Sica führte die beiden Damen ins Atrium, wo bereits einige Korbstühle bereit standen. Dann machte er sich auf den Weg, seinen Herrn zu benachrichtigen.
Beiträge von Sica
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Als Konon meinte, einen 'kleinen' Hüpfer zu tun, zuckte Sica unwillkürlich zusammen. Nachdem das damit verbundene Gebrüll verklungen war, sah er skeptisch zur Decke und war sich sicher, dass dort gerade etwas Putz heruntergerieselt war. Er zuckte mit den Schultern und sah zu Eudoxa.
Na dann... Viel Spaß.
Sica drehte sich um und ging davon um sich wieder seiner Arbeit zuzuwenden.
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Gut. Folgt mir...
Sica ging der Dame voran und wählte in gemäßigtem Tempo den kürzesten Weg zu den Thermen. Eine Sklavin unterrichtete ihn davon, dass der Herr sich gerade im Caldarium aufhielt. So öffnete Sica die Tür zu eben diesem und trat ein. Er fand seinen Herrn entspannt im warmen Wasser sitzend, während leichter Dunst den gesamten Raum erfüllt.
Verzeiht die Störung, Herr. Die Virgo Vestalis Maxima Aquilia Flavia Agrippina wünscht Euch zu sehen, Herr.
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Den wirst du dir wohl selber suchen müssen. Falls du keinen findest bestünde noch die Möglichkeit, dass unsere Küchensklavin dich begleitet. Sie hört meistens auf den Namen Mia und ist klein und dünn. Du findest sie normalerweise in der Culina.
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Abwartend beobachtete Sica Konons Reaktion. Glücklicherweise schien er jedoch nicht gewalttätig zu werden. Um nicht Ärger wegen Sachbeschädigung zu bekommen (Sica kannte sich mit dem Codex Iuridicalis inzwischen einigermaßen aus), behielt er den großen Sklaven jedoch weiterhin sicherheitshalber im Auge.
Ich werde eine Küchensklavin mit dem Wein hierherschicken. Schlafen kannst du in den Sklavenunterkünften. Immer dem Geruch nach... Was den Stadtrundgang angeht, stehe ich nicht zur Verfügung. Der Herr hat mir untersagt, das Grundstück zu verlassen. Vielleicht hat Konon ja Lust auf einen kleinen Spaziergang...
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Ich war verhindert.
Sica war nicht bereit, näher darauf einzugehen und wechselte das Thema.
Brauchst du noch etwas, außer diesem Zimmer?
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Sica runzelte die Stirn.
Ich bin kein Ausrufer. Ohnehin war ich die letzte Zeit...
Er sah zu dem sich nähernden Konon und seufzte innerlich. Nicht genug, dass dieses Ungetüm wahre Unmengen an Nahrung fraß und damit die Küchensklaven unentwegt beschäftigte. Wenn man nicht genau auf ihn Acht gab, lief er überall in der Villa herum, wo es ihm gerade passte.
Eudoxa, das ist Konon, ein weiterer Sklave meines Herrn.
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Wortlos führte Sica die drei Sklaven durch die Villa in eines der Zimmer, die Turda stehts für Notfälle hergerichtet hielt. An einer der Türen blieb er stehen und öffnete diese.
Bitte sehr.
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Unterkriechen? Sica musterte die Sklavin noch einmal etwas genauer. Sie schien garkeine Venus-Priesterin zu sein. Schwiegervater? Sica hob skeptisch eine Augenbraue. Sein Besitzer hatte ihm garnichts von einer Schwiegertochter erzählt. Um genau zu sein wusste er nicht einmal, dass er einen Sohn hatte. Falls er es mit einer Betrügerin zu tun hatte, würde er ein wenig auf der Hut bleiben müssen. Vermutlich sollte er Konon ein wenig zur Bewachung abstellen.
Ich bin Sica.
Er öffnete die Tür und ließ sie eintreten.
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Sica musterte die Frau skeptisch von oben bis unten. Er erinnerte sich vage, dass sein Besitzer eine Vestalin als Verwandte erwähnt hatte. Diese Jungfrauen würden ihn schon nicht anlügen, doch für eine Vestalin erschien sie ihm ganz schön unfreundlich. So nickte er noch etwas skeptisch, öffnete die Tür nun ganz und ging beiseite um sie einzulassen.
Tretet ein, Herrin. Der Herr hält sich gerade in den Thermen auf. Soll ich Euch zu ihm führen?
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Schon wieder klopfte es an der Tür. Sica wunderte sich, wo in letzter Zeit die ganzen Besucher her kamen. So öffnete er also die Tür (nicht weiter als nötig) und musterte die davor stehende Vestalin.
Salve. Wer seid ihr und was wollt ihr hier?
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Sica war inzwischen zu dem Schluss gekommen, dass es einige Dinge gab, die der Mensch lieber nicht definieren und in Begriffe fassen sollte. Seite um Seite der Vorlesung zum Cursus Iuris hatte er schon gelesen. Einiges war ihm nun klarer geworden, einiges war ihm noch immer ein Rätsel. Er ging jedoch zuversichtlich davon aus, dass sich zum Ende der Lektüre das meiste halbwegs erklären würde.
Nun legte er seine Unterlagen beiseite und lehnte sich auf seinem Lager zurück. Die Wunde an Sicas Hand war schon beinahe wieder verheilt. Glücklicherweise war sie nicht allzu tief gewesen. Hoffentlich hatte dieses Biest von einer unnützigen Sklavin keine Krankheiten oder soetwas. Er nahm den Verband ab und begutachtete die Bisswunde. Sie schien nicht entzündet zu sein. Mias Glück. Sica verband die Wunde wieder.
Seine Gedanken drifteten ab und er dachte über seine Situation in dieser Villa nachzudenken. Die Sklaven kannte er mittlerweile. Doch über seinen Herrn hatte er bislang wenig herausgefunden. Allem Anschein nach war dieser nicht verheiratet. Sica erinnerte sich an einen ehemaligen Besitzer, welcher sich stets einige Lustknaben hielt. Ob Senator Flavius Felix auch derartige Vorlieben hatte? Bislang hatte Sica nichts derartiges beobachten können. Frauen gingen jedoch auch nicht wirklich ein und aus, um ihm zu Diensten zu sein. Er würde seine Augen wohl weiter offenhalten müssen um die Schwächen der anderen Hausbewohner genau einschätzen zu können.
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Nachdem Sica Konon in seinen Stall zurückgebracht hatte, wollte er dort ursprünglich noch auf Mia warten. Er entschied sich aufgrund der schmerzhaften Verletzung jedoch anders und ging in sein eigenes Zimmer zurück. Dort stillte er die Blutung von Mias Biss und verband sorgfältig seine Hand. Währenddessen dachte er sich interessante Möglichkeiten aus, wie er sich dafür an ihr rächen könnte.
Im Anschluss wandte er sich wieder dem großen Dokumentenstapel zu. Heute war die Vorlesung dieses Rechtsverdrehers an der Reihe. Sica stellte eine kleine Öllampe auf und las. Lange brütete er über dem langen Text und prägte sich die dort erklärten Begriffe ein. Am Ende des Abends war er zu dem einzig möglichen Schluss gekommen. Der Autor dieses Geschwafels musste sich während dem Schreiben unentwegt den guten italienischen Wein zugeführt haben. Sica trank noch einen Schluck Wasser und legte sich dann schlafen. -
Elendes Miststück. Ein letztes Mal drückte Sica noch etwas fester zu, so dass ihr für den Bruchteil einer Sekunde komplett die Luft wegblieb. Dann ließ er Mia abrupt los und trat einige Schritte zurück. Verächtlich spuckte er auf den Boden und verließ lautlos den Raum, ohne einen der beiden auch nur noch eines Blickes zu würdigen. Im Türrahmen blieb er noch einmal kurz stehen und rief ohne sich umzudrehen im Befehlston nach hinten.
Konon, komm!
Mia, du bringst ihm noch eine Portion Essen in sein Zimmer.Dann ging er ohne zu warten eben dort hin.
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An ihrem Arm, den Sica noch immer umklammert hielt, riss er sie herum und stieß sie mit voller Wucht mit dem Rücken gegen die Wand. Mit der Faust setzte er sogleich einen harten Schlag nach, wobei er auf ihre Schläfe zielte. Dann drückte er seinen Unterarm gegen ihren Hals um ihr die Luft ein wenig abzudrücken.
Ein böser Blick zu Konon.
Ruhe.
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Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Sica nickte bedächtig und trat ein paar Schritte zur Seite. Unauffällig nahm er einen stabil anmutenden Strick zur Hand und trat wieder zu Mia.
So.
Sica schnappte sich Mias Handgelenk mit eisernem Griff und drehte ihr den Arm auf den Rücken. Mit der anderen Hand hielt er ihr den Mund fest zu.