Beiträge von IUNO

    Iuno war immer wieder erstaunt, an welch seltsamen Orten Paare sich vereinigen wollten. Gut, hier auf einer Sänfte war dies noch verständlich, erst kürzlich überwachte sie die Empfängnis einer Frau, die mit ihrem Ehemann (oder Geliebten, die näheren Umstände einer Zeugung interessierte sie an sich keineswegs) unter einer Brücke ans Werk ging. Unter einer Brücke! Eine ungeheuerliche Stillosigkeit, die sie sich nur mit übermäßiger Leidenschaft erklären konnte. Eine bequeme Sänfte hingegen war schon ein Göttergeschenk, hach, sie erinnerte sich noch an die "Begegnungen" in eben solchen Transportmitteln mit ihrem Göttergatten, dem charmanten alten Schlingel... *träum*


    Doch hier gab es für sie nichts zu tun, diese Nacht würde für beide folgenlos bleiben.

    Es war doch immer wieder herzerwärmend, wenn junge Ehepaare ihren ehelichen Pflichten nachkamen, wenn auch das Gespräch davor schon sehr merkwürdig anmutete. Aber vielleicht war Iuno schon länger nicht mehr unter Menschen gewesen, sie fand, es war wieder höchste Zeit dafür.


    Für diese unverschämte Frage jedoch hätte er eine Kopfnuss verdient. Am Ergebnis ihrer Bemühungen änderte sich jedoch ohnehin nichts: Sie mussten, wollten sie tatsächlich einen kleinen Germanicus zeugen, weiter üben.

    Zitat

    Original von Claudia Ofella
    Iuno hat mich in letzter Zeit leider etwas mit Unpässlichkeit gesegnet.


    Wenn man mir nicht genug Opfer darbringt, muss man auch mit solchen "Segnungen" rechnen. :D

    Kräuter und Weihrauch waren immer eine gute Methode, die Aufmerksamkeit der Götter zu erwecken und Iuno war hierin keine Ausnahme. Aber auch nicht die anderen Göttinnen, vor allem Ceres war immer sehr geschwind, wenn es um Opfer ging. Und wo Frauen waren, auch oder erst recht Göttinnen, da wurde geschnattert und getratscht, Pilumnus und Picumnus hatten da keine Chance, gegen diese weibliche Übermacht anzukommen. Und gerade als Ceres einen kleinen Vortrag hielt, ob Schmalz oder Olivenöl besser war, einen Kuchen wirklich saftig zu machen, wurde Iuno durch das Quieken des Schweines wieder an die Anrufung erinnert. Mit kritischem Blick verfolgte sie die Szenerie im Haus der Sterblichen und entschied in ihrer Göttlichkeit.


    Die Priesterin würde keine Fehler finden.

    Iuno in einer Hinsicht tatsächlich typisch Frau: sie liebte Süsses. Schon der wohlriechende Weihrauch machte sie neugierig auf das Opfer und wehmütig gedachte sie der Tage, als sie ständig Weihrauch anzünden liess, weil es einen herrlichen Duft verströmte. Dann aber beschwerte sich ihr Göttergatte, es wäre zu intensiv und es bereite ihm Kopfschmerzen. Pah, dabei war er doch nie da und ständig unterwegs.


    Mit Wohlwollen registrierte sie die Feigenmilch und das kleine Zicklein, das zu ihren Ehren geopfert wurde. Die Innereien, die der Mann im Hintergrund begutachten sollte, waren perfekt, Iuno hatte das Opfer angenommen.

    Iuno mochte den Geruch, wenn frische Früchte verbrannten. Und erst recht den Geschmack, wenn die natürliche Süße der Frucht karamelisierte. Hach, es gab kaum was schöneres.


    Und deswegen blieb auch nichts von den Früchten in der Schale übrig. Iuno hatte das Opfer angenommen.

    Iuno sah sich die Szenerie an und blickte huldvoll auf das Opfer herab. Doch was war das? Rohe Früchte? Nein, das geht gar nicht.


    Sie schickte eine Popa zum Ehepaar, welche die Frau ansprach und ihr leise zuflüsterte: "Iuno liebt flambierte Früchte, vor allem wenn sie mit mulsum angemacht werden." Und dann ging die Popa wieder weiter.

    Zitat

    Original von Priester
    „Kein Zorn der Götter liegt über dieser Verbindung, kein Schatten zeugt von schlechter Kunde. Mit Wohlwollen sehen die Götter auf diese Zeremonie.“


    Der Priester hatte gute Arbeit geleistet und ein fehlerfreies Lamm ausgesucht. Das hatte Iuno bemerkt und äußerst gut geheißen. Sie wusste um dessen Befürchtungen um seine Zukunft, wenn die Eingeweiden des Opfertieres fehlerhaft gewesen wären. Aber da dieser Angehöriger des Cultus Deorum immer brav seine Arbeit gemacht hatte, zu ihrer wie auch zu anderer Götter großer Zufriedenheit, war es an diesem Tage eher den Bemühungen des Priesters zu verdanken, dass das Opfer von Iuno angenommen wurde.

    Zitat

    Original von Narrator
    "Dir zu Ehren, Iuppiter Optimus Maximus, Dir zu Ehren, göttliche Iuno, Dir zu Ehren, göttliche Minerva!


    Auch wenn es jetzt niemanden mehr interessierte... (was eigentlich die Sterblichen dennoch tun sollten) ... Iuno war von diesem Opfer angetan und nur deswegen nicht rechtzeitig da, weil sie frisch aus der Dusche kam und die Haare wirklich ewig zum Trocknen gebraucht hatten. Dabei hatte sie noch auf die Pflegekur verzichtet.

    Also Iuno war nicht so zufrieden, wie sie es eigentlich hätte sein sollen im Hause eines Septemvirs. Hatte dieser den Bräutigam nicht instruiert? Und dann noch dieser Sprachfehler... Tellus war ganz aufgebracht deswegen, denn zwischen einer furchtbaren und einer fruchtbaren Ehe lagen Welten. Welten! Iuno musste sie mit mindestens einer Jahreslieferung Falerner bestechen, bis diese sich endlich beruhigt hatte.


    Und außerdem hatte sie gar nicht gesehen, WAS eigentlich geopfert wurde. Und gab es überhaupt vorher die Eingeweidenschau?

    Die Göttin hörte zwar den Aufruf Diones, verstand aber nicht ganz, was diese damit zum Ausdruck bringen wollte. Wen betete sie nun an…. die griechischen oder die römischen Götter? Leicht verärgert folgte sie den Worten weiter und hörte immer wieder, wie Dione die beiden Religionen vermischte, als sprach sie von einer einzigen gemeinsamen Gottheit. Iuno erzürnte dies nur und sie beschloss dieser Frau keinen Beweis ihrer Gnade zu erteilen, geschweige denn diesen Stein als den Ihren zu akzeptieren, wenn sie sich nicht einmal sicher sein konnte, ob er überhaupt für sie gedacht war.

    Iuno sah am heutigen Tag mit Wohlwollen auf Rom und das, durch den Consul höchstpersönlich, dargebrachte Opfer. Um den Römern das Zeichen zu geben, auf dass sie alle gespannt warteten und das sie hin und wieder brauchten, um sich in ihren Glauben bestärkt zu sehen, ließ sie einen Taubenschwarm über das Forum fliegen, der dabei ungewöhnliche Formationen einnahm.

    Die Skepsis einiger Anwesender dem Opfer gegenüber war der Göttin nicht entgangen. Doch nahm sie nicht ohne Genugtuung zur Kenntnis, dass frühere Germanen sich dem römischen Glauben annäherten, geleitet von einem treuen römischen Soldaten, auf den sie doch stolz war.
    Außerdem schien auch das Opfer sorgsam ausgewählt und gefiel und Iuno beschloss ihnen wohlgesonnen zu sein und das Opfer anzunehmen.

    Iuno Pronuba war angerufen worden und hatte sich sodann auch gleich bequemt, das ihr zugedachte Opfer zu beobachten.
    Wie bei einem Opfer durch eine Flaminica zu erwarten konnte sie sich nicht über die Durchführung beschweren. Das Tier gefiel ebenso und so war es nicht besonders überraschend, dass auch die Eingeweide tadellos aussahen.


    Den Schutz der Göttin sollte das Paar haben.
    Was alles andere betraf, hatte Iuno es im Gefühl, die beiden würden wirklich glücklich miteinander werden, zumindest irgendwann.

    Iuno war es eine reine Freude mitanzusehen, wie sie von diesem Priester in äußerst untergebener und amüsanter Weise 'bedient' wurde. Sie wünschte sich mehr von seiner Art. Doch fürs erste gab sie sich mit diesem göttlichen Mahl zufrieden und war wieder guter Laune und dem römischen Volk wohlgesinnt.

    Schön.
    Sehr schön.
    Gesunde, wunderschöne Tiere, eine feierliche Opferung durch bemühte Priester.
    Ein herrliches Opfer. Der Göttin gefiel es und nahm es an und versuchte den Menschen ihre Anwesenheit spüren zu lassen. Auch wenn die meisten es wohl nur als lästigen kurzen Windstoß wahrnahmen.

    Die Beteiligung der Bevölkerung an diesem öffentlichen Opfer ließ zu wünschen übrig, zufrieden war die Göttin damit jedenfalls nicht. Doch immerhin war ein schönes, reines Tier ausgewählt worden, das ihr gefiel und das sie als Opfer annahm.