Beiträge von Decima Valeria

    Nun sah Valeria gespielt überrascht auf. Einige Sekunden lang sah sie Maximian einfach nur ausdruckslos an, dann erhob sie sich, grazil wie immer. Das Tuch rutschte leicht von ihren Schultern und gab den Blick auf ihre Schultern und die hübsche, rote Tunika frei, als sie auf ihn zu trat, den Blick noch immer auf seine Augen geheftet. Und als sie sprach, bildete der Atem vor ihr kleine Dampfwölkchen. Sie blieb stehen, direkt vor Maximian.


    "Guten Morgen."


    Dann wandte sie sich nach links und ging langsam an ihm vorbei. Wenn er nichts sagte - sie würde es ganz gewiss nicht tun. Sie hatte ihre Gefühle schließlich nicht verleugnet. Valeria würde zurück in die Casa gehen, wenn er nichts sagte.

    Valeria sah auf, als sich hinter einer Säule hervor etwas regte. Maximian. Na toll. Sie sah wieder zu den Vögeln, die vom Geräusch seiner Schritte und seiner Anwesenheit erschreckt wurden und aufflogen, und seufzte. Dann sah sie ihn wieder an. Er hatte sie scheinbar noch immer nicht bemerkt. Also senkte sie wieder den Kopf und räusperte sich. Das würde der Herr ja wohl vernehmen.
    Sich selbst die Blöße geben, ihn anzusprechen, nein, das wollte sie nicht. Schließlich war er es gewesen, der sie enttäuscht hatte, nicht umgekehrt.

    Pferde....Valeria wäre auch gern einmal auf das Gestüt gefahren. Aber wenn sie Meridius gesagt hatte, was zu sagen war, würde er sie sicherlich nicht dort hinfahren lassen. Sie seufzte und dachte an Alfidia. Vielleicht wurde sie jetzt für die Zucht eingesetzt und war deshalb nicht mehr im Stall? Sie nahm sich noch etwas Brot und sah dann kurz zu Maximian, dann aber schnell wieder weg. Hoffentlich konnte sie bald gehen...

    Rings um sie herum senkte sie die Nacht auf Tarraco. Valeria merkte es zuerst nicht, doch als in der Casa nach und nach die Lichter erloschen und sie merkte, dass sie am ganzen Körper zitterte wie Espenlaub, erhob sie sich mit steifen Gliedern. Sie konnte kaum laufen und die ersten Schritte waren eine Qual. Ob es wohl schneien würde?


    Es schien ihr fast falsch, so etwas triviales zu denken, wo Maximian ihr doch... Sie schluckte schwer, schüttelte den Kopf. Kein Wort glaubte sie ihm, nicht eines! Sie hatte den Ausdruck in seinen Augen gesehen. Nur fragte sie sich, was ihn dazu gewegt hatte, das zu sagen. War es wirklich nur die Schwangerschaft gewesen? Was hatte ihm auf dem Herzen gelegen, als er sie in ihrem Cubiculum aufgesucht hatte, was hatte er ihr sagen wollen?


    Valeria erreichte ihr Zimmer und verschwand darin. Sie hatte Hunger, aber es war spät. Sie würde nichts mehr essen. In gewissem Sinne war es ihr egal, ob es ihr schadete oder nicht. An das Kind versuchte sie nicht zu denken.


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    Noch lange hatte sie sich im Bett herumgewälzt und nicht einschlafen können. Dafür war sie am Morgen umso eher erwacht; ausgelaugt, schwitzig und frierend zugleich. Übel war ihr nicht, aber sie sah miserabel aus. Beinahe sofort erhob sie sich, wusch sich und kleidete sich mit einer roten Tunika, die ihre Figur betonte. Darüber legte sie etwas Gleichfarbiges an, das sie warm halten würde, wenn sie sich wieder in den Hortus flüchtete - was sie tun würde.


    Also verließ sie das Cubiculum in der Früh und ging zurück in die Kühle des Morgens; innerlich leer und ausgehöhlt, enttäuscht und vor den Kopf gestoßen. Dort setzte sie sich auf einen flachen Stein und sah den Vögeln ausdruckslos zu, wie sie auf dem Boden herumpickten.

    Zitat

    Original von Spurius Sergius Sulla


    Niemand schreibt hier jemandem etwas vor. Es geht darum das die Möglichkeit Trauer und Anteilnahme zu äußern genommen wurde. Niemand zwingt jemand dazu diese zu lesen wenn man es nicht möchte.


    Das ist Ansichtssache, wie es dort auch steht. Insofern:


    ******** no comment ********

    Valeria hörte dem Ganzen eigentlich nur stumm zu und sagte nichts. Ab und an warf sie einen seitlichen Blick zu Maximian. Romanus hatte sie flüsternd geantwortet, dass es ihr ganz gut ginge und sie jetzt nicht unbedingt darüber reden wolle. Also hatte sie damit indirekt zugegeben, dass etwas war, wenn auch nicht, was. Aber sie würde sich hüten, den anderen jetzt den Abend damit zu versauen. Also aß sie stumm vor sich hin, obwohl sie kaum hungrig war.

    Also...ich würd ja gern abstimmen, aber entweder bin ich zu doof oder nicht allein - ich raff den Satz
    "Ich würde sofort eine Frauen-ID spielen, ausser sie wird im Spiel nie in den Senat gelangen könne"
    nicht. Der ist einfach nur verquerch. :D
    Meinst du:
    - ich würde eine Frau spielen, auch wenn sie nicht in den Senat kann
    oder
    - ich würde eine Frau nur dann spielen, wenn sie in den Senat kann
    ???

    Zitat

    Original von Marcus Didius Falco
    Warum ist der Thread In tiefster Trauer um Gabi... geschlossen???


    Ich empfinde das als riesige Pietätlosigkeit und verlange die sofortige Öffnung dieses Threads!


    Ich glaube, WAS man als Pietätlos empfindet, ist Ansichtssache.
    Ich zum Beispiel empfand die Schließung des Threads als richtig, Falcos Beiträge in diesem Thread hier als pietätlos.


    @ Falco: Sie ist tot. Behalte sie im Gedächtnis und lass den anderen ihre eigene Art, damit umzugehen. Du schreibst ihnen vor, wie sie zu trauern haben (nämlich öffentlich und so, dass du es lesen kannst). Und DAS ist falsch UND pietätlos. Streitet nicht um ihretwillen. Das ist sicherlich das, was sie am wenigsten gewollt hat.

    Valeria sagte nichts, verfolgte jedoch jeden Blick, der durch den Raum ging. Unter anderen Umständen hätte sie Maximian jetzt eine spielerisch-mahnende Geste gemacht, doch so wie die Dinge momentan standen... Nein. So nicht.

    Valeria nickte bestätigend. Doch dann erst fiel ihr ein, was das bedeutete und sie sah Maximian mit einem gequälten Ausdruck an, als Mummia gerade nicht hinsah. Also erzählte Valeria. Von Rom, ihrer Mutter, von der Rückreise und Ankunft in der Casa und von anderen Dingen. Dass sie und Maximian sich liebten, verschwieg sie. Mummia hörte natürlich nicht aufmerksam zu, sondern stellte immer wieder Zwischenfragen, für deren Beantwortung Valeria noch weiter ausholen musste. Eine kurze Schonfrist bekam sie, als die Sklavin kam und Getränke brachte. Kurz darauf kam Aurelius herein und beschäftigte Maximian mit allerlei Fragen über Männersachen und die Legion. Nun war es Valeria, die schadenfroh grinste, als auch Mummia sich in das Gespräch mit Maximian einklinkte. Valeria lehnte sich zurück und grinste Maximian so breit an, wie sie konnte, während sie mit verschränkten Armen gemütlich dasaß und keinerlei Anstalten machte, ihn auch nur irgendwie von Mummia zu befreien. Nein, diesen Moment kostete sie mindestens so gut aus wie er den ausgekostet hatte, der vor mehr als einer Stunde verstrichen war, als Mummia Valeria ausgefragt hatte....

    Meridius' Verhalten ärgerte Valeria etwas. Sie war doch auch da? Oder zählte sie nicht mehr als vollwertiges Mitglied, nur weil... Sie zuckte mit den Schultern und Schluckte die Worte herunter, die ihr auf der Zunge lagen. Vor den anderen wollte sie sich nicht die Blöße geben. Stattdessen setzte sie sich in einen Korbsessel und überließ die drei Klinen anderen.

    Ist offensichtlich verschoben worden, also können wir ja jetzt hier weiterschreiben.... :D
    Also, man kann nicht posten, weil dort leider das Thema geschlossen ist, wo man sich fürs Freibrot hätte eintragen können. Vielleicht einfach wieder öffnen?

    Als Maximian hereinkam, schien sich Valeria plötzlich sehr für ihre Tunika zu interessieren. Sie würdigte ihn (wenn überhaupt) nur eines flüchtigen Blickes und sah dann wieder fort.
    Das würde ein Abend werden.... Mit Meridius, Maximian, Severa, Adria und Romanus an einem Tisch... Nun ja, wenigstens waren Adria und Romanus dabei. Sonst wäre es wohl so unangenehm geworden, dass Valeria sich einer fadenscheinigen Ausrede hätte bedienen müssen, damit sie schnell wieder gehen konnte - oder gar nicht erst erscheinen wäre....
    Sie seufzte und musterte Maximian verstohlen. Eigentlich sah er ja ganz normal aus. So auf den ersten Blick. Und doch glaubte Valeria zu sehen, dass seine Züge ernster, seine Mundwinkel weiter nach unten gebogen waren als sonst. Es konnte natürlich auch Einbildung sein, aber...

    Valeria ging in den Hortus. Rasch atmend, mit verkrampften Händen stand sie nun neben einer Zypresse und ließ sich weitestmöglich von der Casa ins Gras sinken. Sie fühlte sich so leer, dass sie nicht einmal weinen konnte. sie starrte nur apathisch vor sich hin, ohne zu denken und ohne sich zu bewegen. So sitzend, merkte sie nicht einmal, wie die Zeit verging.

    Valeria sah ihn an. Ausdruckslos. Undendlich traurig. Verzweifelt. Und ungläubig. Sie sah die Tränen in seinen Augen, doch er hielt sie wirklich meisterhaft zurück. Das sollte es also gewesen sein? Hatte sie sich wirklich so sehr in ihm getäuscht? Sie senkte den Kopf und sah zu Boden. Wie versteinert war ihr Gesicht. Und Tränen flossen keine. Sie war zu schockiert um zu weinen.


    Nach einer Ewigkeit, wie es schien, hob sie den Kopf. Schrecklich bleich war sie und ihre Lippen nicht mehr als ein blutleerer Strich. Ohne ein Wort zu verlieren erhob sie sich. Ihr Bauch schmerzte und ihr war übel, ihr war kalt und heiß und ihr Kopf tat weh. Sie würde ihren Weg fortsetzen und in den Hortus gehen. Und dann würde sie Helena einen Brief schreiben und..und ihr Sachen packen und verschwinden aus dieser Casa und...und aus Maximians Leben....


    Sie wandte sich um und ging ohne ein Wort und ohne zurückzublicken.
    Ihr Herz hatte sie bei Maximian zurückgelassen, auf dem kalten Steinboden zu seinen Füßen.
    Sie brauchte es nicht mehr.

    Valeria sah ihn einen ganzen Moment lang an. Sie wollte den Mund verziehen und da war auch wieder das gemeine Tier der Wut in ihr, dass an seinen Ketten zerrte und mit ihnen rasselte. Sie atmete mehrmals tief durch und brachte die Wut so wieder unter Kontrolle. Erst dann war sie in der Lage, Maximians Worte zu analysieren. Wareum wollte er, dass sie nach Rom ging? Er war sie doch sowieso bald los, wenn er nach Germanien ging. War es wegen ihrer Worte oder wegen...wegen ihrerselbst? Valeria schluckte und befeuchtete die plötzlich trockenen Lippen. Ihre Stimme klang mürbe und sie sprach sehr leise, nachdem sie die Hand zurückgezogen hatte und nur noch vor Maximian kniete.


    "Sag mir, dass du micht nicht liebst, und ich werde gehen."

    Sie fühlte sich schon etwas seltsam, als Meridius sie so genau musterte. Doch glücklicherweise trat in diesem Moment Adria hinzu. Valeria lächelte.
    "Ja, da hast du wohl recht. Schön, dich noch einmal zu sehen", begrüßte sie ihre Vorgesetzte.

    Valeria machte große Augen.
    "Adria kommt auch? Oh, das ist aber schön! :) Mir geht es ganz gut, danke der Nachfrage. Und dir? Du bist sicher froh, wieder zu Hause zu sein."