Beiträge von Tiberius Octavius Dragonum

    so ... wie immer etwas spät aber ihr habt mein Interesse geweckt und das habt ihr jetzt davon ;)


    Als Nicht-Geschichtsstudent berufe ich mich hierbei hauptsächlich auf die oben erwähnte "logische" Eigenmeinung! 8)


    Was die administrative Sache angeht, glaube ich das Junkelmanns Aussage das die Manipel betrifft durchaus logisch ist, schließlich gilt beim Militär die Dienstweg Hierarchie ... im Sinne von 8 Milites unter einem Optio -> Contubernium und dann wieder das nächst größere Stück vom großen Kuchen unter dem nächsthöheren Offizier also die Centurie unter dem Centurio! und so weiter ... da hat man mit den Kohorten den Verwaltungsaufwand für die Tribune deutlich reduziert, vorallem weil es sicher vorher auch immer schwierig war zwei Centurionen in einem Manipel unter einen Hut zu bekommen, ohne einen expliziten Vorgesetzten! (reine Spekulation!)


    Was nun die Feldzeichen angeht, gibt es glaube ich eher weniger direkte Befehle sondern vielmehr Bezugs-informationen. Wie etwa für den Feldherren der beim überblicken des Schlachtfelds so die verschiedenen Truppenteile lokalisieren konnte, vorallem weil damals durch den Schlachtlinien Nahkampf sicher schnell mal die klare Trennlinie zwischen Feind und Freund nicht genau zu erkennen war. oder eben für die Soldaten als Orientierungspunkt, wenn die Formation aufgebrochen worden ist und die Legionäre sich neu formieren mussten gab es schließlich keine Kompasse oder Karten, geschweige denn Funk also mussten sie ja aus anderen Dingen ableiten in welche Richtung sie sich neu ausrichten und formieren mussten. ... glaube ich! :D

    Dragonum genoss die Abwechslung und wusste schon jetzt das sie ihm Morgen nur umso mehr fehlen würde ... aber darum ging es ja gerade im Leben eines Soldaten ... "Tun was man kann und Leiden was mann muss!" ein guter Freund hatte das einst zu ihm gesagt und er würde es sicher nicht vergessen ...


    Ein leichtes Raunen ging durch die Reihen als der Tribun nach den Würfeln fragte, aber Dragonum grinste nur breit, die Gelegenheit würde er sich sicher nicht entgehen lassen, Respeckt waren 80% des Erfolgs einer militärischen Herarchie ... die restlichen 20% mussten die Besoldungsstufen aufbringen ...


    "Sicher! ... Ich hoffe nur sie bringen dir auch genauso Glück wie mir!"


    Wobei Dragonum natürlich vollends vom Gegenteil ausging, da er ja selbst am besten wusste das da nichts besonderes an diesen Würfeln war, mal abgesehen von dem seltsamen Klang den sie auf dem Inneren des Scutums machten wenn man würfelte ...

    Dragonum war begeistert, oder zumindest gab er sich ebenso den ältesten Stammesmitgliedern gegenüber. Den Wunsch auch nebenbei noch etwas Geld zu machen verstand er nur allzugut die Blemyrer machten den Handel in dieser Gegend sicher nahezu unmöglich, da war es sicher ganz toll wenn einem 5000 potentiele Kunden plötzlich in die Hände fielen ... an Serapio gewandt gab Dragonum ein paar Anweisungen ...


    "Tribunus? Ich denke wir kaufen einfach alles was wir irgendwie gebrauchen können, damit können wir uns zumindest sicher sein das sie es sich nicht mit uns verscherzen wollen! Schließlich bleibt Rom ja in der Nähe und so kommen sie sicher öfter zu einem guten Geschäft! .. Jasim frag den Ältesten ob er eine Liste von seinen Waren hat damit ich ihm sagen kann was ich alles kaufen will und sag ihm das Rom sich immer über ein gutes Geschäft freut!"


    Schließlich war das ja auch der Grund für Jasim's Anwesenheit, denn wegen der besonderen Gesellschaft der römischen Legion war er sicher nicht ihr Dolmetscher geworden ...

    Dragonum verfolgte mit einem Schmunzeln wie die Feinde gegen die Wand aus Legionären brandeten und versuchten die Legionäre in Zweikämpfe zu verwickeln, natürlich ließen diese sich nicht drauf ein sondern wichen seitlich aus um die Lücken für die Treffen-Taktik zu öffnen. Während der Feind in die Lücken strömte und glaubte er habe die Formation der Römer bereits gespalten rückten die hinteren Reihen auf und versuchten so den Fein zwischen zwei Linien zu zerquetschen ... in Rom sprach man von dieser Taktik bereits als alte Schule, aber hier, am wortwörtlichen Arsch der Welt, schien sie immer noch der Innbegriff von Rafinesse zu sein ... aber wo traf man denn heute auch noch auf unformierte Heere die die 100 Mann Grenze überschritten ...


    Ein Melder hatte indessen berichtet das an der rechten Flanke alles nach Plan verlief und die Reiterei nun gerade in den Nahkampf mit den Kohorten gestolpert war. Der Melder von der linken Flanke hatte jedoch ganz und garnicht so gute Neuigkeiten ...


    "Praefectus die feindliche Reiterei hat den Pfeilbeschuss auf die hinteren Reihen gelegt und nun bricht die Formation teilweise auf bevor die hintere Kohorte nachrücken kann! Tribunus Helvetius fragt ob er einen Ausfall gegen die Reiterei versuchen soll!?"


    Dragonum legte die Stirn in Falten ...


    "Einen Ausfall? Zu Fuß, im Sand und bei Feindkontakt ... bei Mars nein! Er soll seine Kohorte dünner machen und die Lücke zur Fünften soweit vergrößern das der Feind dazwischenströmt! Die Nachrückende Kohorte soll dann den Feind dazwischenhalten damit es für die Reiter schwerer wird nicht auch die eigenen Reihen zu treffen!"


    Der Melder gallopierte davon um die Befehle zu überbringen und Dragonum wank einen anderen herbei ...


    "Ich will Tribunus Decimus Bericht! Ich will wissen wie der Feind sich konzentriert, wir müssen die unformierten irgendwo durchstoßen um sicherzustellen das sie nicht flüchten können!"

    Dragonum hatte mit diesem Einwand bereits gerechnet und es kostete ihn Mühe den Dolmetscher freundlich ausreden zu lassen, schließlich wäre es als hätte er den Ältesten unterbrochen würde er nun den Dolmetscher unterbrechen ...


    "Sicher sind unsere zwei Gruppen schwerlich kombinierbar, aber das wird auch nicht nötig sein, wir wissen bereits wo der Feind zu finden sein wird nur werden wir zu langsam sein wenn wir immer erst das gesammte Terrain erkunden müssen, statt direkt die nächste Oase anzusteuern! Wenn ihr also in der Lage wärt uns eine Karte auszuhändigen oder uns eine anfertigen könntet wären wir sicher schnell in der Lage den Feind einzuholen und in eine Schlacht zu verwickeln!"


    Natürlich ging Dragonum davon aus das diese Nomaden über Karten verfügten schließlich mussten sie sich hier ja auch irgendwie zurechtfinden. Sie konnten ja nicht die ganze Wüste im Kopf haben, schließlich sah hier ja alles gleich aus ....

    Dragonum runzelte die Stirn und sah den Schreiberling an als hätte dieser gerade versucht sich über ihn lustig zu machen, aber bei genauerer Betrachtung wurde Dragonum tatsächlich offenbar das dieser "Mensch" seine Worte ernst gemeint hatte ...


    "Interessant, ich denke du solltest die nächsten Tage vielleicht ersteinmal die Augen offen halten und dich ein wenig umsehen, einer meiner Scribae wird dich begleiten. Dann kannst du dir zumindest erstmal ein grobes Bild der Realität machen bevor du anfängst irgendwelchen Mist aufzuschreiben! Und was auch immer es ist das du aufschreibst ... ich will es lesen bevor es irgendwer anderes tut ... sieh mich als soetwas wie .. ehm .. nunja einen Fan!"


    Als dann der Brief erwähnt wurde, war Dragonum allerdings doch etwas skeptisch, die Auctrix war eine Decima? Dann sollte er dem Ganzen auf jeden Fall die nötige Aufmerksamkeit gönnen nicht das irgendetwas "Falsches" an die Ohren seines Patrons geriet ...


    "Ja den kenne ich, ich werde euch bei Gelegenheit bekannt machen!"


    Sprich wenn sie nichts anderes mehr zu erledigen hatten ...

    Mit Argusaugen beobachtete Dragonum den langsamen Vormarsch der feindlichen Fußtruppen, ein Handzeichen ließ die hinteren Reihen der Flanken in die erste Reihe vorrücken, während die hinteren Kohorten mehr in die Breite gingen, nun war die vordere Reihe um zwei weitere Kohorten breiter und wenn alles klappte wie geplant würden sie die formationslosen Feinde einfach in die Zange nehmen ...


    Nur wenig später sah Dragonum, einige hundert Meter weiter vorne, die erste schwarze Wolke aus Pilen dem Feind entgegen streben, ihre Wirkung würde den Feind sicher überraschen und ihren Vormarsch bremsen, nun musste er sich nur noch etwas für die feindliche Kavallerie einfallen lassen ...


    "Für zweites Treffen öffnen und sofort nachrücken! Testudo auflösen und in den Nahkampf, hoffen wir das sie nicht so niederträchtig sind und auch auf ihre eigenen Leute schießen! Die Reiterei soll die Kavallerie des Feindes in den Nahkampf mit den Kohorten locken und dann in Keilformation die Fußtruppen trennen ... aber da warten wir lieber noch!"


    Die Bogenschützen zu Pferd übeforderten Dragonum etwas, sicher hätte er das niemals zugegeben, aber auf solcherlei war er hier nicht vorbereitet gewesen, wer sollte denn ahnen das sich hier, ohne das Rom es erfuhr, eine Streitmacht von über 4000 Mann sammeln konnte ...

    Dragonum hatte schon bei der Ankündigung des nächsten Besuchers durch den Decurio die Brauen gehoben und sie hatten sich noch nicht gesenkt als nun der Schreiber von der Acta vor ihm stand. Caius Columnus von der Acta Diurna, Dragonum war sich sicher jedes bisher erschienenes Exemplar gelesen zu haben, selbst jetzt während des Feldzugs bezahlte er dem Cursus einiges damit sie ein paar Ausgaben mitbrachten und dennoch konnte er sich keines Artikels dieses Mannes errinnern, vielleicht schrieb er sonst über andere Dinge ... die die Dragonum immer überblätterte ... wer wusste schon genau wer welchen Artikel schrieb ...


    "So so ... "DER" Caius Columnus also, der ruhmreiche Feldzug interessiert dich, nun noch ist es nur ein Feldzug aber vielleicht hast du ja Glück und wir finden unterwegs noch ein wenig Ruhm!"


    Obwohl Dragonum ein großer Freund der Acta war, konnte er sich nur schwerlich vorstellen wie der Mann den Feldzug in Worte fassen wollte ... oder zumindest konnte er es sich nicht vorstellen das er dabei besonders gut wegkam ...


    "Und wie hast du dir das vorgestellt, ich meine was oder besser worüber willst du denn schreiben?"

    Dragonum hatte sich gesetzt und ebenfalls von dem süßen Getränk genippt, das ihm wie er zugeben musste ganz gut gefiel, obwohl er natürlich nichtmal annähernd eine Ahnung hatte was das überhaupt war ... Massa und sein privates Sonnensegel hatte Dragonum überhauptnicht bemerkt, warum auch, schließlich sollte dieser ein Auge auf sie haben und nicht umgekehrt ...


    Der Älteste fasste sich kurz und kam gleich zum Punkt, eine Tatsache die Dragonum weit mehr zusagte als das übliche, unterwürfige Geschwafel das die hiesigen Händler so gern an den Tag legten. Außerdem bestätigte es definitiv das der Älteste interessiert war und das war die beste Basis für ein Bündnis ...


    "So ist es, die Blemyrer sind ehrlos und nutzen jede noch so feige Taktik um ihren Zielen nachzukommen, sie flüchten vor uns quer durch die Wüste und starten kleine Angriffe bei Nacht. Unsere einzige Schwäche ist unsere mangelnde Ortskenntniss! Während der Feind jederzeit weiß wo er sich befindet und wo das nächste Wasser zu finden ist, stellen wir immer häufiger fest wie ungenau unsere Karten eigentlich wirklich sind. Und hier kommt ihr ins Spiel, euer Stamm ist den Blemmyrern Zahlenmäßig viel zu stark unterlegen als das ihr einen offenen Konflikt riskieren könntet und nur ein Narr würde eben dass von euch erwarten! Dafür kennt ihr die Wüste und wisst wie man ihr trotzt und wo man Wasser findet ... wir stellen die Soldaten die die Blemyrer besiegen können und ihr helft uns, uns in dieser eurer Heimat zurechtzufinden!"


    Dragonum wollte das ganze erst wirken lassen und sehen wie die Ältesten reagierten, anschließend konnte er imernoch den Dank des Kaisers und alle möglichen Reichtümer versprechen ...

    Der Pfeilbeschuss hatte zum Glück nicht allzuviele Opfer gefordert und so hatte auch die Moral nicht viel Schaden genommen. Irgendwo in den Reihen der zweiten Kohorten sagen die Männer sogar schon wieder ... Dragonum grinste und gab Zeichen, damit die Optiones das allseits bekannte Schlachtlied der XXII anstimmten, welches natürlich schon kurz darauf von knapp 5000 Mann gesungen wurde ...


    Ein schwerer Kampf steht uns bevor
    doch fürchten wir uns nicht
    Wir reiten schnell und lachen nur
    dem Feind ins Angesicht
    Wir stehen zusammen, tausend Mann,
    Brüder im Metall!
    Und kämpfen für das heilge Ziel
    des feigen Feindes Fall!


    Die Schlacht sie tobt wie nie zuvor
    Und nun der Männerchor!


    Wir sind Verteidiger des römischen Reiches
    Krieger in Stahl, Holz und Gold
    TOD - den feigen Feinden!
    Eure Niederlage ist unser Sold
    Verteidiger des römischen Reiches
    Mit lachendem Herzen ziehn wir in die Schlacht
    Tod - den feigen Feinden!
    Denn wer mit uns kämpft, der hat die Macht


    Wir werden siegen oder sterben, das wahre Heldentum
    Wir bringen unserm Feind Verderben und marschieren in den Ruhm
    Die Schlacht, sie macht die Nacht zum Tag, erhellt im Feuerschein
    Die Brüder kämpfen unverzagt - der Sieg wird unser sein!


    Die Schlacht sie tobt wie nie zuvor
    Und nun der Männerchor


    Wir sind Verteidiger des römischen Reiches
    Krieger in Stahl, Holz und Gold
    Tod - den feigen Feinden!
    Eure Niederlage ist unser Sold
    Verteidiger des römischen Reiches
    Mit lachendem Herzen ziehn wir in die Schlacht
    Tod - den feigen Feinden
    Denn wer mit uns kämpft, der hat die Macht


    Oh mächt'ge Götter Jupiter, Mars - ich bin Euer Sohn
    Mein Leben liegt in Eurer Hand, ich knie vor Eurem Thron
    Verteidiger des Glaubens bin ich, unsrer Religion
    Des römischen Reiches Siegeszug - das ist meine Mission
    So blicke ich zu Euch empor
    Und lausche dem Männerchor


    Wir sind Verteidiger des römischen Reiches
    Krieger in Stahl, Holz und Gold
    Tod - den feigen Feinden
    Eure Niederlage ist unser Sold


    Verteidiger des römischen Reiches
    Mit lachendem Herzen ziehn wir in die Schlacht
    Tod - den feigen Feinden
    Denn wer gegen uns kämpft, stirbt noch vor Einbruch der Nacht!


    Dragonum erwischte sich selbst dabei wie er den Refrain mitsang und auch im Stab gab es den ein oder anderen der aus ganzer Kehle mit einstieg. Im Moment wünschte sich selbst Dragonum nichts sehnlicher als in der ersten reihe zu stehen, dem Feind entgegen zu marschieren und seinen Gladius in den Magen eines dieser Wüstenhunde zu rammen, doch dieses "Privileg" würde ihm heute wohl verwehrt bleiben ...

    Dragonum grinste breit in die Runde, seine Mittspieler hatten es ihm ja gerade zu einfach gemacht, aber er genoss es zu sehr die jüngeren der Legionäre flüstern zu hören, um sich nun hier mit einem gewöhnlichen Würfelergebnis zufrieden zu geben ... also kamen die Knochenwürfel zum Vorschein ...


    "Ich denke bei eurem Pech benutze ich lieber meine eigenen Würfel!"


    Die Würfel rollten und siehe da zwei Fünfen, Gemurmel in den Reihen und die Veteranen begannen wieder den Jünglingen einen Bären aufzubinden ... Der Praefect hat sie selbst aus den Knochen eines germanischen Häuptlings geschnitzt! Noch während sie ihn verhöhrt haben ... und dann hat er mit dem Häuptling um dessen Leben gewürfelt! ... es folgte noch eine teatralische Geste mit dem Finger über den Hals, dann warfen sich die Legionäre verwunderte und verstörte Blicke zu ...


    "Genug jetzt Lucius, sonst können die Jungen nachher nicht schlafen!"


    Selbstverständlich hätte Dragonum auch ganz einfach sagen können das er sie sich von einem germanischen Händler in Mogontiacum hatte aufquatschen lassen und sie wahrscheinlich aus Schweine oder Rinderknochen waren, aber das wäre ja nicht halb so spannend gewesen ...


    "So ich glaube diese Runde geht an mich, wie wäre es mit doppelt oder nichts?"

    Wie erwartet begann der Feind seinen Angriff mit berittenen Bogenschützen, das es allerdings immer noch so viele waren, immerhin hatte man ja einige schon bei dem nächtlichen Angriff erwischt, war eine weitere unschöne Überraschung die der Kommandostab hier zu schlucken hatte ...


    Dragonum war zwar von vornherein davon ausgegangen das die Nomaden sich auf die Flanken konzentrieren würden, weshalb er die theoretisch schwächste Kohorte (die Zweite hatte die meisten Neulinge und war bereits zweimal auf den Feind getroffen) ja auch in der Mitte postiert hatte, aber die hohe Zahl an Bogenschützen würde sie eine Menge Zeit kosten ... aber mehr auch nicht, zumindest nach Auffassung des Stabs ...


    "Testudo! Lasst sie wie Regen abprallen, ein Römer mag langsamer werden, aber er bleibt nicht stehen!"


    Gleichzeitig machten sich an der rechten Flanke die Turmae bereit die nicht als Melder eingesetzt waren um den Feind in seinen Routen zu stören, sofern nötig ...

    Sim-Off:

    Danke ;)

    Dragonums Mine war wie aus Stein gemeißelt, sicher freundlich und friedlich aber dennoch war er vorsichtig, irgendwie kam ihm seine eigene Idee hier allein rein zumarschieren mittlerweile schon gar nicht mehr so klug vor. Er dankte dem Stammesführer über den Umweg des Dolmetschers und stimmte zu sich im Zelt niederzulassen, doch bevor er eintrat wandte er sich noch einmal kurz an Decimus Massa ...


    "Die beiden können jetzt gehen wohin auch immer sie möchten, du aber bleibst hier draussen stehen und achtest darauf das unsere Leute auf dem Hügel dich stets sehen können! Ich will nicht in dem Zelt da abgestochen werden ohne das hier sofort die Hölle los ist!"


    Schließlich war das ja ihre Lebensversicherung ... dann wandte er sich an Serapio ...


    "Wir schließen uns den Ältesten an und versuchen ihre Unterstützung zu erlangen, scheue dich nicht mich anzusprechen wenn dir eine Idee oder dergleichen kommt, wir können uns hier keine Schönheitsfehler leisten!"


    Dann folgte der in die Jahre gekommene Veteran der Einladung des Ältesten und erwiederte auf dessen letzte Frage ...


    "Natürlich nun sind wir schließlich eure Gäste so wie sie zuvor die unseren waren!"


    Die Einrichtung des Zelts erschien Dragonum etwas spartanisch für einen Stammesführer, aber im Laufe seiner Dienstzeit hatte er schon an schlimmeren Orten gehaust und genächtigt ... ganz zu schweigen von den Orten an denen er schon Dienst versehen hatte ...

    Schon von weitem war das Glitzern und Blincken der römischen Rüstungen zu sehen, der Heerwurm schlängelte sich von Düne zu Düne und die Staubwolke die die unzähligen Infanteristen aufwirbelten war Meilenweit zu sehen. Ganz offensichtlich waren auch die Römer bereits versessen auf eine Schlacht, wenngleich sie von den ersten Späherberichten noch stärker überrascht waren als es vermutlich die Nomaden waren. Doch Dragonum war zuversichtlich schließlich waren es nur barbarische Wüstenbewohner und keine ernstzunehmende staatlich finanzierte Streitkraft. Mit Sicherheit wog ein Legionär gleich zehn dieser Wilden auf. Bisher hatten sie stets ihre Feigheit genutzt und die Überraschung auf ihrer Seite gehabt oder von ihren berittenen Bogenschützen profitiert, aber spätestens nun auf dem offenen Feld würden sie dem römischen Formationskrieg nichts entgegenzusetzen haben. Ihre Kamele waren nicht so kräftig wie Pferde und ihre Waffen durschlugen weder römische Schilde noch Rüstungen. Sicher würden sie nach dem ersten Kontakt gleich wieder flüchten, also sollte man möglichst zügig zum Gefecht kommen ansonsen könnten sie in der Nacht wiedermal feige davonlaufen ...


    Langsam begannen die Kohorten sich aufzufächern und eine Schlachtlinie zu bilden, zwar waren die Blemyrer noch ein ganzes Stück in der Ferne aber mit ihren Kamelen konnten sie wesentlich schneller Entfernungen überbrücken als die Legionäre zu Fuß ...


    "Auffächern wie folgt, die Zweite verdeckt weiterhin den Vormarsch der restlichen Kohorten, die ungraden Kohorten nach Links schwänken die graden nach Rechts! Wir zeigen vorerst nur 50 % das heißt in der ersten Reihe stehen ... die Dritte, die Fünfte, die Zweite, die Vierte und die Sechste. Dahinter die Erste in der Mitte, der Rest wieder getrennt nach ungerade und gerade! Sechs Reihen lang 80 Glieder breit!"


    So würde die hintere Reihe wegen der Doppelcenturie natürlich etwas überstehen, aber Dragonum rechnete nicht damit das der Feind die fertige Formation abwarten würde, stattdessen würden ihre schlaksigen Kamele auf die Kohorten prallen wie ein Fisch auf einen Felsen ...

    Dragonum der gerade erst aufgehört hatte zu lachen, einer der Veteranen hatte seine liebste Frauengeschichte zu Tage gefördert, sah überrascht zu Serapio hinüber als dieser ihn einlud am Würfeln teilzunehmen ...


    Insgeheim wäre Dragonum am liebsten sofort aufgesprungen und hätte sich begeistert zwischen die Legionäre und Unteroffiziere gesetzt um zu würfeln, doch selbst an den Saturnalien war eben nicht ganz so gleich wie die anderen gleich waren, weshalb er nach kurzem zögern schließlich nickte und sich dann gemächlich in die Runde der Würfler eingliederte ...


    Kaum war er aufgestanden begannen die Veteranen zu tuscheln, allerdings konnten raue alte Männer unter Umständen auch laut genug "flüstern" um einen vorbeirollenden Pferdekarren zu übertönen ...


    "Die armen Narren, der Praefectus würfelt sonst nur mit Mars, und da rollen dann auch stets Köpfe!"


    Das Gerücht war tatsächlich schon recht verbreitet, allerdings hauptsächlich deswegen weil Dragonum bereits in Germanien mit einigen der Veteranen gewürfelt hatte. Besonders die knöchernen Würfel die Dragonum sein Eigen nannte sorgten stets für einigen Gesprächsstoff, vor allem da bisher niemand glaubhafte Informationen darüber hatte aus wessen Knochen diese Würfel gemacht worden waren ...


    "Ein wenig Würfeln wäre jetzt glaube ich genau das richtige, worum geht es denn Tribunus Decimus?"