Beiträge von Saldir

    Skeptisch kniff die Sklavin die Augen zusammen.
    "Nein?", erwiderte sie. Immerhin sah sie keinen Grund Angst zu haben. Sie konnte schließlich ohne Hilfsmittel auf 10 verschiedene Arten töten. 8)
    Oder war es todlangweilig sein? Hm...
    "Hast du Angst?" :D

    "Der Senator? Hm..."
    Der Sklave kratzte sich kurz am Kopf.
    "Da muss ich nachsehen."
    Man konnte ja nie wissen, ob der Senator jeden x-beliebigen Bittsteller empfangen wollte 8)
    "Wen darf ich denn melden, falls er da ist?"

    "Grundbedingungen...mhm...", wiederholte sie. Sie hatte zwar keine Ahnung, was Grundbedingungen waren, aber das Wort klang wichtig, also versuchte sie, es sich zu merken.
    Als sie schließlich jedoch etwas auf ihren Lippen spürte, das definitiv kein Schwamm war, riss sie die Augen auf. Gehörte das noch dazu? Hm.
    Der Versuch ein "Ähm" loszulassen wurde durch den Kuss unterbunden, so kam nur ein dumpfes "Mmmh." dabei heraus.

    Hach, war das alles entspannend...
    Langsam aber sicher wurden Saldirs Augenlider schwer. Diese Hitze, diese angenehme tiefe Stimme...als das wirkte ungemein beruhigend. Hätte sie nicht Angst haben müssen, zu ertrinken, wäre sie wohl sofort eingeschlafen.
    "Hm? Angst?", wiederholte sie und schloss die Augen. "Nein. Warum fragen?"
    Nie war ein Bett in Reichweite, wenn man mal eins brauchte 8)
    "Herr?", fragte sie schließlich. "Normal, dass müde beim baden?"

    Ein riesiges Fragezeichen im Blick, huschten Saldirs Augen hin und her. Die Hälfte der Worte verstand sie vermutlich falsch, die andere Hälfte gar nicht. :D
    "Ich...öh..."
    Sie wusste nicht recht, ob sie nun weiter in Sollianus´ Augen starren sollte, oder besser das beobachten, was er mit seinen Händen tat?
    Da Saldir noch nie besonders entscheidungsfreudig gewesen war, schnellte ihr Blick einfach alle fünf Sekunden von unten nach oben und umgekehrt.

    Sie hätte lügen müssen, wenn sie gesagt hätte, dass die Liebkosungen Sollianus´ ihr nicht gefielen...oder auf eine sonderbare Art und Weise schmeichelten. Seltsam fand sie es allerdings weiterhin :]
    Ihre 'unwiderstehlichen Augen' wanderten leicht schielend nach oben, wo sie den Ansatz ihrer 'schönen Haare' zu betrachten versuchte, was jedoch kläglich scheiterte. Der Blick war allerdings recht sehenswert.
    "Herr? Wieso du das sagen?"

    Diese Badesache wurde immer mysteriöser. Mit dem Schwamm abwaschen? Konnten die das denn nicht alleine? Die Römer waren entweder sehr faul, oder sehr dumm, fand zumindest Saldir :]
    Noch verwirrender für sie war allerdings, dass nun der Herr die angebliche Sklavenarbeit zu tun schien. Oder brauchte man eben dafür einen Sklaven zum Baden? Damit man einen anderen waschen konnte, anstatt sich selbst? Hm.
    "Haut?", wiederholte sie, wie es mittlerweile wohl schon eine Art Gewohnheit von ihr war. "Nein, Herr."
    Prüfend streckte sie einen Arm nach vorne und betrachtete ihn. Der andere folgte umgehend. Sie persönlich konnte daran nichts Tolles erkennen. Aber es bestätigte einmal mehr ihre Meinung, dass Römer ein sonderbares Volk waren. 8)

    Halb lernbegierig (bei so viel Leere im Kopf war eben auch viel Platz für Neues), halb misstrauisch, folgte Saldir mit ihrem Blick Sollianus´ Bewegungen - soweit dies aus ihrem Winkel eben möglich war. Ein wenig unangenehm war ihr das Ganze ja schon...
    "Herr?", fragte sie schließlich. "Herr...ich das jedesmal machen, wenn jemanden baden?"
    Zu dumm, dass sie nicht lesen und schreiben konnte, so musste sie sich alles selbst merken.

    So verdattert, dass sie ganz vergaß, zu reagieren, ließ Saldir sich die Tunika über den Kopf ziehen.
    Einigermaßen ratlos sah sie an sich hinab. Also...ob das so richtig war...? Skeptisch sah von Sollianus zu dessen Hand, die nun die Ihre ergriff.

    "Nein Herr. Nie jemanden gebadet."
    Wie auch? Sie hatte von diesen sonderbaren römischen Sitten ja keine Ahnung. In Germanien ging das irgendwie alles viel einfacher.
    "Rein-kommen?", fragte Saldir und legte die Stirn in Falten.
    Naja, der Herr würde es schon wissen. So zuckte die Sklavin nochmal kurz mit den Schultern und setzte sich in Bewegung.
    So wie sie war - sprich inklusive Tunika - tappste sie ins Wasser, ein tapferes Lächeln im Gesicht.

    Auf seinen ersten Satz hin reckte die Sklavin stolz das Kinn. Sie war zwar nicht die Hellste, aber ein wenig Patriotismus hatte wohl jeder in sich.
    "Bad?"
    War das nur der Raum, in dem alle rumsaßen und aßen, oder der, in dem alle rumsaßen und sich mit Wasser überschütten ließen?
    Da Letzteres näher an diesem Raum war, beschloss sie, zunächst dorthin zu gehen.

    Kurze Zeit, nachdem sie Sollianus´ Cubiculum verlassen hatten, kamen die beiden im Bad an.
    "Bad.", verkündete Saldir, in der Hoffnung, dass es tatsächlich das Bad war.
    Da sie immer noch nicht recht wusste, was sie eigentlich machen sollte, blieb sie im Türrahmen stehen und tat, was sie am Besten konnte: Dekorativ aussehen. :)

    Erstaunt hob sie beide Augenbrauen. Na sowas...noch einer ihrer neuen Herren konnte ihre Sprache. Sehr nette Familie 8)
    "Germanien.", erklärte sie unnötigerweise. "Von den Cheruskern."
    Beim Baden helfen. Sie startete den Versuch, sie diesen Satz durch den Kopf gehen zu lassen. Was musste man da wohl helfen? Naja, sie würde es merken.
    Mit ausdrucksloser und dümmlich-freundlicher Miene sah sie Sollianus an.

    Saldir kratzte sich einmal am Kopf - ein Geste, die fälschlicherweise vermittelte, dass sie nachdachte. Wer Saldir kannte, wusste, dass sie im Grunde nicht wirklich denken konnte.
    "Ähm...", brachte sie schließlich hervor und zuckte mit den Schultern.
    "Mich geschickt...Sklave..."
    Ihr germanischer Akzent war wie meistens nicht zu überhören 8).

    Einige Zeit später klopfte es dumpf an die Tür. Saldir - aka dämliche Germanin - stand davor, wenn sie auch nicht so recht wusste, was sie hier tun sollte.
    Der Sklave, der sie hergeschickt hatte, hatte nur dauernd gezwinkert und mit den Händen herumgefuchtelt. Vermutlich hatte er etwas im Auge gehabt.
    Sie wartete nicht lange und betrat den Raum. Aha, wieder ein Neuer, wie es schien.
    "Herr?", fragte sie, zur Sicherheit und schloss die Tür hinter sich.

    In der Tat sah sich der Sklave vor ein kleines Problem gestellt. Ein Sklave zum Markt, das ging natürlich. Nur eine ansehnliche Sklavin, die...naja...
    Die einzige ansehnliche Sklavin im Haus war wohl die dämliche Germanin. Und ob die verstehen würde, was der Herr von ihr wollte? Nunja, er hatte wohl keine Wahl.
    "Wie du wünschst, Herr. Ich werde sofort jemanden zum Markt schicken. Die Sklavin wird in auch gleich zu dir kommen."
    Mit einer kurzen Verbeugung verschwand er aus dem Raum.