Etwas an seinen Worten ließen sie seltsam endgültig erscheinen. Valeria nickte nicht einmal, denn sie hörte heraus, dass er keinen Einspruch dulden lassen würde. Sie seufzte leise. Wenn er auch noch Gallus fragte und der eins und eins zusammenzog... Sie schluckte schwer.
Sie klammerte sich an Maximian und ließ es zu, dass er sie sanft hoch hob und zu seinem Lager trug. Sachte bettete er sie und holte sogar noch eine Decke, was Valeria genug zeit verschaffte, um sich rasch die Tränen abzuwischen und ein aufgesetztes, dankbares Lächeln zu lächeln. Dabei wusste etwas in ihr mit unumstößlicher Sicherheit, dass sie nicht krank war. Sie wollte es nur nicht wahrhaben und schob es wie ihr Geliebter auf einen Infekt. Sie hatte sogar eigentlich Angst davor, zu einem Medicus zu gehen. Oder eher vor dem, was er feststellte. Trotzdem nickte sie tapfer, als Maximian ihr nun die neuen Tränen wegstrich. Sie griff nach seiner Hand und verflocht ihre Finger mit seinen, seinen Blick mit ihrem gefesselt. Sie glaubte, bis auf den Grund seiner Seele sehen zu können, doch alles was sie sah, waren wunderbare, meerblaue Augen, die sie seufzen machten. Etwas war zwischen ihnen. Und dieses Etwas würde da sein, bis einer der beiden ging und den anderen zweifellos im Stich ließ. Sei es Valeria nach Rom oder Maximian zur Legion. Und sollte sie wirklich schwanger sein, so ließ er nicht nur sie, sondern auch ihr ungeborenes Kind im Stich.
"Warum nur kannst du nicht Händler werden oder in die Verwaltung gehen. Warum muss es ausgerechnet die Legion sein", flüsterte sie leise.