Beiträge von Ein Urbaner

    Die Rekruten hatten genug Zeit gehabt sich von den Strapazen des Trainings auszuruhen und so ordnete der Princeps Prior Bibulus an die Neulinge früh am Morgen zu wecken, denn nun war es soweit: Heute mussten sie die Abschlussprüfung hinter sich bringen.


    Bibulus befand sich schon auf dem Exerzierplatz und wartete auf die Rekruten und natürlich auch auf Quintus Atius Rufus, denn um den wollte sich der Princeps Prior persönlich kümmern.

    Den Männern fiel der Mann sofort auf, sie benachrichtigten den Princeps Prior Bibulus und dieser kümmerte sich um den ungebetenen Gast. Er packte ihn beim Arm und schleifte ihn zur Amtstube des Centurio Iulius Raeticus.


    "Mitkommen, unser Centurio wird dir alle Fragen beantworten und dir auch einige stellen."


    Der Princeps Prior war sich sicher, dass der Zenturio mehr Fragen als Antworten für den Eindringling hatte, aber das sagte er dem Mann nicht.

    Bibulus brachte den Decimus Furius Licinus zur Baracke der IIII. Centuria, meldete dem scriba des Zenturios den Grund des Besuchs und als er vom scriba erfuhr, dass der Centurio Zeit hatte, öffnete er dem Zivilist die porta und bat ihn einzutreten, dann folgte er ihm.


    Im Raum nahm Bibulus erstmal Haltung an, hob seinen rechten Arm und salutierte seinen Vorgesetzten, dann erläuterte er dem Centurio den Vorfall.


    "Ave Centurio, dieser Mann trieb sich in der Castra rum, keine Ahnung wie er reinkam."


    Nun durfte der Zivilist sich endlich mal vorstellen und den Centurio aufklären.

    Für Bibulus wurde die Sache langsam klar. Aus diesem Burschen war nichts mehr herauszukriegen. Das hob nicht gerade seine Stimmung, aber er wusste auch, dass dem Halunken die gerechte Strafe treffen werde. Er stand auf und ging zu einer Schale mit Wasser, die an einer Ecke des Raums stand und wusch sich die Hände. Er blickte auf und wandte sich zu zwei Miles, die am Eingang des Folterraums an einem Tisch saßen.


    "Ihr da, zieht mir den Halunken in seine Zelle, und richtet ihn mir für die Verhandlung vorzeigbar her. Wir werden den Bastard dem Gericht übergeben."


    Bibulus sah noch mal zurück auf den Gefangenen als er den Raum verließ, spuckte in eine Ecke, fluchte und ging hinaus.

    Mit aller Kraft versetzte ihm Bibulus einen Schlag, sodass eine große Risswunde an der Schläfe von Finn aufplatzte und ihm das Blut über die Wangen quoll. Es war Zeit dem Verbrecher zu zeigen, dass es klüger für ihn sei zu sprechen. Zu Tode werde er hier nicht kommen, dafür werde er schon sorgen, aber sein Leben wird nur noch aus endlosen Qualen und Schmerzen bestehen. Wenn er mit ihm fertig sein wird, wird er sich wünschen der Fährmann habe ihn über den Styx befördert.


    "Verdammter Hurenbock."


    Bibulus winkte einen der Folterknechte heran, der den Gefangenen ordentlich unter die Mangel nahm. Als Finn nur noch ein mageres Krächzen herausbrachte trat Bibulus wieder heran.


    "Das reicht schon mal." sagte er zum Folterknecht gewandt, und setzte zu Finn gerichtet nach "Fangen wir von vorne an. Was wolltest du, wer bist du und wer sind deine Hintermänner?"


    Bibulus riss mit einer scharfen Bewegung seinen Kopf am Schopf packend nach hinten und wartete auf eine Reaktion des Gefangenen.

    Bibulus verlor die Geduld, mit einer Handbewegung gab er seinen Männern den Befehl die zwei Beamten aus Hispania rauszuwerfen und den Miles Industrius von den Klauen dieser zwei Verrückten zu befreien, natürlich gelang dies auch den Männern und zufrieden verließen die Männer der Cohortes Urbanae die Taberna Apicia.


    "Männer unsere Arbeit ist hier getan, wir rücken ab."

    Paulina wird vermisst


    Titus Octavius Marsus, Sohn des Lucius Octavius Detritus meldete der Stadtwache den Vorfall, daraufhin wurden ein paar milites zum Markt geschickt, um nach der Vermissten Octavia Paulina zu suchen. Am Markt wurde sie das letzte Mal von ihrer Sklavin Tullia gesehen, laut Aussage der Sklavin, die wir später protokolliert haben, musste Paulina wieder zum Markt zurück um noch was zu kaufen und befahl der Sklavin schon mal nach Hause zu gehen. Nach einer halben Stunde schlug die Sklavin glücklicherweise Alarm, benachrichtigte zuerst Detritus und der wiederum seinen Sohn.


    Die Frau am Stadttor


    Princeps Prior Manius Peltrasius Bibulus begab sich selbst zum Markt und später zum Stadttor und da beobachtete er wie Marsus mit einer Frau Namens Celest oder Celeste sprach. Diese Frau führte die Cohortes später zum Versteck des Entführers, doch verschwand dann leider auf geheimnisvolle Art und Weise.


    Befreiungsaktion


    Octavia Paulina wurde einige miliarii von Roma in einem kleinen Haus im Wald festgehalten. Schnell war aklar, dass man sie so schnell wie möglich befreien musste. Die Soldaten der Cohortes Urbanae teilten sich also in zwei Gruppen auf und stürmten das Haus, leider gelang es dem Übeltäter sich aber schnell Paulina zu schnappen und die milites versuchten zuerst mit dem Verrückten zu reden und zur Vernunft zu bringen, leider erfolglos. Glücklicherweise wie durch ein Wunder wurde die Gefangene bewusstlos und sank zu Boden, das war die Chance und die Soldaten ließen sie sich nicht entgehen. Miles Lucius Terentius Tacitus stürzte sich auf den Spinner, überwältigte ihn und zog sich dabei eine Verletzung zu. Der Mann, dessen Identität immer noch nicht bekannt ist, wurde festgenommen und zum Carcer der Cohortes Urbanae gebracht wo er nun inhaftiert ist. Die zahlreichen Verhöre haben bis jetzt keine Wirkung gezeigt, jedoch ist anzunehmen, dass der Täter alleine gehandelt hat.

    "Nein es scheint alles in Ordnung zu sein, aber das ist in dieser Gegend nichts Ungewöhnliches, denn hier passiert selten was." Der Miles, der antwortete, war schon lange bei der Stadtwache und sprach deshalb aus langjähriger Erfahrung. "Nun wir werden dann unsere Patrouille fortsetzen, vale Centurio." Die Soldaten salutierten und gingen weiterhin ihren Pflichten nach.

    Zwei Milites der Stadtwache kamen rein zufällig vorbei und erblickten den Centurio, sie gingen zu ihm, salutierte und begrüßten ihn. Die zwei waren überhaupt nicht überrascht den Centurio alleine anzutreffen, denn so war ihr Vorgesetzter nun mal, manchmal zog er es vor alleine loszuziehen und Befragungen zu protokollieren.


    "Ave Centurio, was führt dich hierher?"

    Schon lange hielten Vespillo, Pulvillus und Corona jetzt schon Wache vor dem Haus des Senators Vinicius Hungaricus und allmählich wurden sie auch müde und Ablösung war keine in Sicht und so sank einer nach dem anderen zu Boden und schlief ein. Der eine träumte von einer Badewanne voller Sesterzen, der andere von einem Raum voller lupae und der dritte Soldat, der träumte davon Praefectus Urbi zu sein. Alle drei schlummerten so dahin und hätten nicht bemerkt, wenn jemand die domus betreten oder verlassen hätte.

    Nachdem er mit dem centurio ein kurzes Gespräch hatte und Solinus eine neue Aufgabe erteilt hatte, befahl Bibulus zwei Männer der Cohortes Urbanae die Leiche aus der taberna zu schaffen.


    "Die Frau war verwitwet und hatte auch keine Verwandten, also kümmert euch um ihre Bestattung."


    Die Männer bedeckten den Leichnam der Frau mit einem Leinentuch und trugen sie auf einer Trage außerhalb der Stadt, dort würde man die Frau dann auf einem Scheiterhaufen verbrennen.

    Finn, der wie ein nasser Sack in den Ketten zusammengesackt war erregte wieder die Aufmerksamkeit des Princeps Prior, als er wieder in den Raum zurückkam. Er war kurz hinausgegangen um sich einen Becher Wein zu genehmigen. Die Folterung eines Gefangenen machte ihm immer die Kehle trocken, vor allem wenn es sich um Personen handelte die einfach nicht nachgeben wollten. Er trat an die Folterknechte heran, die noch immer damit beschäftigt waren mit glühenden Eisen den Gefangenen zu bearbeiten. Die Luft im Raum war von einem Geruch nach verbranntem Fleisch erfüllt, was einem den Atem fast zu stocken brachte.


    "Halt", rief ihnen Bibulus zu, als er erblickte, dass Finn keinen Laut mehr von sich gab. Er ging heran, ergriff einen Haarschopf von Finn und zog seinen Kopf nach hinten. Als er merkte, dass Finn noch atmete ließ er den Kopf gegen die Mauer fallen und ging zurück. Der Gauner war also noch nicht Tod, und das war gut so.


    "Macht ihn los und bringt ihn her." Er deutete auf eine Stelle, direkt neben der Feuergrube. Rasch wurde er von den Folterknechte losgemacht, schleppten ihn durch den Raum und wurde anschließend an einem Holzpflock gefesselt, der dort aufgestellt war. Finn sackte vornüber zusammen, der noch immer ohne Bewusstsein war. Bibulus griff nach einem Hocker, stellte ihn vor Finn auf und setzte sich. Einer der Folterknechte hat inzwischen einen Eimer mit Wasser angeschleppt, das er Finn ins Gesicht schüttete. Bubulus nahm die Peitsche aus seinem Gürtel und hob damit den Kopf von Finn vorsichtig nach oben, der langsam wieder zu sich zu kommen schien.


    "Sprich du Hund, oder wir lassen dich hier unten verrecken. Und deine Göttin kannst du dir sonst wo hinstecken. Diese Hure wird dir auch nicht helfen." Bibulus grinste ihn hämisch an.

    "Ich werde dies dem Centurio melden, bestimmt werden die Täter versuchen die Waren loszuwerden, sie werden sie also einem Weinhändler der Stadt anbieten. Also besorg mir eine Liste der gesamten Weinhändler der Stadt Rom, die müssen wir dann wohl alle abklappern." Nach diesem Befehl ging er nun zum Centurio, um ihm diese neue Information mitzuteilen.


    An
    Manius Atius Severus
    Casa Atia, Tarraco
    Regio Hispania Tarraconensis


    Hallo Severus,


    Wie ich Dich kenne wirst Du überrascht sein überhaupt etwas von mir zu hören oder zu lesen. Nun damit kannst Du Recht haben. Ich habe mir viel Zeit gelassen mich in Rom einzuleben. Und, was soll ich Dir sagen, es hat ganz gut geklappt. Ich bin zu den Cohortes Urbanane gegangen um dort meine längst ersehnte Ausbildung zum Soldaten zu machen. Es gefällt mir hier sehr, habe bereits Anschluss gefunden. Und wie Du dir sicher vorstellen kannst ist hier in einer so großen Stadt, im Zentrum der Welt einiges los. Langeweile kommt hier nicht auf.


    Aber wie ich Dich kenne interessiert Dich im Grunde eine ganz andere Geschichte. Was habe ich über den Verbleib unseres Vaters in Erfahrung bringen können? Ich will es kurz zusammenfassen:
    In Ostia musste ich erfahren, dass unser Vater hier nie angekommen ist. Er ist bei einem Sturm ums Leben gekommen. Was an seinen Habseligkeiten gerettet werden konnte habe ich nicht in Erfahrung bringen können. Das liegt in deinen erfahrenen Händen. Kümmere Du dich um unser Erbe. Ich bin sicher die Angelegenheit in deinen Händen gut aufgehoben zu wissen.


    Was treibst Du sonst so in Tarraco? Hast Du schon eine Frau gefunden die Du verwöhnen kannst, Du alter Schwerenöter? Oder treibst Du dich immer noch in den Tabernen der Stadt herum auf der Suche nach was Neuem, dem Du dann deine ganze Aufmerksamkeit schenken kannst? Schreibe mir zurück wenn Du kannst oder Lust dazu hast.


    Vale bene,


    Quintus Atius Rufus
    Cohortes Urbanae
    Roma

    Bibulus trat einige Schritte zurück, nahm seine Peitsch, die er immer noch bei sich trug und schlug mit ihr mit aller Kraft auf den Gefangenen ein. Einmal, zweimal, dreimal, viermal,…. Als der Princeps Prior aufhörte standen ihm Schweißtropfen auf der Stirn. Nach dem er sich etwas beruhigt hatte trat er zurück und wischte sich den Schweiß von der Stirn.


    "Crudelius, Fang an" sprach er einen der Folterknechte über die Schulter an. Danach ging er wieder auf den Gefangenen zu. Ganz nah schritt er auf ihn heran, beugte sich etwas vor und schien ihm ins Ohr zu flüstern.
    "Sag schon, warum hast du diese Frau geraubt? Wer waren deine Auftraggeber?" "Sprich!" Brüllte er ihm ins Ohr um dann im ruhigen Ton fortzufahren "Weist du dieser Folterknecht wird dir jetzt ganz langsam die Haut vom Rücken ziehen, sich dann einen Finger nach dem anderen vornehmen, und wenn dann noch was übrig ist, wird er sicher noch deine Weichteile vornehmen, die du ohnehin nicht mehr brauchen wirst. Glaube mir, er beherrscht sein Handwerk." Bibulus legte eine kurze Pause ein.


    "Es ist für dich besser wenn du sprichst. Sprichst du, und du kannst dir all die Schmerzen sparen." Bibulus lachte ihn hämisch an, trat zurück und ließ die Folterknechten ihr blutiges Werk verrichten.

    Der Princeps Prior hatte keine Ahnung deshalb rief er nach dem erstbesten miles, der ihm durch den Kopf ging und dies schien wohl Tiberius Iulius Solinus zu sein.


    "Miles Iulius Solinus du hast den centurio gehört, ermittle wie viel Wein sich in dieser taberna befand, bestimmt hat der/die Besitzer/in Unterlagen dazu."

    "Dort steckt ein Speer." Mit Leichtigkeit zog ein miles den Speer aus der Wand raus und übergab das gute Stück dem Centurio. "Hier bitte." In der Zwischenzeit gab der Princeps Prior den Befehl die Gegend abzusuchen und da man nicht genau wusste wie viele Täter es waren, wurden größere Gruppen gebildet von zehn bis fünfzehn Männern. Ein miles, der weiterhin die taberna absuchte wunderte sich, dass es in dieser Kneipe keinen Wein gab und hielt sich natürlich nicht zurück dies zu betonen. "Verdammt hier gibt es nicht einen Tropfen Wein."

    Das Kreischen hatte trotzdem die Aufmerksamkeit eines Jüngling geweckt, der aber anstatt nachzusehen lieber gleich zur Stadtwache lief und sie benachrichtigte. Kurze Zeit später marschierte die Cohortes Urbanae durch die Gassen Roms und kam am Ort des Geschehens an. Sie kannten die Kneipe, selten verlief sich darin ein Gast und deshalb waren sie überhaupt nicht beunruhigt als sie keine Stimmen hörten, trotzdem zogen sie sicherheitshalber ihre Schwerter und betraten dann die taberna. Alles schien normal zu sein bis einer der miles die Leiche einer Frau hinter der Theke fand.


    "Hierher Centurio...hier liegt die Leiche einer Frau."

    [Blockierte Grafik: http://img204.imageshack.us/img204/2664/legionaz9.gif]


    Pech für die Bande, dass da genau eine Patrouille der Cohortes Urbanae aus dem Nichts* erschien und direkt auf die Gruppe von XXXVI Männer zuging, das konnte in einer Gasse in der Nähe des Stadttors schon mal passieren, denn genau in diesen Gassen trieb sich gerne das schlimmste Gesindel rum.


    Der Princeps Prior gab seinen Männern den Befehl anzuhalten und da es sich bei dieser Bande, um eine recht große handelte, gab er außerdem den Befehl die Waffen zu ziehen.


    Consistite! Gladios stringite!


    Dann wandte er sich an den Mann, der vermutlich der Anführer der Bande war.


    "Du da Hände nach oben, aber ein bisschen plötzlich wenn ich bitten darf."


    *Das passiert wenn man die Stadtwache ohne Erlaubnis spielt.