Beiträge von Postumus Equitius Licinius


    Gaius Flavius Catus
    Villa Flavia
    Tarraco



    Salve Catus,


    ich bin mir, während ich schreibe, nicht sicher, ob ich vielleicht träume, aber solange mich nichts unterbricht, gehe ich einmal davon aus, dass das Unmögliche wahr geworden ist und du wohlbehalten in Hispania lebst. Es ist nahezu fantastisch. Ich kann meine Freude darüber nicht verbergen und natürlich habe ich den Wunsch, mich mit eigenen Augen zu überzeugen. Da du Rom nicht betreten möchtest, bleibt mir also nichts anderes übrig, als dich besuchen zu kommen, was ich hiermit ankündigen möchte. Etwas Luftveränderung würde mir vermutlich gut tun, daher war mein Entschluss schnell gefasst.


    Vor Jahren habe ich deinem Wunsch entsprochen und Felix aufgesucht. Der Gang war schwer, aber Felix hat es mir so leicht wie möglich gemacht. Schwieriger war der Gang zu deiner Frau, vor dem - das gebe ich ehrlich zu – ich mich am liebsten gedrückt hätte, das aber letztlich doch nicht mit meinem Gewissen vereinbaren konnte. Leider habe ich sie nicht mehr erreichen können, die Prätorianer waren schneller. Du kennst sicher inzwischen die Vorkommnisse. Es tut mir leid!



    Ich denke, es wird sehr viel zu erzählen geben und ich freue mich auf den Erlebnisaustausch. Eine ruhige und blühende Provinz klingt derzeit recht verlockend für mich, daher werde ich Rom gewiss nicht so schnell vermissen.


    Ich verbleibe bis zu unserem Wiedersehen mit herzlichen Grüßen
    Claudia Deandra

    Der Postbedienstete hatte gerade in der Gegend zu tun und da er einen Brief für den Regionarius in der Tasche hatte, vielleicht könnte er diesen hier gleich loswerden und müsste nicht extra zur Villa Flavia.
    Er klopfte an, da sich aus dem inneren des Officium`s, niemand meldete, musste er sich nun doch auf den Weg zur Villa Flavia machen.

    Ad
    Marcus Artorius Didianus Nero
    Casa Didia
    Tarraco, Hispania Tarraconensis


    Caius Redivivus Evander, Architectus Italiae, grüßt Marcus Artorius Didianus Nero.


    Ganz recht, Nero, Architectus Italiae, deine Augen spielen dir keinen Streich. Doch bevor ich ausführlich erzähle, wie es dazu kam, lass mich ein paar Fragen an dich richten und zunächst die Hoffnung zum Ausdruck bringen, dass es dir, mein guter Freund, gut im fernen und schonen Hispania geht. Gewiss hast du es mittlerweile zu etwas gebracht, ganz gleich ob privat als Händler oder als Diener der Stadt Tarraco. Mich jedenfalls würde es nicht wundern, wenn die Antwort von einem Duumvir Artorius Nero oder zumindest einem Magistratus gleichen Namens käme.


    Ich selbst habe die Reise nach Italia gut überstanden. In Rom angekommen, habe ich mich natürlich zunächst um eine Unterkunft gekümmert. Wahrlich, ich kann dir sagen, mit meinem Haus in Hispania ist sie nicht zu vergleichen. Eine schäbige Insula. Laut ist es hier und es stinkt in der Stadt. Aber ich habe ja die Hoffnung, dass mich meine Pflichten als Architectus Italiae öfters mal zu Inspektionen mal ausserhalb der Stadt führen werden, so dass ich dem Trubel und dem Gestank der Stadt hin und wieder wenigstens für eine Weile werde entfliehen können.


    Doch wie kam ich zu diesem Amte, ich, der nichts hatte, ausser die Erfahrung auf dem Gebiete der Verwaltung in einer Provinz und die Hoffnung. Ich habe mich, gleich nach dem ich in Rom alles geregelt hatte und mir eine Qualifikation als Anwalt erworben hatte, nach Misenum begeben. Eine wunderschöne kleine Stadt, sage ich dir, durchaus sehenwert. Überhaupt kann Italia von seiner Landschaft her, zumindest dem, was ich gesehen habe, durchaus mit dem schönen Hispania mithalten. Sogar etwas grüner ist es hier, so scheint es. Doch weiter im Text. Ich habe mich also direkt zum ranghöchsten Amtsträger hier in Italia begeben, dem Praefekten der Flotte von Misenum. Alles recht unbürokratisch, das gefällt mir so an dem Militär. Wenn es keine Probleme gibt, versuchen die wenigstens nicht, welche durch sinnfreie Bürokratie welche zu schaffen.


    Mein Gespräch mit dem Praefekten verlief recht erfreulich. Ein guter Mann. Zwar stellte er mir Fragen über Fragen, nach dem warum und dem wieso und zwischendurch dachte ich, dass meine Reise vergebens wäre. Doch am Ende war alles gut, ich wurde ernannt und nenne mich nun seit einigen Tagen Architectus Italiae. Ein schönes Amt, doch muss ich natürlich, wie bei jedem neuen Amt, noch reinwachsen. Aber Rom wurde ja schließlich auch nicht an einem Tag erbaut. Übrigens. Ich hatte vorhin erwähnt, dass ich nun als Anwalt vor Gericht auftreten kann. Wenn du also in Rom klagen solltest oder verklagt werden solltest und vor die Praetoren nach Rom zitiert wirst, so denk an mich.


    Du kannst dir sicher vorstellen, dass mich die Neugier - und zuweilen auch das Heimweh - plagt. Zu gerne würde ich wissen, was in meiner Abwesenheit in Tarraco geschehen ist. Aus dem Hause des Flavius Furianus gejagt, blieb mir nichts anderes übrig, als meine Sachen zu packen und das weite zu suchen. Es scheint, als liege ein Fluch auf Tarraco. Denn ich bin nicht der erste Duumvir gewesen, der - zumindest in den Augen der anderen - einen etwas überstürzten Abgang gemacht hat. So tat mein Vorgänger bereits auch und aus den Unterlagen kann ich mich erinnern herausgelesen zu haben, dass es den einen oder anderen - insgesamt aber zu viele - Beamte gegeben hat, die plötzlich und übereilt die Stadt verließen. Drum schreibe mir bitte, wie es um mein Ansehen in der Stadt bestellt ist. Und beschönige nichts, darum bitte ich dich als Freund. Du würdest mir keinen Gefallen tun, würdest du etwas beschönigen wollen und mir nicht die Wahrheit diesbezüglich sagen. Ich hoffe auf das Beste, erwarte aber das Schlimmste.


    So denn, ich denke, es ist für erste alles gesagt und erwähnt worden. Deine Antwort schicke bitte an die folgende [Adresse]. Bis dahin mögen dir die Götter wohlgesonnen sein.


    Vale


    C. Redivivus Evander

    Ad
    Proconsul
    Lucius Flavius Furianus
    Villa Flavia apud Tarraconem
    Hispania Tarraconensis


    Mein liebster Verlobter,


    verzeih meine nur kurze Nachricht. Ich erhielt deinen Brief bezüglich deiner Sorge um meinen Wohnort und wollte ihn bereits erwidern, als die Götter uns dieses Problemes erledigten um uns vor ein anderes zu stellen.
    Heute erhielt ich Nachricht von meiner Mutter, dass mein geliebter Vater schwer krank ist. Sie bat mich, zurück nach Hause zu kehren um für ihn da zu sein und wenn es die Götter so wollen sollten, auch Abschied zu nehmen.
    Du wirst verstehen, dass ich diesem Ruf folgen muss und vorerst in meine Heimat zurückkehren werde. Ich kann nur auf deinen Großmut hoffen, dass du Verständnis für meine Situation aufbringen kannst. Auch mich betrübt es, dass dieser Umstand unsere Hochzeit noch weiter hinauszögert, doch bleibt mir nichts anderes übrig.
    Ich weiß nicht, wie lange mein Aufenthalt dort sein wird, doch sollte der Tod meines Vaters an dessen Ende stehen, so hoffe ich natürlich, dass er lang sein wird. Sollte es die Genesung sein, würde ich so schnell wie möglich zurückkehren. Nun jedoch muss ich aufbrechen und diese wenigen Zeilen vorerst beenden. Ich schreibe dir, mein Liebster, sobald ich im Illyricum angekommen bin. Verzeih mir, doch es geht nicht anders,


    deine Verlobte,


    Albina

    EDICTUM AEDILIS CVRVLIS
    ANTE DIEM XVIII KAL MAI DCCCLVIII A.U.C.
    (14.4.2008/105 n.Chr.)



    Die an den Kalenden des Aprilis DCCCLVIII A.U.C. (01.04.2008/105 n.Chr.) wegen Verstoß gegen §3 Absatz 1 Lex Mercatus verhängte Geldstrafe gegen Marcus Matinius Mento wird aufgrund der Nichtbeachtung eines staatlichen Edictes auf 100 Sesterzen erhöht. Die Strafe ist zu zahlen an die Staatskasse II bis zu den Kalenden des Maius DCCCLVIII A.U.C. (01.05.2008/105 n.Chr.). Weiters bleibt die Aufforderung bestehen, die Angebote von Brot und Fisch umgehend vom Markt zu nehmen, da es sich hierbei um nicht konzessionierte Ware handelt, womit gegen geltendes römisches Gesetz verstoßen wird.


    Beschwerde oder Einspruch gegen administrative Handlungen des Aedils sind an den amtierenden Consul zu richten.



    Manius Flavius Gracchus


    Ad
    Proconsul
    L Flavius Furianus
    Villa Flavia apud Tarraconem
    Hispania Tarraconensis



    M' Durus Furiano s.p.d.


    Ich freue mich sehr, nun doch noch eine Antwort auf meinen Brief zu erhalten. Dass es ein wenig dauerte, braucht dich nicht zu grämen: Ich hatte während meine Amtszeit ohnehin kaum Zeit, meine private Korrespondenz zu bearbeiten.


    Tatsächlich blicke ich zufrieden auf das vergangene Jahr zurück: Dass ich sogar den Kaiser bei verschiedenen Verhandlungen über Kapitalverbrechen vertreten durfte, erfüllt mich dabei besonders mit Stolz.


    Tatsächlich geht es mir sehr gut, obschon mich gelegentlich Kopfschmerzen plagen. Meine Familie ist seit der Rückkehr der Armee nach Italia kleiner geworden: Quintus hat die Frauen des Haushaltes mit sich nach Mantua genommen, um ein besseres Auge auf sie zu haben. Dennoch musst du dir keine Sorgen um meinen Haushalt machen: Der Maiordomus und sein Sklavenheer sind bis jetzt ebenso effizient wie unter den wachsamen Augen der Damen des Hauses.


    Aber nun zu den großen Problemen unserer Zeit: Ich teile deine Ansicht, dass Aelius Quarto zum wichtigsten Berater des neuen Augustus werden wird. Ich gehe jedoch kaum noch davon aus, dass irgendetwas die Machtergreifung durch Valerianus verhindern wird. Zwar ist er noch nicht in Rom eingetroffen und wir haben lange nichts von ihm gehört, dennoch gehe ich davon aus, dass er in den kommenden Monaten im Senat auftreten wird und sich die notwendigen Vollmachten übertragen lassen wird. Er verfügt über mehrere Legionen und auch mein Patron und Praefectus Urbi Hungaricus, sowie Quintus und die Legio I sind auf seiner Seite.
    Wie es derzeit um die Aelier bestellt ist, ist in Rom kaum festzustellen, da außer Aelius Callidus kein einflussreicher Mann hier ist. Dennoch habe ich wenig Sorgen bezüglich unserer Lage unter der neuen Regierung: Ich bin mit Callidus befreundet, kenne Quarto aus der Factio Veneta und bin bisher hervorragend mit ihm zurecht gekommen.


    Dein Bruder kann mich gerne besuchen. Ich möchte ihn gern persönlich kennen lernen, ehe ich mich für ihn verbürge. Wenn er jedoch genauso vortrefflich ist wie du, habe ich keinen Zweifel, dass die Arvales ihn gern in ihre Reihen kooptieren. Auch wenn er sonst Empfehlungen benötigt, kannst du ihn gern an mich verweisen.


    Im Übrigen kann ich dir Hoffnung darauf machen, dass du in Kürze einen Procurator an die Seite gestellt bekommst. Zwar ist die Abstimmung noch nicht vonstatten gegangen, dennoch nehme ich an, dass der Senat die Entsendung befürworten wird. Dennoch empfehle ich dir, in nächster Zeit wieder einmal einen Bericht nach Rom zu senden - einige Senatoren äußerten sich negativ über dich in diesem Punkt.


    Ich wünsche dir in jedem Falle viel Erfolg. Berichte mir weiter aus deiner Provinz!


    Vale bene!


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    Dieser Brief wurde auf Grund fehlender Zieladresse ebenfalls auf dem Forum angeschlagen.



    Ad Praefectus Portuensis Caius Furius Helios, Forum Provincialis, Tarraco, Hispania



    Aedilis Curulis Manius Flavius Gracchus Caio Furio Helio s.p.d.


    Bei Kontrolle der am Markt verfügbaren Angebote fielen Räucherfleisch und lukanische Würste auf, welche in deinem Namen verkauft wurden, für deren Vertrieb dir jedoch ein gesetzlich lizenziertes Gewerbe fehlt. Eine Einsicht der Akten förderte einen Vermerk über die Betriebsschließung einer Metzgerei in deinem Besitz zu Tage, so dass § 3, Absatz 2 der Lex Mercatus über den Lager-Abverkauf hier würde greifen. Allerdings ist diese Betriebsschließung bereits am Vortag der Nonen des Decembers DCCCLVII A.U.C. (4.12.2007/104 n.Chr.) durchgeführt worden, was bereits über eine Amtszeit des Cursus Honorum her ist. Ich forder dich daher auf, die vorgenannten Angebote umgehend vom Markt zu nehmen, da unmöglich es sich noch um Waren aus den damaligen Lagerbeständen handeln kann. So dies wider Erwarten der Fall sollte sein, bleibt die Forderung gleichsam bestehen, andernfalls sehe ich mich gezwungen, Maßnahmen aufgrund § 1 der Lex Mercatus zu ergreifen.



    M'.F.G.

    EDICTUM AEDILIS CVRVLIS
    KAL APR DCCCLVIII A.U.C.
    (1.4.2008/105 n.Chr.)



    Gegen Marcus Matinius Mento wird nach §3 Absatz 1 Lex Mercatus eine Geldstafe in Höhe von 50 Seterzen verhängt, zu zahlen an die Staatskasse II bis zu den Iden des Aprilis DCCCLVIII A.U.C. (13.4.2008/105 n.Chr.). Bei den Angeboten von Brot, Fisch und Stein handelt es sich um nicht konzessionierte Ware, womit gegen geltendes römisches Gesetz verstoßen wird. Der Anbieter hat das Angebot umgehend vom Markt zu nehmen.


    Beschwerde oder Einspruch gegen administrative Handlungen des Aedils sind an den amtierenden Consul zu richten.



    Manius Flavius Gracchus


    AD
    Lucius Flavius Furianus,
    VILLA PROCONSULARIS!,
    Hispania


    Cassander Domino s.d.


    Ich schreibe dir, Dominus, um zu berichten, dass deine schöne Verlobte nun im Castellum der Legio Prima in Mantua lebt.
    Ich werde mich daher mit dem von dir erteilten Auftrag auf den Weg nach Mantua machen.


    Vale bene.
    Cassander

    Lucius Flavius Furianus
    Villa Proconsularis
    Tarraco
    Hispania Tarraconensis



    Salve Flavius,


    ich grüsse dich. Freudig las ich die Zeilen über deine Bereitschaft, dich für eine Würdigung meines Vaters einzusetzen. Ich bin dir dafür überaus dankbar und bin mir sicher, dass mein Vater diese Dankbarkeit teilen würde.
    Er sprach stets gut von dir und freute sich, wann immer er über deine Erfolge und Taten informiert wurde.


    In der Tat wurde ich als Praefect der Ala II Numidia entlassen und durch einen gewissen Octavius Sura, meines Wissens ein getreuer Gefolgsmann des Vinicius Lucianus, ersetzt. Da des jedoch auf Anweisung unserers geliebten und leider viel zu früh verschiedenen Imperator Iulianus geschah, sehe ich darin keinen Hinweis auf etwaige negativen Pläne des germanischen Statthalters. Allgemein erschien er mir nie als ein sonderlich verschlagener Mann, sondern eher als ein treuer und loyaler Diener Roms. Falls du in dieser Angelegenheit andere Informationen hast, hoffe ich darauf, dass du mir diese zum Wohle Roms und Valerians mitteilen wirst.


    Ich hoffe, dass du mit deiner Einschätzung, dass kein Römer das Blut eines Bruders vergiessen will, richtig liegst. Es sind harte Zeiten und Rom ist nicht mehr das, was es mal war. Seit meiner Rückkehr aus Germania sehe ich hier, im Zentrum der Welt, Dinge die ich nie für möglich gehalten hatte. Das Volk Roms trauert um seinen toten Kaiser und wirkt zur gleichen Zeit gleichgültig wie nie. Es ist eine Schande, Flavius, eine wahre Schande. Ich fürchte um das, was mit Rom passiert, wenn Valerian nicht bald eintrifft und die Amtsgeschäfte übernimmt.
    Verzeih, dass ich nicht mehr Aufmunterndes zu schreiben vermag, doch sehe ich nicht vieles, dass mich auf positiveres hoffen lässt.

    [Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazylx2000/ImperiumRomanum/Signatures/sigbalb3.png]
    ANTE DIEM XVI KAL APR DCCCLVIII A.U.C.
    (17.3.2008/105 n.Chr.)
    Casa Prudentia Romana, Roma


    An Caius Redivivus Evander
    Duumvir von Tarraco / Hispania


    Werter Caius Redivivus Evander,


    Bezug nehmend auf deine Anfrage für das Amt des Architectus der Regio Italia darf ich dir folgende Antwort vermitteln: In der Tat ist dieses Amt im Moment nicht besetzt. In der Tat hört es sich so an, als ob deine Qualifikation für dieses Amt ausreichend sei. Dennoch stehen deiner Berufung 2 wichtige Dinge entgegen:


    1. Der Ordo Decurionum ist auf eine Stadt/Region beschränkt. Du magst zwar in Tarraco diesem angehören, doch bei einem Umzug nach Italia, würdest du diesen erst neu verliehen erhalten müssen. Das sollte jedoch eigentlich kein grosses Problem sein.


    2. Du wohnst, so entnehme ich deinem Schreiben, seit längerer Zeit in Hispania. Ich wundere mich, wie du dabei den Überblick über die Bautätigkeiten in Italia und die Baubedürfnisse der Regio Italia erhalten kannst.


    Ich bitte dich daher Zwecks genaueren Abklärungen eine Reise nach Misenum zu machen und mich hier aufzusuchen, sollte dir dieses Amt am Herzen liegen.


    Für Rom und seinen Kaiser,


    Lucius Annaeus Florus



    An
    Lucius Flavius Furianus
    Proconsul Provinciae Hispaniae
    Hispania
    Tarraco



    Lieber Verlobter,


    ich freue mich, wie stets, Zeilen von dir erhalten zu haben und bin, wie stets, über die Aufmerksamkeit deinerseits geschmeichelt. Sei unbesorgt, es geht mir gut wie eh und je. Langsam kehrt der Frühling in Rom ein, die Tage werden wieder milder und das Gemüt heiterer.
    Ich verstehe deine Sorge bezüglich unserer Hochzeit gut, mein Lieber, und wie es scheint, sind sie bald vergangen. Wie die Gerüchte in Rom zur Zeit lauten, müssten die Truppen bereits wieder zurück in Italia sein und so kann es auch nicht mehr lange dauern, bis mein Vetter wieder in Rom sein wird.
    Und lasse dir von mir versichern, dass deine Angst, dich völlig dem Müßiggang zu verlieren, nicht berechtigt sind. Zwar kenne ich dich noch nicht so gut, wie ich es gerne würde. Doch kann kein Mensch, der dir je gegenüberstand Zweifel daran hegen, dass du einst Großes erreichen wirst. Größeres noch, als du es bis jetzt bereits getan hast. Auch deswegen sorge ich mich nie um meine Zukunft an deiner Seite, hege ich doch die Gewissheit, dass diese Zukunft stets sonnig sein wird, in jeder Bedeutung dieses Wortes. Was sonst soll eine Verbindung wie die unsere, aus zwei solch großen Familien, sonst hervorbringen.
    Du wirst mir ein guter Ehemann sein, und unseren Kindern ein guter Vater, so wie ich stets meine Pflichten an deiner Seite gewissenvoll und mit Hingabe erfüllen werde.
    Bis es soweit ist, und bis dahin ist es nicht mehr weit, bitte ich dich um deine Geduld, mein geschätzter Verlobter. Und sorge dich bis dahin nicht um nicht. Selten verlasse ich in diesen Zeiten die Villa und wenn, dann nur mit entsprechender Begleitung. Mir wird nichts geschehen und derzeit ist es ohnehin ruhiger in Rom, als der Anlass erwarten ließ.


    Mögen die Götter auf dich achten, bis sie uns erneut zusammenführen,


    deine Verlobte,


    Albina




    Lucius Flavius Furianus, Villa Proconsularis, Tarraco, Hispania



    Heil dir, Furianus, Vetter in der Ferne, besonnener Lenker der hispanischen Provinz!


    Unsichere Zeiten für die Flavia überziehen das Reich, unbezweifelt wirst auch im fernen Hispania du längstens über die Entwicklungen des parthischen Feldzuges und seines Endes unterrichtet sein. Es ist keinen Tag indes her, da der Senat geschlossen entschieden hat, dem Wunsch des verstorben Ulpius bezüglich seines Nachfolgers Folge zu leisten, und dessen durch römisches Recht angenommenen Sohn Gaius Aelianus Valerianus als neuen Imperator des Reiches anzuerkennen.


    Auch ich habe dieser Entscheidung mich angeschlossen, obgleich mein Herz in Zweifel und Bangen zerrissen ist, denn kaum jemand hier kann ermessen, welche politische Richtung Aelianus wird verfolgen. Insbesondere bezüglich der Vergangenheit birgt gerade für uns Flavia dies eine ernst zu nehmende, nicht unbeträchtliche Gefahr, denn einst zwang der stets ungenannte dritte flavische Imperator das aelische Geschlecht ins Exil nach Achaia, und gleich wie viel Zeit derweil mag vergangen sein, nicht alle Aelier haben dies vergessen und uns, die wir stets mit zwei Kaisern uns rühmen und so auch den dritten im Bunde als Ahnen müssen anerkennen, dies verziehen. Gleichsam, so Aelianus einen Grund wird suchen, dem flavischen Geschlecht zu misstrauen, liegt auch das vermaledeite Attentat jenes Trägers unseres Namens auf den Augustus Ulpianus Iulianus nicht zu lange zurück, als dass er es vergessen haben wird.


    Das bangende Warten hat darob hier in Rom begonnen, und obgleich jene Sorge ich versuche von der Familie fern zu halten, so ist längst alles gerichtet, Rom zu verlassen, so dies notwendig sollte werden. Die Götter mögen dies verhindern, doch im Falle eines Falles wird Hispania unser Ziel sein, da trotz allem ich auf den Schutz einer senatorischen Provinz hoffe vertrauen zu können, gleichsam auf den Rückhalt, welchen dort man dir sicherlich gewährt.


    In der Hoffnung, dass so wir uns baldig sollten im Angesichte gegenüber stehen, dies in Rom möge sein,


    [Blockierte Grafik: http://img180.imageshack.us/img180/8848/maniusunterschriftrj6.jpg]




    Ad
    Proconsul
    L Flavius Furianus
    Villa Proconsularis, Tarraco
    Hispania



    Durus Furiano amico s.p.d.


    Lange habe ich gebraucht, um dir Nachricht zu bringen aus Rom, doch die Sitzungen des Senates dauerten, ebenso wie auch die Reaktionen eher mäßig und schleppend verliefen, obschon ich dich von beidem in Kenntnis setzen wollte. Wie du siehst, gab es also Gründe, mit dem Brief zu warten.


    Ich verstehe deine Bedenken gut. Auch ich konnte nur widerwillig dem Beschluss des Senates zustimmen, Aelianus Valerianus die Kaiserwürde anzutragen. Meiner Meinung nach sollte man dies nicht so leichtfertig tun. Es gibt jedoch kaum eine Alternative: Vescularius Salinator ist zum einen ein Homo Novus, zum anderen ein persönlicher Freund des Caesar. Vinicius Lucianus hat seine Truppen bereits auf den neuen Caesar vereidigt, Calpurnius Piso liegt zu nahe an den Truppen in Parthia, die Aelianus ebenfalls bereits anerkannt haben. Folglich fallen die drei Aussichtsreichsten wohl weg. Aber allgemein scheint der Caesar bereits weitestgehend anerkannt worden zu sein. Auch keiner der ehrwürdigen Consularen zeigt Ambitionen und mein Patron legte mir nahe, Aelianus ebenfalls zu unterstützen.


    In einer Sache kann ich dich jedoch beruhigen: Die Augusta scheint ihre politischen Pfeile schon verschossen zu haben: Auch in Abwesenheit von Iulianus hat sie sich zu keiner Zeit in das politische Geschehen eingemischt und dem Senat die Regierung überlassen. Aelius Quarto könnte allerdings tatsächlich stark an Einfluss gewinnen. Sein Klientel ist jetzt schon stark. Da ich ebenfalls Sorgen im Bezug auf die politische Erfahrung des Aelianus habe, könnte er sich tatsächlich als der neue Vertreter des Augustus erweisen, obschon ich den Eindruck hatte, dass er sich vor dem Feldzug eher zurückgezogen hatte. Andererseits muss ich sagen, dass ich Aelius Quarto für einen fähigen Mann halte. Ich denke, er wird den Senat achten. Besser er als ein Homo Novus wie Vescularius Salinator oder Germanicus Avarus, obschon letzterer natürlich kaum in Frage kommt. Vielmehr hoffe ich also, dass Quarto seinen Bruder von diesen Homines Novi abhalten und eine traditionsbewusste Politik anstreben wird.


    Nun komme ich zu Rom: Es wurde bekannt, dass Decimus Livianus in Parthia verschollen ist. Vermutlich wurde er von der Parthern gefangen genommen. Der Senat nimmt sich dieser Angelegenheit jedoch bereits an: Decimus Meridius wird Verhandlungen mit den Parthern aufnehmen, während vom Verbleib der Legionen keine Nachricht kommt. Mein Vetter Vitamalacus kommandiert nun die I. Legion. Ansonsten hat sich alles rasch beruhigt, wenn du die Abschrift der neuen Acta konsultierst, wirst du dies feststellen.


    Schreib mir über die Vorgänge in Hispania. Aurelius Corvinus wurde als Quaestor Provincialis für Hispania vorgeschlagen. Ich habe diesen Antrag nicht unterstützt. Nicht, weil ihn dir nicht als Mitarbeiter gönne, sondern um ihn hier in Rom zu haben. Er zählt bereits zu den Septemviri epulones und gehört zu den vielversprechenden Patriziern. Ich denke, dass eine Etablierung hier in Rom seine Karriere und damit den Einfluss unseres Standes in der Stadt besser stärken kann. Ich werde jedoch gern die Entsendung eines anderen Mannes zu deiner Unterstützung unterstützen.


    Vide ut valeas!
    [Blockierte Grafik: http://img478.imageshack.us/img478/2835/siegelmtdpraetormc8.png]

    DECRETUM SENATUS
    PRIDIE KAL MAR DCCCLVIII A.U.C. (29.2.2008/105 n.Chr.)


    Betreffend
    Codex Universalis, Pars Secunda (Insbesondere Nachfolgeregelung des verstorbenen Imperator Caesar Augustus)


    Der Senat der Stadt Rom hat beschlossen, gemäß §19, Absatz 2 des Codex Universalis, Pars Secunda, dem Caesar Gaius Ulpius Aelianus Valerianus die Würde des Imperator Caesar Augustus anzutragen.


    §26 ist damit bis zur Annahme der Kaiserwürde durch den Caesar Gaius Ulpius Aelianus Valerianus außer Kraft gesetzt und danach entsprechend zu ersetzen.

    [Blockierte Grafik: http://img505.imageshack.us/img505/9482/caduceuscflyl9.png]
    CN FLAVIVS LVCANVS


    Domino Venerabili Proconsuli
    Senatori Lucio Flavio Furiano
    Principi Factionis Purpureae
    Regia Proconsularis


    Tarraco, Prov Hispania


    Cn. Flavius Lucanus S. D. L. Flavio Furiano!
    Salve, geehrter Onkel Furianus!


    Es ist mit eine freudige Pflicht, Dir und der Factio Purpurea annunzieren zu dürfen, daß ANTE DIEM IV KAL MAR DCCCLVIII A.U.C. [= 27.2.2008/105 n.Chr.]


    im Hippodrom der Stadt Rom ein Wagenrennen am Tag der EQUIRRIA zu Ehren des Mars


    stattfinden wird. Als bescheidener Diener dieser Sache schreibe ich Dir namens und im Auftrag des für die Organisation verantwortlichen Aedilis Plebis, des venerablen Senators Medicus Germanicus Avarus, der mir die Kommunikation zwischen den Factiones anvertraut hat.


    Es werden Rennen in 3 Kategorien abgehalten:


      [*] ein Nachwuchsfahrerrennen, bei dem die Neulinge unter sich einen Magister erstreiten. Dieser soll in zwei Durchläufen ermittelt werden. (Sollten sich mehr Fahrer dazu melden, als erwartet, steigt die Anzahl der Vorläufe.)
      [*]die Hauptrennen, bei dem es um den Frühlingsmeister 858 geht. Hier sollten vorallem jene Fahrer nominiert werden, die bereits zu den Besten der Besten gehören. Aber auch gutes Mittelmaß ist möglich.
      [*]ein Staffelrennen, die als Neuerung in diesem Frühjahr erstmals abgehalten werden. Dabei ist es möglich, das sich zwei Factiones finden ein Team zu bilden oder jede Factio Wagenfahrer selbst stellt. Es werden für dieses Rennen vier Wägen gebraucht.

    Ich lade Dich und die von Dir vertretene factio Purpurea hiermit herzlich und ausdrücklich zur Teilnahme ein. Bitte übersende Deine Entscheidung und ggf. die Setzdaten der Factio direkt an mich im Hause der villa Flavia Felix, Rom.


    Möge Dir und Deiner Factio der Schutzgott Mars segensreich und siegbringend beistehen.


    Vale ut valeas:
    Cn. Flavius Lucanus



    Lucius Didius Crassus
    Tarraco
    Hispania


    -Persönlich-


    Lucius,


    der Imperator ist tot.


    Die Zeiten versprechen unruhig zu werden, doch Ruhe ist die erste Bürgerpflcht: Halte die Augen offen und informiere mich über alles, was ich wissen muss.


    Gegeben vor Dura Europos,


    Q. Tiberius Vitamalacus