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Caius Rubrius Pennus
"Tribunus, zuallererst möchte ich betonen, dass ich nicht von Anfang an Groll gegen den Miles hege. Ich störe mich weder an seiner Herkunft noch an seinem Namen. In unserer Einheit dienen Männer aus allen Teilen des Reiches und aus unterschiedlichsten Familien. All das bedeutet nichts, wenn jeder von ihnen sich als gleichwertigen Teil der Einheit sieht und seinen Dienst leistet, so wie er sollte. Wenn aber ein Miles ..." Und dabei bedachte er seinen Miles mit zerknirschtem Blick. "... keine Chance auslässt, seine edle Herkunft und Überlegenheit zu betonen, so schürt das Konflikte, die wir in der Truppe definitiv nicht gebrauchen können." Bekräftigend nickte Pennus nach seinen Ausführungen. Er mochte vieles nicht ganz so eng sehen, wie manch anderer Soldat, aber ein gewisses Maß an Professionalität besaß auch er. Wer bei ihm erst mal unten durch war, hatte es ausgesprochen schwer, wieder nach oben zu kommen, das mochte schon stimmen, dass es aber überhaupt erst dazu gekommen war, dass er den Miles ganz genau im Auge behielt, da gab es für Pennus keine Zweifel, hatte der Germanicus sich selbst zuzuschreiben. "Entschuldige mein Abschweifen ... um zu deiner Frage zu kommen: Zugegebenermaßen ist meine Anschuldigung, der Miles habe Befehle nicht befolgt, ein wenig von der ... nun ... subjektiven Interpretation abhängig. Ich habe befohlen, er solle die Leute am Stadttor kontrollieren, kurz befragen und anschließend passieren lassen, wenn es keinen Grund zur Annahme gibt, dass derjenige Rom schaden will. Nun hat aber der Miles später von einem Zivilisten verlangt, sich am Tor zu entkleiden ... was weder meinen Befehlen entsprach noch als besonders kompetent anzusehen ist, da ich auch noch persönlich eingreifen musste, um die durch den Miles und den Zivilisten gleichermaßen hochgeschaukelte Situation zu entschärfen, wozu Miles Germanicus als Folge seiner Unprofessionalität - er hat zugelassen, dass persönliche Empfindlichkeiten und übertriebener Stolz sein Urteilsvermögen beeinträchtigen - selbst nicht mehr in der Lage war. Selbstverständlich habe ich zuvor nie ausdrücklich erklärt, dass wir Zivilisten am Tor nicht zum entkleiden zwingen, doch sicherlich sind wir einer Meinung, wenn ich sage, dass solche Erklärungen nicht nötig sein sollten."
Beiträge von Ein Urbaner
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So? Es gab tatsächlich Einwände? Den Rat, alles zu kontrollieren, gab er eher routinemäßig. Die wenigsten, wenn sie überhaupt nachsahen, schauten genau genug, um tatsächlich irgendwelche Beschädigungen zu finden. Und wenn der Makel einige Stunden später auffiel, hatte meist ein anderer den meckernden Burschen am Hals.
"Ah, ja?", fragte der Miles nüchtern zurück, als er bereits geglaubt hatte, seinen Kunden wieder los zu sein. Mit einem Stirnrunzeln nahm er die Tunica in Augenschein, aber da konnte er noch so genau schauen und herumfummeln, das Loch war nun mal da.
Brummend wandte er sich um, statt eines arbeitswilligen Rocus sah er aber nur dessen Kehrseite. Sein Kollege wollte sich längst wieder daran machen, in die Kammer zurückzuschlurfen. Jetzt reichte es aber langsam!
"Rooocus!!!", kläffte Vaccus und pfefferte der stinkfaulen Sau den Fetzen von einer Tunica in den Nacken.
"WAH!" Rocus zuckte merklich zusammen und fischte sich den Stoff aus dem Kragen. "Willst du mich umbringen oder was?!"
"Ich will ne neue Tunica, du Schwachkopf."
"Achso?" Der andere Miles entknitterte die Tunica und hielt sie sich vors Gesicht. "Die hat ja 'n Loch."
"Ne, echt?"
Rocus betrachtete die kaputte Stelle genauer, bohrte nicht nur mit einem, sondern gleich zwei Fingern durch das Loch, ruinierte den Fetzen damit erst recht und watschelte ohne ein weiteres Wort zurück in die Kammer. Vaccus sah ihm zähneknirschend nach. Blieb nur abzuwarten, ob er auch wieder zurückkam..
"Ja, ähm ... gut", murmelte der Miles und kritzelte den Namen des Neuen in die Tabula. "Dann brauche ich hier noch eine Unterschrift, Tiro. Ganz unten."
AUSRÜSTUNG
Quintus Helvetius Scaeva
Cohors XII · Centuria III- I Lorica segmentata (Schienenpanzer)
- I Paenula (Mantel)
- II Tunicae (Römisches Standardkleidungsstück)
- I Focale (Halstuch)
- II Cingula militares (Gürtel)
- II Paar Caligae (Stiefel)
- I Loramentum (Lederriemen)
- I Lucerna (Öllampe)
- I Reticulum (Tragenetz)
- I Pera (Tasche)
- I Mantica (Sack)
- I Trulla (Kasserolle)
- I Ligula (Löffel)
- I Aultellus (Messer)
- I Ampulla (Feldflasche)
- I Cingulum (Gurt)
- I Cassis (Helm)
- I Paar Ocreae (Beinschienen)
- I Gladius (Kurzschwert)
- I Pugio (Dolch)
- I Hasta (Stosslanze)
- I Scutum (der viereckige Legionsschild)
- I Tegimentum (Schildhülle)Hiermit bestätige ich den Erhalt der oben aufgeführten Ausrüstung.
Unterschrift des Soldaten:
Zwischenzeitlich schlurfte Rocus zurück. Wortlos klatschte er eine neue Tunica auf den Tisch und verschwand wieder. Vaccus kontrollierte zur Sicherheit, ob er nicht wieder dieselbe, kaputte vorbeigebracht hatte, aber nein, der Kerl hatte tatsächlich mal zugehört und sich etwas gemerkt. Die hier war neu.
"Ach, danke. Lieb von dir." -
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Caius Rubrius PennusDa konnte der Octavius noch so patzig antworten, Pennus Laune blieb unverändert gut, wenn er dem Miles auch mit der Hand, die zuvor noch auf der Schulter geruht hatte, kurz auf die Wange patschte. Eine mehr als halbherzige Bestrafung, denn die drei Schnarchnasen irgendwohin ins Nirgendwo zu schicken, reichte zu seiner Genugtuung vollkommen aus. Folglich lieferte er dem Soldaten auch liebend gerne eine Antwort, die dieser womöglich aber gar nicht hören wollte.
"Mein treuer Miles ... tatsächlich wurde mir befohlen, ein paar meiner Männer auszuwählen. Da ich es nicht übers Herz bringe, die größten Vollidioten meiner Einheit in die Legio zu stecken - da täten mir die Offiziere dort ja glatt leid - ..." Und auf ihn würde es ein schlechtes Licht werfen. "... Und ich meine brauchbaren Leute sicher nicht fortschicke, habe ich mich für euch entschieden! Das untere Mittelmaß! Glückwunsch!" Ein weiteres ekelhaftes Lächeln folgte. Wahrlich ein ausgezeichneter Tag! Und er, der alte Optio, würde weiterhin hier in Rom Karriere machen. Einfach fabelhaft. Aber wieso auch nicht, schließlich verfolgte er seine Aufgaben absolut einwandfrei und mit beispiellosem Elan. Ab und zu jedenfalls. Dann, wenn es eine Rolle spielte. Oder jemand wichtiges zusah. "Noch Fragen, Milites? Wenn nicht, solltet ihr euch ans packen machen." -
IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTIVERSETZE ICH
TITUS OCTAVIUS FRUGIMIT WIRKUNG VOM
ANTE DIEM IV KAL SEP DCCCLXVI A.U.C. (29.8.2016/113 n.Chr.).UNTER BEIBEHALTUNG SEINES DIENSTRANGES ZUR
LEGIO II GERMANICAPublius Stertinius Quartus
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Caius Rubrius PennusIn der Schreibstube des Optios standen bereits zwei andere, unglücklich dreinblickende Milites, ganz im Gegensatz zum Rubrius. Der strahlte.
"Salve, Miles Octavius!", grüßte Pennus grinsend. Ob er sich freute? Und ob er sich freute! Wie jedes Mal, wenn Leute in irgendeine Einheit am gottverlassenen Ende der Welt abgeschoben wurden und er sie nicht begleiten musste. Schwungvoll erhob er sich, was auf seine alten Tage gar nicht mal so einfach war, und trat auf den neu eingetroffenen Soldaten zu. "Miles, ..." Er legte dem Burschen eine Hand auf die Schulter und hob theatralisch seine andere, um die sogleich folgenden Worte zu unterstreichen. "... dir und deinen Kameraden hier wird eine ganz besondere Ehre zuteil. Ihr wurdet ausgewählt, heldenhaft und ehrenvoll die Grenzen unseres Reiches zu schützen! Gemeinsam werdet ihr in den Norden aufbrechen, nach Germania, wo die glorreiche Legio II euch bereits erwartet!" Dass es im Norden zwischen Barbaren, Schlamm und Eiseskälte - so hatte er zumindest gehört - eigentlich gar nicht so wahnsinnig glorios zuging, verschwieg er selbstverständlich getrost. Man musste die Versetzung ja nicht noch schlimmer machen, als sie es bereits war. Außerdem hatten bereits die beiden Vorgänger des Octavius den Köder nicht geschluckt, die Chancen standen also auch beim letzten Miles denkbar schlecht.
"Um es anders zu sagen: Ihr werdet versetzt, um die Reihen der Legio wieder aufzufüllen." - Was sich aber sehr viel weniger glanzvoll anhörte. -
Der Optio Rubrius Pennus ließ einen Befehl aushängen. Schon wieder? Ja, schon wieder.
Der Miles der Centuria III, Cohors XII
Titus Octavius Frugi
hat sich unverzüglich be seinem Optio zu melden.Optio C. Rubrius Pennus
CENTURIA III · COHORS XII -
Hier absolviert der TiroQuintus Helvetius Scaeva
unter Anleitung vonOptio Caius Rubrius Pennus
seine Grundausbildung.
Ausbildungsplan:
Grundausbildung - Quintus Helvetius Scaeva
I. Einführung / erste Exerzierübungen
II. Theorie
III. Kampf- und Waffenübungen
- Ringen
- Scutum/ Gladius
- HastaIV. Formationen
V. Schwimmübungen
Grün = Abgeschlossen
Braun = Laufend
Rot = AusstehendSim-Off: Hinweise:
Die Ausbildung wird in einer größeren Gruppe durchgeführt, du kannst und sollst also die Kameraden der Gruppe mitbeschreiben.
Bitte erst posten, nachdem der Ausbilder begonnen hat. -
Gelangweilt schrubbte Vaccus mit mit einem Lappen an einem frisch geschliffenen Gladius herum. Die Ausrüstung der Cohortes Urbanae zu pflegen schien eine schier endlose Arbeit zu sein. Hatte man ein paar letztens vorbeigebrachte Helme ausgebeult und poliert, stand bereits ein ganzer Haufen Caligae bereit, die auf neue Nägel warteten. Ein Traum für so manchen, der sich vor den Strapazen des gewöhnlichen Dienstes drücken wollte, ein Graus für ihn. Er werkelte ja nicht einmal gerne.
"Willkommen, Hübscher", grüßte der Miles im Armamentarium, während er sich träge erhob. Abwägend betrachtete er den Gladius in seiner Hand. Der würde es schon tun. Vaccus nickte knapp, schnappte sich die Schwertscheide, die noch an seinem Hocker lehnte, schob das Schwert hinein und ließ es auf dem Tisch landen.
"Das ist schonmal deins. Ich sammle dir gleich den Rest zusammen ... Rooooocus!!! Pennst du schon wieder oder was?!" Während er so durchs Armamentarium brüllte, stapfte Vaccus in einen der hinteren Lagerräume. Wenig motiviert suchte der Miles zuerst die restlichen Waffen zusammen. Zusätzlich drang noch das Klappern eines sich zur Arbeit zwingenden zweiten Miles zum Eingang durch.
"Hast du wenigstens gut geschlafen?!", zischte einer.
"Mmmmh ... geht so. Im Liegen wär's angenehmer. Hm .... beim Sitzen, da ..."
Klonk!
"Aua! Was sollte das denn?"
"Sag' nicht, du hast das nicht verdient!"
Das Geklapper verstummte und der Miles kehrte mit dem Rest der Waffen und einem Teil der Ausrüstung zurück. Hinter ihm watschelte ein zweiter, zerknitterter Miles einher, der sichtliche Schwierigkeiten hatte, voll beladen mit weiteren Ausrüstungsgegenständen des neuen Rekruten, seinen Helm zurecht zu rücken. Erst als alles auf dem Tisch abgeladen war, schob er mit griesgrämiger den Cassis gerade.
"Lorica, Cassis, Tunicae, Caligae ... hmhmhm ... Geschirr ... Hasta, Pugio ...", ging Vaccus ein letztes Mal die Liste durch. "Pass gut auf den Kram auf, klar? Wenn du was kaputt machst, wird das vom Sold abgezogen, und dann bleibt nicht mehr viel übrig. Am besten kontrollierst du jetzt gleich oder nachher in den Unterkünften noch, ob alles in Ordnung ist. Wenn du erst übermorgen antanzt und irgendwas umtauschen willst, wird kostet das. Cohors XII, Centuria III sagtest du, richtig? Deinen Namen bräuchte ich dann noch." -
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Caius Rubrius PennusDie ganze Zeit über hatte Pennus still und steif dagestanden. Dem Miles zu sagen, was Sache war, übernahm ja glücklicherweise der Tribunus. So konnte er sich voll und ganz darauf konzentrieren, sein Blut wieder auf Normaltemperatur herunterzukühlen. Schwärzte der einfach seinen eigenen Optio beim Tribun an. Hatte der sie noch alle? Der würde sich noch anschauen, der Germanicus. Nicht hier, nicht jetzt, selbstverständlich. Hier galt es Haltung zu bewahren. Aber sobald sie wieder außer Hör- und Sichtweite des Tribunus waren.
Und kaum hatte er die letzte Meldung des Soldaten verdrängt, kam auch schon die nächste.
Pennus griff an die Stirn. Das konnte doch wohl nicht wahr sein. Jetzt fing das schon wieder an. Und kein Wunder, dass der Iunius neugierig wurde, wenn der Germanicus von irgendwelchen harmlosen Gesindel redete als wären sie Schwerverbrecher.
"Lass gut sein Miles", knurrte er, räusperte sich und wandte sich, noch immer sichtlich ärgerlich, zu einer Antwort an seinen Vorgesetzten:
"Nicht der Rede wert, Tribunus. Bei der Sache geht es wohl mehr um verletzten Stolz als um irgendwelche Verbrechen. Unser Miles wollte den Sohn dieses Händlers aus ... fadenscheinigen Gründen ..." Der Miles sollte ihm besser dankbar sein, dass er das Drama nicht in seiner ganzen Fülle vortrug. "... nicht in die Stadt lassen. Der war darüber nicht besonders erfreut. Ich habe eingegriffen und die Situation geklärt. Wir brauchen uns mit diesen Leuten nicht aufzuhalten. Die sind harmlos. -
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Cnaeus Saltius LeptaOhne ein weiteres Wort und völlig fehlerfrei wiederholte der Bursche den Eid. Lepta nickte zufrieden. Ein neuer Rekrut für die Cohortes stand somit vor im.
"Schön gesprochen, Tiro", kommentierte er, "Da du nun Rekrut der Cohortes Urbanae bist, erhältst du als nächstes deine Ausrüstung. Dazu begibst du dich ins Armentarium." Der Optio winkte den Helvetius hinter sich her, während er das Sacellum wieder verließ. Draußen vor den schweren Türen war für Lepta der Zauber wieder verflogen. Schade eigentlich. "Im Anschluss meldest du dich bei deiner Einheit. Neue Rekruten wandern derzeit in die Centuria III, Cohors XII. Zu deren Unterkünften wirst du dich begeben. Merk dir deine Einheit gut, verstanden? Oder muss ich es dir notieren?" -
IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTIERNENNE ICH
QUINTUS HELVETIUS SCAEVAMIT WIRKUNG VOM
ANTE DIEM VIII KAL SEP DCCCLXVI A.U.C. (25.8.2016/113 n.Chr.).ZUM
TIRO - COHORTES URBANAEPublius Stertinius Quartus
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Caius Rubrius PennusPennus führte seine Truppe einmal mehr auf den Exerzierplatz und hatte dabei etwas ganz Spezielles im Sinn - weniger das Üben mit Waffen als vielmehr das Schulen von Verstand und Schnelligkeit. Es war Nachmittag, sonnig und trocken. Ausgezeichnet. So würden die Rekruten zwar schwitzen wie Schweine, im Anschluss aber wenigstens nicht den halben Exerzierplatz in die Baracken schleppen.
"In aciem venite!", wollte er die Männer zuerst geordnet vor sich stehen haben und gab anschließend einen etwas anderen Befehl: "Tirones! Waffen ablegen!" Die wären den Soldaten nur im Weg.
"Heute werdet ihr zur Abwechslung mal ringen! Sucht euch also einen Partner. Los, los! Nehmt etwas Abstand zu euren anderen Kollegen." Pennus wartete ab, bis sich die Paare auf dem Platz verteilt hatten. "Bringt euren Gegner zu Fall. Kein beißen, kein Kratzen. Soweit klar? Kämpft!" Und der Optio würde versuchen, den Überblick zu behalten. -
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Caius Rubrius PennusSo eine Hetzerei wieder mal. Aber man musste sich auch wirklich um alles selber kümmern. Der alte Sack von Centurio, der bei ihnen das Sagen hatte, kriegte ja seinen Arsch nur dann hoch, wenn's was zu essen oder herumzunörgeln gab. Schnaufend holte er den Miles ein, der gerade durch die Tür seiner Unterkunft trat.
"Das nennst du unverzüglich, Miles?!", maulte Pennus, als er direkt hinter dem Octavius in den Raum eilte. Das er mindestens genauso spät dran war, war für den Rubrier nebensächlich. Die Milites hatten schließlich nichts besseres zu tun als anzutreten, wenn er es sagte, er wiederum jede Menge.
"Milites, Tiro ... Ich habe euch ausgewählt für besonderen Einsatz." Naja, so ähnlich. Den Tiro und den germanischen Miles hatte er aufgezwungen bekommen. "Da der Tribunus selbst einst als Centurio in einer damit zusammenhängenden Angelegenheit ermittelt hat, kann er euch die Situation sicherlich besser erklären. Er hat mir deshalb auch erlaubt, euch zu der Besprechung des Einsatzes mitzunehmen. Also, Männer ... Abmarsch." Mit einer ungeduldigen Geste fuchtelte er in Richtung Tür. Sie waren ja sowieso schon spät dran, da musste man nicht noch länger trödeln. -
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Caius Rubrius PennusReichlich spät trudelte Pennus inklusive Anhang im Officium ein und wurde dank Termin sogleich vom Cornicularius ins Arbeitszimmer durchgeschleust.
"Salve ... Entschuldige die Verspätung, Tribunus ...", meinte der Optio sogleich, "Aber was soll man machen, wenn die eigenen Leute herumtrödeln." Pennus seufzte. Nein, die Schuld auf seine Leute zu schieben machte ihm gar nichts aus.
"Ich habe mich entschieden, die Soldaten mitzubringen. Das spart uns Zeit und mit Sicherheit bist du besser in der Lage, ihnen alle wichtigen Informationen zukommen zu lassen." Ein bekräftigendes Nicken folgte, dann stand der Optio nur noch schweigend im Officium. -
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Cnaeus Saltius LeptaLepta trommelte mit dem Stilus auf der Tischkante und wartete auf den Feierabend. Wer auch immer ihn in dieses Officium gesteckt hatte, wollte ihm mit Sicherheit eins auswischen, so furchtbar fad, wie es hier war, und traurigerweise hatte derjenige auch sein Ziel erreicht.
Zu dem regelmäßigen Tock ... Tock ... Tock des Stilus mischte sich gelangweiltes Summen und Brummen des Optios, und wäre nicht just in diesem Augenblick der Helvetier erneut hereingeschneit, wäre er womöglich hinter seinem Schreibtisch eingenickt.
Lepta fuhr hoch. "Klopfen!", kläffte er schon aus purer Gewohnheit heraus, und machte sich erst im Anschluss ein Bild von der Lage. Ach, der Helvetius. Na sowas. Den hatte er ja gefühlt eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen, aber hier drinnen kam auch schnell mal das Zeitgegühl durcheinander.
"Ah! Ahja! Sehr schön", faselte er und nahm die Tabula entgegen und fragte beiläufig, während er sie überflog: "Wo ist denn dein Freundchen?"
Wie hieß der andere noch gleich? Quintilius oder so. Na egal. Der hier durfte jedenfalls gleich den Eid leisten. Auf der Tabula war jedenfalls nichts zu lesen, was dem im Weg stünde. Ausgezeichnet.
"Hmhm. Dann folge mir, Junge. Falls du es dir nicht doch noch anders überlegt hast." -
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Cnaeus Saltius LeptaLepta führte den Helvetier, gleich nachdem dieser sich bei ihm zurückgemeldet hatte, ins Sacellum. Einen Augenblick lang blieb er ehrfürchtig vor den Standarten und dem Bildnis des Kaisers stehen. Da konnte der alte Optio noch so mürrisch und verschroben sein, das Heiligtum seiner Einheit ließ auch ihn nicht vollkommen kalt.
"Tritt näher, Helvetius. Wenn du dich dem Exercitus Roms anschließen willst, so fehlt dir nur noch den Eid zu leisten." Lepta winkte den hoffentlich baldigen Tiro - sonst hätte er sich all die Arbeit ja umsonst gemacht - zu sich heran.
"Wenn du bereit bist, dein Leben dem Schutz Roms und seiner Bürger zu widmen, den Befehlen des Kaisers stets und ohne Zögern Folge zu leisten und auf diesem Weg deinen Beitrag für das Wohl des Reiches zu leisten, dann sprich mir nach: IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA", sprach er wie schon all die Male vorher den Eid vor, um ein neues Mitglied in den Reihen der Cohortes Urbanae begrüßen zu dürfen. -
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Caius Rubrius PennusMan sollte ja immer aufhören, wann es am schönsten war. Pennus hatte das Gefühl, dass es viel schöner als jetzt mit der wackeligen Testudonicht mehr werden würde, und für die Tirones war es sicherlich auch weitaus motivierender, mit einem kleinen Erfolgserlebnis zu den Baracken zurückzukehren. Ganz abgesehen davon war die Sonne inzwischen ein ganzes Stück weiter nach oben geklettert und die langsam aber sicher aufkommende Hitze war ein Graus, wenn man in einer Lorica steckte und mitten auf dem Exerzierplatz in der prallen Sonne stand."Sehr schön! Wirklich sehr schön!", lobte der Optio ein letztes Mal halbherzig, "Das reicht vorerst, Männer. in agmen venite! Zurück zu den Unterkünften! Aequatis passibus! Pergite!"
Morgen war schließlich auch noch ein Tag. -
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Caius Rubrius Pennus"Sehr hübsch", murrte Pennus nachwievor leicht angefressen. Um seine Laune zu heben war nach dem Zwischenfall von zuvor mehr nötig als eine ansatzweise passable Testudo. Zumindest hatte ein es ein kleines Wunder zur Folge gehabt, die Tirones nach vorne zu holen. Dennoch, früher oder später mussten sie auch lernen, wie sie weiter hinten ihre Kameraden und sich selbst vor Pfeilhageln und - was für Urbaner vermutlich noch wichtiger war - fliegenden Steinen schützten. Hier und da zerrte er noch ein wenig die Schilde zurecht, aber ansonsten war er halbwegs zufrieden gestellt. Besonders viel erwartete er von den Anfängern ohnehin nicht.
"Und jetzt: Aequatis passibus! Pergite!", kläffte er der Truppe als nächstes zu und gab den Takt vor. "Lae - vum. Lae - vum ... passt auf eure Füße auf!" Und am besten auch auf die der anderen. -
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Mamercus Cincius Serranus"Perfekt." Mehr gabs da nicht zu sagen. Und an den Ohren schien der Bursche auch nichts zu haben. Wirklich sicher war der Optio Valetudinarii ohnehin nie, wie er das Gehör der Jungen testen sollte. Herumpfeifen? Schnippen? Nuscheln, und schauen, ob sie ihn trotzdem verstanden? Gute Idee. Im Grunde nuschelte er sowieso ständig. Also hatte der Helvetier somit bestanden.
Serranus kratzte noch ein paar letzte Zeichen ins Wachs der Tabula, die er dem Probatus dann wieder überreichte.
"Zurück ins Rekrutierungsbüro mit dir. Den Weg kennst du noch? Sehr schön. Die Tabula abliefern, den Rest erklärt man dir dann."
Tauglichkeitsprüfung von Quintus Helvetius Scaeva.Alter: 19
Vorerkrankungen: keine
Körperlicher Zustand: gut
Gehör: gut
Augen: gut
Sonstiges: -
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Zitat
Original von Aulus Quintilius Trogus
nach dem Besuch beim Tribun hatte sich Aulus direkt auf dem Weg zum Optio gemacht und wollte auch nicht wirklich viel Zeit verlieren. Er trat ein, salutierte und grüßte.
"Salve Optio. Tiro Quintilius Trogus mit einer Tabula vom Tribun für dich."Er legte die Tabula vor den Optio auf den Tisch und blieb stehen, erwartete er doch entweder weitere Anweisungen und wenn es nur darauf abzielte dass er gehen konnte.
...
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Caius Rubrius PennusPennus nahm die Tabula entgegen, öffnete sie und überflog kurz den Text.
"Aha? Na gut. Wenn er meint, der Tribunus ...", brummte er unterdessen vor sich hin, "Sehr schön, Tiro. Abite. Hab ein Auge auf den Aushang."
Typisch Tribunus. Anstatt einfach ihm die Entscheidung zu überlassen, wer für die Aufgabe wie geschaffen war - und wie er es eigentlich in der Tabula schrieb -, wurden ihm doch wieder Vorschriften gemacht. Den Tiro sollte er mitnehmen! Ha! Eigentlich müsste der Iunius doch wissen, was dabei in der Vergangenheit für eine Scheiße rausgekommen war. Den Germanicus hatte man in einem Hinterhof einst fast abgestochen (und später tatsächlich) und bei irgendsoeiner Hinrichtung damals war ihnen einer umgekippt, weil die Menge mit allerhand Zeug nach ihnen geschmissen hatte und ein Rekrut den Kopf nicht eingezogen hatte. Tirones waren nicht umsonst Tirones. Nur waren Befehle leider auch Befehle.
Sehr viel schlimmer war allerdings, das nur ein paar Tage später ein weiteres Schreiben die Castra erreichen würde ..."So eine gequirlte Scheiße hab ich selten erlebt!", fluchte Pennus, "Gequirlte Scheiße! Aber sowas von!" Der Germanicus, dem man ins Hirn geschissen hatte, sollte mit? Na wenn die meinten, die ganz oben! Die würden noch was erleben! Und zwar, dass der Einsatz komplett in die Hose gehen würde. Das würden die erleben. Pennus schnaubte verächtlich und sudelte Germanicus Peticus' Namen zu den anderen auf seinen Befehl zum Antreten. Er würde seinem Tribunus noch früh genug sagen, was er davon hielt, und zwar gleich dann, wenn sie bei ihm im Officium standen. Sollte der Armleuchter nur dabei sein und sich künstlich aufregen, dann sah der Iunius auch gleich, womit er es bei dem Miles zu tun hatte.