Ich finde nicht die passende Stelle, wo man die Desideraten befreien lassen kann. Vielleicht klappt es auch hier (?)
Beiträge von Herius Claudius Menecrates
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Original von Spurius Purgitius Macer
Nicht so pessimistisch, bitte. Meine Großtante hat sich mit über 90 das Genick gebrochen und lebt auch noch! Also einfach nicht unterkriegen lassen und optimistisch nach vorne blicken.
Ich bewerbe mich dann schon mal für den Schutzengel, wenn der eine neue Anstellung sucht. -
Die Fundamente der Außenmauern und der tragenden Wände im Innern der geplanten Station waren bereits in der Nacht fertiggestellt worden, um die eingebrachten Stahlgerüste vor Diebstahl zu schützen. Während der heutige Tag für die Herstellung der verbliebenen untergeordneten Fundamente genutzt wurde, sammelte Menecrates seinen Beraterstab um sich. Unweit erklangen Befehle, die er wahrnahm, während er auf das Eintreffen des Letzten der Gerufenen wartete.
"Baustoffe werden benötigt!", ermahnte ein Centurio die Hilfsarbeiter. "Kies, Kalk und Puzzalon."
Menecrates' Blick streifte über die Bauarbeiter und er zeigte sich zufrieden. Zumindest während seiner Anwesenheit gab sich jeder sichtlich Mühe, einen fleißigen Eindruck zu hinterlassen.Als Caesoninus einen Bericht anfügte, nachdem er die Anweisung entgegengenommen hatte, wandte ihm der Präfekt seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu. Die überbrachte Beschwerde verwunderte ihn nicht. Er rechnete sogar mit deutlich mehr Viertelbewohnern, die sich zwar gestört, aber nicht bemüßigt fühlten, ihrem Unwillen Luft zu machen. Menecrates nickte verstehend. Die nachfolgende Aussage der Bewohnerin, eine Station sei hier nicht vonnöten, nahm er mit einem Schulterzucken zur Kenntnis. Der Bau wurde lange und von erfahrenen Köpfen abgewogen. Er stellte eine reichspolitische Entscheidung dar, bei dem die persönliche Meinung von Anwohnern kein Gewicht mehr besaß.
"Die Bevölkerung hatte während meines Consulats reichlich Gelegenheit, ihre Meinung und Einschätzung kundzutun. Ich kenne Haltungen wie diese, aber noch viel häufiger wurde mir von Angst und Schrecken berichtet. Wir geben dem Wunsch der Hauptbevölkerung dieser Gegend nach, indem wir eine bessere Versorgungslage schaffen und mehr Sicherheit garantieren. Die Station wird schließlich neben der Sicherheit auch für Brotausgaben und eine bessere medizinische Versorgung dienen. Mach dir also um solcherlei Aussagen keine weiteren Gedanken. Recht kann es man es nie allen machen, sondern unterm Strich muss das Ergebnis stimmen."Der Letzte des Beraterstabes traf ein und Menecrates blickte in die Runde.
"Ab morgen beginnt der Aufbau der Außenmauern. Da mir die Qualität des ehemaligen Gebäudes mehr als notdürftig erschien, habe ich Mischgeräte konstruieren lassen, die für eine optimale Durchmengung der Baustoffe und des Wassers sorgen. Damit ist gewährleistet, dass die Steine eine belastbare Verbindung miteinander eingehen, was unsere Mauern stabil macht.
Grundlage ist aber das korrekte Mischungsverhältnis, auf das zumindest in der Anfangsphase verstärkt geachtet werden muss. Hat sich alles eingespielt, können die Kontrollen verringert werden. Ich habe für jeden einen Handzettel, auf dem das Verhältnis der Baustoffe zueinander steht." Er ließ Zettel verteilen."Das Mischungsverhältnis soll 2:1:1 sein - also zwei Teile Kies auf ein Teil Kalk und ein Teil Vulkansand. Wasser wird zunächst sparsam zugegeben. Uns nützt es nichts, wenn die Mischung zu flüssig wird."
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Original von Iulia Stella
Da bei meiner Frau gerade ganz ähnliche Dinge gelaufen sind in den letzten 6 Monaten kann ich dir gut nachfühlen. Ich wünsche dir alles Gute und vor allem gaaaaanz viel Geduld und Kraft!
Danke! Jetzt erst gesehen. Ich habe heute von einem weiteren Fall (aus Österreich) gehört, wo die gravierenden gesundheitlichen Probleme auch kein Ende nehmen wollen. Gesellschaft tröstet etwas.
Bei mir jedenfalls folgte nur 2 Tage nach obigem Post ein weiterer Sturz und natürlich wieder auf die betroffene Hand. Ich weiß nicht, ob die Angst größer war oder das Kotzen. Rückfall bei der Schmerzkrankheit natürlich... Sollte ich einmal gar nicht mehr schreiben, habe ich mir das Genick gebrochen. -
Ein Teil der vom Architekten berechneten Eisengerüste stand bereits in der Nähe der Außenfundamente zum Einbau bereit. Weitere wurden gerade mit Hilfe von Maultieren herangeschafft. Sollte der Einbau aller Gerüste nicht bis zum Einbruch der Dunkelheit erfolgt sein, würden aus dem nahen Castellum weitere Hilfsarbeiter abkommandiert werden müssen, denn allein die Gegend mit all ihrem Gesindel barg die Gefahr von Diebstahl, was den Baufortschritt gefährden würde. Man würde also im Schein von Fackeln weiterarbeiten müssen.
Wie befürchtet, trat dieser Umstand ein und die Soldaten schufteten bis etwa Mitternacht. Dann erst war alles Material verbaut. An Schlaf war für die Bewohner dieser Gegend kaum zu denken, denn bis dahin hallten Anweisungen in erheblicher Lautstärke durch die Nacht. Die Werkzeuge plumpsten zu Boden und blieben liegen, während manch geschundener Rücken geradegebogen wurde. Wachmannschaften lösten die Bauarbeiter ab, die mehr zurück zu ihrer Stube schlichen als dass sie schritten. Die Außentemperaturen forderten zusätzlich zur körperlichen Erschöpfung ihren Tribut, denn Abkühlung erfolgte bestenfalls im letzten Teil der Nacht.
Bei Anbruch des neuen Tages inspizierte der Praefectus Urbi den Platz. Während sein Blick über die nicht vollständig ausgehärteten Fundamente glitt, luden Soldaten mit Unterstützung von Hilfsmanschaften eintreffende Materialien ab: weiterer Kies und Kalk, aber auch bereits Gerätschaften und Teile für den anstehenden Gerüstbau. Nägel, Schaufeln und frisch geschliffene Äxte, sowie Seile fanden nur wenig abseits ihren Platz. Das Holz lagerte an anderer Stelle."Caesoninus", sprach Menecrates seine rechte Hand an. "Wirfst du heute einen prüfenden Blick auf die Listen, die von den Schreibern erstellt werden. Ich möchte sicher gehen, dass alle eingehenden Lieferungen ordnungsgemäß erfasst und archiviert werden. Ich brauche einen Überblick über die Kosten, den Verbrauch und am Ende den Abgleich mit dem Budget."
Eine Ziegellieferung übertönte beim Abladen die letzten Worte. -
Wieder kontrollierten die Vermesser. Sie verglichen die Maße vor Ort mit den Angaben der Entwürfe vom Grundriss. Nur zwei Pfähle wurden noch leicht verrückt, dann zeigten sie sich zufrieden und meldeten den Abschluss ihrer Tagesaufgabe. Ein von unzähligen Stangen und mehreren Seilen markierter Stationsgrundriss war auch für den Laien auf dem Baugrund gut zu erkennen.
Menecrates, der kurz zuvor eingetroffen war, zeigte sich zufrieden. Ein prüfender Blick gen Himmel, läutete den Befehl ein.
"Bis zur Dämmerung wird noch Eisen zur Stabilisierung der Fundamente in die Schächte verbracht, damit morgen gleich zu Tagesbeginn die Verfüllung beginnen kann."Da nicht auf jungfräulichem Grund gebaut wurde, sondern sowohl das Altgebäude als auch die säumenden Straßen den Boden allerort stark verdichtet hatten, verkürzte sich die Bauphase zum Anlegen der Fundamente. Es gab nirgends Bausand einzubringen und demzufolge auch nicht zu verdichten. Dafür hielt dann das Ausschachten des über Jahrzehnte verfestigten Untergrundes, dort wo abweichend vom bisherigen Gebäude ein Fundament benötigt wurde, die Hilfsarbeiter auf Trab. Dieser Schwierigkeit wurde aber bereits im Bauentwurf Rechnung getragen und wo es ging, auf die alten Grundmauern gesetzt.
"Die Bewehrung sollte heute noch zu schaffen sein, wenn sich alle ranhalten. Hab ein Auge darauf", sagte Menecrastes zum Abschluss zu Caesoninus. "Frohes Schaffen! Ganz lange wirst du mir wohl nicht mehr zur Verfügung stehen, wenn dein ambitioniertes Vorhaben im Cursus Honorum gelingt." Er lächelte. Natürlich würde er den Iulier unterstützen. Mit einem Nicken und einem Handgruß verließ er den Bauplatz, um sich den anderen Verpflichtungen anzunehmen.
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Original von Gaius Iulius Caesoninus
„... und ich liebe die Planung und die Organisation von Dingen. Falls ihr diesbezüglich nähere Zeugnisse hören wollt, so verweise ich auf den ehrenwerten Konsular Herius Claudius Menecrates. Er holte mich unter anderem in die Baukommission der neuen Station der Urbaner in der Subura, nachdem ich mein Organisationstalent zuvor in der Arbeit meiner Factio unter Beweis gestellt hatte.“
Menecrates hob den Arm und durfte sich kurz darauf dazu äußern. "Ich kann den Fleiß und das Talent des Kandidaten bestätigen. Er ist mir zur Stütze geworden und ich unterstütze deswegen auch seine Kandidatur." Für welches spezielle Amt er nach einer erfolgreichen Wahl plädieren würde, musste sich noch erweisen. Bis dahin hörte Menecrates aufmerksam zu. -
Bislang gab es immer noch eine Schippe obendrauf, aber ich hoffe selbst auf ein Ende des "Spaßes". Danke für deine Wünsche!
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Als Menecrates über die Schwelle trat, entdeckte er Caesoninus bei der Betrachtung der Fresken. "Ziemlich viel Schnickschnack, aber die Meister können was. Das muss man ihnen lassen." Es klang nicht nur allgemein lobend, sondern wertschätzend. Menecrates liebte Details, wenn auch in einem überschaubaren Rahmen. Eine Überflutung suchte er indess stets zu vermeiden.
Er trat näher und setzte ein Lächeln auf. Es erschien ganz von selbst.
"Salve Caesoninus. Was führt dich zu mir?" Erst nachdem er das Anliegen abschätzen konnte, würde er zu einem Imbiss, einem Gartenspaziergang oder einer Sitzbank laden. -
Nachdem die Sand- und Kalkkörbe entleert waren, wurden sie umgehend mit dem Bodenaushub gefüllt, der bei der Erweiterung der bestehenden und der Neuanlage der fehlenden Fundamente anfiel. Um diese Abläufe musste sich Menecrates nicht kümmern, dafür waren Unteroffiziere eingeteilt. Den Moment, wo die Maultiere Ruhe fanden, schufteten die Soldaten um so mehr. Aber die Lasttiere benötigten diese Rast und wurden - den heißen Temperaturen geschuldet - auch regelmäßig mit Wasser versorgt. Die gesamte Bauphase würde von Mensch und Tier viel abverlangen und Ausfälle konnte sich Menecrates nicht leisten. Er selbst arbeitete nicht körperlich und trotzdem perlte Schweiß auf seiner Stirn.
Menecrates Blick schweifte über den Platz, nachdem er das Gespräch mit dem Assistenten des Architekten beendet hatte. Er sah zu den Männern, die an den Gräben für die Fundamente schufteten und anschließend zu den Maultieren. Ein Helfer gab per Ruf das Signal zum Aufbruch und sofort setzten sich die ersten drei beladenen Tiere in Bewegung. Sie taten es nicht freiwillig, sondern aus der Erfahrung heraus, dass Zögern Hiebe einbrachte.
Plötzlich entdeckte der Praefectus Urbi Caesoninus und winkte ihn heran.
"Sehr schön, du hast alles dabei", empfing er den Jüngeren, als der eintraf. "Dort hinten", er wies Richtung Osten, wo vor kurzem ein neuer Bautrupp mit Graben begann, "werden noch Messlatten und die Stäbe zum Abstecken gebraucht. Dann müssen die vorhandenen nicht immer hin und her getragen werden. Das hält nur auf."Obwohl alle Verantwortlichen eingewiesen wurden, informierte Menecrates zusätzlich auch Caesoninus, damit der ein wachsames Auge auf alle Ausführungen warf. Immerhin fungierte er als rechte Hand des Präfekten und Teil der Baukommission.
"Die Flucht muss an jeder Wand stimmen, dafür ziehen wir Seile ein oder zwei handbreit über dem Boden und dort entlang wird gegraben. Ein Höhenunterschied sollte kaum auftreten, weil wir uns nach den bereits vorhandene Straßenzügen richten müssen. Mir wäre trotzdem lieb, wenn du ein wachsames Auge darauf hast, dass diese Kontrollmessungen stattfinden und nicht großzügig weggelassen werden. Wir wissen nicht oder wollen uns nicht darauf verlassen, wie sorgfältig die vorherigen Baumeister gearbeitet haben. Die Station soll fest, gerade und sicher stehen.
Nach und nach wird dann die Mischung eingebracht - feucht halten und dabei fest werden, du weißt schon." Das nahm er zumindest an. -
Mein dürftiges Spiel hat einen Grund und zum besseren Verständnis erzähle ich ein wenig davon.
Im Dezember letzten Jahres hatte ich ja den doppelten Armbruch. Daraus entwickelte sich eine Schmerzkrankheit (Morbus Sudek) mit Versteifungen sämtlicher Gelenke der Finger und Hand am betroffenen Arm. Ich hatte einhändig getippt. Seit März habe ich auch noch Probleme in der Schulter an diesem Arm und die zusätzliche Diagnose Frozen Shoulder ist seit letzter Woche bekannt. Ebenfalls extrem schmerzhaft und extrem langwierig.
War ich vorher schon abgenervt, kann ich den aktuellen Zustand kaum noch beschreiben. Ich komme hier rein, wenn ich denke, es geht.Ohne Antoninus bitte nicht die Urbaner mit Bandenkriminalität fordern. Ich kann das nicht alleine leisten.
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Formvollendete Vorstellungen gab es keineswegs regelmäßig und so zeigte sich der Ianitor sehr erfreut. Außerdem war der genannte Name bekannt. Sein Arm wies einladend in die Villa, als er zur Seite trat.
"Dein Herr darf eintreten, er wird sich ein klein wenig im Atrium gedulden müssen, der Dominus wird umgehend informiert."
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Während Körbe mit Kalk und Kies von den Rücken einiger Maultiere genommen wurden, nahm ein anderer Trupp Soldaten erste Arbeiten an den Fundamenten vor. Die äußeren Fundamente wurden weitgehend vom Altgebäude übernommen, nur hier und da verbreitert. In früherer Zeit hatte man offensichtlich materialsparend gebaut. Heute arbeiteten sich die Männer mühselig mit Spitzhacke und Schaufeln an den alten Tragflächen entlang. Ein Vermesser prüfte wiederholt und an verschiedenen Stellen, ob bereits tief und auch breit genug gegraben wurde. Er legte seine Messlatte auch dann nicht aus der Hand, als der Fortschritt beim graben wegen auftauchender Steinbrocken ins Stocken kam.
Zum Leidwesen der Anwohner trat zu keiner Tageszeit Ruhe auf dem Bauplatz ein. Es wurden Anweisungen geschrien, beständig gruben sich Hacken in den steinigen Boden, Baumaterialen wurden abgeschüttet, Steine abgeklopft und nicht einmal der Aufmarsch samt Ablösung der Bauarbeiter verlief leise. Um den Unmut der Anwohner in Grenzen zu halten, sorgte Menecrates für kleine Gaben. Er setzte dabei auf Regelmäßigkeit, ohne zu übertreiben.
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Im Gegensatz zu Caesoninus zeigte sich Menecrates mit beiden Fahrern der Praesina zufrieden. Für ihn zählte die Endplatzierung. An den Patzern im Verlauf des Rennens konnte man arbeiten, aber des Ergebnisses mussten sie sich nicht schämen.
"Ja, die Organisation lief reibungslos", schloss sich Menecrates dem Lob an. Für die Entlastung zeigte er sich zusätzlich dankbar, ohne es in Worte zu fassen. Zu gegebener Zeit würde er ein Lob fallen lassen, das nahm er sich vor.
"Dann wünschen wir", er blickte kurz zu Caesoninus, um sich dessen Zustimmung zu versichern, "eine gute Abreise und ein möglicherweise baldiges Wiedersehen." Die Abreise bezog sich mehr auf die Gespanne als auf die Gäste, aber das erklärte sich hoffentlich von selbst. -
Menecrates nickte auf die Zusicherung hin, dass genügend Stäbe vorrätig sein werden. Immerhin mussten zu allererst die Maße des Gebäudes auf den Bauplatz übertragen werden, wozu diese Stäbe dienten. Eine ordentliche Vermessung garantierte ihnen eine ordnungsgemäße Errichtung des geplanten Gebäudes. Eines baute auf dem anderen auf.
"Selbstverständlich haben wir bereits einen Architekten", erwiderte Menecrates. "Als erstes müssen immer die Baupläne stehen und die Statik berechnet sein. Beides ist längst in Auftrag gegeben, nachdem der Platz ausgewählt und die Ausweitung der Station festgelegt wurden. Wir können uns nicht erlauben, erst abzureißen, das Grundstück zu weihen und anschließend Zeit verstreichen zu lassen, weil die Bauplanung hinterherhinkt. Wir werden jetzt, nach der Einebnung und Weihung sofort starten und zwar morgen mit der Einmessung des Gebäudes. Die Pläne bringe ich mit." Menecrates hätte sagen können, dass er selbst die Planungsphase betreut hatte, aber wozu das hervorheben. Die rechnerischen Aufgaben hatten zwar Architekten übernommen, sogar zwei, aber da Menecrates in jungen Jahren selbst ein Studium der Architektur absolviert und die Baupläne für das Amphitheater in Mantua erstellt hatte, konnte er mitreden, kontrollieren, diskutieren und absegnen.
"Wir sehen uns morgen. Hoffentlich ist Iulius dann zur Stelle." So recht daran glauben konnte Menecrates nicht. Da schien wieder etwas dazwischen gekommen zu sein.
Der neue Tag
Kurz nach Sonnenaufgang schleppten Soldaten verschiedene Hilfsmittel heran. Es bildeten sich Grüppchen, die jeweils eine Groma und mehrere Markierungsstangen besaßen. Annähernd zeitgleich traf Menecrates ein. Sein Privatsekretär hielt diverse Papiere in den Händen. Neben dem Praefectus Urbi schritt ein hagerer Mann mit blasser Hautfarbe und flinken Augen. Seine Bewegungen wirkten fahrig, was über seinen präzisen Geist hinweggtäuschte. Immerhin wusste Menecrates den Mann zu schätzen, der neben den Bauzeichnungen das wichtigste Utensil für das heutige Vorhaben darstellte. Der Architekt Publius Rusius Mocilla war ein Chaot als Mensch, aber ein Genie auf seinem Spezialgebiet.
Sie hielten am Rand des Bauplatzes. Sowohl Menecrates als auch der Architekt warfen einen Blick auf das entrollte Papier. Rusius blickte auf und trat wenige Schritte vor.
"Die Groma hier hin." Sein Finger wies zu Boden. "Mittellot suchen, ausrichten, anpeilen." Er wies auf einen Soldaten mit Markierungsstange, bevor er zum Zielplatz der ersten Messeinheit schritt. Er achtete nicht darauf, was in seinem Rücken passierte, aber Menecrates hatte Sorge getragen, dass die am Bauvorhaben eingesetzten Soldaten ausreichende Kenntnisse besaßen, um Anweisungen umsetzen zu können.
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Menecrates nickte, weil der Beitrag grundsätzlich stimmte, wiegte anschließend aber auch den Kopf.
"Unsere Situation ist speziell. Weder bauen wir auf unberührtem Grund noch habe ich vor, die vorhandenen Fundamente des Altgebäudes entfernen zu lassen. Ich möchte sie nutzen, so gut das eben geht." Er überlegte, wie er sein Vorgehen erläutern wollte, holte kurz Luft und fuhr fort."Begradigt ist der Grund bereits als Maßnahme zur Vorbereitung für den Weiheakt. Eine Grube werden wir also nicht errichten, sondern dort, wo nötig Gräben ziehen, um neue Fundamente anzulegen. Als erstes bestellen wir die Vermesser. Die Vermessungen sind bereits für morgen geplant. Mittels Stangen markieren wir die Außenmaße des Objektes. Es ist so entworfen, dass wir grundsätzlich die alten Außenfundamente nutzen können, damit sich die neue Station ins bisherige Stadtgebiet nahtlos einfügt." Weitere Schritte zu erläutern, machte wenig Sinn. Menecrates wollte schrittweise vorgehen.
"Wir treffen uns morgen mit den Vermessern. Caesoninus, trag bitte Sorge dafür, dass wir ausreichend Markierungsstäbe vorrätig haben. Messlatten könntest du, Avianus, besorgen. Die beiden benötigten Gromae und das Nivelliergerät bringen die Vermesser mit. Gibt es noch Fragen?"
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Der Festakt nahm seinen Fortgang und nachdem Manius Iulius Avianus ein blutiges Opfer zelebriert hatte und Lucius Iulius Centho als Augur dafür gesorgt hatte, dass nach der Bitte um Vergebung für die Ruhestörung auch der Bauplatz als solches geweiht wurde, schmausten die Teilnehmer bei einem geselligen Beisammensein. Zuvor hatten die Götter und Geister ihren Teil der Opfergaben erhalten.
Mit einem Handbrot ausgestattet machte Menecrates seine Runde. Er bedankte sich bei Iulia Aviana Minor, die maßgeblich zur Ausschmückung des Festaktes beigetragen hatte und er ging zu der Gruppe des Collegium Pontificium, denen er ebenfalls Dank zollte. Er nickte zum Abschied speziell Manius Flavius Gracchus zu.
Sein Schritt führte ihn weiter zu diversen Ehrengästen und zum Ende hin bat er Manius Iulius Avianus und Gaius Iulius Caesoninus zu einem Gespräch."Bereits morgen beginnen die Bauarbeiten. Wir starten erwartungsgemäß mit den Fundamenten. Hierbei ist zu überprüfen, welche der vorhandenen genutzt werden können und ob deren Auslegung dem neuen Gebäude bzw. dessen Statik gerecht wird. Unsere Raumaufteilung weicht von der bisherigen ab, weswegen sicherlich für einzelne Wände neue Fundamente angelegt werden. Dabei wird es sich überwiegend um solche für nichttragende Wände handeln." Menecrates schaute seine bestellten Helfer an und versuchte zu ergründen, ob sie auf Neuland wandelten oder bereits in das Fachgebiet schnuppern konnten.
"Wer verfügt über Vorerfahrung und wenn ja, welche?"
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Ich möchte nicht allein entscheiden und bitte um eure Meinung.
Die Weihung des Bauplatzes sollte ursprünglich ein nennenswerter Akt werden, da ich aber immer noch eingeschränkt schreiben kann, habe ich die "Last" auf verschiedene Schultern verteilt. Mein Part ist im Groben abgeschlossen, aber ich natürlich weiter ausgeschmückt, während andere schreiben. Zum Ausschmücken bereiterklärt hatte sich auch Iulia Aviana Minor, die meine PN vom 8.5. noch nicht gelesen hat.
Den weiteren Opfervorgang zur Besänftigung und die anschließende Weihung hatten Iulius Avianus und Iulius Centho zugesagt. Ich kenne das Zeitbudget und genau das macht mir Sorgen.Ich weiß einfach nicht, ob ich noch länger warten sollte oder in einem Post erklären, dass beides erfolgt ist und somit das Ausspielen überspringen. Selbst ausspielen wäre für mich keine Option.
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Selbst die Augen des ansonsten beherrscht auftretenden Dominus der Praesina weiteten sich, als Rianorix durchstartete. Ungläubig verfolgte er das Spektakel. Die Pferde besaßen also Potential, sie mussten nur entsprechend gelenkt werden. Ob allerdings ihre Kräfte klug eingeteilt wurden, musste sich noch erweisen. In diesem Punkt hegte Menecrates Zweifel. Er hatte schon öfters erlebt, dass gegen Ende ein Fahrer aus der Mitte das gesamte Feld aufrollte. Aus diesem Grund gab sich Menecrates keinen Illusionen hin und unterschätzte auch nicht die Trainingsgegner. Vor allem den Roten traute er Siege zu, nachdem sie das Kandidaturrernnen souverän für sich entschieden hatten.
"Caesoninus, ich schätze, du wirst deinen Entwurf zur Nachbesprechung des Rennens mit Rianorix noch abwandeln müssen und wer weiß, was uns noch alles erwartet."
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Stabsbesprechung
Für morgen wird eine außerordentliche Sitzung zur zweiten Stunde angesetzt, bei der unter anderem der neu ernannte Tribunus Lucius Iulius Antoninus in den Dienst eingeführt wird.
Weitere Thenmenkomplexe:
- die neue Station
- Optimierung der internen Abläufe