So viel ich weiß, sind dort alle konservativ geprägt, dass heißt ausgerichtet auf die Religio Romana und die besondere Achtung der alten Sitten unserer Vorfahren.

    Ich begrüßte den Halt und die Möglichkeit, meine Schutzrüstung reinigen zu können. Legte ich doch großen Wert darauf, durch gute Pflege immer eine außerordentlich schön blinkende Schutzrüstung zu haben. Schließlich war allgemein bekannt, dass ein Soldat in einem rostenden Bänderpanzer gleichzeitig in der Achtung seiner Standesgenossen sank.


    Zunächst legte ich also meine Lorica Segmentata ab, nahm mir eine Wechseltunika aus meinem Marschgepäck und ging zum Bach. Nachdem die Haut reichlich gerötet, aber immerhin wieder sauber war, streifte ich die neue Tunika über und machte mich an die Reinigung der Blechstreifen am Körperpanzer und den Achselschienen meiner Rüstung. Selbst der Lederkoller war in Mitleidenschaft gezogen.


    Während der Reinigung sprach ich Vitulus an.


    „Ich hoffe, dass wir zusammen bleiben, wenn die Legionäre auf die einzelnen Arbeitsobjekte aufgeteilt werden. Offenbar liegt sowohl in Mantua als auch in Ostia ein Arbeitsauftrag für die Legio I an. Na ja, und wenn doch nicht ... wir sollten, ganz gleich wohin uns die Zukunft einmal verschlägt, unbedingt in Kontakt bleiben.“


    Gründlich schrubbte ich anschließend meine Militärsandalen.

    Nachdem das Lager durch die in Panik versetze Stierherde unerwartet einen reichhaltigen Fleischvorrat erhalten hatte, wurden die im Graben liegenden verletzten Tiere erlöst und zusammen mit den beiden bereits im Lager getöteten Stieren dem Metzer des Kastells zugeführt.


    Der nahm sich eine Vielzahl von Hilfskräften und wies sie eifrig in die nun notwendig werdenden Arbeiten ein. Erneut wurde das Wetter schwül und allzu leicht verdarb dabei die seltene und wertvolle Kost. Nun hieß es also. das Fleisch zügig zu verarbeiten. Insgesamt 23 Stiere kamen auf diese Weise unter das Messer des Metzgers, wurden gehäutet, ausgeweidet und das Muskelfleisch in unzählige Portionen aufgeteilt.


    „He, du da! Geh zum Praefectus Castrorum. Wir haben eine Unmenge an unversehrten Häuten, Sehnen und Fleisch. Ich muss wissen, was damit im Einzelnen geschehen, ob das Fleisch eingelegt, getrocknet oder zum sofortigen Verzehr bestimmt sein soll. Beeil dich! Die Fliegen riechen auch bereits das gute Futter.“

    „Ausgebildeter Architekt mit ausländischem Diplom und ohne jedes Interesse, meine Kenntnisse – außer bei diesem einmaligen Projekt – weiterhin anzubieten. Es war eine Zusage, basierend auf Gefälligkeit und nur deswegen, weil das neue Objekt ja nicht zuletzt auch den Soldaten zugute kommt und die Stadtkasse Mantuas offenbar nicht überfüllt zu sein scheint.


    Ansonsten bin ich mit Herz und Seele Soldat, was keinen Raum für anderweitige Betätigungen lässt.“



    Interessiert verfolgte ich die Anweisungen des Optios. Mit Vermessungen hatte ich mich bisher noch nie beschäftigt. Mir wurden fertige Pläne vorgelegt, damit ich mit meiner Arbeit beginnen konnte.


    „Tja, neben den Plänen, die du gerade erstellst, brauchte ich für meine Tätigkeit eben noch Angaben über die Beschaffenheit des Bodengrundes und ebenso den Stand des Grundwasserspiegels.“


    Das wurde einem Architekten geliefert, darum musste er sich nicht selbst kümmern. Die Frage war jetzt nur, von wem ich diese Informationen bekam.

    "Für Rom!" :D :D


    Als die Aufgabe klar war, entschied ich mich spontan für die Verteidiger. In fliegender Eile gingen mir Gedanken durch den Kopf: Keine Bogenschützen, keine Pila, nur Schild und Schwerter… wir waren keinesfalls einkesselt, sollten aber die Flussüberquerung weiterer Soldaten sichern, also kam eine Formation, wie die der Schildkröte oder des defensiven Kreises auch nicht in Betracht… Was blieb, war schlicht und ergreifend ein möglichst geordneter Abwehrkampf, der sich dann zu unseren Gunsten verbessern würde, wenn die imaginären restlichen Kameraden das Ufer erreicht haben würden.


    Mehr Zeit zum Überlegen blieb nicht, denn die „Angreifer“ fackelten nicht lange und griffen an. Bei diesem Kampf Fußsoldat gegen Fußsoldat konnte aber auch nicht jeder machen was er wollte, eine Führung musste her, die die Handlungen aller koordinierte und damit die Disziplin gewährleistete. In Ermangelung eines Offiziers übernahm ich jetzt einfach das Kommando. Das war ich bereits vom zweiten Übungsmarsch bei meiner Zeltgemeinschaft her so gewöhnt.


    Beide Contubernia“, betonte ich, „hören jetzt auf mein Kommando! Reihe bilden, Schilde hoch, denkt an die Lebensversicherung. Nur so viel Platz zwischen den Schilden, dass ein gezielter Stoß des Schwertes angebracht werden kann. Stellung halten bis die Kameraden das Flussufer erreicht und Kampfbereitschaft hergestellt haben.“


    Die Angreifer waren im Zugzwang, die Zeit arbeitete gegen sie. Erste vereinzelte Attacken wurden schnell als wirkungslos erkannt. Die Verteidigungslinie stand wie eine Mauer. Nun ging man auch auf Angreiferseite koordiniert vor. Deren Linie zog sich auseinander. Zehn Mann beschäftigten die Verteidigerwand, der Rest begann einen Vorstoß auf die Seiten.


    „Flanken absichern!“, rief ich und die äußeren Verteidiger rückten seitlich herum. „Schilde wieder auf Schluss setzen! Angreifer aus der Verteidigung heraus attackieren, sonst wird der Druck zu groß.“


    Aus relativ sicherer Position heraus agierend, gelang manch einem der Verteidiger, die vehement gegen den Verteidigungsblock anlaufenden Angreifer mit der geschützten Klinge zu touchieren. Fluchend quittierte der jeweils Getroffene den Stoß.
    Als sich zugleich mehrere Angreifer auf nur eine Stelle unserer Verteidigungsfront konzentrierten, kam die Linie ins Wanken.


    „Nerven, Männer!“ Warum haben wir eigentlich keine Pila, fluchte ich innerlich. Die wären genau das Richtige für die zweite Linie. „Die jeweils Äußeren verstärken das bedrohte Glied in der Reihe zu meiner Rechten. Die Zweitäußeren ziehen zum Sichern der Flanke nach. Den erneuten Schildschluss nicht vergessen!“


    Eine Reihe von 14 Soldaten reichte noch immer zum Absichern der entsprechenden Stelle, an der die nachfolgenden Kameraden das Ufer erreichen würden. Diese mussten auch bald heran sein, wenn man von einem normalen Verlauf der Überquerung ausgehen konnte…

    "Ostia wäre die perfekte Lösung, wobei nicht sicher ist, dass wir zu den Straßenbauern zählen werden. Ganz sicher entscheidet sich das aber in den nächsten Tagen. Warten wir es einfach ab."


    Ich sprang vom Pferd und führte es zu den Stallungen zurück. Währendessen dachte ich über den Besuch in Vitulus' Villa nach.


    "Hast du sonst noch Familie?"

    Wie es schien, standen die Aussichten für eine Ausbildung an Belagerungswaffen nicht schlecht. Katapulte, Türme, Fallbrücken – ich schwelgte bereits in Zukunftsvisionen, als die Rede auf das Amphitheater von Mantua kam.


    „Richtig, das Amphitheater. Ich muss mich an die Berechnungen setzen“, murmelte ich vor mich hin. Lauter sagte ich:

    „Mir war nicht klar, dass für den Bau des Amphitheaters Soldaten eingesetzt werden. Einen Vermessungstrupp traf ich kürzlich dort an. Andererseits hatte ich etwas von einem Straßenbau in Ostia gehört.“


    Meine Augen richteten sich auf die Straße. Diese schien recht gut erhalten zu sein.

    „Belagerungstechniken?“ Ich vergaß für einen Moment meine Gedanken von eben und auf meinem Gesicht erschien ein mehr als breites Grinsen. „So weit sind wir gar nicht mehr von Mantua entfernt, als dass all das gesagt werden könnte, was es dazu zu sagen gäbe. Wann ist der nächste Übungsmarsch geplant, bei dem diese Dinge zum Tragen kommen?“ :)



    Ich schmunzelte immer noch vor mich hin, versank dann aber wieder in meinen Gedanken. Sollte ich hier wirklich Farbe bekennen? Ich hatte gehofft, diese Entscheidung auf andere abwälzen zu können, denn ich wusste zwar genau, was ich wollte, aber die Dinge beim Namen zu nennen und das auch noch in aller Öffentlichkeit, war eine andere Sache. Ich versuchte es auf die galante Art…


    „Ich brauche mich nicht im Lager umsehen, um mir einen Überblick zu verschaffen. Bis auf den Tribun Marcus Helvetius Geta, von dem ich bisher weder etwas gehört noch gesehen habe und dem Optio, der mich seit Wochen ausbildet, dessen Zenturie ich aber nicht ermitteln kann, ist es mir möglich, jeden einzelnen Offizier bestens zu beurteilen. Geht es nach mir, dann wünsche ich der Zenturie dieses unbekannten Optios oder eben der Vierten zugeteilt zu werden.“


    Die Straße war erreicht, nun sollte es zügiger vorangehen.