Beiträge von Tiberius Octavius Dragonum

    Die Legion kam nach Dragonums Einschätzung gut voran, die Männer hatten sich in den vergangenen Wochen, so gut es eben ging, an die Hitze der Wüste angepasst. Natürlich war es auch in Nikopolis heiß gewesen, aber die Hitze war auch nicht das schlimmste es war die Trockenheit und die Gewissheit das es noch für viele Tage weiterhin so sein würde. Dennoch war Rom nicht ohne Grund eine Großmacht geworden, die Legionäre waren keine Söldner oder Tagelöhner, keine Sklaven oder Bauern ... sie waren Berufssoldaten, deren einzige Aufgabe in Friedenszeiten war sich auf Kriegszeiten vorzubereiten. Und das zeigte sich auch im Durchhaltevermögen der Legion, denn mit Ausnahme einiger Neulinge und der Verletzten hielten sich alle ausgezeichnet an das vorgegebene Tempo. Diejenigen die etwas nachließen wurden von ihren Kameraden unterstützt und die zu schwer verletzten reisten auf den Wägen des Valetudinariums mit ...


    Bisher lief alles hervorragend nach Plan, nur was die Nomaden anging war Dragonum noch etwas skeptisch, wer schickte denn unberittene Späher soweit aus, wenn er nicht befürchtete von jemandem angegriffen zu werden? Oder war Roms-Ruf in dieser Gegend wirklich schon so schlecht ...

    Der Stab, allen vorran natürlich Dragonum, hielt sich stets in der Nähe der zweiten Kohorte auf, schließlich würden sie gemeinsam mit dieser dann die Nomaden aufsuchen und versuchen ein Bündnis auszuhandeln. Dragonum allerdings war mit seinen Gedanken schon bei seinem Plan für die folgenden Tage und bei seinem Klienten der gerade auf dem Weg nach Italien war ...

    Dragonum entließ Serapio mit einer Geste und nickte den beiden Gästen nocheinmal zu, bevor er sich erhob und ebenfalls entschwand. Sein Zelt würde ohnehin erst recht spät abgebaut werden, da konnte er sich zumindest nochmal in einen bequemeren Sessel setzen und etwas essen und trinken ...


    Auch Massa bekam noch ein Nicken gewidmet, dann verschwand Dragonum wieder in seinem Zelteingang. Doch die Ruhe währte nicht lange, denn alle paar Minuten huschte ein Melder hinein und brachte Inventurlisten und Materialanforderungen ... solange bis schließlich auch das Zelt des Praefectus abgebaut wurde und Dragonum sich seinem Stab anschloss um den Abmarsch der ersten Kohorten mitanzusehen ...

    Dragonum hatte schon seit einigen Tagen mit einer Idee zu ringen die ihm einfach nicht aus dem Kopf wollte, aber bisher hatte er nie Gelegenheit gehabt mit der erforderlichen Person darüber zu sprechen ... denn Decimus Cursor, sein Klient, hatte bisher noch im Valetudinarium gelegen, doch vor einigen Minuten hatte man ihm berichtet das er nun zumindest wieder in der Lage war gewöhnlichen Dienst zu leisten und so hatte Dragonum ihn gleich herbestellt ...

    Dragonum nickte nur zustimmend wie üblich, das der anwesende Stabsoffizier sich von ihm auf die Füße getreten fühlte bemerkte er schlichtweg nicht, Gefühle und sie zu deuten, von Truppenmoral im Allgemeinen mal abgesehen, waren für ihn fremdes Terrain ...


    "Gut so machen wir das! Wir machen das dann mit deiner Kohorte ... dann muss ich die anderen Tribune nicht ausführlich einweisen, außerdem bleibt es dann für die Beiden hier, bei den ihnen bereits bekannten freundlichen Gesichtern!"


    Die Idee mit der Oase war Dragonum auch schon gekommen, allerdings war er sich nicht sicher ob sie sich darauf verlassen sollten ... vielleicht war Dragonum ja doch nicht so überzeugend wie er glaubte. Die Wüstenvölker konnten manchmal recht dickköpfig sein ...


    "Dolmetscher!? Sag ihnen das wir in ein paar Stunden aufbrechen werden um ihren Anführer zu besuchen und sie bis dahin .. nun unsere Gäste bleiben!"

    Dragonum schmunzelte süfisant, als er dem Tribun aus dem Hause Decimus lauschte, solche Gedanken hatte er ihm garnicht zugetraut eigentlich hatte er ihn eher für eine sanftmütige Gestalt gehalten ...


    "Das wird nicht nötig sein Tribunus, der gesammte Stamm wird bei uns zu ... nun zu Gast sein! Und wir sind Römer, diese Menschen mögen Nomaden aus dem entlegensten Winkel der Welt sein aber auch sie wissen was mit ihnen, ihren Frauen und ihren Kindern passiert wenn sie uns übers Ohr hauen! Außerdem werde ich ihrem Anführer ein Angebot machen das er nicht abschlagen kann! Allerdings bin ich mir nicht sicher ob wir sie bereits jetzt einsammeln sollen, oder ob wir sie mitnehmen sollen wenn wir zum nächsten Lagerort aufbrechen ... was meinst du?"


    Beides konnte Vor- und Nachteile haben, die Frage war welche man sich leisten konnte und wollte ...

    Dragonum beobachtete die Regungen und Gesten die die beiden nun mit dem Dolmetscher austauschten, natürlich verstand er kein Wort von dem was die beiden Männer sagten, aber aus ihrer Haltung konnte er dennoch schon so einiges schließen. Der Dolmetscher wandte sich schließlich um und erläuterte auf Latein was die beiden Gefangenen gesagt hatten, nachdem Dragonum sich versichern lies das der Dolmetscher es wörtlich wiedergegeben hatte verdrehte er die Augen, dieser komische Wüstennomade drückte sich aus wie ein Senatorensöhnchen das in der Subura aufgegriffen worden war ...


    "Sag den beiden das wir nach dem Lager ihres Stammes suchen und ihre Hilfe zu schätzen wüssten! Außerdem versichere ich persöhnlich das keinem aus ihrem Stamm auch nur ein Haar gekrümmt wird solange sie sich unseren Anordnungen beugen. Ich möchte mit dem Anführer ihres Stammes über ein Angebot von großer Bedeutung sprechen und sie anschließend gern als meine Gäste willkommen heißen!"


    Der Dolmetscher begann erneut die Formulierungen zu übersetzen und Dragonum musterte die beiden Gefangenen, zwar sprach der Mann für sie beide jedoch gehorchte er auch wenn die Frau ihn bat Platz zu nehmen ... Dragonum fragte sich ob hier nicht vielleicht sogar die Frau die höherrangige war ...

    Dragonum hatte lange gehadert wie er den Brief des Artoriers beantworten sollte und vorallem wieviel er darin erwähnen sollte. Artorius Menas war aus Holzmangel genau wie all die anderen lediglich begraben worden, eine Verbrennung war einfach nicht machbar gewesen. Als Dragonum schließlich das Schreiben an den Boten des CP aushändigte, musste er an seinen eigenen Vater denken, der alte Largus hatte immer gesagt "Die Wahrheit ist stets das erste Opfer des Krieges!" und so schien es auch tatsächlich zu sein ...



    Tribunus Angusticlavius
    Servius Artorius Reatinus

    Castra Legio I
    Mantua
    Provincia Italia



    Salve Tribunus Artorius, es tut mir Leid das ich dir mit diesem Schreiben nicht auch die verlangte Urne samt der Asche deines Verwandten zukommen lassen kann. Der Feldzug durch die Wüste verlangt der ganzen Legion eine Menge ab und unser Feldlager bewegt sich nun fast täglich von einem Ort zum nächsten. Leider war dein Verwandter zu dem Zeitpunkt als mich dein Brief erreichte, bereits bestattet und die Legion bereits weitergezogen. Ich hoffe du, als erfahrener Offizier des Exercitus, kannst verstehen das es mir nunmehr unmöglich ist deiner Bitte nachzukommen. Mögen die Götter über dich und deine Familie wachen.



    Hochachtungsvoll


    Tiberius Octavius Dragonum
    ~~Praefectus Legionis der Legio XXII~~



    Dragonum widmete Serapio sein wohlbekanntes Nicken und musterte die beiden Gefangenen, bis er schließlich auf die Dolche deutete ...


    "Ich bin geneigt dir zuzustimmen, ihre Bewaffnung würde selbst einem Späher nicht annähernd ausreichen und da sie keine Reittiere bei sich hatten kann ihr Lager nicht allzuweit entfernt sein ... wir lassen alle Turmae ausrücken damit sie das Lager finden ..."


    Dragonum musterte die Frau und den Mann, beide schienen keine Miene zu verziehen, scheinbar verstanden sie wirklich kein Wort ...


    "Ich will keine Kampfhandlungen, wenn diese Nomaden nicht zu unseren Feinden gehören können sie uns vielleicht von großem Nutzen sein!"


    Ein Wink an einen der Melder setzte die Befehlskette in Bewegung und Dragonum deutete auf den Gefangenen der immernoch stand, deutete auf einen weiteren Sessel und wartete ab ob dieser sich setzen würde ...

    Dragonum grübelte kurz doch schließlich nickte er zustimmend, Pferde waren ein Luxus den er nicht leichtfertig aufs Spiel setzen wollte nur um einen bestimmten Miles auszusenden.


    "Einverstanden, kümmere dich darum Tribunus wähle die Männer aus und schick dann den Optio nochmal zu mir damit ich ihm eine Nachricht für die Nubier geben kann! ... Nun sollten wir uns alle für das Opfer vorbereiten das in Kürze stattfinden wird, anschließend werden wir mit den Vorbereitungen beginnen um Morgen das Lager abzubrechen und weiterzumarschieren! Achtet alle darauf das wir Morgen nur mit halber Breite marschieren, alle beschädigten Ausrüstungsgegenstände werden zurückgelassen! Wir wollen das sie glauben das sie uns übler erwischt haben als es tatsächlich der Fall war! Deshalb werden wir uns in zwei Tagen auch aufteilen! Mehr dazu in der Lagebesprechung im neuen Zwischenlager!"


    Damit entlies Dragonum seine Stabsoffiziere, ihm war durchaus klar das er sie etwas im dunkeln tappen lies aber im Moment war der Verlauf des Feldzugs noch zu unsicher als das er sich schon auf eine Strategie festlegen wollte. Aber wenn der Feind handelte wie er es erwartete, dann würden sie sich schon in ein paar Wochen auf dem Heimweg befinden ...

    Dragonum hatte geschlafen, die letzte Chance bevor sie weiterziehen würden. Als man ihn weckte fühlte er sich als hätte man ihn gerade aus der Unterwelt zurückgeholt und als er sich schließlich im Wasser der Waschschüssel spiegelte musste er zugeben das er auch nicht viel besser aussah. Dragonum war innerlich etwas wütend das er um seinen wohlverdienten Schlaf gebracht worden war, auch wenn ohnehin nur ein paar mehr Minuten drin gewesen wären, aber er verstand auch das die Gefangennahme zweier mutmaslicher Späher des Feindes dies rechtfertigte ...


    Nachdem der Legionskommandant sich also erfrischt hatte und in seine Rüstung gesteckt worden war, schlug er den Zeltvorhang zur Seite und trat ins Freie ... wie immer ein paar Karten unter den Arm geklemmt und die freie Hand gegen die Sonne erhoben, um nicht gleich blind zu werden. Er ging die wenigen Schritten zum Tisch herrüber und musterte die beiden "Gäste". Die Frau überraschte ihn weniger als man es erwarten mochte, denn Dragonum hatte sich bereits damit abgefunden das unzivilisierte Völker, wie die Germanen zum Beispiel, nunmal nicht wussten das Frauen beschützt gehörten und nicht zum Kriegshandwerk oder dergleichen taugten ...


    Aber bevor er auch nur dazu kam sich zu setzen oder irgendjemanden zu begrüßen rief einer der rumstehenden Legionäre etwas unflätiges und Dragonum warf die Karten zornig auf den Tisch und trat ins Freie, so das ihn jeder sehen konnte. Für die meisten Legionäre war das bereits Anlass genug um schnell das Weite zu suchen bzw. ihrer eigentlichen Arbeit nachzugehen, wer dennoch blieb wo er war bekam kurzer Hand Diziplinarstrafen aufgebrummt und durfte sich auf Latrinendienst freuen ... die nächsten Wochen ...


    Nachdem auch das erledigt war setzte sich Dragonum an den Tisch zu den Gefangenen und massierte seine Stirn jeden Ansprechversuch mit einer Geste abwürgend ... es dauerte ein zwei Minuten bevor er sich schließlich wieder gefangen hatte und nun Serapio fragend ansah ...


    "Tribunus Decimus? Wer sind denn unsere Gäste hier und wie kommen wir zu der Ehre ihres Besuchs?"

    Wieder nickte der Legionskommandant, das er den Namen falsch ausgesprochen hatte tat ihm fast schon leid, nur gut das der Optio momentan nicht anwesend war, sonst wäre es sicher noch peinlicher gewesen ...


    "Gut dann wird er mit dieser Aufgabe betraut! Seine Kentnisse aus der Schiffahrt und eine erfolgreiche diplomatische Mission dürften ihm den Centurioposten sichern, also auch für ihn eine gute Sache! Ich finde wir sollten ihm hierfür die jüngst ausgezeichneten Legionäre zur Seite stellen. Ein knappes Contubernium ist ausreichend für diese Aufgabe und sie dürften auch nicht zu sehr auffallen! Einverstanden Tribunus?"


    Richtete sich Dragonum schon wieder an Serapio, natürlich brauchte er nicht die Erlaubnis des Tribuns um diese Männer auszuwählen, aber der Decimer war ihr kommandierender Offizier und wusste wahrscheinlich am besten was dafür und dagegen sprach sie auszuwählen ...

    Dragonum nickte zögerlich und blickte dann der reihe nach auch die anderen Tribune an, die meisten wollten ihre Offiziere lieber nicht in Gefahr bringen oder schlugen sich ebenfalls selbst vor, doch das war nicht was Dragonum sich erhofft hatte ...


    "Nein, diese Missionen sind zu gefährlich um einen Tribunen zu schicken. Tribunus Decimus was ist mit Optio Septimus, der Mann hat sich als fähig und kompetent erwiesen, würdest du ihm das Kommando über die diplomatische Mission zutrauen?

    Dragonum nickte zufrieden und deutete auf einen Beistelltisch auf dem Obst, etwas Brot und Getränke bereit standen, sowie eine Schüssel mit Wasser um sich zu waschen ...


    "Ausgezeichnet Tribunus, fühl dich wie Zuhause ... also mal von all dem Sand abgesehen!"


    Dragonum wandte sich wieder der Besprechung zu, immerhin musste noch entschieden werden wem die Aufgabe zukam die Spähtrupps anzuleiten und wer die Boten als Repräsentant begleiten würde, beides waren wichtige Aufgaben und Dragonum würde nur ungern seine Tribune in alle Himmelsrichtungen verstreuen zumal sie als Gefangene ein mächtiger Faustpfand waren ...


    "Wir brauchen ein paar fähige Offiziere und Soldaten, die wir für die Boten- und Spähmissionen einteilen können! Vorschläge?"


    Natürlich galt der erste Blick wieder Serapio, seine Einheit war am jüngsten und ungetrübter Ehrgeiz und jugendliche Ausdauer brachten für diese Aufgaben eine Menge Pluspunkte. Normalerweise hätte Dragonum natürlich eine der beiden Missionen an seinen Klienten Decimus Cursor weitergereicht, aber der war zur Zeit ja verhindert ... leider ...

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    Titus Genucius Pedanianus


    Der Decurio tat es dem Subauctor gleich, mal abgesehen von den höchst seltsamen "Atemtechniken", und schwieg. Die Eques warfen sich hin und wieder fragende Blicke zu, sie kannten ihren Decurio ja garnicht so still und wortkarg, aber wahrscheinlich konnte der Decurio einfach nicht mit Reportern ... also schwiegen sich die Reiter weiterhin an bis sie schließlich irgendwann das Lager erreichten ...


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    Titus Genucius Pedanianus


    Kaum im Lager angekommen siegen die Eques vom Pferd und nahmen den Mann von der Acta und seinen Führer in ihre Mitte, ohne Eskorte war es für nicht uniformierte recht gefährlich vorallem nach den Ereignissen der letzten Tage. Kaum das sie die ersten Zelte passierten, vor denen einige Soldaten ihre "freie" Zeit verstreichen ließen, wurden auch schon die ersten Rufe laut ...


    "Hey ihr Fußfaulen habt ihr ein paar der Kamelsöhne eingefangen? Darf ich ihm was abschneiden?"


    Fragte ein bärtiger Legionär der offensichtlich den Decurio übersehen hatte, als er mit seinem Pugio auf Caius Columnus deutete. Doch der Decurio antwortete auf seine ihm eigene Art und Weise, die bei seinen eigenen Männern ein Schmunzeln heraufbeschwor und den vorlauten Legionär mit einer blutenden Nase in den Wüstenstaub schickte ...


    "Die Männer sind Gäste des Praefectus Legionis und wenn ich dich noch einmal bei einer so respektlosen Tonart gegenüber mir oder irgend einem anderen Offizier erwische ... dann werde ich dir etwas abschneiden und an die Stirn nähen lassen!"


    Augenblicklich waren zwei weitere Legionäre zur Stelle die sich vielfach entschuldigten und ihren halb bewusstlosen Kameraden in sein Zelt brachten. Genucius hingegen wirkte als hätte er den Zwischenfall bereits längst wieder vergessen und hielt geradewegs auf das Zelt des Praefecten zu. Dort angekommen lies er die beiden Gäste draussen warten und ging vorerst allein hinein, doch nach einigen Minuten kam er wieder heraus und winkte die beiden hinein ...


    "Der Praefectus empfängt euch jetzt!



    Der Legionär antwortete und als der Name Decimus fiel, huschte für den Bruchteil einer Sekunde Überraschung durch Dragonums Gesicht. Um ein Haar hätte er sich mit einem fragenden Blick zu Serapio umgewandt, der nun wieder gemeinsam mit den anderen Stabsoffizieren zu seiner Rechten stand, doch er tat es nicht ... denn er stand noch auf der "Bühne" und hier musste er nunmal seine Rolle spielen ...


    "Decimus Massa!"


    Wiederholte Dragonum den Namen noch einmal gut höhrbar, bevor er dem Jungen schließlich die bronzene Torques überreichte und zum nächsten frischgebackenen Legionär weiterging, bei welchem sich die Prozedur wiederholte ... 10 Minuten später hatte auch der letzte der ehemaligen Probatii seine Torques erhalten und Dragonum lies die Männer schließlich wieder wegtreten ...


    "Heute haben wir fünf neue Brüder in unserer großen Familie willkommen geheißen und uns von einigen anderen verabschiedet, aber immernoch fragen sich einige warum wir überhaupt hier sind, warum diese, unsere Brüder ihr Leben lassen mussten?!
    Geschickt hat man uns, weil die Handelswege überfallen wurden und die kostbaren Waren nicht länger nach Alexandria oder Rom kamen ... aber deswegen ist keiner von uns hier! ... Wir sind hier weil wir uns Rom verschrieben haben, der Freiheit ... dem Fortschritt, dem Schutz derjeniger die nicht für sich selbst kämpfen können! ... Nun mal ehrlich, keinen von uns interessiert ob irgendein fetter Senator seine edlen nubischen Perlen oder Sklavinnen bekommt oder eben nicht!
    Wir sind hier weil wir wissen das sie sich nicht mit Handelswaren begnügen werden! Weil wir wissen das sie hinterhältig und ehrlos sind! Weil wir wissen das sie Frauen und Kinder nur so zum Spaß niedermetzeln!
    Wir stehen hier in dieser trostlosen Wüste und kämpfen damit sich in Rom, Alexandria und allen anderen römischen Städten, Frauen und Kinder beruhigt zu Bett legen können ohne Angst haben zu müssen das irgendein Barbar es bis an die Stadtmauern schaft! Deshalb sind wir hier! Und solange auch nur ein einzelner Gladius der XXII. zwischen den Barbaren und den römischen Grenzen steht, kann ich ihnen nur raten sich gut zu verstecken,
    denn Mars ist mit uns und wir kennen keine Gnade!"


    Mit seinen letzten Worten zog Dragonum sein Gladius und reckte es schwungvoll gen Himmel, so das die blank polierte Klinge das Sonnenlicht spiegelte. In diesem Moment war es auch das Dragonum insgeheim dem Gott des Krieges einen Schwur widmete, nicht einen einzigen dieser Wüstenbanditen übrig zu lassen, solange es denn nur in seiner Macht stände ...

    Der Postreiter der mit den Versorgungseinheiten eingetroffen war hatte reichlich zu Tun bekommen, denn nach dem Angriff wollten natürlich alle ihren Verwandten schreiben, bevor diese etwas aus der Acta erfuhren und am Ende noch besorgt um ihre Liebsten waren. Schlussendlich allerdings führte ihn sein Weg auf den kleinen Hügel, auf welchem Dragonum residierte ...


    Einige Minuten später machte sich der Bote schließlich auf den Weg, gemeinsam mit zwei Equites die ihm halfen die Briefe, Kondolenzschreiben und Berichte nach Alexandria zu transportieren, von wo ettliche Boten des Cursus Publicus sie über das ganze Reich verteilen würden ...




    Procurator ab Epistulis
    Administratio Imperatoris
    Roma
    Provincia Italia



    Salve Procurator, ich schreibe dir aus dem Dodekaschoinos, wo sich die XXII zur Zeit im Kampf mit den hiesigen Wüstenbanditen befindet. Feldzüge wie dieser erfordern fähige Offiziere und vor allem anderen Offiziere mit speziellen Fähigkeiten. Daher erbitte ich hiermit die kaiserliche Zustimmung, bzw. die Zustimmung seines Stellvertreters, für die Beförderung des Optios Lucius Septimius Palaemon in den Rang eines Centurios.
    Der Optio hat bereits während der Verlegung der Legion nach Süden seinen außergewöhnlichen Nutzen unter Beweis gestellt und hat sich seither auch stets als vertrauenswürdig und verlässlich erwiesen.
    Die Vita des Optios findet sich im Anhang.




    Hochachtungsvoll


    Tiberius Octavius Dragonum
    ~~Praefectus Legionis der Legio XXII~~




    Sim-Off:

    + "kleiner" Bonus für die fleißigen Boten vom CuPu