Beiträge von Ein Urbaner


    Die Milites der Centuria III, Cohors XII
    Marcus Octavius Maro
    Nero Germanicus Peticus
    Publius Matinius Avianus
    Titus Octavius Frugi


    sowie der Tiro
    Aulus Quintilius Trogus


    haben sich unverzüglich bei ihrem Optio zu melden.


    Optio C. Rubrius Pennus

    CENTURIA III · COHORS XII


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    Caius Rubrius Pennus


    Pennus musste dabei zusehen wie die Testudo sich langsam aber sicher in irgendein unförmiges Gebilde auflöste. Nichts von wegen nachrücken. Nein. Die machten einfach irgendwas. Und wären auf dem Feld längst mausetot, allesamt. Der Optio seufzte, schloss die Finger enger ums Hastile und kratzte sein letztes bisschen Geduld zusammen.
    "Staaaaa- ... !", begann er und brach ab, als plötzlich einer der Soldaten eine verpasst bekam. Exakt dieses letzte Häufchen Geduld bröckelte nun.
    "Sagt mir mal jemand, was diese Scheiße hier soll?!? S-T-A-T-E!!! Staaaate!!!", brüllte er in den wirren Haufen, marschierte darauf zu und haute dem erstbesten, den er herumstreiten sah, den Optiostab um die Ohren, "Ich erinnere mich nicht, irgendeinem diese Kacke hier beigebracht zu haben!" Pennus hob erneut seinen Stab. Wer auch immer glaubte, noch immer herumzanken zu müssen, würde ihn zweifellos zu spüren bekommen.
    "Wir sind hier, damit die neuen was lernen, soweit kapiert?! Wer darauf keinen Bock hat, kann ab morgen gerne den Stallburschen Gesellschaft leisten!" Damit hatte er sich hoffentlich deutlich genug ausgedrückt. Man könnte ja meinen, man wäre hier im Kindergarten gelandet, dabei waren die Männer vor ihm der verfluchte Exercitus Roms. Pennus zerrte den zu Boden gefallenen Soldaten wieder auf die Beine. "Tirones nach vorne!" Dann konnte er die Anfänger besser ausbessern, wenn sie Mist bauten. "Nochmal! Ad testudinem!"

    Zitat

    Original von Nero Germanicus Peticus
    Das ihm dieser Plebs , der sich hier Optio nennen durfte, die Tabula mitten ins Gesicht geworfen hatte , ihm einen Germanicus, würde er ihm nie vergessen und verzeihen, er nahm sich fest vor den Kerl eines Tages entweder zu töten oder kampfunfähig zu machen, wieder loderte die unbändige Wut in Peticus.
    Die Schmerzen konnte er ertragen aber nicht die Scham über das Geschehene.
    Das Gebrüll des Optio vernahm er gar nicht er war mit den Gedanken ganz wo anders.
    "Das Optio hast Du nicht umsonst getan", presse er Wutendbrand heraus und zertrat die Tabula. Er drehte sich doch noch einmal zum zu Pennus "Noch eines Optio bevor ich gehe und den Dienst wieder aufnehme, Du sprachst so soeben von Qualifikation, wie und wo kann ich mich qualifizieren?"


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    Caius Rubrius Pennus


    "Ach, sag' bloß", kommentierte Pennus knapp und widmete sich wieder seine Arbeit. Die Drohungen des kleinen Soldaten zogen bei ihm nicht. Was dadurch aber auf den Miles zukommen würde, würde ganz bestimmt ziehen. Er hob allerdings wieder den Kopf, als Peticus ihn erneut ansprach, und blickte zähneknirschend auf die kaputte Tabula. Hatte der Bursche wirklich derart einen an der Waffel, dass er gar nicht kapierte, wie er sich aufführte? Selbst wenn der Miles bewies, dass er der beste Schreiberling der Welt war, würde er keine Sonderaufgaben bekommen. Jemand, der sich aufführte, wie ein respektloses, zorniges, kleines Kind bekam vieles ... Ohrfeigen, Zimmerarrest, kein Abendessen ... aber sicher keine Belohnung oder mehr Verantwortung. Und genau deshalb, weil Pennus die Frage selbst für sein Niveau als zu dämlich empfand, würdigte er sie keiner Antwort. Beim Dienst, du Nuss. Oder wenn du mit deinen Vorgesetzten sprichst, dachte der Optio sich nur, sagte aber:
    "A-B-I-T-E. M-I-L-E-S. Befehle von Vorgesetzten werden befolgt. Ich habe zu tun."
    Das würde einen Bericht geben der sich gewaschen hat. Direkt an seine Vorgesetzten, soviel war sicher. Und die Latrinen würden sich freuen.

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    Caius Rubrius Pennus

    "Das muss schneller gehen!"
    , blaffte Pennus die Rekruten an. Sehr viel schneller und vor allem präziser. Sein ehemaliger Centurio hatte immer lieb und nett die Schilde der Rekruten ausgerichtet, die Formation auflösen und wieder neu bilden lassen. Pennus allerdings hatte während seiner Zeit als Optio erst eine Handvoll Rekruten ausgebildet und ihm war schon jetzt fad, immer ein und dasselbe zu tun und zu sehen - vermutlich ebenso wie seine Leute, manche der Tirones waren ja nicht erst seit gestern dabei. Zeit für etwas neues. In jede Ritze, die so groß war, dass womöglich ein Pfeil den Tiro dahinter getroffen hätte, stocherte er wenig behutsam mit seinem Hastile, was hoffentlich auch die Schwätzer zum Schweigen bringen würde, denn die waren sicher ohnehin ein und dieselben wie diejenigen, die ihre Schilde so schlampig hielten. Nur schade, dass er lediglich die Soldaten vorne und am Rand der Formation erreichte. Dort in der Mitte sah er nämlich welche, die ebensogut einen Optiostab in die Rippen vertragen könnten.
    "Hier ist einer tot! Hier auch! Du erst recht", rief er den "Gefallenen" durch die Schilde hindurch zu, "Überall Lücken in der Formation! Was macht ihr also?!"

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    Caius Rubrius Pennus


    Pennus hätte liebend gerne ein paar Ohrfeigen an die tratschenden Sparflammen verteilt, als er hinter sich Schritte und die Stimme seines Vorgesetzten hörte. State hieß es, und state machte er auch. Und hoffentlich auch seine Leute, denn dann würde er das mit dem Stillstehen ganz schnell wieder vergessen und für seinen Tribunus jeden bis auf den Boden zusammenstauchen, der glaubte, er brauchte sich nicht an die Befehle eines Stabsoffiziers zu halten.
    "Salve, Tribunus Iunius", grüßte er knapp, bevor der Tribun seine Ansprache begann und hoffte inständig, die Milites und Tirones würden es ihm gleichtun. Man wollte schließlich irgendwann einmal Centurio sein, und das ging am besten, wenn nicht nur er selbst einen guten Eindruck hinterließ sondern auch die Leute unter seiner Fuchtel.
    Womit der Iunius dann herausrückte, hatte Pennus allerdings längst nicht mehr gerechnet. Ein Lupanar. Ein ganzes! Mehr Wein, als er trinken könnte, mehr Weiber, als er in ein Bett brachte. Erst blitzte bei dem Optio, bei dem sonst die meisten Tage miese Tage waren, ein Lächeln durch, anschließend ging aber sein Blick misstrauisch zur Centuria hinüber. Er würde schon dafür sorgen, dass sie sich dieses Geschenk redlich verdienten, so ganz war er nämlich noch nicht davon überzeugt, dass das bereits der Fall war.
    "Ihr habt den Tribunus gehört! Ausrüstung ablegen!!!", widerholte er die Worte des Iunius und begab sich selbst in seine Stube, um seine Rüstung und die verschwitzte Tunika gegen angenehmere Kleidung zu tauschen, bevor es - dennoch in Reih und Glied marschierend, darauf bestand der Optio - ins Lupanar Aedes iste Laetitia ging.

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    Caius Rubrius Pennus


    "Veeeeeeenite, ihr Scheißer!", brüllte der Optio in eine der Türen der Baracken. Herrschaftszeiten, was dauerte denn solange? "Wenn der Tribunus daherkommt, will ich Ordnung sehen!" Er kannte den iunischen Aufsteiger schließlich noch von früher, als dieser ihre Centuria angeführt hatte, und war sogar unter ihm zum Optio befördert worden. Den Vertrauensvorschuss, den er dadurch womöglich hatte, wollte er sich nicht ruinieren lassen, bloß weil seine Centuria ein fauler Sauhaufen war. Weshalb sie antreten mussten, das wusste Pennus selbst nicht so genau. Aber Befehle waren Befehle. Jemand befahl, er folgte. Punkt. Und seine Soldaten folgten besser auch, selbst wenn er seine Leute vor die Baracken prügeln musste.
    Und was machte das erbärmliche Häufchen an Männern, das sich bereits eingefunden hatte? Rumsitzen! Wie alte Weiber beim Stricken! Pennus fühlte sich unglaublich alt. Über den alten Ovidius Mento und seine guten alten Zeiten hatte er früher stets gelacht, inzwischen glaubte er sich aber auch daran zu erinnern, dass es eine Zeit gegeben hatte, da waren die Cohortes Urbanae noch kein Saftladen voller Trödler gewesen. "Staaaaate!!!"
    Mit grimmiger Miene beobachtete er, wie sich nach und nach seine Leute einfanden. Wenn das zum Standard wurde, das die sich derart lange Zeit ließen, würde es in den Latrinen in Zukunft blitzen und blinken.

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    Caius Rubrius Pennus


    Pennus war es eher gewohnt, dass sich höchstens ein oder zwei der Soldaten zu Wort meldeten, wenn er Fragen in die Runde warf. Vielleicht waren sie einfach noch nicht müde genug - ein Gedanke, den er im Hinterkopf behalten würde. Auch hatte er große Lust, dem Sauhaufen auf der Stelle den Befehl "AD CAPITEM SUIS!" entgegenzubellen. Einfach nur um anschließend die damlichen Blicke der Männer zu sehen und sich darüber zu amüsieren.
    Aber er war Offizier - gut, nicht ganz, aber fast - und hatte entsprechend Ordnung zu wahren. Es gab unter den gewöhnlichen Milites und Tirones bereits genügend Kindsköpfe. Wenn dann auch noch die Centuriones und Optiones jeden Blödsinn mitmachten, wäre das Ergebnis sicherlich weniger unterhaltsam als vielmehr besorgniserregend.
    "Lasst den Neuen etwas Zeit zum Nachdenken!", blaffte er die Reihe an, obwohl es dafür ohnehin zu spät war. Das eine oder andere Stichwort, auf welches er gewartet hatte, hatte er nämlich längst gehört. "Beim nächsten Mal dann ...", korrigierte er sich deshalb zähneknirschend. Irgendwie war er ja selbst schuld.
    "Die Testudo ... die erste Reihe hält die Schilde geschlossen vor sich. Alle anderen halten ihre Schilde so über ihre Köpfe, dass sie sich überlappen, und schützen damit ihre Kameraden und sich selbst von oben." Zeit für einen ersten Versuch mit den neuen Rekruten. "In quattuor ordines! Ad testudinem!"


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    Caius Rubrius Pennus


    Wenn das so weiterging, bekam er noch einen Herzinfarkt. Er war schon ... wie lange beim Exercitus? Zwölf Jahre? Und noch dazu Optio des kleinen Miles, der die Frechheit besaß ihn anzuraunzen als wäre er irgendeine dahergelaufene Pfeife. Dabei war es doch genau andersherum. In seinem Ärger griff Pennus nach der nächstbesten Tabula, die er auf seinem Schreibpult fand, und pfefferte sie dem Germanicus geradewegs ins Gesicht. Sehr schön, das hatte sicher gesessen. Aber verdammt nochmal, wo hatte er das Hastile liegen gelassen?
    "Durchsuchen! Exakt. Keine Sau hat JEMALS etwas von entkleiden gesagt. Wo wolltest du denn nach Werkzeug suchen?! In seiner Arschritze?! Wenn wir Urbaner in jedem, der bei Schlechtwetter mit dreckigen Füßen herumläuft, einen Verbrecher sehen und ihn verprügeln würden, wenn er sich darüber beschwert, dann können wir den Laden morgen dicht machen, weil halb Rom sich nicht mehr vor die Haustüren trauen würde. Weißt du auch warum? Hä? Weißt du das?" Er hatte sich schon wieder über das Pult gelehnt. "Weil bei Schlechtwetter halb Rom dreckige Füße hat! Und ich würde mich auch beschweren, wenn ich mich deshalb als erster Bürger in der Geschichte Roms in aller Öffentlichkeit ausziehen müsste! Und hast du schonmal was von Vorschriften gehört, du Armleuchter? Oder von Praetoren und Prozessen?! Du bist Urbaner und hast dich an Regeln zu halten! Du hältst dich wohl für besonders wichtig und glaubst du kannst das 'Bööööse' ..." - Er sprach das Wort absichtlich sarkastisch aus. - " ... jagen, wie es dir gerade passt! Wer sich nicht an Vorschriften hält, bekommt aber keine zusätzliche Verantwortung. Ganz im Gegenteil, solche Leute fliegen früher oder später. In hohem Bogen! Capisce?!"
    Die Eigenschaften, die der Germanicus beweisen musste, hatte er aufgezählt. Qualifikation, Verlässlichkeit, Pflichtbewusstsein. Dass der Miles nicht richtig zugehört hatte, verwunderte Pennus allerdings nicht weiter.
    "Und jetzt verzieh dich. Wegtreten, Miles." Bevor ich mich vergesse, fügte er in Gedanken hinzu.

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    TITUS OCTAVIUS FRUGI


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM IV NON IUL DCCCLXVI A.U.C. (4.7.2016/113 n.Chr.)


    ZUM
    MILES - COHORTES URBANAE


    Publius Stertinius Quartus

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    Mamercus Cincius Serranus


    Serranus hatte sich einen Augenblick lang seinem Papierkram gewidmet. Als der Helvetier die Liegestütze abbrach, hatte er also ebensowenig Ahnung von der genauen Zahl wie der Probatus. Spielte auch keine große Rolle. Genug waren es allemal gewesen. "Ausgezeichnet, Helvetius!", kommentierte er nur knapp und wies auf eine der guten, alten Tafeln an der Wand.
    "Dann lies mir mal die Tafel hier vor." Dann hätte der Bursche es auch gleich geschafft.


    XI IV VII
    II V XVII [SIZE=6]
    VI L X[/SIZE]


    Sim-Off:

    @Aquila: Steig jederzeit wieder ein, wenn du magst. Bei Fragen, z.B. dazu, wie man den Wiedereinstieg am besten regeln könnte, kannst du auch eine PN an diesen Account schicken.

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    Caius Rubrius Pennus


    Pennus runzelte die Stirn und blickte den Miles verständnislos an. "Sag' mal, wie oft hat dich deine Mutter fallen gelassen?", fragte er und hielt seine Frage sogar für berechtigt. "Wer hat dir gesagt, dass du niemanden filzen sollst?! Filze von mir aus jeden einzelnen, der in die Stadt will, ist mir lieber, als wenn du sie einfach so mir nichts dir nichts durchlässt, ohne irgendwas zu machen ..." Was ja auch schon vorgekommen war. "... aber verflucht, du wolltest von dem Peregrinus letztens, dass er sich auszieht ...?! Fällt das bei dir unter 'filzen'?! Und du willst Zivilsten verprügeln?!" Pennus war immer lauter geworden und hatte sich nach vorne halb über sein Schreibpult gebeugt, um den Germanicus, von dem er bis heute nicht kapierte, was der eigentlich hier wollte, noch ein ganzes Stück eindringlicher anzustarren. Am Tor kontrollierte der Germanicus entweder gar nicht oder wurde zum Perversling, wollte Sonderaufgaben übernehmen mit der Begründung keine Lust auf gewöhnlichen Dienst zu haben, und jetzt beschwerte er sich darüber, gewöhnliche Leute in Frieden lassen zu müssen? Vielleicht bekam er Peticus' Worte gerade in den falschen Hals, doch es war zu spät noch zurückzurudern. Die Ader an Pennus Schläfe war längst zu einem pochenden Schlauch geworden. Was glaubte der, was der Exercitus war? Ein beschissenes Wunschkonzert?
    "Die einzigen in diesem Saftladen von einer Castra gewöhnlichen Zivilisten verprügeln, sind die, die unten im Carcer vor sich hin gammeln, hast du das kapiert?! Und ja, das soll eine Warnung sein, verdammt nochmal. Du bist Miles einer der angesehensten Einheiten des Reiches!" Der Optio verhielt sich selbst nicht immer vollkommen korrekt, aber so krank, aus Spaß irgendwelche Reisende verhauen zu wollen, war er dann doch wieder nicht. "Wenn ich nochmal so eine Scheiße höre, packe ich mein Hastile aus! Haben wir uns verstanden?!" Pennus setzte sich langsam wieder hinters Pult und konzentrierte sich in erster Linie darauf, seinen Blutdruck wieder zu senken. Wahnsinn, was heutzutage für Leute im Lager herumgeisterten.
    "Ähem ...", räusperte er sich und wischte mit den Händen nicht vorhandene Fusseln und Staub von seinem Pult, um überschüssige Energie loszuwerden, bevor er ernst den Blick wieder hob. "Für Sonderaufgaben werden qualifizierte, verlässliche und pflichtbewusste Milites ausgewählt. Eigne dir diese Eigenschaften erst einmal an."

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    Caius Rubrius Pennus


    "Salve, Miles", grüßte Pennus knapp, als der Soldat in seine Stube trat. Seufzend packte der Optio seine Schreibarbeit weg. "Setz dich, Miles." Mit einer knappen Geste bot Pennus einen Stuhl an und wartete einen Augenblick.
    "Wenn es das nächste Mal etwas abseits des Dienstes zu besprechen gibt, melde dich ebenfalls nach Dienstschluss bei mir. Während des Dienstes wird gearbeitet." Pennus blickte dem Miles kurz ernst in die Augen und nickte dann knapp, bevor er fortfuhr: "Du sagst, du willst als Immunis dienen, richtig? Gut. Dann gibt es ein paar Dinge zu erklären. Erstens: Immunes sind nicht zwangsläufig vom Kampf befreit. Immunes sind immer noch Soldaten. Dessen musst du dir bewusst sein." Wer kein Soldatenleben sondern das eines puren Schreiberlings führen wollte, war beim Exercitus logischerweise an der falschen Adresse, erst recht wer seine Karriere ex caligae begann. Was Pennus auf seinen zweiten Punkt brachte: "Zweitens: Deine Begründung schmeckt mir nicht, Miles. Immunes werden nicht danach ausgewählt, ob sie Lust auf den gewöhnlichen Dienst haben oder nicht, sondern danach ob sie qualifiziert sind. Dein Name spielt für mich dabei keine Rolle, solange der Centurio nicht gerade eine Empfehlung vom Senator Soundso bekommt, oder ich sonst einen Grund habe anzunehmen, dass du für den Posten geeignet bist. Deshalb frage ich dich: Hast du Qualifikationen vorzuweisen? Und was genau stellst du dir vor?" Wobei die zweite Frage des Optios in erster Linie darauf abzielte, eventuelle Missverständnisse so früh wie möglich aus dem Weg zu räumen.

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    Caius Rubrius Pennus


    "Deckung!" Der Optio marschierte an den Rekruten vorbei und bellte ihnen Anweisungen zu. "Bewegung!" Dann wiederum deutete er bei manchen Rekruten mit dem Hastile auf eine Stelle am Pfahl die er attackiert sehen wollte. Alles in allem war er zufrieden.
    Da er nicht wollte, dass sich die Tirones bereits voll verausgabten, trommelte er die Gruppe wieder zusammen, als die Männer langsam müde zu werden schienen. "Gladios condite! In aciem venite! State!", gönnte er den Soldaten so etwas ähnliches wie eine Pause.
    "In den nächsten Tagen wird der Pfahl zu eurem besten Freund werden, allerdings lernt man dabei wohl kaum als Gruppe zu agieren - exakt das, was unseren Exercitus so effizient macht! Wer von euch kann mir also Formationen nennen, die von unseren Soldaten beherrscht werden müssen?"

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    Caius Rubrius Pennus


    "Naja, mehr oder weniger", kommentierte der Optio. Noch viel lieber wäre es ihm gewesen, wenn er sich gar nicht erst aus seiner Schreibstube vor das Tor hätte bewegen müssen. So hatte er zumindest etwas davon, dass seine Leute keine Ahnung von ihrer Arbeit zu haben schienen. Und jetzt wollte der Bursche noch Sonderaufgaben? Das wurde ja immer besser.
    "Wenn du keine Lust hast, bei Wind und Wetter deinen Dienst zu leisten und dafür zu sorgen, dass Bauern und Krämer sicher sind ...", begann er fast schon theatralisch. Dass er gerade einem armen Tropf seine einzige Habe abgeknöpft hatte, kehrte er geflissentlich unter den Teppich. "... warum hast du dich dann bei den Cohortes gemeldet, Miles?" Vor allem, da selbst ein Immunis nicht zwangsläufig vom gewöhnlichen Dienst befreit war.
    Aber hier war ja sowieso kein Ort, um über derartige Dinge zu diskutieren. Der Miles hatte schließlich Wache zu halten und auf Pennus wartete die Schreibstube.
    "Mach dich wieder an die Arbeit. Melde dich nach Dienstschluss bei mir in den Unterkünften, dann können wir uns über deine Qualifikationen unterhalten."

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    Caius Rubrius Pennus


    "Die rechte Hand zieht den Gladius, den Handrücken nach innen", half Pennus ein wenig nach, als ein paar der Tirones beim Ziehen der Schwerter etwas zu lange herumfummelten. "So kann der Gladius auch in engen Formationen problemlos gezogen werden."
    Wenigstens der Tiro, dem er eine Frage gestellt hatte, hatte ein wenig Ahnung davon, was ihn hier erwartete.
    "Korrrrekt. Allerdings nicht nur über den oberen Schildrand hinweg sondern auch seitlich. Wo auch immer der Gegner verwundbar scheint", verbesserte der Optio, "Und exakt das werden wir heute üben, vorerst an Pfählen, damit ihr euch an die schweren Übungswaffen gewöhnt, bevor ihr gegen eure Kameraden kämpfen werdet. Der Schild wird vom linken Knie und der linken Schulter gestützt. Ich will von keinem von euch mehr als Augen und Füße sehen, wenn ihr in Deckung geht. Soweit kapiert? Jeder von euch stellt sich vor einen der Pfähle. Los, los."

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    Caius Rubrius Pennus


    "Ausgezeichnet!", bemerkte Pennus zufrieden und fischte mit einer flinken Handbewegung den Ring samt Kette aus der Luft. "Du wirst deine Entscheidung nicht bereuen! Man kann über mich sagen was man will, aber mein Wort halte ich ganz gewiss. Melde dich am Tor der Castra, Optio Rubrius Pennus, Cohors XII Centuria III ... wegen, ähem ... geschäftlicher Angelegenheiten. Klingt gut, hm?" Pennus hegte keine Zweifel, dass der Peregrinus exakt das tun würde. Als Urbaner saß der Optio schließlich immer noch am längeren Hebel, ganz egal, wie viel Titus Aquila über ihn wusste, so dachte er. "Wir wollen ja beide keinen Ärger, nicht wahr?", kam es von ihm dennoch und ein warnender Ausdruck blitzte in seinen Augen auf, um auch wirklich sicherzugehen, dass der Bursche seinen Platz kannte.
    "Passiere, Peregrinus! Gute Heimreise!", ließ er den Mann nun endlich durch, nachdem sich wieder ein zufriedenes Grinsen auf seinem Gesicht ausgebreitet hatte. "Also, Miles? Was war denn so wichtig?"

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    Caius Rubrius Pennus


    "Kscht!", machte Pennus zu seinem Miles. Wichtig? So wichtig wie die dreckigen Füße des Peregrinus? Oder eher so wichtig wie sich hier anscheinend jeder vorkam? Heutzutage war ja wirklich alles und jeder ganz besonders wichtig. Ha! Das wichtigste war hier immer noch, dass er, der Optio, eine Entschädigung für das elende Theater bekam, mit dem die beiden Schlauköpfe seine Nerven strapazierten.
    "Das ist aber schade. Ich bin ja im Dienst und hab, wie du siehst, alle Hände voll zu tun, auf meine unfähigen Leute aufzupassen ..." Was nicht einmal gelogen war. "Aber wie kann ich denn sonst sichergehen, dass du dein Wort hältst?", fragte Pennus und setzte ein gespielt enttäuschtes Gesicht auf, auf welches gleich darauf ein wissendes Grinsen folgte. "Was denn, wenn du mir vorläufig als Pfand den Ring übergibst? Da werden wir uns doch bestimmt einig, hm? Und du bekommst ihn auch bestimmt zurück ... denn was sollte ich auch mit irgendeinem alten Ring. Du wirst ihn ganz bestimmt zurückbekommen."


    Sim-Off:

    Sorry, komplett übersehen, das hier ... ^^'

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    Caius Rubrius Pennus


    "Sehr schön!", brüllte der Optio über den Platz, in der Hoffnung seine Truppe etwas mehr zu motivieren. Das Wetter war scheiße, es war früh morgens, und noch dazu standen manche zum ersten Mal auf dem Platz. Da ließ sich sogar Pennus zu einem zusätzlichen kleinen Lob hinreißen, wenn nur die Tirones ihre Hintern anschließend etwas schneller über den Platz bewegten.
    "In aciem venite!", ließ er die Rekruten nach ihren 15 Runden wieder in einer Reihe antreten. "Gladios stringite*!" Pennus beobachtete genau, ob der Befehl auch von den allerneuesten Rekruten korrekt durchgeführt wurde. Viel passieren konnte zwar nicht, noch wurde mit Übungsschwertern hantiert, aber man musste sich Fehler ja nicht gerade angewöhnen.
    "Wer von euch will mir erklären, wie der Kampf mit dem Gladius konkret funktioniert?" Der Optio trat vor einen der neuen. "Was ist mit dir? Na?"


    Sim-Off:

    * Zieht blank!

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    Caius Rubrius Pennus


    Pennus griff sich entnervt an die Stirn. Er bekam so langsam das Gefühl, dass er der einzige war, der die Situation möglichst unkompliziert hinter sich bringen wollte. Nicht nur, weil er absolut keine Lust auf Theater und lange Diskussionen hatte, sondern auch, weil es noch andere Reisende abzufertigen gab.
    "Gut, dass der Schneid nicht für mehr gereicht hat, sonst müsste ich euch zwei noch vor den Prätor zerren", kommentierte der Optio. Der eine spuckte herum, der andere wollte die Leute am Tor nackt sehen. Oh ja, der Krämersohn mochte keine weiße Weste haben, aber er erkannte durchaus auch gewisse andere Dinge. Kaum zu glauben, dass das hier eigentlich ein fader, unspektakulärer Tag am Tor hätte werden sollen. Genau das wäre Pennus sehr viel lieber gewesen. Einerseits wollte er weder dem Peregrinus noch dem Miles ihr kindisches Verhalten einfach so durchgehen lassen, noch weniger wollte er die beiden aber wegen einer derartigen Lächerlichkeit vor den Prätor zerren müssen. Der verärgerte Ausdruck wich langsam nachdenklichen Zügen, als sich in seinen Gedanken nach und anch eine Idee formte. Kurz sah sich der Optio um und nahm den Peregrinus etwas zur Seite.
    "Da hast du dich in eine schöne Scheiße hineingeritten, Titus Aquila. Allerdings ... bestimmt sind wir einer Meinung, wenn ich sage, wir sollten gewisse, ich nenne es mal ... Uneinigkeiten unter uns klären anstatt vor Gericht. Eigentlich könnte man dein Verhalten als Beleidigung sehen, was ich bei einer derart lächerlichen Angelegenheit selbstverständlich umgehen möchte, allerdings besteht damit für mich ein gewisses Risiko, dass jemand annehmen könnte, ich würde meine Arbeit nicht anständig machen. Wie wäre es also, wenn ich dieses Risiko auf mich nehme, im Gegenzug entlohnt werde und du ohne weitere Unannehmlichkeiten durch das Tor schreitest ...?" Er unterstrich seine Worte mit einer kleinen Geste, die dem Peregrinus klarmachen sollte, dass der Optio bereit war, den einen oder anderen Sesterz oder Denar zu empfangen. "Und um meinen einfältigen Miles werde ich mich zweifelsohne ebenfalls angemessen kümmern. Persönlich. Und anschließend vergessen wir das alles einfach."


    Sim-Off:

    @Peticus: Ihr/Euch/usw. kannten die alten Römer nicht. Im IR wird geduzt. ;)

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    Caius Rubrius Pennus


    Nach seinem Gruß kam zur Zufriedenheit des Optios ein vielstimmiges und wesentlich lauteres Echo zurück. Und ein Niesen. Pennus trat mit wenigen Schritten auf den Tiro zu, der sicherlich unabsichtlich etwas aus der Reihe getanzt war.
    "Gesundheit", brummte er knapp und drückte dem Tiro mit dem Hastile gegen die Brust. "Haltung bewahren."
    Noch einmal musterte er die Reihe, die soweit schon einmal ganz in Ordnung aussah. Fast schade, dass sie sich in Kürze wieder auflösen müsste. Allerdings wollte er die herrschende Stille noch nutzen, den Rekruten einige Erklärungen zukommen zu lassen.
    "Gut, Tirones", sprach er also wieder alle an, "Wie gesagt, wurde mir als Optio von unserem Centurio Stallius Laco die Aufgabe erteilt euch auszubilden. Sollte es einmal etwas zu melden geben, werdet ihr euch auch in erster Linie an den Centurio oder an mich wenden. Über unserem Centurio steht der Tribunus, der für jeweils eine Cohorte, also sechs Centuria zuständig ist. Die Sollstärke beträgt 80 Mann pro Centuria, macht also etwa 480 Mann je Cohors. Am wichtigsten ist und bleibt für euch vorerst allerdings eure eigene Centuria, mit der ihr den Großteil eurer Zeit verbringen werdet, vor allem mit den sieben anderen Männern eures eigenen Contuberniums, mit denen ihr Stube, Zelt und Essen teilt."
    Pennus versuchte aus den Gesichtern herauszulesen, ob alle Informationen auch halbwegs angekommen waren.
    "Na gut, bevor ihr mir noch einschlaft: Aufwärmen! XV Runden um den Platz! Los, los!"