Valeria freute sich, dass der alte Medicus wieder zurück war. Sie hatte die Unterhaltungen mit ihm sehr vermisst und auch die Arbeit als Medica, denn während der Grieche in Rom verweilte, war das Iatreion geschlossen geblieben. Valeria hatte Apollonius sehr gern und zeigte dies auch offen und herzlich. Vielleicht war er der Vater, den sie sich immer gewünscht, aber nie gekannt hatte.
Auf einer Olive herumkauend schritt sie neben Apollonius einher und bewunderte ebenso wie er die wenigen Blüten, die links und rechts des Weges wuchsen und den Frühling einläuteten. Überall spross und knospte es. Valeria sog die kühle Frühlingsluft ein und seufzte.
"Ja, da hast du recht! Der Frühling hat lange auf sich warten lassen, aber nun scheint er endlich zu kommen."
Leicht amüsiert hörte die Decima den Worten des Medicus zu und nickte bei dem, was er über Rom sagte. Sie selbst hatte einige Jahre ihres Lebens dort verbracht und festgestellt, dass sie Rom auch nicht sonderlich mochte. Bei den nun folgenden Worten wandte sie den Kopf und sah Apollonius verblüfft an.
"Überfallen? Gefangengenommen? Und ein Mordversuch?!" hakte sie erschrocken nach.
"Nur gut, dass letzteres nicht geglückt ist. Du stehst ja neben mir und bist wohlauf. Du musst mir alles erzählen! Wer wollte dich überfallen und warum?"