Beiträge von Decima Valeria

    Kurz darauf erschien Valeria im Atrium. Freundlich grüßte sie den Mann, der dort wartete.
    "Salve, ich bin Valeria - wie ich hörte, wolltest du zu mir?"

    Valeria hatte den Sklaven hereingebeten und sah nun von ihrer Arbeit auf.
    "Hallam?" wunderte sie sich. Seltsam. Sie kannte gar keinen Hallam.
    "Hat er gesagt, was er wünscht?" fragte sie daher nach, während sie sich schon erhob und auf den Sklaven zuging.

    "Ja, er weiß es. Maximian weiß alles", sagte Valeria und seufzte kopfschüttelnd.
    "Ich auch nicht. Aber er sagte etwas davon, dass der Ruf der Familie und der meine sinken würde, wenn ich gestehe, dass ich keine Decima bin. Ich wäre Peregrina, wenn mich niemand adoptiert."
    Valeria lächelte Alessa gezwungen an und legte dann den Kopf schief.
    "Schon dumm, wenn man nicht einmal den eigenen Vater kennt, nicht wahr?"

    Mit einem Opferkuchen, Früchten und Weihrauch bewaffnet ging Valeria zum Hausaltar sie setzte den Korb, in dem sich die Gaben befanden, vor dem Altar ab und entzündete den Weihrauch. Lange Zeit stand sie einfach nur mit gesenktem Haupt vor dem Altar, tief ein und aus atmend und sich nur auf das Geräusch des leise knisternd verbrennenden Weihrauchs konzentrierend. Schließlich trat sie nach vorn und setzte Kuchen und Früchte in schön anzusehender Pose auf den Altar.


    "Carmenta! Ich mag noch weit entfernt sein vom Tag, an dem mein Kind geboren wird, doch schon jetzt erbitte ich deinen Segen! Liebe Göttin und Prophetin, ich bitte dich und deine Schwestern, Porrima und Postverta, mir und dem Kind in meinem Leibe den Tag der Geburt zu erleichtern. Lass mein Kind stark und gesund sein und schenke mir die Kraft, auch nach der Geburt für mein Kind da zu sein."


    Nachdem die Worte verklungen waren, sank Valeria auf die Knie und betete in stillem Gebet zu Carmenta und ihren Schwestern. Sie hatte sich außerdem entschieden und würde fortan Iuno dienen. Nach einigen Minuten des stummen Gebets erhob sich Valeria ehrfürchtig und verließ den Altar.

    Valeria schüttelte den Kopf.
    "Ich BIN noch keine Sacerdos, Helena, das weißt du so gut wie ich. Und bis es soweit ist, wird es ein weiter Weg sein. Warum sollte ich mich nicht für das einsetzen, was mir wichtig ist? Das steht durchaus im Ermessen der Götter - oder interessiert sie Bildung nicht?"


    Valeria schüttelte wieder den Kopf.
    "Ich sehe hier leider keine Möglichkeit, mich angemessen zu beteiligen. Ich kam, um die Pläne des Vereins zu hören. Was ich hörte, war eine Streiterei über die zu vergebenden Ämter. Ich bat mich als Bibliothecaria an, weil ich mich gut auskenne, bedingt durch meine Stelle als Curator. Ich machte einen Vorschlag, aber zuerst sollte gewählt werden. Was ist nun wichtiger: wer welches Amt inne hat oder das Ziel, das sich dieser Verein gesetzt hatte?"


    Nun blickte sie in der Runde herum, wartete.
    "Unabhängig davon, ob ich bleibe oder nicht, sollte über das Wesentliche zuerst geredet werden, nämlich was der Verein explizit beweirken will - und nicht darüber, wer der Magister oder sonstwer ist!"


    Ihr Blick blieb an dem Ciceros hängen und wurde eine Spur wärmer.

    Valeria dachte nicht daran, sich dem Wort des Comes zu beugen. Also blieb sie nur stehen und wandte sich noch einmal um.


    "Enthaltung", sagte sie kurz und knapp, ehe sie sich zu Helena drehte.
    "Die Götter mögen ihre Hand schützend über dich halten, Helena, doch trotzdem hast du nicht das Recht, mich zu bevormunden. Ich mag deine Schülerin sein und Dinge von dir lernen, die mir sonst keiner beibringen kann, wenn ich in Tarraco bleibe, aber das bedeutet nicht, dass du mir sagen kannst, was ich zu tun habe und wieweit ich ausgelastet bin.
    Und ihr",
    sagte sie zu allen, "solltet nicht nur auf den Verein an sich bedacht sein, sondern auch darauf, wie er nach außen hin wirkt. Das ist kein Familienverein. Nehmt euch die Societas Pompeiana zum Beispiel - es wäre schade, wenn der Collegium cultus humanitatisque Hispania sich ebenfalls nur aus Mitgliedern einer Gens zusammensetzt."


    Dann blieb sie noch einen Moment stehen.

    NUn war es Valeria zu viel. Erst lud man sie, weil man die Unterstützung der Schola angeblich wünschenswert fand, nun erteilte ihr diese Frau dort Lektionen, die eindeutig fehl am Platze waren. Sie erhob sich.


    "Nun denn, da hier meine Anwesenheit scheinbar nicht mehr erwünscht ist - und mir im übrigen Worte in den Mund gelegt werden, die ich nie aussprach - ziehe ich es vor, meine knapp bemessene Zeit" - dabei warf sie Helena einen Blick zu - "mit anderen Dingen zu verbringen."


    Valeria hatte nie gesagt, dass sie selbst sich auf einen Posten hieven wollte. Es sah nun einmal nach außen hin unerstrebenswert aus, wenn der Kopf eines Bildungsvereins sich nur aus Matiniern zusammensetzte... Sie wandte sich zum Gehen, Cicero noch einmal zuzwinkernd.


    Valeria erwiderte das Zwinkern nicht. Stattdessen setzte sie den Becher ab und sah Helena eher überrascht an.


    "Verzeih, aber seit wann bestimmen andere, inwiefern ich ausgelastet bin? Das hast du mir zu überlassen, Helena, ob dir das nun passt oder nicht. Du brauchst auch keine Angst zu haben, dass ich mir mehr aufhalse, als ich schaffen kann. Das mag bei anderen Personen so sein, aber ich weiß sehr gut, wie viel ich mir zumuten kann."


    Das war einfach unglaublich! Was dachte sich Helena? Hatte sie etwa behauptet, Magister werden zu wollen oder sonstwas? Oder als Medica zu praktizieren?? Bisher hatte sie die Stelle als Curator und war Discipula - und dennoch fand sie ausreichend Zeit, um sich vielfältig mit anderen Dingen zu beschäftigen!

    Valeria hatte sich das nun lange genug angehört. Sie lehnte sich nach vorn und legte eine hand auf den Tisch.
    "Also, ehe es hier weitergeht wie bei sich um ein Stück Fleisch streitenden Tieren, möchte ich nochmal auf die Tagesordnung zu sprechen kommen. Was wir nun besprochen: Wer welches Amt bekommt oder was im Einzelnen geplant ist?"
    Sie sah sich schon leicht genervt um und hätte fast noch gefragt, ob es den anderen lieber sei, das Gespräch wie im Circus weiterzuführen, doch sie unterdrückten diesen Impuls und schnappte sich stattdessen ihren Becher mit Wasser, aus dem nun sie trank.


    Sim-Off:

    Wie wär's mal mit etwas Struktur? ;)

    Die Studiengebühr beträgt nach bestandenem CRV einmalig 500 Sesterzen!



    Studiengebühr bereits bezahlt haben:
    Apollonius von Samothrake
    Messalina
    Decima Valeria
    Titus Petronius Varus


    CRV noch nicht bestanden:
    Quintus Pompeius Frugi


    Studiengebühr noch nicht bezahlt:
    Quintus Pompeius Frugi
    Marcus Matinius Metellus
    Gaius Didius Sevycius

    Zitat

    Original von IULIA ULPIA DRUSILLA
    Die Augusta erhebt sich und wendet sich an Decima Valeria.


    "Ich danke dir für deine Einladung und die interessante Führung durch eure Schola. Leider sind meine Termine dicht gedrängt und ich muss mich nun wieder verabschieden. Ich wünsche dir alles Gute."


    Valeria ließ von Maximian ab und senkte kurz ehrfürchtig den Kopf. Dann sah sie die Augusta wieder an und lächelte.
    "Natürlich! Es war mir eine Ehre, Euch kennenzulernen, Augusta. Mögen die Götter mit Euch sein und über Eure weitere Reise wachen, bis Ihr sicher wieder zu Hause in Rom angelangt. Ich danke Euch dafür, dass Ihr uns besucht habt, und auch für die guten Wünsche. Ich kann sie nur zurückgeben", sagte Valeria und hoffte, eine angemessene Verabschiedung der Augusta auf die Reihe bekommen zu haben.

    Zitat

    Original von Quintus Matinius Cicero
    Mit unterdrücktem Zorn und leicht bebender Stimme ergriff ich abermals das Wort:


    "Nicht möchte ich, wie ich bereits sagte, für oder wider jemanden sprechen - aber nochmals eines zu bedenken geben: Wenn alle Ämter durch die Gens der Matinier besetzt werden, wird der Wirkungkreis des Vereins geringer sein als möglich!
    Verdiente Bürger Hispanias sollten sich hier wiederfinden, und so auch in den Ämtern - und das sage ich unter uns - nur so werden sie auch bereit sein, uns in einem Maße zu unterstützen, wie es wünschenswert ist!"


    Dabei blickte ich in die Runde und blieb ganz kurz an Gratianus hängen, hob die Brauen und machte eine offene Geste, die etwa besagen sollte, dass es nun an ihm sei...


    Valeria nickte anerkennd. Sie war als Curator der Schola geladen und es hatte gehießen, dass man Unterstützung seitens der Schola für wünschenswert hielt. Nun war sie gespannt, was aus der scheinbar geplanten Vetternwirtschaft werden würde. Ciceros Worte konnte sie nur unterstützen. Sevycus' Worte bezüglich der Organisation waren nur Mittel zum Zweck - sicher würde jeder der Anwesenden seinen Beitrag leisten, um den Verein nach vorn zu bringen, nicht nur, wenn er ein wichtiges Amt bekleidete. Doch was die Schola anging, zweifelte Valeria daran, dass sie ihnen den Rücken stärkte, wo es erst hieß, dass es wünschenswert sei, und nun, da der Tag der Versammlung gekommen war, die Schola scheinbar gleich war.
    So sagte sie nicht dazu und ließ die anderen sich um die Vorherrschaft zanken.... ;)

    Daher wäre es das praktischste, die Bibliothek in die Schola zu legen. Und: moderne Bibliotheken sind auch nicht den ganzen Tag geöffnet. ;)
    Aber das ist nicht Gegenstand des Themas...

    Zitat

    Original von Marcus Matinius Metellus
    Das war mir schon klar, mir geht es um die technische Sache, da ein Feld in der Datenbank doch nur eine Bezeichnung haben kann! Also entweder Medicus oder Medica!


    Ich gehe davon aus, dass es datenbanktechnisch immer männlichen Geschlechts ist, wohingegen das, was in der Signatur steht, manuell eingegeben wird....


    @ Helena: Das geht: 2h Discipula am Tag, 2h Medica in einer Praxis und 4h in der Schola... Bleiben sogar noch ne Menge Stunden frei. Und wenn man sich die Zeit vertreiben muss, weil der Liebste bald in der Legion ist, geht das. :D8)