Einen Moment überlegte Menecrates, als die Frage nach dem Zeitraum für die Berichte kam. Natürlich interessierten in erster Linie die Berichten aktuelleren Datums, denn auf die zurückliegenden Ereignisse wurde ja bereits reagiert. Die neue Station gehörte zu den augenfälligsten Reaktionen Roms auf den Sklavenaufstand. Während der Praefectus Urbi im Geiste die Vorkommnisse noch einmal durchging, suchte sein Blick keinen Punkt, sondern eilte umher. Nur sein Körper verweilte unbeweglich, bevor er einmal aufatmete und sich offensichtlich zu einem Entschluss durchgerungen hatte.
"Solltest du auf Belege stoßen, die in den Zeitraum des Sklavenaufstandes fallen, dann bring sie zur Stabsbesprechung mit. Ich befürchte, wir haben kaum etwas in den Akten bzw. Händen, weil damals die Garde ermittelte. Wir wissen von Hinrichtungen, ja. Ich habe auch jede Menge mündliche Informationen vom damals ermittelnden Trecenarius erhalten, aber Worte sind Schall und Rauch. Wir benötigen Beweise und Fakten."
Er zeigte die leere Handfläche zum Zeichen, dass er an der Nützlichkeit seines Wissensschatzes zweifelte. "Wir brauchen Greifbares und vor allem Aktuelles. Manchmal werden aus Vermutungen erst Fakten. Wir werden sehen."
Er griff nach einer Wachstafel und wandte sich nochmals an Antoninus. "Ich bin über die Mittagsstunde in der Praefectura, komme aber vor Ende des Tages noch einmal her. Hinterlass mir eine Notiz, wenn du vorher eine Rücksprache benötigst, ansonsten sehen wir uns morgen bei der Besprechung." Er wartete, falls der Tribun noch etwas anderes zu besprechen hatte.