Beiträge von Sica

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    Original von Apollonius von Samothrake


    Erst bei Sica. "Herr Sica...!" ruft er durch die Gitter. "Der Medicus Apollonius schickt mich. Die Lektionen sollen beginnen. Er wartet im Garten."


    Sica hatte wie immer einen leichten Schlaf und wurde augenblicklich hellwach, als der Junge ihn rief. Aus Reflex blieb er jedoch regungslos liegen und lauschte nur den Worten. Erst als die Schritte sich wieder entfernten, entspannten sich Sicas Muskeln wieder und er erhob sich langsam. Gewohnheitsmäßig wusch er sich zuerst gründlich, ordnete dann sein Haar und schließlich die einfache Tunika. So machte Sica sich auf den direkten Weg in den bezeichneten Garten.

    Sica beobachtete den Arzt noch eine Weile bei seinem Tun. Auch das Innere des Lazaretts sah er sich noch einmal genau an und prägte sich Detail für Detail ein. Anschließend wandte er sich erst um und verließ den Raum lautlos.


    Die Feindseligkeit zwischen den anderen beiden war ihm nicht entgangen und er würde darüber nachdenken, ob das etwas für ihn bedeuten könnte. Die dürre Sklavin wollte er jedenfalls zur Sicherheit die nächste Zeit genau im Auge behalten.

    Mit finsterer Miene reagiert Sica auf die Frage.


    Ja, selbstverständlich. Bevor ich hierher geschickt wurde, hat mein Herr mich eine juristische Prüfung ablegen lassen. Bei meinen Vorbesitzern musste ich schon die unterschiedlichsten Arbieten erledigen, zu denen durchaus umfassende Kenntnisse im Lesen und Schreiben erforderlich waren.

    Aufmerksam hörte Sica den Ausführungen des Mannes zu. Die Angelegenheit versprach interessant zu werden, interessanter als das sinnlose und angeberische Herumgefuchtel mit den übergroßen Holzschwertern in der Arena. Vor allem das Kapitel mit den Vergiftungen weckte sein Interesse. Eine Frage blieb jedoch bis zum Ende des kleinen Vortrags offen.


    Ja. Wer seid ihr, Herr?

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    Original von Apollonius von Samothrake


    "Hat einer von Euch diesbezüglich in der Vergangenheit schon etwas gelernt? Wunden verbinden oder ähnliches?" Er blickt zu Sica und dann sehr viel skeptischer wieder zu der Gladiatorin.


    Nein.


    Mit regungsloser Miene verfolgte Sica die Unterhaltung zwischen den beiden anderen.

    Nach der Übungsstunde trat Sica auf Ftatateeta zu und sah sie missmutig an.


    Mitkommen. Wir werden im Lazarett erwartet.


    Ohne ein weiteres Wort wandte er sich von ihr ab und ging in den entsprechenden Teil der Gladiatorenschule. Dort wartete er auf die Sklavin, klopfte kurz an und trat schließlich ein. Sica ließ die Augen durch den Raum wandern und prägte sich die wichtigsten Details ein. Er entdeckte den Mann, der ihm herzukommen befohlen hatte und trat auf ihn zu.


    Salve.

    Während er auf die Antwort des Ausbilders wartete, kam eine weitere Schülerin an. Mit einem abfälligen Blick bedachte Sica die bereits geifernden Gladiatoren. Die Gier, mit der sie den Körper der Neuen begafften, stellte sich ihm als unübersehbare Schwäche dar. Die Sklavin selbst nahm er mit abweisender Miene ebenfalls kurz ins Visier. Sica bezweifelte, dass so ein schwaches und dürres Weib jemals zu einer guten Kämpferin werden würde. Gleichgültig gegenüber den übrigen wandte er sich wieder dem Gladiator zu, falls dieser noch weitere Fragen hatte.

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    Original von Manius Horatius Toxis
    Dann ging ich auf diesen Sica zu.


    ""Du, Sklave!" Dann wies ich auf Konon. "Der gehört doch zu dir nicht wahr? Was meinst du, inwieweit man dem etwas ordentliches beibringen kann?"


    Sica zog die Mundwinkel abweisend leicht nach unten. Man schien ihn hier für Konons Besitzer oder gar Mutter zu halten. Die Geschichte begann lästig zu werden.


    Er ist der Sklave meines Herrn, Herr. Die Philosophien der Griechen wird er wohl nicht lernen. Gut zuschlagen kann er schon. Mit viel Übung und wenn man richtig mit ihm spricht, lernt er es vielleicht, sich noch schneller zu bewegen und schneller zu denken... Herr.


    Vor allem müsste Konon lernen, auf Sicas Befehle zu hören, nur auf Sicas Befehle. Er müsste es lernen, schneller zu reagieren und schon auf den kleinsten Wink zu gehorchen. Sica überlegte, ob es die Mühe wert war, dem Koloss dies beizubringen...

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    Original von Apollonius von Samothrake
    Er geht ein Stück auf den Übungsplatz und direkt auf Sica zu. "Du bist Sica, nicht wahr? Komm heute abend ins Lazarett, wenn Du nicht sowieso verletzt bist. Und bring Ftatateeta! Alles weitere erfährst Du dann dort!" Mit den Worten dreht sich Apollonius um und geht schnurstracks auf die Gladiatorenunterkünfte zu.


    Mit abweisendem Blick musterte Sica den Mann, wer auch immer er sein mochte. Er schien jedoch zu den Befehlsgebern hier zu gehören, so dass die Gladiatoren sicher ungehalten reagieren würden, wenn er ihn ignorierte. Sica nickte widerwillig bestätigend.


    Ja, Herr.


    Was ein Ftatateeta ist, würde er schon noch herausfinden...

    Innerlich rollte Sica mit den Augen, ließ sich nach außen hin jedoch keine Regung anmerken. Dass diese Menschen nicht einmal in der Lage waren, den einfachen Konon selbst anzuleiten, brachte ihnen seine Verachtung ein.


    Ja, Herr.


    Er wandte sich an Konon und sah ihn drohend an, während er auf den neuen Gladiatorenanwärter deutete.


    Konon, kämpfe gegen den da. Aber mach ihn nicht tot.

    Was, zum...


    Der an der Schulter schmerzhaft getroffene Gladiatorenanwärter drehte sich wütend zu Konon um und holte schon aus, um ihm mit seinem Holzschwert auch eins zu verpassen. Der unübersehbar kräftige Körperbau von Konon ließ ihn jedoch zögern und Sicas drohender Blick schließlich gänzlich inne halten.


    Lass es bleiben.


    Sica hielt inne in seiner Übung und verstärkte drohend den Griff um seine "Waffe". In seiner Gegenwart würde dieses Subjekt dem Besitz seines Herrn ungestraft nicht einmal einen Kratzer zufügen. Der Gladiatorenanwärter zögerte und sah zwischen Sica und Konon hin und her. Schließlich entschloss er sich, dass es gesünder war, dieses Mal auf die Rache zu verzichten. Mit finsterer Miene entfernte er sich einige Schritte von ihnen, um in sicherer Distanz mit dem Training weiter zu machen. Auch Sica entspannte sich wieder und führte die Übung gelassen fort.


    Konon, weitermachen.

    Gut. Das machst du jetzt so lange bis der Mann dir sagt, dass du wieder aufhören sollst.


    Während Sica wieder auf die linke Hand wechselte, beobachtete er mit einem dünnen Lächeln, wie die "Klinge" von Konons "Schwert" immer wieder haarscharf an einem der anderen Gladiatoren vorbeisauste. Er fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis Konon seinen ersten Treffer landete.

    Sica probierte mal die eine, mal die andere Hand aus. Er konnte sich jedoch noch immer nicht so recht für eine von beiden entscheiden. Gerade meinte er, die linke würde ihm doch besser passen, da fühlte er sich auf einmal beobachtet. Er sah auf und entdeckte Konons fragenden Blick. Innerlich seufzend senkte er seine "Waffe" wieder und wandte sich seinem Mitsklaven zu.


    Konon...


    Sica überlegte, wie er es dem einfachen Gemüt am besten erklären konnte.


    Mach es mir nach.


    Er hob seine "Waffe" erneut und führte die Übung mit der rechten Hand vor.

    Sica musterte sein Holzschwert mit großer Skepsis, während er den Ausführungen des Ausbilders zuhörte. Sein Dolch gefiel ihm immernoch besser, doch er beschloss sich erst einmal zur Probe auf diese größere Waffe einzulassen. Immerhin hatte sie schon eine größere Klinge und konnte vermutlich auch entsprechend mehr Schaden anrichten.


    Entsprechend der Anleitung nahm er es mal in die eine, mal in die andere Hand. Er konnte sich nicht ganz entscheiden, ob er Links- oder Rechtshänder war und entschloss sich schließlich, es erst einmal mit der linken Hand zu probieren. Zuerst balanciert er die "Waffe" locker aus und versucht ein Gefühl für das Gewicht und den Schwerpunkt zu entwickeln.


    Dann schließt er seine Hand fest um den Griff und wendet sich der Übung zu. Zu Beginn langsam und bedächtigt, später schneller werdend zeichnet Sica die vorgebene Figur in die Luft. Als ihm langweilig wurde, versuchte er das gleiche mit der rechten Hand...

    Um sich die Zeit zu vertreiben, formulierte Sica gedanklich schon einmal seinen Bericht vor. Salve, Domine. Die Ausbildung hat bereits begonnen und als ersten Erfolg kann Konon den Sieg über einen uns feindlich gesinnten Holzpfahl verzeichnen. Gegenwehr war kaum vorhanden und schon nach kurzer Zeit lag der Feind erschlagen am Boden. Erfreulicherweise wurde Euer Eigentum bei diesen Vorgängen in keinster Weise beschädigt... Nach einer Weile wurde ihm dabei jedoch langweilig und er wandte sich gedanklich anderen Themen zu. Ob es hier in Tarraco wohl einen Waffenmarkt gab?

    Noch immer blickte Sica abwartend zu dem Ausbilder.


    Nach einer Weile überlegte er sich, ob Konon dieses Ziel ebenso zuverlässig zerstören würde. Er malte sich detailliert aus, wie Konons Holz-töten-Methode auf einen trainierten Gladiator wirken würde. Der Anblick versprach einiges an Erheiterung, doch letztlich entschloss er sich, das Training der Profis nicht zu unterschätzen. So blieb ihm vorerst nichts anderes übrig, als seine Zeit hier weiter auf diesem Übungsplatz zu verschwenden. Er beschloss, einen Bericht an seinen Herrn zu verschicken, falls die Ausbildung weiter so schleppend vorangehen sollte.

    Sicas Mund verzog sich zu einem dünnen Lächeln. Die Zerstörungskraft von Konon war immer wieder ein interessantes Schauspiel. Der "Gegner-Pfahl" lag zergebrochen und zersplittert am Boden.


    Gut gemacht, Konon.


    Zumindest diesen "Gegner" hatten sie somit erledigt und Sica würde wohl nicht mehr gegen ihn kämpfen müssen. Diese Methode wollte er auch für die Zukunft im Auge behalten. Abwartend blickte er zu dem Ausbilder.

    Sica blieb gelangweilt neben Konon stehen. Bis der Ausbilder Konon beigebracht hatte, dass dieser sein Holzschwert noch verkehrt herum hielt, würde sicher noch einiges an Zeit vergehen. Um sie herum versammelten sich nach und nach die im Schwertkampf unerfahrenen Gladiatoren, während der Rest sich ein wenig abseits schon in Dreiergruppen aufteilte und zu üben begann.

    Nachdem Sica ein wenig gegen den Pfahl "gekämpft" hatte, ließ er das "Schwert" wieder sinken. Das ganze kam ihm hochgradig albern vor. Er sollte mit einem Stück Holz gegen ein Stück Holz kämpfen und wusste noch nicht einmal, wie er mit diesem sperrigen Ding umzugehen hatte. Kurz blickte er sich um, konnte aber keine Säge finden, die bei diesem "Feind" wohl eine effektivere Waffe gewesen wäre. Dann sah er den ratlosen Konon mit dem Übungsschwert herumstehen, welches bei ihm eher wie ein Zahnstocher aussah. Sica entschloss sich einen Versuch zu wagen, dem Koloss diese Übung zu erklären.


    Konon. Du sollst mit diesem Holz in deiner Hand das Holz da bekämpfen... angreifen... töten.


    Er deutete auf den "Gegner-Pfahl" und trat beiseite um interessiert zu verfolgen, was Konon nun tun würde.

    Mit abweisendem Gesichtsausdruck hörte Sica dem Ausbilder zu. Diese angeblich so harten Bedingungen waren ihm nichts Neues. Im Gegenteil - wenn man aus dem Haushalt von Senator Flavius Felix zu fliehen versuchte, dann stand einem noch weitaus schlimmeres als der Tod bevor. Verächtlich spuckte er seitlich aus, wohl darauf bedacht seine Mitsklaven nicht zu treffen. Es war noch zu früh, sich wahllos Feinde zu machen. Nachdem Toxis zu Ende gesprochen hatte, ging er mit den anderen zu den Holzschwertern und suchte sich ein halbwegs akzeptables Exemplar heraus. Sica überlegte kurz, stellte sich dann jedoch zu Konon in eine Dreiergruppe. So konnte er im Notfall verhindern, dass jemand Eigentum seines Herrn beschädigt.


    Seinen Gegner betrachtete er recht mißmutig. Gegen einen Pfahl zu kämpfen erschien Sica nicht sonderlich sinnvoll. Auch dieses überdimensionale Schwert war ihm weitaus unsympathischer als der handliche Dolch, den er sonst für gewöhnlich zu nutzen pflegte. Doch wie es befohlen war, nahm er diese Waffe zur Hand und führte ein paar lustlose Schläge gegen den Pfahl aus. Aus den Augenwinkeln achtete er dabei stets auf Konon. Man wusste nie genau, was der Muskelberg als nächstes tun würde.