Beiträge von Herius Claudius Menecrates

    Geraume Zeit begnügte sich Menecrates mit Berichten über den Baufortschritt, aber in größeren Abständen sah er auch persönlich nach dem Rechten. Es bewahrheitete sich wieder einmal, dass ein Rohbau rasant schnell wuchs, während die anschließenden Innenarbeiten erhebliche Zeit fraßen, ohne besonders ins Auge zu fallen.

    Schon von Weitem erkannte der Präfekt, dass die Statio bereits einen Dachstuhl besaß und die Eindeckung sich in den letzten Zügen befand. Ein zufriedenes Lächeln schlich sich in Menecrates' Gesicht. Es fehlte nur noch die Plattform ganz oben, von der aus Signale von der Castra Praetoria sowie der zukünftigen Doppelstation empfangen oder an sie weitergegeben werden sollten.

    "Hervorragend", lobte Menecrates die Bauarbeiter, als er durch das Tor das Statiogebäude betrat. Er sah sich um und registrierte, dass der Rohbau der Treppe bereits bis zum vorletzten Stockwerk erstellt wurde. Er legte den Kopf in den Nacken und beobachtete Momente lang, wie die Arbeiter die Schalung für den letzten Treppenabsatz fertigten. Anschließend würde Beton angemischt werden, denn der Präfekt wollte - mit Ausnahme des Dachstuhls - weitgehend auf leicht brennbare Materialien verzichten. Demzufolge würden Steinfliesen den Beton der Treppe verbergen und keine Holzdielen.

    Die Bauarbeiten lagen sogar vor dem Zeitplan, weil die Witterung mehr zuließ, als erwartet. Diese Erkenntnis rettete Menecrates nicht nur den Tag, sondern die gesamte Woche. Zufrieden verließ er das Statiogebäude und begab sich in die Praefectura Urbis.

    Um den Spezialeinsatz so zielgerichtet wie möglich planen und ausführen zu können, benötigte der Präfekt im Vorfeld die Ergebnisse aus der beauftragten Befragung.

    Cornicularius Purgitius sollte den inhaftierten Christ im Hinblick auf Beweise befragen, die den Fischanhänger der Vestalinnenmörderin entweder als sicheres Erkennungsmerkmal christlicher Gesinnung ausschloss, da er nur ein Schmuckstück darstellte, oder die gegenteilige Vermutung untermauerten.

    Ziel der Befragung war es herauszufinden, wie sich Christen untereinander erkennen und wie ein Fischsymbol der Christen im Einzelnen aussehen müsste, um es von einem Schmuckstück zu unterscheiden.


    Der Präfekt traf frühzeitig ein und nutzte die Zeit, um seine Gedanken zu ordnen.

    Die Unterredung mit dem Beneficinarius benötigte wenig Zeit, ebenso der Weg vom Officium des Praefectus Urbi zum Officium des Tribuns. Ohne weitere Verzögerung klopfte Menecrates zu seiner Ankündigung an und trat ein. Niemand begleitete ihn - mit Absicht.

    "Salve Tribunus!" Der offiziellen Anrede schloss sich die persönliche an, denn Serapios Adoptivvater gehörte seit Jahrzehnten zu Menecrates' besten Freunden. "Mein Beileid, Serapio!" Er atmete schwer aus, bevor er sich umsah. Anschließend legte er die Akten auf den Schreibtisch des Tribun, schob sie ihm ein Stück entgegen, ließ sie aber nicht los. Sollte sich ein Sekretär im Zimmer befinden, würde dieser erst gehen müssen, bevor der Präfekt die Akten zur Einsicht freigab.

    Menecrates erwiderte den Gruß mit einem angedeuteten Kopfnicken. Er besaß Verständnis für das übermittelte Anliegen des Tribuns, trotzdem durchdachte er die möglichen Auswirkungen, denn er Akten, die wegen Brisanz gesperrt waren, zur Ansicht freigab oder sogar aushändigte. Er rieb sich die Stirn, fasste aber bald einen Entschluss.

    "Ich erledige das selbst", entgegnete er Gavius. Da diese Angelegenheit thematisch seine Planung inhaltlich streifte, erhob er sich. "Du kannst vorgehen und mich ankündigen."


    Menecrates wartete, bis Gavius das Officium verlassen hatte, dann trat er an einen mit Schloss gesicherten Schrank heran. Den Schlüssel trug er bei sich, es handelte sich um den einzigen. Einen Ersatzschlüssel gab es nicht. Er entsperrte den Verschluss, öffnete den Schrank und griff zielsicher eine der relevanten Akten. Es blieb nicht bei einer, bevor er alles sicherte und das Officium mit den Akten unter dem Arm verließ.

    Wir benötigen ja drei Zeremonien und ich habe den Eindruck, dass Scato von der Zeremonie für die Stationierung von Soldaten im Pomerium spricht, während Florus thematisch bei der für die getötete Virgo Vestalis ist.

    und auch was simON bereits vor vielen Jahren einmal passiert ist, kann nur teilweise herangezogen werden.

    SimOn passiert ist bislang "nur" jeweils eine Zeremonie zum Kaisergeburtstag und zum Tod einer früheren Virgo Vestalis.


    Den Kaisergeburtstag halte ich für am wenigsten dringlich, zumal es bislang keinen Tag für den Geburtstag gibt.

    Falls Gracchus eine Zeremonie übernehmen würde, könnte man ihm die Wahl lassen, welche ihn thematisch am meisten reizt.

    Als Faustus eintrat, stand Menecrates an der Feuerschale und rieb sich die Hände darüber. Sein Körper fühlte sich durch das Rubbeln warm an, aber Füße und Hände erhielten diese durchblutungsfördernde Maßnahme nicht, daher mussten sie anderweitig erwärmt werden.

    "Immer herein", bestätigte er, bevor er das Reiben der Hände unterbrach und sich umdrehte. "Der Großteil des Claudiers ist bereits warm", spöttelte er über sich selbst. "Die Füße sind es noch nicht, aber das wird sicherlich noch. Ich möchte mich nur nicht von der Feuerschale fortbewegen. Komm bitte her." Eine Kopfbewegung lud Faustus ein näherzutreten, aber gleichzeitig hörte Menecrates zu, was Faustus für ein Anliegen hatte.

    "Ja, so weit ist es nicht entfernt", bestätigte er den überschaubaren Abstand ihrer beiden Wohnsitze. "Selbstverständlich kannst du hier bis zur Bezugsfertigkeit wohnen bleiben." Er blickte Faustus mit großen Augen und gespielter Entrüstung an. "Alles andere würde ich übel nehmen. Nächste Frage?" Mit einem Lächeln wandte er sich wieder dem Feuer zu, richtete aber seine Hauptaufmerksamkeit auf Faustus, dessen Antwort er erwartete.

    Der Präfekt brütete wieder einmal über der strategischen Planung, den Spezialeinsatz betreffend, als sein Cornicularius das Officium betrat. Die Garde spielte in Menecrates' Plänen eine Rolle, allerdings würde er die Einzelheiten mit den Stabsoffizieren besprechen und darüber hinaus keine Einblicke gewähren, denn der Erfolg eines Spezialeinsatzes hing nicht zuletzt von dessen Geheimhaltung ab. Der Präfekt legte aus diesem Grund ein unbeschriebenes Papyrusblatt über die Pläne, bevor er aufblickte.

    "Ja", erwiderte er mit fragender Betonung und Blick auf den Eintretenden.

    @ Scato: Mir wäre jede deiner Ideen recht, da ich mich selbst für ungeeignet halte, einen Beitrag zu einer solchen Weihe zu verfassen, weil es keine einfache Bauplatzweihe ist, sondern eine ausgleichende Weihe wegen der beabsichtigten Verletzung von sakralen Grenzen. Das sind mehrere Hausnummern zu groß für mich, da nicht meine Spezialstrecke.


    @ Serapio: Ich persönlich habe nichts gegen deine Idee. Lurco verhört allerdings aktuell noch.

    Ich wüsste auch gern, inwieweit du Zeit und Lust hast, bei einem Spezialeinsatz der Prätis und der Cohorten mitzuwirken. Wollen wir das per PN besprechen oder hier?

    Ich denke, wir benötigen in jedem der drei Fälle einen Pontifex. :weissnix:

    Wir haben nur einen bespielten Pontifex, den von Gracchus. Inhaltlich ausfüllen könnten einen Pontifex auch die Spieler Annaeus Florus und Petronius Crispus, aber gleich drei Bühnen wäre wohl selbst für die fleißigste Aushilfe viel zu viel. Ich fürchte außerdem, die beiden könnten das zeitlich auch nicht unterbringen, oder?


    Ich zerbreche mir seit Wochen den Kopf, unter welchen Umständen ich mit der Errichtuing der Doppelstation anfangen könnte, da das Grundstück zuvor geweiht werden müsste, aber kaum Aussicht auf eine Umsetzung besteht.

    Es hakt an allem Möglichen. :D Das Verhör im Carcer kam erst spät zustande, der Spezialeinsatz ist immerhin fast soweit, der Abschlussbericht - ja fehlt auch noch, aber leider auch die Zeremonie.


    Hätten wir denn eine Alternative zu Gracchus? Der Arme müsste bei seiner Rückkehr Schwerstarbeit leisten, denn außer der Zeremonie zum Vestalinnenmord steht auch noch eine zur Weihung der Baugrundstücke sowie zum Geburtstag des Kaisers an.:panik:

    Die Ermittlungen sind noch nicht ganz abgeschlossen, obwohl schon so viel Zeit verstrichen ist, aber es erhärtet sich die Vermutung, dass christliche Fanatiker hinter dem Mord stehen. Dazu wird noch einiges ausgespielt werden, auch unter Einbeziehung von Prätis. :)

    Geplant ist eine Zeremonie, die ebenfalls schon lange geplant, aber noch nicht umgesetzt wurde. Wir hoffen auf Flavius Gracchus.



    Schön, dass du wieder da bist! :)

    Der Ordnung halber und für das Protokoll wollte Menecrates auch über den Steuersatz abstimmen lassen, daher ergriff er wieder das Wort.

    "Die überwiegende Mehrheit hat sich fünf Prozent ausgesprochen, aber wir benötigen ein genaues Meinungsbild. Lasst uns wieder per Handzeichen abstimmen, das geht schneller und erspart Unruhe sowie Wege. Zunächst stimmen wir über den Steuersatz beim Verkauf von Sklaven ab.

    Wer für eine Besteuerung von fünf Prozent ist, der hebe jetzt die Hand."

    Während seine Hand nach oben ging, zählte er die weiteren. :dafuer: Die Zahl ließ er in Abstimmung mit dem Protokollführer zu Papier bringen.


    "In einem zweiten Schritt bitte ich um die Meinung der Anwesenden, ob dieser Steuersatz ebenso auf Erbschaften und bei Grundstücksverkäufen Anwendung finden soll. Wer dafür stimmt, hebe bitte die Hand."

    Es würde sich erweisen, ob sich Gesprächsbedarf ergab, oder auch hier eine weitgehend einhellige Meinung vorherrschte. Er selbst drückte mittels Handzeichen seine Zustimmung aus. :dafuer:

    Die Abstimmung ergab ein deutliches Votum für eine einheitliche Besteuerung, dennoch zählte Menecrates durch, um die Stimmen korrekt zu erfassen. Er stimmte sich mit dem Protokollführer ab und nickte, als er die notierten Zahlen sah. Anschließend wandte er sich wieder an die Kommissionsmitglieder.


    "In einem nächsten Schritt wollen wir über den anzusetzenden Steuersatz sprechen. Es wurden bereits fünf Prozent als Marke genannt. Ich persönlich halte fünf Prozent für einen guten Satz, denn er ist nicht zu hoch, um ihn zu einem späteren Zeitpunkt, wenn Bedarf besteht, noch einmal erhöhen zu können. Gibt es andere Vorschläge und entsprechende Begründungen dazu?"