Beiträge von Decima Valeria

    "Guten Morgen", erwiderte Valeria, als Fabia eintrat. Sie bemerkte den Blick auf ihren Bauch und musste grinsen.
    "Ja...sei froh, dass du nicht so viel zu tragen hast!" meinte sie.
    "Aber gut, dass du da bist....ich bin schon halb verhungert."
    Valeria zwinkerte Fabia zu und legte ersteinmal die Unterlagen weg, griff sich dann ein Stück Brot mit Käse.
    "Hast du gut geschlafen?" begann sie das Gespräch.

    Etwas früher als geplant hatte sich Valeria im Tempel eingefunden und in den Unterrichtsraum begeben. Der Tisch war bereits gedeckt und sie überflog noch einige Aufzeichnungen, während sie auf ihre Schülerin wartete. Livia war noch nicht in Germania angekommen; und so konnte sich Valeria den ganzen Tag Fabia widmen - oder zumindest so lange, bis es beiden zu viel wurde und sie keine Lust mehr hatten. Gedankenverloren griff sie nach dem Becher mit Saft und trank kleine Schlucke.

    "Sehr gut!" sagte Valeria.
    "Dann sehen wir uns also morgen zum Frühstück!"
    Sie lächelte Fabia an und wartete darauf, dass sie ging. Diana....da musste sie noch einmal nachlesen. Soooo ergiebig war ihr Wissen dann nämlich doch nicht. :D


    Sim-Off:

    Geht dann im neuen Thread weiter. =)

    "Sagen wir....ach, weißt du was? Wir frühstücken einfach zusammen. Dann macht das Lernen dir sicher auch mehr Spaß. Ich werde zur dritten Stunde da sein. Wir treffen uns im Unterrichtsraum....der liegt wenn du hier raus gehst den rechten Gang runter direkt vor Kopf. Die Kammer ist links runter, die letzte Tür auf der linken Seite. Richte dich ruhig ein, soweit es geht. Ich hoffe, dass ich bis morgen mit Livianus sprechen konnte. Hast du sonst noch fragen?"
    Valeria musterte Fabia und musste lächeln. Sie erinnerte sie an sich selbst, damals.

    Valeria sah sich das Gebäufe genauer an und runzelte schließlich die Stirn.
    "Warst du da schon mal drin?" fragte sie ihn. Dumme Frage, sicher war er da schon mal drin.
    "Ich meine...ist es innen so prunkvoll wie von außen?"


    Es war gut, dass er auf andere Gedanken zu kommen schien. Valeria musterte kurz die Sklavin, die sehr schüchtern und verhalten wirkte, wandte sich dann wieder Livianus zu.

    "Hmm", überlegte Valeria. Ob sie Livianus zumuten könnte, zwei neue Schülerin im Praetorium wohnen zu lassen - und den Cherusker?


    "Ich werde meinen Großcousin fragen. Er ist der Legat der IX. und sehr nett. Wenn er ja sagt, kannst du gern im Praetorium wohnen. Wenn nicht, werden wir sicher eine andere Lösung finden. Vorerst kannst du die hintere Kammer nehmen. Sie ist karg und hat nur ein Bett und ein Stuhl, aber sie reicht für die Nacht. Ich würde sagen, wir fangen morgen früh mit dem Unterricht an. Wäre dir das recht?"

    Valeria wiegte den Kopf leicht hin und her.
    "Ja", nickte sie.
    "Diana ist vielseitig und wichtig für uns alle. Deine Entscheidung ehrt dich. Ich hoffe, du wirst eine gute Sacerdos werden."
    Sie trank einen Schluck Wasser.
    "Hast du schon eine Bleibe?" fragte sie freundlich.

    Ein Sklave klopfte an und trat ein, in der Hoffnung, den Legaten vorzufinden.
    "Herr, Valeria hat einen Cherusker mit ins Praetorium gebracht. Ich soll dir dies mitteilen. Sie befinden sich momentan im Atrium und warten."

    Valeria nickte. Wenn Livia hier ankam, würden sich die beiden sicher schon verständigen. Wie alt mochte die junge Frau vor ihr sein? Achtzehn, zwanzig? Valeria schüttelte den Kopf und stand bereits umständlich auf, als sie sprach.


    "Achwas, das ist schon in Ordnung", sagte sie und ging zu einem kleinen Tischchen, auf dem Wasser und Fruchtsaft standen. Wein hatte Valeria diesmal keinen in der Bibltiothek.
    "Wasser oder Saft?" fragte sie, Fabia ansehend und dabei ihren Bauch zeigend.


    Sie goss ihnen beiden ein und stellte dann Fabias Becher vor ihr ab, ehe sie sich wieder setzte und ihre neue Schülerin musterte.
    "Diana"; murmelte sie leicht gedankenverloren. Sofort musste sie an Aemilia und auch Livianus denken, der der Göttin einen Tempel bauen lassen wollte. Da war sie als Dianapriesterin wahrlich an der richtigen Stelle in Colonia, dachte sich Valeria. Sie merkte, dass sie abwesend wirkte, rettete sich in ein verlegenes Lächeln und nickte.


    "Verzeih, wenn ich nachdenklich wirkte, aber vor Kurzem ist eine gute Bekannte von mir verstorben. Sie war ebenfalls Sacerdos Dianae. Aber es wird sich machen lassen, Fabia. Wir werden dann näher auf Diana eingehen. Darf ich fragen, warum du dich für sie entschieden hast?"

    Valeria musterte die junge Frau und fragte sich, was sie denn hier wollte. Doch da erklärte sie es schon von selbst. Eine neue Schülerin? Die junge Decima hob die Brauen. Ein leises "Oh" entfuhr ihr, dann machte sich Freude und abermals Neugier auf ihrem Gesicht breit.
    "Eine neue Schülerin, sagst du? Und dein Name ist Petronia Fabia? Hm....dann kennst du sicher Petronia Livia, nicht wahr?" fragte sie und sah Fabia erwartungsvoll an. Doch dann machte sich ein schlechtes Gewissen auf ihrem Gesicht breit und sie deutete auf das halbherzige Chaos um einen der vier Schreibtische in der Bibliothek.
    "Setz dich doch...hier muss irgendwo noch ein Stuhl sein...unter dem ganzen Pergament... Möchtest du etwas trinken?"

    "Hmmmmmmmmmmmmmm", brummte der Alte und kratzte sich nachdenklich am Kopf. Dann musterte er die junge Frau einen Moment, ehe er nickte.
    "Na, dann komm mal mit. Sie ist in der Bibliothek....da ist sie meistens...."


    Der Alte wandte sich um und ging in gemäßigtem Tempo voraus. Fabia blieb so genug Zeit, sich im Capitol umzusehen.
    Dann erreichten sie die Bibliothek und der Mann gebot ihr, kurz zu warten. Er verschwand und kam kurz darauf wieder, die Tür nun offen stehen lassend.
    "Du kannst reingehen, sie erwartet dich."


    Valeria selbst saß hinter zwei wuchtigen Schriftrollen, einen Becher Wasser zu ihrer Rechten und die Augen nun interessiert und neugierig auf die Tür gerichtet. Ein Schreibtisch verbarg ihren kugelrunden Bauch.

    Ein sehr alter Popa in einer leicht fleckigen Robe kam ihr entgegen. Seine Stimme war schon brüchig und es erschien fragwürdig, ob er den Rang eines Sacerdos noch erreichen würde.
    "Salve mein Kind, was führt dich in diesen Tempel?" fragte er mit seiner altersschwachen Stimme.

    Valeria sah den Neuankömmling herankommen und musterte ihn. Mit seiner Begrüßung verriet er auch gleich den Dienstgrad von Crispus. Sie lächelte Lupus an.
    "Sei gegrüßt. Mein Name ist Decima Valeria. Ich bin die Großcousine des Legaten und werde eine Zeit hier im Praetorium wohnen. Ich wollte mir das Castellum mal näher anschaun."

    "Ach, das geht schon. Ich habe in Tarraco die Erfahrung gemacht, dass die Leute sich eher an einen herantrauen, wenn man sich nicht so nobel gibt. Ich meine...du hast natürlich recht, aber mir macht es nichts aus - dir etwa?"
    Sie wandte den Kopf und blinzelte Livianus im hellen Sonnenschein an. Das Wetter schien Hohn zu sein. Es war der wärmste Tag, seit Valeria mit Apollonius in Germanien angekommen war.


    "Darf man sich denn in germanischen Städten zu Pferd fortbewegen? In Rom und Tarraco ist das undenkbar." V
    Valeria wäre auch gern geritten, aber mit der Kugel, die sie vor sich her schob, war das nicht möglich. Dann entdeckte sie ein langgezogenes Gebäude aus weißem Marmor und zeigte darauf. Wie ein Tempel sah es nicht aus.


    "Das da - was ist das?"

    Valeria verfolgte die Bewegungen des Medicus mit großem Interesse. Sie wunderte sich etwas über seine Worte, ließ es aber bei dem Stirnrunzeln bleiben und nahm dem Medicus dann die kleine Dose ab. Nachdem sie daran gerochen hatte, zog sie die Nase kraus.
    "Urgh....Seeigelextrakt, sagst du? Puh, was müssen diese Viecher stinken!"
    Ekel stand auf ihrem Gesicht, aber dennoch tauchte sie den Finger in der Zeugs und begann, die Salbe auf dem Rücken der Sklavin zu verteilen, während Apollonius den Mohn im Mörser bearbeitete. Als Quintus zurückkam, sah Valeria auf und ihn an. Er wirkte nervös.
    "Du könntest dich neben sie setzen und für sie da sein", sagte sie schlicht und vertraute darauf, dass sie sein Verhalten richtig gedeutet hatte und Ylwa mehr als eine Sklavin für Quintus war.

    Valeria hob entrüstet eine Augenbraue, als er den Wal ein schönes Tier nannte. Sie wollte gerade etwas entsprechendes entgegnen, als sie seinen Namen vernahm. Kurz dachte sie nach, dann nickte sie.
    "Ah...ja.....warte mal....Petronius Crispus? Du hast den Cursus Res Vulgares in Tarraco gemacht, nicht wahr? Und dein Vater ist der Praefectus Vehiculorum?"

    Da hatte er in der Tat gute Erfahrungen gemacht, denn Valeria legte verlegen den Kopf auf die Seite, winkte dnan jedoch ab.
    "Ach komm schon....ich sehe aus wie ein Wal, also sag sowas nicht. Hm....vielleicht haben wir uns in Rom mal getroffen? Oder aber in Hispania irgendwo. Hm....wenn du mir deinen Namen verrätst, macht es vielleicht klick bei mir."
    Sie blinzelte gegen die Sonne und lächelte den Mann freundlich an.

    Valeria konnte nun nicht mehr und musste prusten vor lachen. Sie sand da und bog sich, während ihr helles Lache über die Via hallte. Als sie sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, legte sie den Kopf schief.
    "Na, ich wäre schon eine schlechte Großcousine, wenn ich meinen Großcousin töten wollte, meinst du nicht auch?" sagte sie und zwinkerte.
    "Decima Valeria ist mein Name. Und wer bist du?"



    Sim-Off:

    Nichte in Großcousine geändert

    Valeria reagierte mit einem gespielt unterwürfigen Ausdruck und zwinkerte den jungen Herrn dann an.
    "Nein", sagte sie schließlich.
    "Ich durfte passieren, weil der nette Mann einer schwangeren Frau die Bitte nicht abschlagen konnte."
    Sie hob prüfend eine Augenbraue.