Beiträge von Sica

    Nachdem er seinen Rundgang durch die Küche schweigend abgeschlossen hatte, lehnte Sica sich lässig an eine Wand und ließ die Augen wieder auf Mia ruhen. Diese schien ihm ja sogar schon aufsässig zu werden. Er dachte kurz nach und fasste dann einen Entschluss. Erneut trat er ganz dicht an sie heran und flüsterte ihr leise, so leise dass nur sie es hören könnte, ins Ohr.


    Hör mir mal gut zu, Kleine. Sei nicht frech zu mir und komm mir nicht in die Quere. Ich bezweifle, dass es in diesem Haushalt jemanden gibt, der sowohl in der Lage als auch Willens ist, dich vor mir zu beschützen. Wenn du dich mit mir anlegst, dann verspreche ich dir, dass du vor Angst nächtelang kein Auge zu tun wirst. Haben wir uns verstanden?


    Seine Lippen lächelten minimal, seine Augen starrten sie voll Verachtung an.

    Zufällig entdeckte Sica ein großes Stück Brot. Er nahm es in die Hand und stellte fest, dass es schon ein wenig älter und etwas trocken war. Genau das richtige. Er gab es Konon und sah sich dann wieder weiter in der Küche um.

    Sica blickte sich kurz zu Konon um.


    Still.


    Dann wandte er sich wieder Mia zu. Es erfüllte ihn mit großer Skepsis, dass diese so kostbare Lebensmittel an Sklaven herausgab. Das sah seinem Herrn garnicht ähnlich.

    Erfreut registrierte Sica, dass der Wille der Sklavin doch noch nicht ganz gebrochen war. Er würde seine Pläne also fortführen können. Davon ließ er sich jedoch nichts anmerken und mit verachtendem Blick blickte er auf Mia herab.


    Küchensklavin! Wann bist du endlich mit dem Kochen fertig? Hat der Herr schon gespeist? Es ist schon spät! Der Herr wartet nicht gern...


    Er trat nah an Mia heran und schaute ihr bei ihrer Arbeit missbilligend über die Schulter.

    Sica zuckte kurz zusammen. Die Lautstärke von diesem Ding war unerträglich.


    Also gut. Bald ist eh Essenszeit. Mia wird sicher schon am Kochen sein. Du kannst mit mir mitkommen. Wir sehen mal in der Küche nach...


    Er nickte mit dem Kopf und bedeutete Konon, ihm zu folgen.


    >>> Culina

    Sica und Konon kamen in der Küche an. Bevor Letzterer jedoch den Raum betreten konnte, hielt Sica ihn zurück.


    Konon, das hier ist die Küche. Du wirst dich hier nicht selbst bedienen. Das da ist Mia. Wenn du Hunger hast, musst du sie fragen.


    Er deutete auf die Sklavin.


    Ich weiß, dass sie klein und schwach ist. Aber tritt nicht auf sie drauf und mach sie nicht kaputt. Sie gehört dem Herrn. Verstanden?

    Noch ein letzter drohender Blick, dann nickte Sica zufrieden.


    Gut. Weil du so brav bist, werde ich dir noch ein paar Decken bringen. Braucht Konon sonst noch etwas?


    Sica kannte da eine gute Quelle für Einrichtungsgegenstände für Sklavenunterkünfte. Bestimmt hatte diese nichtswürdige Sklavin, die Mia ständig half, bereits für neue Decken gesorgt.

    Unbeeindruckt blickte Sica Konon direkt in die Augen. Er sah nicht ein, sich von diesem hirnlosen Fleischklotz einschüchtern zu lassen. Von seiner Besorgnis angesichts von Konons offensichtlich sehr großer Kraft ließ er sich nichts anmerken. Nachdem sein Herr schon angedeutet (oder gedroht?) hatte, dass Sica ein Auge auf Konon halten solle, befürchtete er dass er noch des öfteren mit ihm zu tun haben würde. Es konnte somit nur nützlich sein, wenn er ihm gleich Manieren beibrachte. Drohend stemmte Sica seine Hände in die Hüften.


    Konon! Der Herr befiehlt, dass dies dein Zimmer und das dein Bett ist. Du wirst gehorchen!

    Sica deutete auf einen großen Haufen Stroh in der Ecke.


    Da.


    Er sehnte die Ruhe und Abgeschiedenheit seines eigenen Zimmers herbei.

    Fern ab von den Gemächern des Herrn selbst, weniger fern ab von den Quartieren der Sklaven liegen die Stallungen. Als Sica mit Konon hier eintrifft, kommt er nicht umhin zu bemerken, dass das Stroh der Tiere um einiges sauberer und frischer zu sein scheint, als dass im Nachtlager der Sklaven. Er machte sich eine geistige Notiz für den Tag, an dem sein eigenes Stroh wieder ausgetauscht werden müsste.


    Eine große Pferdebox stand frei und für genau diese entschied sich Sica nun. Ausgemistet war sie bereits und mit frischem Stroh versehen. Er öffnete den Verschlag und deutete Konon, einzutreten.


    Da. Konons... Zimmer.

    Sica war sich nicht ganz sicher, ob er nun tatsächlich ohne Bestrafung davongekommen war oder ob dieser Sklave selbst nun die Bestrafung darstellte.


    Ja, Herr.


    Skeptisch musterte er Konon. Mit dem würde er wohl noch seine wahre Freude haben.


    Komm mit.


    Befehl ist Befehl und Sica deutete Konon den richtigen Weg zum Stall. Er würde diesem Koloss sicher nicht vorangehen.

    Sica warf Konon einen drohenden Blick zu. Er hatte keine Lust, für dieses Ungetüm bestraft zu werden.


    Herr, ich weiß nicht woher er kommt. Er klopfte an der Porta, Herr, und stellte sich als Euer Sklave vor, Herr. Ich habe ihn bis heute noch nie gesehen, Herr. Erkennt Ihr ihn denn nicht, Herr?

    Sica hatte sich in dem Schatten einer Säule verborgen. Die Fähigkeit sich vor ungewünschten Blicken effektiv zu verstecken, hatte er sich bereits früh angeeignet. Ein kleiner Sklavenjunge sollte sich beim Stehlen auch in der Suburba tunlichst nicht ertappen lassen, falls er noch lange genug leben wollte, die Beute nutzen zu können. Sica jedoch war längst kein Junge mehr. Sein Alter ließ eindeutige Rückschlüsse zu auf seine Fähigkeit, sich zu verstecken.


    Mit Abscheu beobachtete er nun das schwächliche Sklavenmädchen, wie es einem Tier ähnlicher als einem Menschen durch die Vegetation kroch. Es hatte ihm einiges an Vergnügen bereitet, sich Qualen für das schwache Ding auszudenken. Doch in diesem Zustand würde sie wohl kaum noch nennenswerten Widerstand leisten. Sie stellte kein sehr lohnenswertes Ziel mehr dar. Ganz eindeutig war da jemand sehr dilettantisch und grob vorgegangen. Sica würde sich etwas neues einfallen lassen müssen...


    Er sah sich noch einmal kurz um, ob ihn auch niemand beobachtete und schlich schließlich wieder lautlos davon.

    Sica öffnete die Tür und trat ein. Um seinem Herrn den ersten Schrecken noch eine Weile zu ersparen, blieb er im Türrahmen stehen und versperrte den Weg für Konon zunächst.


    Herr? Verzeiht die Störung. Da ist eine Lieferung für euch eingetroffen. Ein Sklave.


    ^.-

    Auf direktem Wege führte Sica Konon durch die Villa zu den hiesigen Thermen. Die Badesklavin bedeutete ihm, dass der Herr sich gerade im Tepidarium aufhielt. So klopfte er mit Konon im Schlepptau genau dort an. Er ließ diesen bei all dem keine Sekunde lang aus den Augen.

    Erstaunt lauschte Sica. Er konnte den wahllos aneinandergereihten Wörtern tatsächlich einen Sinn entnehmen. Anerkennend nickte er mit dem Kopf.


    Gut hast du das gemacht. Hmm... Du bist also ein Sklave von Senator Flavius Felix? Ich kenne dich nicht. Das wird sich der Herr selbst ansehen müssen.


    Ein wenig Sorge verspürte er schon bei dem Gedanken, dieses Monstrum in die Villa einzulassen, aber der Herr würde sicher nicht zur Sklavenschau herauskommen. Er erinnerte sich, dass dieser derzeit ein Bad in den Thermen nahm.


    Also gut. F-o-l-g-e m-i-r-!


    Sica öffnete die Tür weit und machte eine einladende Geste.

    Sica hob eine Augenbraue. Er hoffte, dass er bei dieser Lautstärke auf Dauer nicht taub wurde.


    Ahja... Salve, Konon. Und was genau führt dich nun hierher?

    Ein donnerndes Gebrüll ertönte, als Sica gerade an der Porta vorbeikam. Sicher, er hatte Hausarrest, doch die Tür würde er bestimmt öffnen sollen, bevor Hannibal es mit seinen Elefanten niederritt. So trat er an die Tür heran und öffnete sie mit gespannten Muskeln, bereit zur Flucht um der zu erwartenden Stampede ausweichen zu können. Als er den vor der Tür stehenden Fleischberg erblickte, fehlten ihm kurz die Worte. Er schaute sich um. Da stand tatsächlich nur dieser eine, wenn auch bemerkenswerte, einzelne Mann vor der Tür. Skeptisch musterte er ihn.


    Salve. Wer bist du? Was willst du hier?

    Konon, gehorche dem Herrn!


    Sica nahm sich fest vor, doch noch etwas mehr über dieses "Slave-Shaping" in Erfahrung zu bringen. ^.-


    Ja, ich komme auch mit...