Beiträge von Decima Valeria

    "Salve", sprach die junge Decima, als sie vor ihrer Rückreise nach Colonia noch im Officium des Postmeisters vorbeisah.
    "Ich habe hier zwei sehr, sehr wichtige Briefe nach Rom. Sie sollen also als Eilbriefe versendet werden. Hier ist die Beförderungsgebühr", sagte sie und drückte dem Beamten alles in die Hand.


    Sim-Off:

    PN; Gebühr überwiesen

    Valeria sah den Aushang und nahm ihn ab, ersetzte ihn kommentarlos durch einen neuen:



    Die Sacerdos Aurelia Antonia befindet sich zur Zeit nicht in Germanien. Besucher wenden sich bitte an die Sacerdos Decima Valeria.


    Vielen Dank.


    Immerhin war die Aurelierin nicht die einzige Priesterin hier...

    Zitat

    Original von Lucius Severus
    Startet euer ICQ einrfach neu wenn es nicht verbindet. Nach dem 5. oder 6. mal geht es dann, villeicht.


    Du bist ja lustig! :D
    Ich versuch das nun seit einer Stunde es es klappt nicht. ;)


    Da scheint ein Server down zu sein, auf den Supportseiten liest man, dass viele das Problem haben. Also ist einfach warten angesagt....


    edit: Nu gehts *gg*

    ...vorausgesetzt, es läuft überhaupt. -.^
    Meins geht gerade nichts, was daran liegen mag, dass ich Trillian benutze.


    [SIZE=7]Nu kann ich gar nicht mit Max flirten, ohne das Meridius es mitbekommt...*unschuldig pfeif*[/SIZE]
    Verdammte Technik! :D

    Valeria nickte.
    "Natürlich. Du kannst hierfür das Tablinum nutzen. Callidus wird dir den Weg dorthin weisen, wenn er Miriam geholt hat."
    Sie lächelte freundlich.
    "Wenn es sonst nichts mehr gibt...? Du findest mich in der Bibliothek", sagte sie und verließ das Atrium.


    Sim-Off:

    Miriam hat eine PN, da ich das RPG zwischen ihr und Marius nicht stören wollte. =)

    Valeria hatte drei Tage gebraucht, bis sie wieder in Colonia war, zurück in der ihr inzwischen vertrauten Umgebung. Während dieser Zeit hatte sie kaum etwas gegessen; einfach, weil sie keinen Hunger gehabt hatte und ihre Gedanken sie viel zu sehr beschäftigt hatten. Der Ring, den Maximian ihr zurückgegeben hatte, hatte seinen Platz in einem kleinen Lederbeutel gefunden, doch sie hatte ihn die meiste Zeit während der Reise in der Hand getragen, während sie in der Sänfte gesessen hatte, die sie beständig nach Colonia getragen hatte.


    Nun aber saß Valeria vor ihrer Kommode, gegenüber des Spiegels und sah auf den schlichten, runden Ring herunter. Auf der Heimreise hatte sich ein Gedanke in ihr gefestigt, der zu einem unumstößlichen Vorhaben geworden war. Es war ihr gleich, was manche denken mochten, wenn sie das tat, was sich in ihrem Kopf manifestiert hatte. Sollten sie doch denken was sie wollten!


    Schnell war das Lederband gekürzt, dass ebenso schlicht wie der schmale Silberring war, der vor ihr lag. Und ebenso schnell war es durch die Mitte des runden Dinges gezogen, nachdem Valeria den Ring behutsam aufgenommen und ihn wie einen kostbaren Schatz betrachtet hatte, vorsichtig mit den Fingerkuppen darüberstreichend. Das schäbige Schmuckstück erinnerte sie an so vieles, doch vor allem an Maximian, der ihr immer noch viel bedeutete, wenn nicht sogar mehr als Livianus, wenngleich inzwischen auf eine andere Art.


    "Ich werde ihn dir zurückgeben, Lucius. Bevor ich heirate wirst du diesen Ring zurückbekommen. Und wenn es viele Jahre warten muss, bis du ihn freiwillig annimmst und mir verziehen hast", gelobte sie flüsternd.
    Dann legte sie sich den Ring um den Hals, verknotete das schmale Lederband und ließ die Hände sinken. Ernst sah sie ihr Spiegelbild an.


    "Ich schwöre es, bei Iuppiter."

    Wie ein elektrischer Funke, eine heiße Flamme, die plötzlich nach ihren Fingerspitzen leckte, spürte Valeria eine Berührung. Zuerst dachte sie, es sei der Regen, dann vermutete sie, dass ihre Sinne ihr einen Streich gespielt hatten - und dann, als sie die Hand vor ihrem Gesicht sinken ließ und den tränenverschleierten Blick auf die Quelle der Empfindung lenkte, dachte sie, dass ihre Augen sie narren wollten. Sie hob den Blick und sah direkt in Maximians Augen, die an die sie sich nun klammerte wie an ein Segelboot bei hohem Seegang. Nach seiner Hand zu greifen, das wagte sie nicht, aus Angst, ihn damit zum Rückzug zu treiben.


    Valeria zitterte wie Espenlaub, ihr Kopf war wie leergefegt und alles was zählte war dieser eine, ebenso nasse wie traurige Moment im Regen, in dem Maximian sie aus freien Stücken berührte, nach allem, was sie ihm angetan hatte. Für nichts in der Welt hätte sie diesen Moment jetzt getauscht, bedeutete er ihr doch so viel, weil er zeigte, dass Valeria und Maximian noch immer etwas unzertrennliches verband.


    Maximian sah auf ihre Handfläche herunter und nach kurzem Zögern folgte sie seinem Blick und betrachtete ihre schlanke Hand, die von der kräftigen Maximians beinahe zärtlich umschlossen gehalten wurde. Nun nicht mehr schluchzend, sondern ganz ruhig, forschte Valeria mit einem kurzen Blick in Maximians Gesicht. Er sah noch immer hinab auf ihre Hände, und so senkte auch sie wieder den Blick, mit heftig pochendem Herzen auf das wartend, was da kommen mochte. Was hatte er nur vor?


    Valerias Blick blieb an Maximians Daumen hängen, der sanft auf ihrem Handgelenk lag. Wenn er ihn doch nur bewegen würde, wenn er sie nur streicheln würde! Ein letztes Mal. Eine flüchtige Berührung, vielleicht sogar ein letzter Kuss?


    Er hob die freie Hand, die zu einer lockeren Faust zusammengeschlossen war, und führte sie über ihre Handfläche. Valeria runzelte minimal die Stirn, verlieh so ihrer Verwirrung Ausdruck. Und plötzlich war da ein kleiner, runder gegenstand, gewärmt von Maximians Hand. Valeria presste die Lippen aufeinander, um nicht laut zu schluchzen, und nahm das letzte Geschenk Maximians in sich auf: einmal noch strich er ihr feengleich über die weiche Haut. Sie hob den Blick und traf den Maximians, der sie stumm fragte, warum es so hatte enden müssen. Valeria atmete die frische, klare Luft ein und antwortete ihm ebenso stumm. Es war vorherbestimmt. Unsere Beziehung stand nie unter einem guten Stern. Und doch wirst du mir auf ewig viel bedeuten. Das kann uns niemand nehmen. Du weißt es.


    Maximian ließ seine Hände sinken und Valeria senkte den Blick auf ihre Hand, die er locker um den Ring geschlossen hatte. Sie wusste, dass es das war. Das Ende. Und sie war Maximian nicht böse, dass er sich nun umwandte und ging. Es war besser so, besser für sie beide.


    Als sie den Blick wieder hob, sah sie Maximian nur noch von hinten, wie er gerade im Domus verschwand. Valeria stand noch eine geraume Zeit einfach nur da, die Hand immer noch um den Ring geschlossen und leicht erhoben, darauf hinabsehend. Das einzige, was noch zu hören war, war das Wasser, dass an den Blättern abperlte und auf den Boden tropfte, ein leises Gluckern und Gurgeln, denn der Himmel hatte aufgehört zu weinen. Am Horizont konnte man sogar ein Stück des Mondes mit dem Auge erhaschen.


    Valeria wandte den Kopf zum Domus. Sie wusste, Maximian war irgendwo dort drinnen und er würde sie sehen. Tränen rannen ihr Gesicht hinab, doch sie lächelte. Lächelte zuversichtlich, dass sie eines Tages beisammen sitzen und sich ihrer jugendlichen Torheiten erinnern und sie belächeln würden.



    Wenige Zeit später verließ sie den Garten, die Regia und am selben Abend noch Mogontiacum.

    Die Zeit schien still zu stehen, als Maximian den Kopf senkte und ihm kleine Regenbäche am Gesicht in seine Tunika hinabflossen. Valeria wartete, was nun folgen würde, wie er reagieren würde. Was würde er sagen? Er schien nachzudenken über die Worte, die sie eben gessprochen hatte.


    Regen prasselte unaufhörlich nieder und schien gar nicht enden zu wollen. Kurz bevor Maximian schließlich die Stimme erhob, zuckte ein Blitz über den Himmel, wie ein unheilvoller Sendbote des Iuppiters. Maximians Gesicht erstrahlte kurz bläulich, ebenso wie das Valerias, die kurz darauf bittere Worte vernahm und sich nur noch kleiner und unbedeutender fühlte.


    Sie schämte sich. Schämte sich, weil sie nicht noch einen Monat gewartet hatte, ehe sie sich jemand neuem geöffnet hatte. Sie schämte sich aber nicht, weil es Livianus gewesen war. Nicht nur ihres Geliebten, sondern auch ihres Sohnes beraubt, war sie in eine Art Trancezustand gefallen, aus dem er sie wieder herausgeholt hatte. Valeria hatte lange Zeit gewartet, ehe sie die Gefühle erwiderte, die Livianus für sie hegte, weil sie sich einfach nicht sicher gewesen war, ob es nur Dankbarkeit oder doch Liebe war, was sie empfand. Auf eine nicht zu verstehende Art war es wohl beides.


    Maximian wandte den Kopf und sah zu ihr hinüber; Valeria, die immer noch auf der Bank saß. Sie schluckte betreten, als sie zum ersten Mal Enttäuschung und Trauer auf seinem Gesicht wahrnahm, statt der undurchdringlichen, aufgesetzt-zornigen Maske, die Maximian bisher getragen hatte. Dass seine Haut nass war, machte die ganze Situation noch etwas trauriger, fand sie.


    Valeria ließ wenige Sekunden vertreichen, dann spiegelten sich ehrliches Bedauern und Schmerz recht deutlich auf ihren feinen Zügen wieder und sie erhob sich. Mit wenigen Schritten war sie ihm wieder nahe gekommen. Sie brauchte nur den Arm ausstrecken, um ihn zu berühren, aber etwas in ihr schreckte davor zurück, als wüsste sie um den ungleich größeren Schmerz den sie damit auslösen würde. So blieb es bei einer intuitiv halb erhobenen Hand, die sie nun langsam und erzwungen wieder sinken ließ. Ihre Brust hob und senkte sich rasch, weil sie so heftig atmete; und es war nun nicht mehr nur der Regen, der ihr Gesicht benetzte und ihre Augen füllte.


    "Lucius", flüsterte Valeria, halb weinend, während sie wie ein Häufchen Elend vor ihm im patschnassen Gras stand. Vor Maximian und dem Schebenhaufen, den sie für ihn hinterlassen hatte. Sie würde in ihr neues Leben gehen und ihn so zurücklassen. Er hatte nunmehr nur noch seine Familie und eine große Leere. Und es war Valerias Schuld. Sie schluchzte und begann schließlich vollends zu weinen, hob eine Hand und hielt sie sich locker über Mund und Nase, während die Schultern erzitterten und Valeria sich langsam etwas wegdrehte von ihm.


    Schauspielerei hätte wohl niemand mehr vermutet.

    Valeria wandte den Kopf, als Maximian sprach, und zuckte erschrocken zusammen, als sie seine Augen sah. Seine Worte taten weh, aber sie konnte verstehen, warum er das sagte und warum er ihr weh tun wollte, ja sogar musste. Es verschaffte Linderung der eigenen Schmerzen, wenngleich auch nur kurzzeitig und sicherlich nicht auf Dauer. So nahm sie seine Worte ohne Widerworte einfach hin, obwohl es sicher nicht so einfach gewesen war, wie er es schilderte.


    Ein seltsames Gefühl machte sich in Valeria breit, fast so, als sei sie nicht mehr Herrin ihrer Sinne und ihres Körpers, sondern als betrachte sie die Situation von einer entfernten Position aus. Maximian erhob sich und kehrte ihr den Rücken zu, und Valeria musste das Verlangen unterdrücken, zu ihm zu gehen und ihm beruhigend die Hand auf die Schulter zu legen. Aber das hätte wahrscheinlich alles nur noch schlimmer gemacht, statt gebessert. So sah sie wieder wie in Trance auf den Boden zu ihren Füßen, wo die Regentropfen munter weiterprasselten und auch Maximian nun langsam nass regneten.


    Nach Maximians letzten Worten erstand eine unangenehme Stille, in der wohl jeder der beiden seinen Gedanken nachhing. Valeria zumindest fragte sich hier nicht zum ersten Mal, ob sie für Maximian mehr empfand als für Livianus, und wie die vielen Male zuvor auch konnte sie diese Frage nicht beantworten, denn es waren vollkommen unterschiedliche Gefühle, die sie verspürte, wenn sie an jeden einzelnen dachte.


    So verstrichen die Minuten, in denen sich die Pforten des Himmels einfach nicht schließen wollten und die Welt der Menschen mit Regengüssen durchtränkten, die selbst für Apollon majestätisch waren. Schließlich blinzelte Valeria, hob den Kopf, an dem die nassen Haare klebten und betrachtete Maximians Rücken mit einer Miene, die auf eine unbeschreibliche Art und weise Enttäuschung, Trauer, Schmerz und Hoffnung vereinte und sie selbst zusammen mit ihrer Körperhaltung winzig und unendlich zerbrechlich wirken ließ.


    "Ich gebe mir die Mühe nicht, weil ich retten möchte, was unwiederbringlich zerstört scheint, sondern weil ich erhalten möchte, was einst zwischen uns war, Lucius. Vertrautheit und Freundschaft."
    Immernoch sah sie ihn an, obgleich sie sein Gesicht nicht sehen konnte.
    "Die Worte mögen dir wie Hohn vorkommen, wenn du sie hörst, aber ich bitte dich, denke darüber nach, wenn der Schmerz verheilt ist. Ich wollte dir niemals weh tun."

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    Nicht direkt Rom aber was antikes:


    Hat jemand Titan Quest gespielt oder spielt es?


    Ich hab es seit vier Tagen. Kommt auf die Einstellung an, mit der man es spielt. Bei meinem Notebook ist ein 1.5 GHz Prozessor drin, zusammen mit einer Radeon 9700 und er hat gemeint, dass die Prozessorleistung zu gering sei und der Grafiktreiber nicht aktuell ist. Ahja. Also auf dem normalen Rechner installiert (2,5 GHz, nVidia FX 5200 GraKa) - ruckel-zuck-zuck. Dann im Bios was umgestellt....Tadaaa, funktioniert, ruckelt nicht, einfach nur genial, wenn auch mehr Bugs als Diablo II.....


    Trotzdem gefällt mir Sacred besser. :D



    Die Demo kann man sich übrigens unter http://www.titan-quest.de -> Downloads runterladen. :)

    Natürlich tat sie das mit Absicht. Und selbst das eintönige Ja war die Reaktion, die sie erwartet hatte. Sie bedeutete Maximian noch etwas, das stand damit fest, ohne dass sie sagen konnte, woher sie das wusste. Das veränderte Gesicht, Maximians abweisende Haltung und der Umstand, dass er sie immer noch nicht ansah, machten die Vermutung (oder die Hoffnung?) zur Gewissheit. Valeria überlegte. Was sollte sie nun sagen?


    Dass er sich nicht erhob und ging, war eigentlich schon ein Fortschritt. Sie holte leise Luft und hielt sie kurz an, ehe sie, noch immer Maximian ansehend, weitersprach.


    "Ich habe auf dich gewartet. Lange. Ich dachte, du kämst nicht mehr zurück. Es war so... Du warst so seltsam, Lucius. Schon vor der Abreise. Du hast dich nicht gemeldet und wir, das Kind und ich..."
    Valeria schluckte.
    "Es wäre dein Sohn gewesen. Ich habe dich aufgegeben. Es ist mir nicht leicht gefallen, das sicherlich nicht. Aber es..es war nur logisch, dass... Ich... Es tut mir leid."


    Valeria senkte den Kopf und sah auf ihre Hände, weil sie nicht wollte, dass Maximian die Tränen in ihren Augen sah. Würde er sie nun anschreien, fortschicken, ihr Vorwürfe machen? Das hatte sie gewiss verdient. Oder aber würde er versuchen, ihre Lage zu verstehen?

    Es gab nichts mehr zu bereden. Und damit hatte er wohl auch recht. Valeria senkte den Kopf und schloss die Augen. Welchr Teufel hatte sie da nur geritten, dass sie überhaupt hierher gekommen war? Es war zu Ende, aus, Schluss, vorbei. Und sie war nicht gekommen, weil sie hoffte, alles wieder rückgängig machen zu können.Sie wusste, dass sie das nicht konnte. Ob sie es überhaupt wollte, wusste sie allerdings nicht. Sicher, Maximian und sie hatten viel zusammen durchgemacht. Allein deswegen war es schon unfair, wie sie ihn in ihrer Unwissenheit über seinen Verbleib behandelt hatte. Eigentlich hätte die Vergangenheit allein schon ausgereicht, um zu begründen, dass sie zusammen gehörten. Sie war diejenige, die sich nicht daran gehalten hatte. An das ungeschriebene Gesetz, das Schicksal, die Fügung. Wie auch immer man es bezeichnen mochte.


    Valeria hob den Kopf und stand auf. Mit steifen Schritten trat sie aus dem Pavillion hinaus in den Regen, der nun wieder senkrecht fiel und sich sofort ihres Haars und ihrer ganzen Gestalt bemächtigte. Suchend sah sie sich im Dämmerlicht um. Wo steckte er? Fast war sie versucht, fragend seinen Namen zu sprechen, doch sie unterdrückte diesen Impuls und ging stattdessen auf das Haus zu. Irgendwo musste er ja stecken.


    Bereits nach wenigen Schritten hatte sie ihn gefunden. Maximian saß auf einer schmalen Bank unter einer Art Vordach. Valeria blieb stehen. Ihr Herz klopfe wie von Sinnen und sie zitterte leicht, obwohl ihr nicht kalt war. Inzwischen hingen ihr die Strähnen nass vom Kopf. Sie sah sicher alles andere als anmutig und hübsch aus. Mit zaghaften Schritten ging sie schließlich zu ihm und setzte sich einfach neben ihn. Eine ganze Weile sprach sie nicht, sondern starrte wie er hinaus in den Regen. Dann...


    "Es regnet genauso wie damals bei Mummia und Aurelius", stellte sie leise, fast flüsternd fest. Nach zwei, drei Herzschlägen wandte sie den Kopf und sah Maximians Profil an.

    Valerias Hände wurden feucht. Sie atmete gezwungen gleichmäßig ein und aus und überlegte sich, was sie darauf erwidern sollte. Ihr Kopf allerdings blieb leer und die perfekte Antwort auf seine Frage wollte nicht kommen. So sagte sie, nach einer kurzen Pause, in der das Stürmen des Windes die Stille erfüllte:


    "Ich bin gekommen, um mit dir zu reden. Und um mich zu entschuldigen."

    Valeria hatte sich gerade dazu durchgerungen, noch so lange sitzen zu bleiben, wie ein Herz braucht, um einhundert Mal zu schlagen, da hörte sie außer dem Rauschen des Windes plötzlich eine Stimme, die ihr ob der durchaus angenehmen Temperaturen eine Gänsehaut bescherte. Er war also doch gekommen. Valeria seufzte erleichtert auf und schloss einen Moment die Augen.


    "Bin ich für dich nicht schon gestorben?" fragte sie ihn leise und mit ruhiger Stimme. Sie wollte ihn nicht beschuldigen. Das war durchaus eine ernst zu nehmende Frage gewesen, die sie da gestellt hatte. Valeria stand nicht auf und ging zu Maximian hin, sondern blieb sitzen und wartete. Die Hauptsache war, dass er mit ihr sprach. Sie wollte ihn jetzt nicht in die Enge treiben, indem sie zu ihm ging.

    In diesem Moment nieste es. Valeria würde wohl einen Schnupfen bekommen, wenn sie länger hier auf dem Boden saß und sich vollregnen ließ. Langsam begann sie an sich selbst zu zweifeln. Wie lange hatte sie nun schon hier gehockt? Eine halbe Stunde, eine, zwei? Sollte sie gehen oder würde Maximian kommen?

    Nun begann es auch noch zu regnen. Valeria zog den Umhang fester um die Schultern und sagte sich, dass es hier eh nicht reinregnen konnte. Gute zwei Minuten später wurde sie eines besseren belehrt, denn nicht nur das Dach war undicht, sondern der Wind drehte und peitschte den Regen beinahe waagerecht in den kleinen Pavillion. Valeria biss die Zähne zusammen, rührte sich aber nicht vom Fleck.


    Das war sie Maximian schuldig.


    Und sich auch.

    Sim-Off:

    Max und ich hoffen, dass es in Ordnung ist, wenn wir das einfach mal erstellen, Meri? :D


    Valeria gelangte von außen in den Garten. Die Wachen sahen sie zwar komisch an, kannten sie aber und wussten wohl vom Legaten, dass sie nicht gefährlich war.


    Auf der Suche nach etwas, wo sie lange aushalten konnte, fand Valeria eine kleine Gartenlaube. Die unverkennbare Hand einer Frau war auch im Garten zu sehen und Valeria vermutete, dass Severa dahinter steckte. Durch den Sturm, der jetzt am Spätnachmittag immer noch dicke Regenwolken vor sich her fegte, ließ nicht nach und zerrte an Valerias Haaren. Sie setzte sich in der Laube auf den Boden, denn aus irgendeinem Grund standen keine Bänke darin.


    Valeria zog die Beine an den Körper, umschlang sie mit ihren Armen und machte sich darauf gefasst, eine ganze Weile warten zu müssen.

    Valeria starrte immer noch auf die Stelle, an der zuvor Maximian gestanden hatte. Dann, ganz langsam, barg sie das Gesicht in den Händen. Nun kamen doch wieder ein paar Tränen und es tat sogar weh, als sie weinte, so viele Tränen hatte sie in den letzten Tagen vergossen. Sie spürte die Hand auf ihrer Schulter und nahm die Hände herunter, wischte sich die Tränen fort und sah Marcus bitter an. So einfach würde sie sich nicht geschlagen geben! Sie kannte Maximian und wusste, dass er gar nicht meinte, was er da gesagt hatte. Der Schmerz hatte ihm Worte in den Mund gelegt, die er gar nicht so meinte. Ja, so musste es sein. Zumindest, wenn er noch der gleiche wie früher war....


    "Doch Marcus", sagte Valeria leise, aber entschlossen.
    "Du kannst noch etwas für mich tun. Sage ihm, dass ich warten werde, meinetwegen hier direkt vor der Tür oder im Garten. Sage ihm, wenn ihm noch etwas an mir liegt, und sei es noch so wenig... Er weiß, wo er mich finden kann."


    Valeria schluckte, nickte Marcus dankend zu und ging hinaus aus dem Atrium, hinaus aus dem Domus und gelangte über einen externen Eingang in den Garten. Die Wachen schauten zwar skeptisch, taten aber nichts. Frauen verstand man eh nie, dachten sie sich.

    Er hatte sich verändert. Und sie war Schuld daran. Er wirkte so abweisend, so kalt und...lieblos? Valeria senkte den Kopf, als er vier gemeine Worte sagte und sich dann kaltherzig umwandte, eine Anweisung gab und nach oben ging. Valeria blieb am Fuß der Treppe zurück und starrte ihm fassungslos nach. Das konnte nicht sein. So konnte es doch nicht zu Ende sein! Sie wollte weinen, aber es waren keine Tränen mehr da, die sie hätte vergießen können. Valeria setzte einen flehenden Blick auf.


    "Lucius!" rief sie ihm mit bebender Stimme hinterher.
    "Bitte! Geh nicht fort, rede mit mir. So kann es doch nicht zu Ende sein!"